1828 / 63 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

2 e 11“

einen Schilling (10 Sgr.) täglich zu verdienen im Seande sei, wuͤrde gewiß noch immer wie bisher die Wild⸗ sdieberei bei Nachtzeiten getrieben werden. Es ist die Rede von einer starken Opposition, welche geegenwaͤrtig organisirt wird. An der Spitze derselben soll im Oberhause der Graf Gray stehen, der sich mit den Whigs, mit denen er sich in Folge seiner Weigerung, das Canningsche 3 2 Ministerium zu unterstuͤtzen entzweit hatte, gegenwaͤrtig wie⸗ 8 g der versoͤhnet hat, um dem Herzoge von Wellington desto kraͤftiger entgegen zu treten. Im Unterhause soll an der Stelle des Herrn Tierney, Herr Brougham bestimmt sein, . die Opposition zu leiten. Man kann von ihm sagen, daß 8 er bisher ganz allein gehandelt, und wie Hannibal, den Krieg bloß mit Huͤlfe seines Genies gefuͤhrt hat. Die Whig⸗ Partei trug naͤmlich bisher Bedenken, sich ihm blindlings 185. anzuvertrauen, weil er manchmal wunderlich und unbesonnen . 8 ist, im entscheidenden Augenblicke ist aber wohl Niemand 3 besser geeignet wie er, einen Hauptstreich auszufuͤhren. Hie⸗ rin sind seine ausgebreiteten und gruͤndlichen Kenntnisse und sein reger Geist unendlich viel werth: und sie sichern ihm leeinen um so groͤßern Einfluß als man ihn uͤberall wirken sieht, woo es auf die Foͤrderung der Intelligenz, des Gemeinwe⸗ sens, der Wissenschaft und der Wohlfahrt seiner Mitmen⸗ schen ankoͤmmt.

2**

2b

8 Niederlande.

2 Zweite Kammer der Generalstaaten. Sitzung vom 4. Maͤrz. Nach erfolgter Vorlesung des Protocolls lber die Sitzung vom 20., 21., 22. und 23. Februar, in

denen uͤber das zweite und dritte Buch der Civil⸗Gerichts⸗ DOrdnung verhandelt wurde, zeigte der Praͤsident an, daß ihm unter mehreren Gesuchen das eines gewissen, wegen Schrift ellerei gerichtlich verfolgten, Eduard Ducpetiaux durch H HKerrn roukhere mitgetheilt worden sei. —— nahm der letztere das Wort: das Gesuch des Herrn Ducpetiaux, sagte eerr, sei von solcher Erheblichkeit, daß es, wiewohl es nur peersoͤnliche Verhäͤltnisse betreffe, doch vermoͤge der darin an⸗ 4 egebenen groben Verletzung gesetzlicher Formen fuͤr eine oͤf⸗

28%

* entliche Angelegenheit gelten koͤnne. Die ganze Schrift des

.I ittstellers sei mit solcher Bescheidenheit und in einem so gaanstaͤndigen Tone abgefaßt, daß er sich eben dadurch um so maehr veranlaßt gefunden habe, sie der Kammer zu uͤbergeben. 8* das Ver

Herr Ducgetiaur sei auf eine unerhoͤrte Weise verfolgt worden 8 br, as man mn ihm angestellt hub, bHae MAr⸗ klage, der Gegenstand derselben, die erschwerenden Umstaͤnde, die man auf ihn gehaͤuft habe und so manches Andere sei geeignet sdsdden gerechtesten Unwillen zu erregen. Herr Broukhere meinte, Sdaß, wiewohl er hier gar nicht einmal wissen wolle von spoo diese Behandlung ausgegangen sei, er doch Grund zu sder Vermuthung habe, daß es mit Verfahrungsweisen dieser Art auf Unterdruͤckung der Preßfreiheit abgesehen sei. Doch werde gewiß der allgemeine Wunsch von dem besten der Koͤ⸗ nige nicht ohne Beruͤcksichtigung gelassen werden. Die Na⸗ rioöon wuͤnsche Abschaffung der Ausnahme⸗Gesetze. Ihre Aufhebung werde den Ruhm des großmuͤthigen Monarchen 2 vergroͤßern. Den Glanz, von welchem dieser Ruhm strahle, duͤrfe nichts verdunkeln, und die Regierung des ersten Koͤnigs muͤsse allen nachfolgenden zum Muster dienen. Diesem Antrage stimmte Hr. Dunker Curtius bei. Auch ich kkeklaͤre mich, sagte er: fuͤr die Abschaffung der Ausnahme⸗ SGSeesetze vom 21. April 1815 und 6. Maͤrz 1818. Hr. Le * 8 822 Ich habe die Ehre, zu bemerken, daß das gelichtliche VPerfahren, uͤber welches sich der Bittsteller beklagt, algemei⸗ nes Erstaunen und Unwillen erregt hat, und unsert schaͤtz⸗ barsten . antastet. Auch bin ich der Meinung, daß dieselbe Bittschrift zur Aufklaͤrung der Maͤngel in urserer ggeesetzlichen Verfassung fuͤhren koͤnne. Ich trage deßhah auf AhAeberweisung der Bittschrift an die Commission, und badige Bericht⸗Erstattung derselben an. Hierauf erfolgte noch die eKrwaͤhnung anderer Gesuche, von denen die Mehrzahl die 8 Beschraͤnkung der Gerichts⸗Bezirke, zwei den Tarif betraen. BMBruͤssel, 6. Maͤrz. Ein von Wien kommender Eig⸗ lischer Cabinets⸗Courier ging diesen Morgen mit Depeshen fuͤr seine Regierung durch unsere Stadt.

5

umt⸗Das Reglement fuͤr die Militair⸗Academie zu Brda 1.e enn 311 Artikel. Außer 7 Professoren der Mathemcik 1uqp 4 Prafch ein Ingenleur des Waterstaats angestellt werdn,

76“ der Niederländischen Sprache und Literatm, sür das Brargosischen Literatur und Sprache, Professorn ven der Zeichefeht und Englische, ein Architekt, 3 Profesp⸗

nkunst, ein Bibliothekar, ein Modelleur urd 8* 8 Prafee⸗ der Formenbildung, ein Profestor der Gomnastit W— echt⸗ und und zwei Schwimmlehrer. Di , Professoren der Mathematit erhalten jeber goeo Fl. Besol

aung; die der Naturgeschichte 3000 Fle. der erste Professor

v

1 11u1u.“ 8 * 8

3 1“ I.

+ liche spendet 1 und Hen Fralcht zeh Aite ven

der Niederlaͤndischen Literatur und Sprache 3000 Fl.; der erste fuͤr dieselben Faͤcher im Franzoͤsischen 1200 . der zweite 1000 Fl., und eben so viel der Professor fuͤr das Deutsche; der fuͤr das Englische 2000 Fl., der Architekt 1500 Fl. und die anderen nach Verhaͤltniß.

Der junge Violinspieler Lambert Massart hat die Ehre

enossen, im Haag vor Sr. Maj. zu spielen und den Aller⸗ döͤchsten Beifall zu erlangen. Deutschland.

Am 6. Maͤrz wurden Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Groß⸗ herzog von Baden durch Deputationen beider Kammern der Staͤnde⸗Versammlung des Großherzogthums die Dankadresse derselben auf die Eroͤffnungsrede Sr Koͤnigl. Hoheit üͤber⸗ reicht. Aus der Adresse der ersten Kammer heben wir Fol⸗ gendes aus: 8.

Durchlauchtigster Großherzog! In unwandelbarer Liebe fuͤr die hoͤchste Person Eurer Koͤniglichen Hoheit, fuͤr das Regentenhaus und fuͤr unser theures Vaterland na⸗

et sich Allerhoͤchstdenselben abermals die treu gehorsamste erste Kammer, durchdrungen von den Gesinnungen der tief⸗ sten Verehrung und der aufrichtigsten Daukbarkelt. Rastlos waren Hoͤchstdieselben auch in dem seit dem letzten Landtage verflossenen Zeitraume bemuͤht, die Wohlfahrt Ihrer Unter⸗ thanen zu befoͤrdern; Gerechtigkeit, Weisheit und Milde be⸗ zeichnen alle Ihre Regentenhandlungen. Mit Rührung und Dank weilt daher unser Blick auf der Vergangenheit. Die Geburt eines zweiten Durchlauchtigsten Prinzen hat das harze Land mit unnennbarer Freude erfuͤllt. Moͤge der er⸗ abene Stamm der Zaͤhringer, von der goͤttlichen Vorsehun gesegner, bis in die spaͤteste Zukunft zum Gluͤcke seines Vol⸗ es bluͤhen und gedeihen! Die gnaͤdigsten Verheißungen we⸗ Feststellung der kirchlichen Verhaͤltnisse der katholischen ewohner Badens sind nunmehr in Erfuͤllung gegangen. Die weisen Unterhandlungen mit dem roͤmischen Stuhl ha⸗ ben eine die Rechte des Staats und die Stellung der Kir⸗ chen sichernde Uebereinkunft zur Folge gehabt, die fuͤr alle christlichen Unterthanen Eurer Koͤniglichen Hoheit ein so er⸗ reuliches, als beruhigendes Resultat gewaͤhrt. Das Fort⸗ chreiten der innern Verwaltung laͤßt uns hoffen, daß die rbeiten der Gesetzgebungs; Bestrebungen zurk Reife Eurer Koͤniglichen Hohelt

mmission durch gemeinsame gen werden. ie Weisheit m Lande schon so manche wir mit 1 z g iel t⸗ Legensehen duͤrfen. Was die Wohlfahrt üns’ dit Eicherheit,

een Ruhm und das Ansehen unsers geliebten Regentenstam⸗ mes sichern und erhoͤhen kann, ist und bleibt das Ziel un⸗ seres Bemuͤhens, der Gegenstand unserer heißesten Wuͤnsche. Fuͤr solche Zwecke werden wir einmuͤthig und willig auch das Theuerste hingeben, und nie wird es in unsern Augen als ein Opfer erscheinen.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog geruhten zu erwie⸗ dern; Längst vertraut mit den Gesinnungen der Treue und Anhaͤnglichkeit, welche Sie Mir ausdruͤcken, kann Ich die Gefuͤhle des Dankes nicht vorenthalten, die Ich lebhaft und innig empfinde. Ueberbringen Sie diese Versicherung der ersten Kammer, deren Adresse ich mit Ruͤhrung empfange. Es erkennt dieselbe Meine auf die allgemeine Wohlfahrt 8 Absichten, die Bestrebungen und die Festigkeit der

egierung, so wie die Ordnung im Staatshaushalt. Mir gereicht es zur Beruhigung, auf Ihre unbedingte Bereit⸗ willigkeit rechnen zu koͤnnen, wenn die Interessen Meines Landes, dessen innere oder aͤußere Verhäͤltnisse, eine weltere Beihuͤlfe nothwendig machen. Ich zaͤhle stets auf die Mir jetzt Phehene Zusicherungen.

Die Adresse der zweiten Kammer ist aͤhnlichen Inhalts wie die der ersten; sie enthaͤlt gleicherweise die Versicherun⸗ gen der unwandelbaren Treue der Gesinnungen so wie die Huldigungen der Ehrfurcht und Liebe gegen Se. K. H. „Ew. Koͤnigl. Hoh. (heißt es darin) blcken auf den Zeit⸗ raum der seit dem letzten Landtage verflossen ist, mit Veru⸗ higung 5ö2 Ihr treues Volk mit dem innigsten Danke Legen die und gegen Eurer K. Hoh. für die

Fhnung die er gebracht hat. Von den lebhaftesten Ge⸗ füͤhlen der Freude und des Danks gegen die Vorsehung wurden alle treuen Badener durchdrungen, da die Geburt eines zweiten ürte aus Carl Friedrichs Stamme Eurer Koͤnigl. Hoh. und Ihrem Durchlauchtigsten Fuͤrsten⸗

hause neue Freude, dem Großherzogthume eine neue Büͤrg⸗ schaft gewaͤhrte. Das Geschlecht der Zaͤhringer wird fort⸗ 8 bluüͤhen in den Nachkommen des unvergeßlichen Carl Fried⸗

rich; sie werd egi uͤr und fuͤr in d etheilten Erbe ihrer Ihmen.2 eeren fuͤr und fuͤr in dem ungech

Unter den drei zur Praͤscdentenstelle von der zweiten