den, so existire ein solches nicht. „Sagen Sie, nicht mehr“ rief man hier dem Minister zu. Die Bittschrift des Herrn Arnaud wurde zuletzt fast einstimmig dem Finanz⸗Minister und der Budgets⸗Commission uͤberwiesen. Herr Grogh stat⸗ tete demnaͤchst einen dritten Bericht der Bittschriften⸗Commis⸗ ston abzund den Beschluß der Sitzung machte ein Bericht des Hrn. v. Panat uͤber die Wahl des im Departement des Canals zum Deputirten ernannten Herrn Lorimser. Derselbe wurde zuletzt mit einer Majorität von 31 Stimmen aufge⸗ nommen. Fuͤr den 25. Maͤrz kuͤndigte der Praͤsident der Versammlung eine amtliche Mittheilung (die Vorlegung des rns Füeaee an. Bis dahin wird keine entli itzung statt finden. .
8 Durch 8 vom 2tsten d. M. hat der Koͤ⸗ nig, auf den Antrag des Kriegs⸗Mimisters, denjenigen dis⸗ poniblen Officieren, deren Halbsold mit dem 1. Juli d. J. aufhöoͤrt, gestattet, von da ab ihre Berechtigung zu dem durch die Verordnung vom 5. Febr. 1823 festgesetzten Wartegelde nachzuweisen. 3 (Die uͤbrigen Nachrichten aus Paris siehe in der Beilage.)
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. In der Sitzung
des Oberhauses vom 18ten trug der Marquis von Lans⸗ downe, auf die zweite Lesung von zwei Bills wegen Ver⸗ anderung der peinlichen Gerichtspflege an. Durch die erstere wird bezweckt die Bestrafung wegen Angriffe auf Personen zu erleichtern, da bei dem gegenwaͤrtig guͤltigen Gesetze der Zweck der Justiz sehr oft wegen Maͤngel in der Fassung derselben vereitelt wird. Die zweite bezieht sich hauptsaͤch⸗ lich auf die Zulassung von gewissen Zeugen, namentlich von Quaͤkers. Die Bill's erhielten, dem Antrage gemaͤß, die zweite Lesung, (wir werden darauf zuruͤckkommen). — Ge⸗ stern zeigte der Herzog von Wellington an, daß er den 29ten auf Vorlegung gewisser, auf den Getreidehandel sich beziehender Nachweisungen, antragen und bei dieser Gelegen⸗ heit sich uͤber die Absichten der Regierung in Ansehung die⸗ ses Gegenstandes äußern wuͤrde. Lord Strangford fragte den Grafen Dudley, ob nicht Maaßregeln getroffen worden waͤren, um den englischen in dem, fuͤr Groß⸗ britanien so wichtigen Verkehr mit Brasilien, welcher durch den heillosen Krieg mit Buenos⸗Ayres im hoͤchsten Grade gefährdet sei, zu schuͤtzen. Er habe erfahren daß in einigen aͤllen gegen Englische Kaufleute mit einer Grausamkeit ver⸗ ahren worden sei, welche nur von den Schandthaten der ccenier der fruͤhern Zeit uͤbertroffen werde. Er wisse, daß im gegenwaͤrtigen Augenblicke, eine Masse von Waaren in Betrage von anderthalb Millionen Pf. St. zur Verschif⸗ fung nach Brasilien bereit liege, daß die Absendung aber wegen der Unsicherheit dieses Handels suspendirt sei. Auch n se er 424 daß an zwei Millionen Pf. St. in io so gut wie vergraben waͤren, weil die dortigen Kauf⸗ leute sie wegen des ungünstigen Wechsel⸗Courses nicht hierher remittiren koͤnnten. Graf Dudley erwiderte, ddoaß er nicht laͤugnen koͤnne daß der fragliche Krieg fur den Enzglischen Handelstand hoͤchst nachtheilige Wirkungen habe; es seien daher gleich nach Ausbruch dieses Krieges wieder⸗ 8* Versuche gemacht worden, den Frieden herbei zu fuͤhren, eider haͤtten sie bisher keinen günstigen Erfolg gehabt, er koͤnne aber versichern, daß die letzten Nachrichten aus Suüͤd⸗ Amerika eine baldige — des Friedens hoffen ließen. Der Nachtheil, den der Handel erleide, ruͤhre von zwei Ur⸗ sachen, und zwar von den Corsaren und von der Blocade, her. Ju Ansehung der Ersteren sei der Engllsche Admiral an der Suͤd⸗Amerikanischen Kuͤste beauftragt worden, kraͤf⸗ tig gegen sie zu wirken, was aber die Letztere betreffe, so sei die Meinung ausgesorochen worden, daß die Blocade nicht in der That, sondern nur auf dem Papiere bestehe; er habe in dieser Beziehung Erkundigungen eingezogen und das Gut⸗ achten der Kron⸗Justizbeamten erfordert, welches dahin ausge⸗ allen sei, daß die Blocade nicht als 80— g angese⸗ 2 werden koͤnne; es ist demnach dem Admiral der Befehl ertheilt worden, die Blocade sobald sie sich als unzuläͤnglich darstellen wuͤrde, nicht mehr zu respectiren. Der Marquis von Londonderry benutzte diesen Anlaß, um die Canning⸗ e Politik anzugreifen: die drei Hauptpunkte derselben en, wie er hemerke, Suͤd⸗Amerika, Portugal und Grie⸗ chenland. Ueber den Ersteren sei bereits alles gesagt wor⸗ 2 den; über Griechenland wolle er fuͤr seft schweigen, was aaber Portugal betreffe, so bewiesen die zuletzt nen Berichte, daß das Unternehmen dahin einen unglüͤck⸗ lichen Erfolg gehaht habe; er hoffe daher, daß die constitu⸗
Ende wären.
tionellen FPerhags n r zu (S. die ndlungen des Unterhauses in der Beilage.
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London, 21. März. Durch die, vorgestern nach Lissa⸗ bon abgefertigten Depeschen sind Sir F. Lamb und Sir W. Clnon ermaͤchtigt worden, die dort befindlichen Englischen Truppen noch laͤnger zuruͤckzubehalten, wenn es ihnen ange⸗ messen scheint. Dieses kann jedoch, wie der Courier bemerkt, nicht von langer Dauer sein, vermuthlich will man nur die nächsten Ereignisse abwarten und die Truppen sodann zurüͤck⸗ ziehen. Eine starke Seemacht im Tajo wird vollkommen hin⸗ reichend sein, die noch zuruͤckbleibenden Englaͤnder zu heschuͤtzen. Wäaͤhrend wir aber, so faͤhrt der Courler fort, —₰ bestimmtere Nachrichten warten, so müssen wir mit unserem Urtheil uͤber Dom Miguel zuruͤckhalten. Es ist in doppelter Hinsicht er⸗ laubt an dem Vorhaben zu zweifeln welches man ihm zu⸗ schreibt; und zwar einerseits wegen der Treulosigkelt welcher er sich alsdann schuldig machen wuͤrde; andrer⸗ seits aber wegen der entschiedenen Tollheit des Unterneh⸗ mens. Beispiellos wuͤrde diese Treulosigkeit sein, weil er perssonlich sowohl dem Kaiser von Oesterreich als auch dem Koͤnige von England, und durch Briefe an Letztern, so wie an seinen Bruder und an den Koͤnig von Spanlen erklaͤrt hat, daß er den Eid der Constitution leisten und die neue Verfassung des Landes aufrecht erhalten wuͤrde. Was wuͤrde auch seine Lage sein, wenn er durch eine Eidbruͤchigkeit seine Pflichten — seinen Souverain hintenansotzen und sich zum Köͤnig von Portugal ausrufen lassen wollte? Portugal 225 unter dem
Usurpator, und dies wäre er, von allem freundlichen Verkehr mi jeder Europaͤlschen Natlon ausgeschlossen sein; seine
rung wuͤrde nirgends anerkannt und weder politische n. Handels⸗Verbindungen mit diesem Lande fortgesetzt w * Die Grundlage seiner Unabhängigen und seiner Wohlfahrt wuͤrde ploͤtzlich zerstoͤrt. — Großbritanien wuͤrde sein Feind werden. Ohne innern Handel, ohne einen fremden Ma fuͤr seine Erzeugnisse, wuͤrde Portugal sich ganz allein uͤbe lassen bleiben, und weder mit seinen Colonieen verkehre noch sie erhalten koͤnnen. Sie wuͤrden verloren sein. U wenn nun, was keinesweges unwahrscheinlich ist, Dom Pe dro nach Portugal kaͤme und England aufforderte, auf den Grund der bestehenden Vertraͤge, ihm in der Vertheidigung der Anspruͤche des rechtmaͤßigen Erben .,2 Tochter) bei⸗ zustehen, so wuͤrde England diesem Begehren Genüge 5 - Lissabon und Oporto wuͤrden der strengsten Bl⸗ cade unterworfen, mit einem Worte Portugal hermetisch verschlossen werden. Ist solch ein Bild der Usurpation nicht duͤster genug, um davon abzuschrecken? Der Handelsstand zerstört, der Kaufmann rulmirt, die Industrie gelaͤhmt und ein verhungernder Pöbel, — dieses sind die Zuͤge, die es d bietet. Der absolute König wuͤrde bald statt Vivats m Verwuüͤnschungen hoͤren und vielleicht selbst als ein Op. seiner Treulosigkeit und seines Ehrgeizes fallen. Wenn d Folgen so augenscheinlich und so fuͤrchterlich sind, so dar ieeöe daß sie Jeden abschrecken werden. — ie Regierung hat bis jetzt n keine spätern Na⸗ richten aus Portugal erhalten; es helßt aber in der Stad daß uͤber Frankreich Privat⸗Briefe angekommen seien, mw. nach es unserm Botschafter durch nachdrückliche Vorstellu gen gelungen waͤre, den Einfluß der Koͤnigin⸗Mutter zu kraͤften und Dom Miguel die Augen zu öͤffnen, worauf d Köͤnigin⸗Mutter Portugal heimlich verlassen haben soll. * indessen die directen Nachrichten vom 12ten und das Sch welches sie gebracht hat, in einer ungewoͤhnlich ka 3 hier angelangt sind, so ist es wohl erlaubt, an der d der 88 Frankreich angeblich eingegangenen zweifeln. . 8 1
Das Geruͤcht, daß ein Englisches Kriegsschiff drei frengs Botschafter aus Lissabon hieher gebracht habe, ist ungegrün⸗ det. Lord Heytesbury ist der Einzige, welcher angekommen ist.
Briefe aus Oporto vom 6ten melden, daß dort Vers⸗ gemacht worden sind, einen Aufstand zu und da die Stimmung dort im Allgemeinen gegen Consstitutio ist; es ist jedoch nicht davon die Rede, daß Dom Mig dort als Kdnig ausgerufen worden sei.
In der Rahe der Insel Jersey hat ein unangeneh Vorsall zwischen einem Franzoͤsischen Wachtschiffe und einige Englischen Austernfischern stattgefunden. Bekanntlich f an dreihundert Englische Fahesenge bei, dieser Fischeret der Kuͤste der Normandie besch * ste dürfen jedoch, 1 einem Uebereinkommen mit der Franzoöͤsischen Regierung nicht uͤber eine gewisse Graͤnze hinaus der naͤb Vorigen Freitag uüberschritt der Englische Fi ack 7 vourite diese 2 worauf das Franzs⸗ Snnn Goeland auf denselben hinsteuerte, seine Manns⸗ gef gen und das Schiff selbst, welches eine Vema nung erhielt, ins Schlepptau nahm. Sobald die üͤbrige Englischen Fischer dieses gewahr wurden, beschlossen sie d