fen, welche noch keinesweges auf einen baldigen Aufbruch der da⸗ selbst garnisonirenden Franzoͤsischen Regimenter schließen lassen. Großbritanien und Irland.
London, 1. März. Endlich, sagt die in Windsor er⸗ scheinende Zeitung, haben wir die Freude zu melden, daß der König sich wieder oͤffentlich gezeigt hat; die grundlosen Geruͤchte von dem Gesundheitszustande Sr. Majestaͤt sind hierdurch auf das buͤndigste widerlegt. Am Dienstag haben Se. M. eine Spatzierfahrt von beinahe drei Stunden ge⸗ macht; als Sie den Wagen bestiegen, war Ihr Gang fest und keine Spur von Schwäͤche zu bemerken. Im Ganzen ist uns Se. Majestaͤt lange nicht so wohlaussehend vorge⸗ kommen.
Der Herzog von Wellington, der 82 der Schatz⸗ kammer, Lord Farnborough und Sir M. W. Ridley haben sich — nach Windsor begeben, um die dortigen Bau⸗ ten zu besichtigen.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses wurde die Berathung über die Vorschlaäͤge des Hr. Brougham, wegen Verbesserung der bürgerlichen Justtzpflege wieder aufgenom⸗ men. Der General⸗Anwald erklärte daß er der Ansicht des gelehrten Herren in mehreren Punkten beitrete. (Wir behal⸗ ten uns die nähere Mittheilung vor.)
Die von den Ministern, bei Gelegenheit der Motion von Lord J. Russel im Unterhause, erlittene Niederlage ist noch immer der Gegenstand der Betrachtungen unserer Tages⸗ blätter. Die Entruͤstung der Minister war ihnen, sagt die Morning⸗Chronicle, um so empfindlicher, als alle Anhaͤnger des Ministeriums zusammengetrieben worden waren, um den Widerspruch gegen die Motion zu unterstützen. Die Baͤnke der rechten Seite waren auch ungewoͤhnlich stark besetzt, und waͤhrend der Verhandlung machten mehrere Mitglieder auf die große Anzahl von Haustruppen aufmerksam, welche die Minister zusammengezogen hatten. Es sollen mehrere Mitglieder von einer Entfernung von ein⸗ bis zweihundert (Engl.) Meilen herbeigerufen worden sein. Eines derselben, der Sohn eines Herzogs, soll noch um halb ein Uhr nach Muternacht vor dem Unterhause vorgesahren sein, dem Schlusse der Sitzung beigewohnt und natürlich gegen die Motion gestimmt B Der Courier ist uͤber den Erfol sehr erbittert. Die ganze Minoritäͤt, sagt er, wird als b ort und intolerant ausgescholten werden: lieber wollen wir
Tadel tragen, als durch die entgegengesetzte Ansicht
— ie Dissenters — 482
gerordentli it un nder i — der 88 Liberallsmus neunt, und jeden eahe in die herrschende Kirche als ein Zeichen der Auf⸗ klärung darstellt. Man betrachtet die Aufhebung der Test⸗ Acte als einen wesentlichen Schritt zur Emancipation der Katholiken. Mögen die wahren Freunde des Staats und der Kirche sich vorsehen, daß eine andere Frage nicht eben so siegreich durchgehe. —
Man sagt in den am Besten unterrichteten Zirkeln, daß das Ministerium sich dem Grundsatze der ahme der Test⸗ und C ations⸗Acten in Ansehung der Dissenters nicht länger widersetzen werde; daß aber, entweder im Un⸗ ter oder im Oberhause, eine Clausul hinzugefuͤgt werden würde, wodurch die Aufhebung auf die christlichen Dis⸗ senters ankr werden solle. .
Einen geis, wie gegründet die im Unterhause von Dr. Lushington gefuü schwerde über den Zustand der Gefängnisse ist, ergiebt folgender Auszug eines Berichts, der mit der Besichtigung des Besserungshauses von Volddath⸗ flelds und des Besaüngnüsses von Clerkenwell beauftragten Commissarien: auf 250 Menschen einge⸗
einstweilen durch Erbauung eines zuüch bedeckten, jetzt halb ver⸗
— mit betheertem allenen Schoppens vergrößert worden, und es
dort zu weniger als 832 Menschen eingest gewesen. dees von Clerkenwell jst fuͤr 240 2.— ein⸗
z es sind aber deren einmal 497 zu gleicher Zeit dort
ft gewesen. Die schon bei Tage schrecklichen Folgen Ueberfuͤllung treten noch greller dei Nachtzeit hervor, während des „ wo die Gefangenen Kleidung in die engste, unmittelbarste und waͤhrend der digen Dauer der 9 t werden. dieser Zeit ist es u „eine genüͤgende üͤber sie zu fuͤhren und den
bsten 3 thun. Und hierbei dar — nicht —— — und bis auf weitere Untersuchung arretirt, also vielleicht e sind, u —— — en welche die Leistung einer Duͤrgschaft, dafuͤr, daß sich
jenigen sind, wesche man
der Inculpat, wenn er gefordert, vor Gericht stellen werde, zulassen, und die nur Armuthshalber nicht hat geleistet wer⸗ den koͤnnen; — endlich, daß die oben beschriebenen Indivi⸗ duen mit den groͤbsten und unwuüͤrdigsten Verbrechern zusam⸗ mengesperrt sind. Wenn die Magistrats⸗Person, welche die Verhaftung verfügt hat, den Wunsch ausspricht, daß ein Verhafteter abgesondert gehalten werden möchte, so ist einzige Mittel, dieses zu bewerkstelligen, daß man ihn na dem Lazareth der Anstalt bringt.
Heute hieß es in der City, daß, Privatnachrichten aus Konstantinopel zufolge, die neun Tage späͤter als die letzte directe Post abgegangen sind, dort furchtbare Graͤuelthaten Statt gefunden haben sollen. Man sagte, daß alle Russen und Russische Schuͤtzlinge niedergemacht und die Franzosen und Engländer ebenfalls mißhandelt worden seien. Freillich beduͤrfen diese Geruͤchte der Bestaͤtigung; von den aus Asien berufenen, durch die Hauptstadt ziehenden Horden ist indessen Alles zu besorgen. 3
Vor kurzem hielten die Seidenarbeiter von Spitalfields eine Versammlung, um den Entwurf zu einer an das Unter⸗ haus zu richtenden Petition, in Betreff des traurigen Zustan⸗ des der Seidenfabriken in Erwägung zu ziehen. Alle Red⸗ ner, bis auf einen, sprachen gegen den freyen Handelsverkehr und Hrn. Huskissons System. Einer derselben zeigte, d der Tagelohn seit einigen Jahren um die Haͤlfte gesallen, dagegen die 1 der Lebensmittel und die Steuern fast verdoppelt sey. Er sprach sehr heftig gegen die Grund⸗ eigenthuͤmer, die Minister und die Bischöfe, die er Steuern⸗ fresser (tax-eaters) nannte. Ein Andrer suchte darzuthun, daß auch Manchester und Macclesfield, die Anfangs bei dem neuen System zu bluͤhen schienen, jetzt bey demselben zu kurz kaäͤmen. Ein Dritter meinte, das 0 Einfuhrsystem ließe sich allenfalls beybehalten, wenn nur die Fabritherren sich menschlicher betruͤgen und den Schweiß ihrer Arbeiter nicht unbelohnt ließen. Ein Vierter endlich hielt es gerade zu * unsinnig, die Einfuhr der Fabrikate von Ostindien, dessen Bevoͤlkerung fast nur von Vegetabilien lebt und sehr wenige Bedürfnisse hat, unter 30 pCt. Abgabe zu gestatten, und safe⸗ der Sieger von Waterloo werde auch der Wohlthäͤter eines Landes werden und jenen verderblichen Theorien ein Ende machen. — Die Versammlung ernannte sodann ein Co⸗ mité, und setzte das Gehalt ihrer Mitglieder auf 5. Shill.
wöͤchentlich für jeden und 7 Schill. für den Secretair fest.
Rußland. 1 de einem Schrelben aus Odessa vom 15ten Februar Um Torrespondenten von und für Deutschland) heißt es: Schon seit längerer Zeit sind wir hier ohne directe Nach⸗ richten ans Persien, die im gegenwärtigen Augenblicke, wo viele Gerüͤchte uͤber die dortigen Angelegenheiten von Mos⸗ kau aus verbreitet werden, die ni⸗ ehr guͤnstig für die Friedensunterhandlungen lauten, diche interessant sein duͤrf⸗ ten. Zu Moskau traͤgt man sich naͤmlich mir dem Geruͤchte, daß Abbas⸗Mirza zwar auf dem Wege nach St. burg sei, aber keineswegs als Bevollmächtigter des —7 auftreten, sondern daselbst einen Zufluchtsort „ um sich gegen die ihn erwartenden Verfolgun 35ö,2 Ge⸗ bieters, der ihn im Verdacht eines Verraths zu sichern. Auch wollte man wissen, der Schah habe alle seine Trup⸗ den mit denen seines Enkels vereinigt und schicke sich au, den Feldzug neuerdings zu eroͤffnen.
Niederlande.
Bruͤssel, 5. März. Ein Schreiben aus Terschelling vom 28. Februar sagt, die wichtigen Verbesseru des Hafens dieser Stadt, welche man der paͤterlichen ge Sr. Mazestät zu verdanken hat, und
— begonnen wurden, im g9. werden, schon jetzt die 5
gen. Die des Hafens 9 bis zu dem Grade vermehrt worden, daß Schiffe, welche 14 bis 15 Fuß Wasser im Was⸗ ser gehen, in sichern Standort finden.
einen ceit d sten Frostes hatten erwa 30 darin Zotne — Der Hafen — san 8* zu ·—
tig die bedeute Vortheile, vermöge der in wirkenden Kehegenes beschädigter
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