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Berlin, Freitag den 7 ten März.
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Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. Fat2.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Meck⸗ lenburg⸗Strelitz, ist nach Neu⸗Strelitz und Seine Ho⸗ heit der Herzog Gustav von Mecklenburg⸗Schwe⸗ rin, nach Ludwigslust von hier abgegangen.
Im Bezirk der Koͤnigl. Reglerung Arnsberg ist der Candldat Wilhelm Schuͤtte aus Femerebach als Prediger der lutherischen Gemeinde zu
Barop destärigt, und bei der evangelischen Gemeinde in Stiepel der bisherige Prediger zu Spellen, J. A. W. Sunten, erwaͤhlt und bestaͤtigt worden; „
Izm Koͤnigsberg ist dem Pfarrer Riemer aus Rheins⸗ wein die Pfarrstelle in Fuͤrstenaun, und dem Pfarrer Hagenau in Locken die Pfarrstelle in Schmiedwalde und Fillal Peters⸗ walde verliehen worden.
Angekommen: Der Katserlich Russtsche Feldjaͤger Woronom, als Courier von Paris.
Durchgereist: Der Kaiserlich Russische 1122 Prokoftew, als Courier von St. Petersburg nach Paris.
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Zeitungs⸗Nachrichten. Anusland.
9. * Frankreich. — oA.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 2. Febr.
Zu Anfanh der Sitzung hatte noch Herr Ralller den Präͤsi⸗
dentenstuh inne, und hielt, nach Vorlesung des Protocolls
Dankrede, worin er sich etwa in folgender Art ausdruͤckte:
2 Herren, Sie haben endlich das erwuͤnschte Ziel
Ihrer vordereitenden Arbeiten erreicht, und die Kammer ist
Tonstitulrt. Gestatten Sie, daß, bevor ich diesen Sitz ver⸗
lasse, ich Ihnen meinen lebhaften Dank fuͤr die nachsichts⸗
volle Guͤte bezeige, die sie mir so großmuͤthig erwiesen haben, und die ich so nothig brauchte, nsch Sie 4 auch daß ich mir Gluͤck dazu wuüͤnsch:, daß das gesammte Frank⸗ raich, welches stolz darauf sein darf, so 8icl Einsichten und Talente in dieser Kammer zu verelnigen, zu gleicher Zeit der Weisheit der Berathungen derselben, und dem Geiste der Versöhnung, der sich schon so oft und gluͤcklich in seb⸗ . 2 gezeigt hat, seinen Beifall zollt. Es sei mir vergoͤnnt 3 disherigen vorbereitenden Sitzungen als die Morgen⸗ riche eines schönen Tages zu betrachten, — eines Tages, moe vor den Augen von ganz Frankreich ein Zustand der Dinge ins Leben treten soll, nach welchem es schon so lange
geseufzt hat. Meine Herren! wenn die Auhaͤnglichkeit an bie sae. nicht ein jedem Französischen Deputirten angebornes Ge⸗ mw vg. sie nicht ein hervorstechender Zug in dessen Chaxakter gefunden wuüͤrden wir sie mit Begeisterung in dem Veispiele nigl. Siun n, das uns der Monarch davon in der Kö⸗
ng gegeben hat. Die wahre Kraft des Thro⸗
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lichen 88 cie er sich aus, „beruht, zunäaͤchst dem goͤtt⸗
Herren, 41 der Beobachtung der Gesetze.“ Meine
bekennt, darf i8, der seine Liebe zu den Gesetzen so offen n alten.
8 der Aebe sei — Monar e seines Volks versichert 2 1nnh 2 uns einen neuen glaͤnzenden eweis
ndem e 2 mer einen uns allen nücre zu dem Praͤsidium in dieser Kam
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verelnigt hatte, und der in einem ohen Grade alle die Eigenschaften besitt, die ihn zu Erfuͤl⸗
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lung der ihm uͤbertragenen ehrenvollen Verrichtungen ausge⸗ zeichnet fähig machen. Ich schaͤtze mich glͤcklich, an ihn den Präsidentenstuhl abzutreten, und ersuche ihn, denselben sogleich einzunehmen.“ Die lebhaftesten Seas se folgten auf diese Rede. Herr Royer⸗Collard nahm sofort den Praͤsidentenstuhl ein, und die vier definitiven Secretaire das Vuͤreau ;wogegen Herr Rallier sich auf denselben Platz im Uinken Centrum begab, den Herr Ro ollard bisher eingenom⸗ men hatte. „Meine Herren,“ so redete dieser hierauf die Ver⸗ sammlung an, „durch Ihre Stimmen und durch die Wahl des Königs zu dem Posten berufen, den ich in diesem Augenblick antrete, wuͤrde, wenn ich einen Blick auf mich selbst werfsen duͤrfte, das Gefuͤhl meiner Schwaͤche, meiner Unzulaͤnglich. keit, mich ohne Bedenken ein mit so vielen Gefahren ver:. knuͤpftes Amt ablehnen lassen. Auch wuͤrden die vielleicht unbestegbaren Gewohnheiten meines ganzen Lebens mich daa-g von entfernen; ich wuͤrde die Freiheit in den Reihen dieser Kammer wo ich so lange gesessen, die Freiheit der Rednere..— Buͤhne, auf welcher ich zuweilen die Stimme fuͤr manches wichtige Interesse erhoben schmerzlich vermissen. Aber mir winken gebleterische Pflichten, zu denen die Dankbarkeit mich ruft; ihnen welhe ich mich und werde alle meine Kräfte 1 aufbieten, um das mir auferlegte Tagewerk zu vollbringen. Mindestens erscheine ich vor Ihnen mit einem lebhaften Ge⸗ rechtigkeitsgefühle, der einzigen Versoͤhnerin witerstrebender Meinungen und Imeressen. Auf dieses Gefuͤhl gründe ich meine Anspruͤche auf Ihr Vertrauen, dessen ich sehr dedarf und welches zu verdienen ich mir alle Mühe geben werde.“ Nach 4 . dieser Rede, welche ebenfalls mit einstimmigem Beifalle auf⸗ 5 enommen wurde, erklarte der Praͤsident, daß die Wahl der süänf Candidaten zur Quaͤstur, worunter der Koͤnig die zwei 11n1nqu.“ oren zu ernennen hat, an der Tages⸗Ordnung sel. Waͤhrend der bstimmung wurde ein Staatsbote mit zwel Thuͤrhuͤtern anug die Pairs⸗ ⸗Kammer abgefertigt, um derselben die definitive “ Zusammenstellung der Deputirten⸗Kammer anzuzeigen. hh Anzahl der Srimmenden belef sich auf 351; selute Ma⸗ sorstät 176. Herr Latsné de Villevégue erhielt allein die erforderliche Stimmen⸗Mehrheit, nämlich 187, und wurde sofort zum Candidaren proclämirt. Hr. von Bondy, wel⸗ cher auf ihn folgte, hatte nur 139 Stimmen. Bevor zu * einer zweiten Abstimmung geschritten wurde, theilte der Prod⸗ sident der Versammlung mehrere Schreiben mit, die ihm 1. von Seiten verschiedener, doppelt oder mehrfach gewähltetr Deputirren zugegangen waren. Hr. Casimir Perier erklärte in dem einen, daß er sich fuͤr das Departement der Aube entschieden habe (er war auch noch in Paris gewählt); der General Gerard, welcher in den Departements der Oise und der Dordogne gewählt worden ist, entschied sich füͤr das letztere; Hr. Benjamin Constant, der in Paris und Stras⸗ — burg gewoͤhit worden, stimmte für Strasburg; Hr. Dupont, welcher zweimal im Departement der Eure und in Paris gewoͤhlt worden, erklaͤrte sich fuͤr das erstere (Bezirk Ber⸗ nap); Herr Bignon, der im Departement der ECure und zwelmal im Departement der niedern Seine gewählt worden, stimmte fuͤr dieses letztere (Bezirk Ywetot); Herr Laffitte, welcher in Pau (Nieder⸗Pprenaͤen) und Paris ge⸗ waͤhlt worden, entschied sich fuͤr — Herr Dupin der Aeltere, der im Departement der Sarthe und zweimal in dem der Nirvre gewäͤählt worden, erklärte sich fuͤr dieses letztere (Bezirk la Charité); endlich Herr Augustin Pẽér welcher dreimal im Departement der Isere gewaͤhlt wo 82 nmmne far den Hhirt Grenoble in diesem Departement dene den Prüßtbenten salbst betrifft, welcher bekannilech het l im Departem 8 anntlich zwei⸗ de Seine der Sn der Marne, ferner in dem der Rtzone, . „ eine und Marne, des Herault und des Wasgaus gewählt worden ist (welche letztere Wahl die Kam⸗ mer 55 mit allen übrigen Wahlen dieses Departements annullirt hat), so erklärte derselde, daß er sich füͤr den zwei⸗
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