1828 / 69 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

16. Februar, im Osservatore Triestino, ist der General Gull⸗

minot am 10. Februar in Korfu ans Land gestiegen). 1 Herr Cauchois⸗ Lemaire, der wegen seines bekannten DBriefes an den Herzog von Orleans im Gefaͤngnisse sitzt, schreibt daselbst „politische, religioͤse und geschichtliche Briefe,“ welche hieselbst auf Subseription in 2 starken Baͤnden in S. ererscheinen werden. Der Courrier francais glaubt, daß das von der Gazette e France verbreitete Geruͤcht, als ob die Besatzung von adix binnen kurzem diesen Platz verlassen werde, voreilig sei. Ein Bewohner des Departements der Heiden macht in der Quotidienne den Vorschlag, diesen ominoͤsen Namen, welcher stets, und zwar nicht mit vollem Rechte, nur an die Unfruchtbarkeit des Landes erinnere, und schon oftmals in

8 * als einer Hinsicht fuͤr dasselbe von nachtheiligen Fol⸗

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een gewesen sei, gegen den des Departements des Adour

zu vertauschen. 8 Großbritanien und Irland. London, 8. Marz. Der Courser versichert, daß sich die Gesundheit des Koͤnigs sehr gebessert habe; zum Beweis füͤhet er an, daß Se. Maj. bei Jorer Ankunft aus Windsor im Palast von St. James im Stande gewesen sind, ohne Leh 9; * Wagen zu steigen und sich nach Ihren Zim⸗ egeben. Der Finanz⸗Ausschuß hat an alle Steuer⸗ Stempel⸗ Doua⸗ nen⸗ und Accise⸗Aemter ein Rundschreiben mit der Anwei⸗ sung erlassen, eine Liste aller bei denselben angestellten Be⸗ aamten nehst Bemerkung der von jedem einzelnen an Gehalt, Feazenen oder sonstigen Emolumenten bezogenen Einkuͤnfte nzureichen. G I Huskisson soll dem Comité des Westindischen Han⸗ dels eroͤffnet haben, daß es die Absicht der Regierung sei, HOstindischen, so wie allen auslaͤndischen rohen Zucker, gegen Entrichtung einer 5 Schilling pro Centner mehr als bei der Einfuhr aus den Englisch⸗Westindischen Colonieen betragenden bgabe, zum Verbrauch in Großbritanien zuzulassen. Von den Mitgliedern des Unterhauses, von denen es bekannt ist, daß sie fuͤr die Emancipation der Katholiken ge⸗ finnt sind, haben, bei Gelegenheit des Antrags von Lord John Russel auf Aufhebung der Test⸗ und Corporations⸗ Acten in Ansehung der protestantischen Dissenters, 194 mit 8 der Mehrzahl und 26 mit der Minderzahl gestimmt. Vorigen Mittwoch wurde in einer Sitzung der Alder⸗ man von London beschlossen, daß getaufte Juden die Be⸗ . gniß sollen, das Bürgerrecht von London zu kaufen. an e eri f erst⸗ Ungluck, wobel so viel Menschen das Leben verloren haben Kdadurch herbeigeführt worden ist, daß sich eine uͤbergroße An⸗ ahl Menschen auf die eine Seite des Schiffes drängten. 8a die Schiffe in dem Augenblick, wo sie vom Stapel lau⸗ . gar keinen oder doch nur sehr wenig Ballast haben, so kann b8 Gleichgewicht leicht gestoͤrt werden. Unter den Leuten, welche sich um zu retten in's Wasser stuͤrzten, zeichnete sich an vortrefflicher Schwimmer aus, der nur einen Arm hatte. 82 zu retten widmete er seine ganze mmaͤhlig üͤber ein eeende Huͤten, deren er 1 Niederlande 89 Brüͤssel⸗ 12. Maͤrz. In der Nacht vom öten zum es6ten d. M. ist in den Hauptdamm des Polder von Batten⸗ prrooeek bei Malines eine Deffnung gerissen 8098 n. Die Be⸗ wohner dieses Polders, welche in 10 Familien bestanden, 8 —28„ gewesen, ihre Wohnungen und Habseligkeiten ZGeich zusseitlennd nur mit Muͤhe ist es ihnen gelungen, ihr Der Gouverneur de 2 15— vus unterrichtet, daß in verschiedenen Gegenden ee 3 —2— werden, welche die Bewohner N en sollen, nach 8 rasilien auszuwandern, und daß um die Unwissenden desto en —21 9— 8 dr9 up⸗ ten, daß sie im Aufera eichter zu hintergehen, behaup⸗ ddeln. Solche Leute si 88 der Provinzial⸗Behoͤrde han⸗ mmit alle Um sind Betruͤger. Die Behoͤrde weist hier⸗ triebe jener Art b dere I. demgemäß die Herren Bͦ⸗ von sich zuruͤck. Ich for davon zu unterrichten mürgermesster auf, ihre Anbefohlenen endlichen N ad sie auf die Gefahren und die un⸗ . ch achtheile, denen ilte S der genannten Art aussetzen 8. nc⸗ durch uͤbereilte 8229 Racc sand man bieher Gane, ns ahe uhestsen welg, d 88 Schwachheit hatten, auf b b alle diejenigen, we he —,Gx gleichen grundlose Versprechun⸗ 5 2 pfer ihrer Thorheit wurden und zu

gen spaͤt bereuten.

Amsterdam, 13. Maͤrz. Die seit Anfang dieser Woche verspuͤrte Erhoͤhung der Fonds⸗Course ist wohl der am Sonn⸗ tag hier eingegangenen Nachricht zuzuschreiben: daß noch keinesweges alle Hoffnung aufgegeben werden duͤrfe, die Sachen im Osten ohne einen blutigen Kampf geschlichtet zu sehen. Die gemaͤßigtere Behandlung der Armenier, welche der Sultan befohlen hat, ließ auf friedlichere Gesinnungen desselben schließen. Hierzu trat noch, daß die Fonds⸗Course von Paris und London mit den juͤngsten Posten hoͤher ka-⸗ men. Heute wurden die Course flauer, weil man von Wien Couriere mit kriegerischen Nachrichten hier wissen wollte. (Den Stand der Effecten siehe ausw. Boͤrsen.)

Deutschland.

Balerische Kammer der Abgeordneten. In der 36sten Sitzung sprachen noch 17 Abgeordnete vom Platze aus, uͤber die Entscheidung der Competenz⸗Conflicte, nach⸗ dem zuvor ein Schreiben der Kammer der Reichsraͤthe uͤber Annahme des Gesetz⸗Entwurfs, den Malz⸗Aufschlag betref⸗ fend, verlesen worden war. Von jenen 17 Deputirten fan⸗ den einige die Zuruͤckweisung des Entwurfs an den Aus⸗ schuß, andere die Vertagung der Abstimmung bis zur Dise⸗ cussion der Prozeß⸗Ordnung fuͤr raͤthlich; die meisten pflichh teten aber den Modificationen des Ausschusses bel. Diesen und den uͤbrigen vorgebrachten Einwendungen wurde umm Schlusse der Berathung von den Ministerial⸗Räthen von Schmiedlein und von Cpiese als Regierungs⸗Commissarien ausfuͤhrlich begegnet, worauf zuletzt der Prästdent die Frage stellte: ob der vorliegende Entwurf zur nochmaligen Bera⸗ thung an den Ausschuß gewiesen werden solle? Der B⸗-⸗ schluß fiel mit großer Mehrheit verneinend aus, indem nur 4 Mitglieder bejahend stimmten. 1

Muͤnchen, 11. Mäͤrz. Am 8ten fand das Leichenbe- gaͤngniß des Koͤnigl. Reichsrathes und Ober⸗Consistorial⸗ Praͤsidenten von Seckendorf statt, dem die Mitglieder beider Kammern beiwohnten. Unser Gesetzblatt enthaͤlt die Bestimma— mung, daß Gegenstaͤnde, welche aus den dem Monarchen zur Privat⸗Disposition gestellten Einnahmen oder aus sonsti⸗ gen Privattiteln erworben, und dem Vermöͤgen des Staa-⸗ tes und der Krone nicht foͤrmlich einverleibt wurden, in das Privatelgenthum der Erben uͤbergehen. Ferner das Gesetz, wonach in der Kammer der Reichsroͤthe die beiden Erzbi⸗ schoͤfe, der von dem Koͤnige aus der Zahl der Bischoͤfe er⸗ nannte Reichsrath und der jedesmalige Praͤsident des pro- testantischen Oberconsistoriums zu den erblichen Raͤthen zu rechnen sind, wogegen die volljaͤhrigen Prinzen des koͤnigli⸗ chen Hauses, und die Kronbeamten, welche nicht zugleich we-⸗ gen ihrer Besitzungen Reichsraͤthe sind, weder zu den erbli-. chen noch zu den lebenslaͤnglichen gezaͤhlt werden sollen Nach dem zweiten Artikel wird der Koͤnig die von ihm zu ernennenden Naͤthe aus den Personen auswaͤhlen, die enteV“ weder dem Staate ausgezeichnete Dienste geleistet haben, oder von adellger Geburt sind, oder Vermoͤgen besitzen. 5

Die 21. Lycceen und Gymnasien des Koͤnigreichs Baiern zaͤhlten im Jahre 1826 1827: 5269 Studirende; und zwar Muͤnchen 726 Regensburg 547. In Baiern geht eine Gesellschaft mit einem Plane um, eine Anstalt zur Rettung und Erziehung armer, verwilderter Kinder zu begruͤnden, wie dergleichen von Falk in Weimar und Rheinthaler in Erfurt errichtet worden. Sie nennt sich „Gesellschaft der Freunde in der Noth,“ und hat sich in einer Denkschrift an die ver⸗ sammelten Stände des Reichs gewendet.

Bamberg, 14. Mäaͤrz. Ihre Majestaͤt die verwittwete Koͤnigin Caroline sind, in Begleitung der Prinzessinnen Ma-⸗ rie und Lulse KK. H H. auf Ihrer Reise nach Dresden, ge⸗ stern hier durchgekommen.

Wuͤrtembergische Kammer der Abgeordneten. 4lste Sitzung. Der dem Sportelgesetzentwurfe angeschlos⸗ sene Tarif ward in Berathung gezogen. Fuͤr die Erlaubniß,

eine Apotheke errichten zu duͤrfen, wurde auf den Vorschlag des Kanzlers v. Autenrleth ein Sportelansatz festgesetzt von 40 100 Fl. fuͤr Oberamtsstädte und 15 40 Fl. fuͤr

andere Orte. Fuͤr die Dispensation von dem kirchlichen Aufgebot, da dasselbe den wohlthaͤtigen Zweck haͤtte, Hinder⸗ nisse, welche der Eingehung einer Ehe im Wege stehen koͤnn⸗ ten, zu rechter Zeit zu erfahren, sollten kuͤnftig folgende erhoͤhete Sportelansaͤtze von 20 5 Fl. entrichtet werden Fuͤr die Aufforderung von Buͤrgschaftsglaͤubigern auf Anrufen des Buͤrgen oder Erben desseiben 3 Fl. Die bisherigen Taxabgaben von Culturveraͤnderungen, als: Verwandlung von Weinbergen in Aecker u. dgl. duͤrften ganz aufhͤren. Fuͤr Dienstanstellung beim Militair sollten Officlere von 100 Fl. Gehalt 20 Fl. entrichten; dagegen bleibt es bei Ci⸗ vilverwaltungsfaͤchern bei dem gesetzlichen Abzuge von 25 Fl.