1828 / 71 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Der Bericht, welchen Sir H. Parnell gestern, als Praͤ⸗ sident des Finanz⸗Ausschusses, dem Unterhause uͤberreichte, soll man sagt, lediglich auf die Regierungs Leibren⸗

ren beziehen.

8 8 Gestern hatten der Russische und Franzoͤsische Botschaf⸗

ter eine lange Conferenz mit dem Grafen Dudley im aus⸗

8 waͤrtigen Amte. „8

Die Angelegenheiten der neuen Americanischen Republi⸗

ken sind, wie der Courier bemerkt, in einem traurigen Zu⸗

stande; jede Post bringt schlechtere Nachrichten. Mexsco, der reichste, volkreichste und bisher blühendste dieser neuen

Staaten, scheint in einer außerst verwickelten und sogar ge⸗

faͤhrlichen Lage zu sein. (S. den Artikel Mexico.) Die Un⸗

ruhen von Merken scheinen durch Intriguen der verschiede⸗ nen Partheien der Freimaurer herbeigefüͤhrt worden zu sein, ddie sogar den Praͤsidenten Victoria mit dem General Bravo, welche beide die Hauptwerkzeuge des Sturzes von Iturbide * und der Gruͤndung der Unabbäͤngigker gewesen sind, ent⸗ zweit haben. In den üͤbrigen Republiken sieht es ebenfalls

* -2 aus. In Guarhnala wuͤthet der Bürgerkrieg, da der Senat von San Salvabor gegen die Regierung die

MWafeen ergriffen hat. Columbien, wird von einer Laudung

ddes Spanischen Admirals Laborde bedroht, und man ist um

das Leben des einzigen Mannes besorgt, der das schwan⸗ kende Schicksal seines Landes zu leiten, die Freiheit und

Ruhe zu erhalten, im Stande ist. In Chili und Peru hat

man bis jetzt wenig Forrschritte in der Kunst zu regieren

gemacht; aufruͤhrische Bewegungen sind an der Tagesord⸗ nung; Praͤsidenten werden mit gleicher Leichtigkeit und

Schneuligkeit ernannt und abgesetzt. Ein gemeinsames Uebel

aller dieser Staaten ist endlich die Finanz⸗Noth und eine

schwere Schulden⸗Last. Man muß aber gestehen, daß sie das Letztere mit einem großen Gleichmuthe tragen.

1 Die gerichtliche Untersuchung uͤber den Sturz des

Braunschweigischen Theaters dauert fort, wie auch die Ein⸗

sammlung von Belträgen zur Unterstuͤtzung der Opfer die⸗ ssee Ungluͤcks. Die eingegangenen Summen sollen bereits

29000 Pfund Sterling betragen. Außerdem haben sich die

8 der verschiedenen Theater berelt erkläͤrt, ihre Lo⸗

cale den Schauspielern des Braunschweigischen Theakers zu

[1 uͤberlassen, um darin 27 zu geben.

84 Shakspeare’'s Lustspiel, „die gezaͤhmte boͤse Sieben,“

welches seit laͤnger als achtzehn Jahren hier nicht gege⸗ ben worden ist, soll naͤchstens auf dem Theater Drury Lane aufgefuͤhrt, und mit einigen aus andern Werken dieses Dich⸗ rers gezogenen IAeegftücken bereichert werden.

Sert⸗ e 8 29

er eneral⸗Staaten. ils ddem Vortrage des Herrn Hon imn der Sitzung der zweiten

Kammer der General⸗Staaten vom 1tten d. M. hebe An Verfolg der gestrigen Mittheilung) noch Feihehees es⸗ Der vorlisgende Gegenstand (die Anklage des Hrn. Due⸗ Feeaux) 2 sagte er, ein Factum, welches die oͤffentliche 8* 3 —— K 8 Buͤrger niederschlage, und mus elfachen Ruͤcksicht, naͤmlich der Freiheit 1eneen eren nespeschen mne dem Ernnnat Segfeeen 2 8 . entwickelte nun die Grundsaͤtze der - .“ das noch in Kraft stehende Strafgesetz⸗ 2 Fen in der einen, S. engn mmungen. Ei ) habe sich entwickeln begben. 9 üemna ieser Fer

. die Constituti eine gebrechlit stitution nur .dem die hlsche, unkraftige Eristenz hatte rior abun

assung durch eine Erfe n S ahrung von 12 Jah⸗ Sicherheit gewonnen, beang on,2 dahs und Vatersand de eentionen gewuͤrdigt und Liete a ürst nun bilde diese Geschenzen mit reinerem Feuer erwarmt habe, dem gemaͤßigten Cesgebung einen bedeutenden Contrast mit chenen Fortschritt aracter der Nation und ben ununterbro⸗ daß das einzige Wn 88 Auftlarung. Der Redner meint, In 8 ttel, eine so lange dauernde provisorische

von geduldig zu tr man durch 1 aagen, dies gewesen sein wuͤrde, daß derungen einer klugen Voll

ziehung der strengen For⸗ ren, mas.1 e Sesae, das Geheͤssige, was sie mit sich füͤh⸗ handlung des vorllegenden „ucht haͤtte; doch streite die Ve⸗ nes Grundsatzes dieser 2. actums gegen die Annahme ei⸗ des Herrn Ducpetiaux vielmehr enthalte die Anklage Gesetzes⸗Bestimmungen selse nleugbare Verurthellung sener ralischen Würde, wefg⸗ Abst und beraube sie derjenigen mo⸗ tion in politischer Einigkeit von den Fortschritten der Na⸗ vollem Rechte fordern lasse. a9d. Pesetzlicher Ordnung mit

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dem er auf den Criminal Eoder edner macht sodann in⸗

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rgeht, die B

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daß dem Gesetzgeber die gewissenhafteste Vorsicht bel einer Angelegenheit so wichtiger Art geboten werde, um so mehr, da die Kunst, den Buchstaben, wie den Geist der Gesetze zu pruͤfen und die verborgenste Bezjehung ihrer Bestimmungen ins Auge fassen in unsern Tagen so weit gediehen sei. Am

sie dann in einem so hohen Grade haben, wenn die allge⸗

schaft oder der einzelnen Glieder derselben anerkennt. Man schnf sich ihnen bei Veranlassungen shnlicher Art

Hochmoͤgende Herren, den Fall nach dieser Nuͤcksicht pruüͤfen n ihn Seees Herr Baron von Stassart druͤckte sich noch unguͤnstiger in Beziehung auf das Verfahren ge⸗ gen Hrn. Duepétiaux aus: Es ist sehr leicht moöͤglich, sagte 4 er, daß man die Meinung des Hru. Ducpétiaux in Betreff

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Schrift niedergelegten, Verdienst Gerechtigkeit widerfahren

welcher man gegen ihn verfaͤhrt, ein wenig Tuͤrkisch und

genoͤthigt sehen muß, das Dringende einer schaf bei uns in Bezug auf Preßfreiheit geltenden gesetzlichen Be⸗

Zeitumstaͤnden; nun, da sie nur noch dazu dienen, Mißtrauen,

zu verbreiten, kann ihre Dauer nicht bestehen. Ich wuͤrde selbst sogleich elnen Vorschlag dieser Art thun, wenn ich nicht die feste Ueberzeugung hegte, daß der Beste der Köoͤnige, der selbst von diesen so haͤuftg wiederkehrenden Mißbraͤuchen Kunde erhalten hat, die wirksamsten Mittel zur 892₰ des Uebels anwenden werde. Unterdessen dringe ich darauf, daß

Händen, den Gang des gerichtlichen Verfahrens aufzu⸗ mangelhafter Gesetze so deutlich als möglich zu beachten,

in Vorschlag bringen, theils die vorgeschlagenen pruͤ⸗ fen koͤnnen. Herr Geelhand della Faille nahm sich Herrn Assers an und sagte, daß Herr Ducpeéti besser gethan haben wuͤrde, seine Schrift „Apologie der Todesstrafe von

nen In diesem Falle wuͤrde Herr Asser, gegen den schon so viele Epigramme und beißende Ausfälle gerichtet worden waͤren, entweder geschwiegen oder den Verfasser auf die durch das Gesetz bestimmte Strafe aufmerksam gemacht ha⸗ ben. Ictzt komme es darauf an, daß Herr Ducpetiaux dem Herrn Asser eine offene Erklärung thue, um vielleicht die

che belzulegen zc. da, (schließt der Redner) der vor mir . 2 „Und da, (schließt der 5

der gegenwaͤrtigen

ne ich, daß diese Bemerkung oft niederschlagende Be⸗

selbst gefragt: Wird es denn nie eine andere Freiheit, als diesenige, geben, welche das Heiligste, was vorhanden ist,

gegruͤndetesten Anspruͤche haben, wird man gewisse Meinun⸗ gen stets mit Verdacht und mißtrauischer Strenge verfolgen und wird es nie verstattet sein, Eltern und Kinder vor sol⸗

teln und falschen Maaßregeln seine nehmen, weil dlese stets im gleichem Grade beklagenswe

ellers guͤnstiger. Man schritt hlerauf zur Stimmensamm⸗ ung. Füͤr die Niederlegung in die Kanzlei erklaͤrten sich

4 Uhr aufgehoben.

Bruͤss scher Cabinets⸗Courier mit Depeschen nach

5 * meine Ansicht und das Urtheil der Verstaͤndigen in ihren ee die Vertheidigung und den Schutz der Gesell⸗

öö 20. 8 8

stimmungen einzusehen. Sie verdankten ihr Entstehen den

Zerstoͤrung und Zwietracht unter den Bewohnern des Staats

der Bericht uͤber die Bittschrift des Herrn Duepẽtiaux ge⸗ druckt werde; wir haben allerhings nicht Mittel in den

halten: dennoch ist es unsere Pflicht, die Uebelstände

Herrn Asser, Ritter zꝛe.“ mit seinem Namen zu unterzeich⸗

prechende der durch ein gerichtliches Verfahren Art beschraͤnkten Freiheit und beför⸗ ¹ 2. derten Ausgelassenheit Erwihnung gethan hat, so beken .

trachtungen in mir veranlaßt hat. Hundertmal habe ich mich 8

chen Schriften zu warnen, welche mit sitrenverberblichen Grundsaͤtzen angefuͤllt sind? Unter einer Regierung, wie die unsrige, welche stark ist, vermͤge des Vertrauens das 2 die Nation auf sie grüͤndet, 12. man nie zu kleinlichen Mita⸗,

56 Stimmen; 16 dagegen. Die Sitzung ward um halb

el, 14. Maͤrz. Gestern ing ein Oesterreicht 2 2 Zondon hier durch. 8

f Das verbreitete Geruͤcht, daß Se. Mazestar den

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Schlusse seines Vortrags sagte Hr. Hon: Die Maaßregeln, welche die oͤffentliche Gewalt in diesem Falle vollzog, tragen un-. streitig nicht das Gepraͤge der Wuͤrde und des Adels, das *

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1 vüumnrufene däabio liberiati fa... das Roͤmische Adagium zuzurufen; In d. b vendum est (In zvweifelhaften Fällen muß man die Freiheit

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beguͤnstigen). Und so mögen dann auch Sie, Edel, und

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8. 68

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& 1 MMp. . M. 8 der Todesstrafe nicht theilt, wie sehr man von der andern Seite genelgt sein mag, seinen erhabenen Ansichten, seinen edeln Gesinnungen und uͤberhaupt seinem gesammten, in der .

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zu lassen: dennoch ist eben so klar, daß die Manier, in

gar nicht geeignet ist, ihn eines Bessern zu belehren. Was sie auf's entschiedenste beweist, ist lies, daß man sich Abschaffung E

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damit wir zu rechter Zeit thells selbst. Abaͤnderunget

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mit Füͤßen treten, und einmal uüͤber das andere diejenigen berabsetzeen will, die auf unsere Achtung und 4 J“

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und verderblich sindd. Die Meinung der uͤbrigen Rehner war der Sache des Bitte.,

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