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In der Nacht vom toten auf den 20sten d. M. ist in
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dem, groͤßtentheils von Israeliten bewohnten Quartiere von Balat eine Feuersbrunst ausgebrochen, welche erst nach drei Stunden geloͤscht werden konnte und mehrere Häaͤuser in Asche legte.
Folgendes sind die Nachrichten üͤber den Stand der Dinge in Griechenland, welche man in Smyrna bis zum 18. Februar erhalten hatte: „Der Graf Johann Capo⸗ distrias ist am 28. Jänner am Bord des Englischen Linien⸗
sschiffes Warspite, Capitain William Parker, zu Aegina an⸗
gelangt. Er empfing Tags darauf die Mitglieder der provi⸗ * sorischen Regierung, des Senats u. s. w. und ging, unter ihrer und der Commandanten des Warspite und der Fran⸗ zoͤsischen Fregatte Juno, Capitain Leblanc, Begleitung ans Land. Der Warspite zog bei dieser Gelegenheit die Grie⸗ chische Flagge an dem Fockmaste auf, und salutirte den F. sibenten von Griechenland (denn dies ist der Titel, den Graf
Capodistrias gegen Fremde und in fremden Sprachen an⸗ nimmt,) mit 21 Kanonenschuͤssen.“
8 „Die ersten öffentlichen Acten des Praͤsidenten waren eeine Proclamation, worin er seinen Regierungs⸗Antritt an⸗ Auͤndiget, und ein Decret in Betreff der Errichtung eines
neuen, aus sieben und zwanzig Mitgliedern bestehenden Ra⸗ thes, welcher den Namen Panhellenion fuͤhrt, und bis zum
Zusammentritte der National⸗Versammlung im Monat April d. J. die Arbeiten und die Verantwortlichkeit der Re⸗
gierung mit ihm theilen soll. Diese beiden Verfügungen
wurden von dem Präsidenten unterm 1. Februar, sowohl sämmtlichen Mitgliedern des Senats, als Repraͤsentanten
der verschiedenen Provinzen Griechenlands, als den Mili⸗ etair⸗Chefs, mittelst Cireular⸗Schreiben, mitgetheilt““
2 „Die Wahl der Personen, welche die in dem Decrete hiilnsichtlich des Panhellenion's, bezeichneten Stellen bei den drei⸗ Dcepartements der Finanzen, des Innern und des Kriegs⸗ . wesens bekleiden sollen, war -. Präͤsidenten ausschließlich
aanheim gestellt worden; die oöͤffentliche Meinung bezeichnet einstweilen Herrn Spiridion Tricupi als Raths⸗Vorsteher fuͤr die Finanzen, Herrn Georg Konduriottt für das Innere, ünnd Herrn Anastasius Londo fuͤr das Kriegswesen. Man sagt auch, daß Alexander Maurokordato die Leitung der aus⸗ 8 e. Angelegenheiten uͤbernehmen werde.)“
„Die Admiraͤle der drei verbuͤndeten Maͤchte haben dem
Grafen Capodistrias drei Kriegsfahrzeuge ihrer Escadern zur Disposition gestellt, die auf der Rhede von Aegina vor An⸗ Flelben sollen. Der Warspite und die Juno sind zu die⸗ ser Bestimmung Englischer und Französischer Seits aus⸗
errsehen, und haben die desfallstgen Instructionen bereits er⸗
. Russischer Seits wurde die Fregatte Helene dazu gewaͤhlt. Diese erschien auch wirklich mit Ende Januar im 8 Archipel, und wenn sie am 3. Febr., bis zu weschem Tage n Nachrichten reichen, noch nicht zu Aegina angekommen
war, so ist daran nur ein Sturm Schuld, der sie auf dem Wege dahin am 30. Jan. nach Milo warf.“ „Die Abstellung, oder wenigstens Beschränkung der Pi⸗ naterie, scheint den Grafen Capodistrias zunächst zu beschaͤf⸗ igen. Daruͤber hatte er sich schon in einem wuhrend seines Aufenthalts in Malta an die Admiraͤle gerichteten Memo⸗ reandum ausgesprochen, worin er geäußert haben soll: „„daß . Trachten dahin gehen muͤsse, die Piraterie zu unter⸗ truͤcken, und alle Kraft Griechenlands im Peloponnes zu concentriren.““ Die Admiraͤle fühlten dasselbe Beduͤrfniß, und so fand die Expedition gegen Karabusa Statt, die in den jetzten Tagen des Januars von den Englaͤndern und Franzosen, unter dem Oberbefehl des Capitain Staines, von der Englischen Fregatte Ists, ausgeführt wurde *). Ein Schreiben qus Canea von 2. Februar enthält daruͤber fol⸗ ggernde S. 28 8 ner 7 Am 27. Jan. erschienen die Englische Fregatte Isis, und die Franzoͤsische Corvette 1α2* Eerern: dem
98 ARach den in unserem Blatte vom 8. mitgetheilten, 5 8 Korfu uns zugeschickten Auszuͤgen aus den legina⸗Zeitun ⸗ gen dis zum 6. Fedruar, sollte es scheinen, daß oöbige Stelen bdereits desinttiv und zwar ganz anders desetzt worden seien. Da uüuns jedoch kein Blatt jener Zeitung von so frischem Datum im
b en, oh er mit den in jenen Auszuͤgen enthaltenen Angaben seine Richtigkeit habe (Anm. des Desterr⸗ Beobachters.)
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driginale 2** ekommen ist, so muͤssen wir dahin gestellt sein las. e
sie sich auf Flintenschuß⸗Weite naͤherten. mit Leuten bedeckt; unter dem sche Fahrzeuge, ein Oesterreichisches und ein Jonisches Schiff, die von den Piraten nach diesem Raubneste geschleppt wor⸗ den waren. Eine Griechische Schaluppe stieß vom Lande ab, fuhr an die Isis heran, mit welcher die auf der Schaluppe befindlichen Leute parlamentirten, und den Commandanten derselben baten, nichts gegen die in Karabusa liegenden Grie⸗ chischen Fahrzeuge zu unternehmen, da sie eben im Begriffe staͤnden, Truppen an Bord derselben einzuschiffen, und auf verschiedenen Punkten der Insel Kandia ans Land zu setzen. Capitain Staines erwiederte den Abgeordneten, daß man sich jeder Expedition aus Karabusa so lange widersetzen werde, bis nicht die Haͤupter der Piraten und soͤmmtliche Raub⸗ schiffe ausgeliefert, und die Forts von der gegenwärtigen Besatzung derselben geraͤumt sein würden. Am sel⸗ genden Tage erschien eine andere Deputation mit einem an den Englischen und an den Franzoͤsischen Comman⸗ danten gemeinschaftlich gerichteten Schreiben, worin ge⸗ beten wurde, die Griechen im Besitz der Schiffe und der 8 Haupt⸗ Forts zu lassen, wogegen sie sich anheischig machten, ein kleines Fort an der Kuͤste zu uͤbergeben. Es wurde den Deputirten erklaͤrt, daß man von der obigen Forderung nicht abstehen koͤnne; daß man gegen Leute, die seit zwei Jahren aus Karabusa einen Schlupfwinkel von Banditen gemacht ätten, ohne Schonung verfahren werde; daß man ein Bei⸗ piel statuiren, und so vielen Opfern ihrer Raubsucht Ge⸗ nugthuung geben müͤsse, und daß diejenigen, welche kei Recht und kein Eigenthum respeetirt, und sich die schaͤnd lichsten Raͤubereien und Unthaten erlaubt hatten, durchau keinen Anspruch auf nachsichtige Behandlung machen duͤrf⸗ ten. — Da bis zum 31. Januar keine befriedigende Ant⸗ wort von den Griechen gegeben worden war, stellte sich Commodore Stalnes mit den Englischen Fregatten Isis und Cambrian, der Französischen Corvette Pomone und vier andern Englischen und Franzöͤsischen Kriegsfahrzeugen (Ratt⸗ lesnake, Zebra, Camelion und Fleche) auf Pistolenschuß ⸗Weite unter das Fort, um die im Hafen liegenden Raubschiffe durch Kanonenfeuer zu zerstoͤren, welches auch sogleich eroͤffnet wurde. Die Engl. Fregatte Cambrian wurde leider dabei durch einen Windstoß, als sie eben ein Manoͤver ausführen wollte, an die Felsen geworfen und scheiterte; die ganze Mannschaft ward jedoch gluͤcklicher Weise gerettet — Am setgenden Tage liefen die Englische Fregatte Isis und die Französische Cor⸗ vette Pomone in den Hafen ein; drel von den Griechischen Fahrzeugen waren bereits untergesunken, die uͤbrigen capitu lirten und wurden ausgeliefert, die Forts geraumt, und einem, wie man versichert, von dem Grafen Capobistrias designirten Chef, nebst einer kleinen Besatzung, übergeden. exander Maurokordato befand sich am Bord des Cambrian als Griechischer Regierungs⸗Commissalr und Dolmetsch. Die Fregatte Isis und die Corvette Pomone sind vor der Hand zu Karabusa geblieben. Die Englische Kriegs⸗Sloop Came⸗ sion eilte mit der Nachricht nach Aegina, der Französische Schooner la Fleche nach Smyrna, um den Franzöͤsischen Admiral de Riany in Kenntniß von dem Ereigniß zu setzen. — Dieses Beispiel von Strenge gegen die eeräͤuber, die Sprache der Admiraͤle und des Praͤsidenten zeugen von dem aufrichtigen Willen, den bisherigen Graͤueln des von den Griechen veruͤbten Seeraubs endlich ein Ziel zu setzen.“
Am 7. Februar erhielt man hier (in rna) durch die Franzoͤsische Goelette Philomele, die mit — len an Admiral de Rigny von Toulon kam, die Nachricht von der Entlassung des Villele'schen Ministeriums. Am 18ten brachee die Niederländische Corvette Proserpina aus Malta das Ge⸗ ruͤcht von einer Ministerial⸗Veraͤnderung in England, wobei der Herzog von Wellington, als Premter⸗Minister, an die Spitze der Administration gestellt, und Mehrere der vorigen Minister, Herr Peel, Lord Bathurst ꝛc. wieder ins Eabinet aufgenommen werden sollten. Die Hoffnungen auf die Er⸗
irung des Friedens sind hierdurch gestiegen.“ . ha „Auf 1. war b zum 16 7en d. M. Alles beim Alten.
Die Fregatre Hellas, von Miault commandirt, war an ob⸗ gedachtem Tage bei sener Insel gesehen worden.
(Der Oesterreichische Beobachter gieht demnäͤchst auch die, von uns bereits — in Nr. 783. der Staats⸗Zeitung — vollstͤndig miegetheilte Proclamation, welche der Graf Ca⸗ podistrias nach seiner Ankunst in Aegina erlassen hat.)
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Der Felsen schien Fort lagen dreizehn Griechi⸗