1828 / 90 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Dynastie der Zaͤhringer unaufloͤslich verbunden. Von diesen Gesinnungen beseelt und beruhigt durch jene huldvolle Er⸗ oͤffnung, beeifern sich die Buͤrger Ihrer getreuen Stadt Manheim, die Versicherung ihrer unwandelbaren Ergeben⸗ heit zu den Stufen Ihres Throns niederzulegen. Nach so vielen Stuͤrmen, die seit einer Reihe von Jahren uͤber ei⸗ nen Theil von Europa, und insbesondere uͤber Deutschland hingegangen sind, ist es endlich Zeit, daß die kaum und schwer erkaͤmpfte Ruhe nicht wieder gestoͤrt, der anerkannte oöffentliche Rechtszustand unverletzt erhalten werde. Sollte es anders kommen, sollte, woher und wenn es auch sei, ein Angriff auf die politischen Verhaͤltnisse und die Integritaͤt des Großherzogthums versucht werden, so werden die Buͤr⸗ ger Manheims, treu der Stimme der Pflicht und der Ehre, dem Aufruf zur Vertheidigung dieser Integritaͤt, des Thro⸗ nes und der herrschenden Dynastie fr ehorchen, ihr 2c y freudig gehorchen, ih

Gut und Blut willig dafuͤr hingeben. Hannover. Im Jahre 182 vom 1. Juli bis 1. Juli sind in das Koͤnigreich 2,257,344 Pf. Caffee, 1,875,344 Pf. 8 Zucker, 325,742 Pf. Thee eingefuͤhrt worden. Ferner 8272,025 Pf. roher Zucker Behufs inlaͤndischer Zuckersiede⸗ Rreien, 3,569,600 Pf. Eisen, 4,057,300 Pf. rohe Tabacks⸗ blaͤtter, 1,296,206 Pf. Manufacturwaaren, 1,474 Ohm Branntwein, 958 Ohm Biere, 3,195 Tonnen Heringe und 12,783 Faͤsser, 29,470 Bouteillen Wein. Der Gesammter⸗ trag der Eingangssteuer betrug 586,618 Rthlr. Der wirk⸗ liche Nettobetrag der Gesammt⸗Einnahmen seit dem 1. Nov. 1817 bis 1. Juli 1826 betrug 28,299,193 Rthlr. Darunter Grundsteuer: 10,842,544æ Rthlr., Personensteuer 5,708,593 KRthlr., Stempelsteuer 1,131,733 Rthlr., Consumtions⸗ und Eingangssteuer 6,300,620 Rthlr.; naͤmlich Salzsteuer 603,538 Rthlr., Brennsteuer 2,987,917 Rthlr., Biersteuer 629,465 Rthlr, Mahl⸗ und Schlacht⸗Licent 1,265,708 Rthlr. Die Administrationskosten bellefen sich auf 2,956,180 Rthlr., im Durchschnitt jaͤhrlich 341,097 Rthlr. etwa 10 Procent der effectiven Nettoͤ⸗Einnahme. 1111

Spanien. E11“ Die General⸗Direction der Renten fordert in der Ma⸗ drider Zeitung vom 18. Maͤrz Speculanten auf, die, Sr. Ma⸗ jestaͤt dem Koͤnige gehoͤrigen Einkuͤnfte der Terclas Reales, des Excusado, Noveno, der Novales und Diezmos de Exen⸗ cos in Spanien und den nahe gelegenen Inseln in Pacht u nehmen, es sei nun ganz oder theilweise, und setzt dabei fest, daß, zufolge der am 24. Juli v. J. erlassenen Verord⸗ nung, jene Einkuͤnfte nur auf ein Jahr verpachtet werden sollen, wenn der Paͤchter nicht Ein Fuͤnftheil mehr an Pacht bezahlt, als der bestimmte und in der Contaduria de Valores nachzuweisende Ertrag der zu pachtenden Gegenstaͤnde be⸗ traͤgt; sie sollen jedoch auf zwei Jahre verpachtet werden, wenn der Paͤchter Ein Fuͤnftheil mehr bezahlt; auf Drei Jahre wenn er Ein Viertheil; auf Fuͤnf Jahre wenn er Eiin Drittheil und auf Acht Jahre wenn er die Haͤlfte mehr bezahlt, und haben die Licitanten sich demnach mit ihren Vor⸗ schlaͤgen an die respectiven Intendanturen zu wenden. Pariser Blaͤtter enthalten folgende Nachrichten aus Ma⸗ drid vom 24. Marz: Die Spanischen Truppen, welche die neue Besatzung von Cadix bilden sollten, haben Ordre er⸗ halten, zu Sevilla Halt zu machen. Daraus will man schlie⸗ pen, daß die Raͤumung dieser Stadt von dem Franzoͤsischen Millitair nicht so nahe ist, als man behaupten wollte. Die Nachrichten aus Portugal sind immer nach den Wuͤnschen oder den Privat⸗Ansichten Derer, die solche ver⸗ breiten, verschieden. Doch giebt das haͤufige Eintreffen von . Courieren aus Lissabon zu der Vermuthung Anlaß, daß zwi⸗ scchen den beiden Hoͤfen wohl Mittheilungen von Erheblich⸗ keit so eben im Gange sein muͤssen. 8 Die Buͤlletins vom Koͤniglichen Hofe melden uͤber den Zustand der Gesundheit IJJ. MM. nichts Neues. Nach detzt getroffenen Veranstaltungen laßt sich uͤbrigens ver⸗ muthen, daß der Abgang derselben nach der Hauptstadt den gten d. statt finden werde, und daß Sie Ihren Weg uͤber Saragossa nehmen duͤrften. Nan meint jedoch, daß vor der Abreise IJJ. MM. die wichtige Angelegenheit der Be⸗ setzung Spaniens, vermöge der Ankunft des Franzoͤsischen Gesandten Hrn. St. Priest, entschieden sein werde. Ag 1 8 e-— vnmns

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Türkei und Griechenland. Eiinn Schreiben aus Konstantinopel vom 19. Maͤrz (im neuesten Blatte des Oesterreichischen Beobachters) ent⸗ haͤlt die (vorgestern bereits von uns mitgetheilte) Nachricht von der Räumung der Insel Scio Seitens der Griechen. Das aus einer Fregatte von 50 Kanonen und 4 Briggs be⸗ stehende Geschwader unter Tahir⸗Pascha's Commando, wel⸗ ches am 5. Maͤrz, mit 15,900 Mann Landungs⸗Truppen an Vord, die Dardanellen verlassen hatte, war in der Nacht vom 11ten auf den 12ten im Canal von Scio angekommen, wo es drei Griechische Fahrzeuge uͤbersiel, von denen 2 ge⸗ nommen und 1 in den Grund gebohrt wurde; dann bewerk⸗ stelligte dasselbe in Verbindung mit den, auf der gegenuͤber⸗ liegenden Kuͤste bei Tschesme, unter persoͤnlicher Anfuͤhrung des am 10. Marz dahin abgegangenen Pascha von Smyrna, gesammelten Truppen, am 12ten gegen Mittag eine Landung der Insel selbst, entsetzte die Besatzung des dasigen Forts Anführer, dem Ober⸗ Am t9ten war

Tahir⸗Pascha mit

auf und noͤthigte die Griechen nebst deren sten Fabvier, zur schleunigen Flucht.

wie ebenfalls bereits gemeldet worden seinem Geschwader wieder im Hafen von Konstantinopel eingetroffen.

Zu Smyrna hatte man Nachrichten aus Aegina bis zum 22. Februar erhalten. Am 14. Februar war daselbst

eine Bekanntmachung des Praͤsidenten von Gtriechenland, nebst mehreren von ihm erlassenen Decreten, in Betreff der Errichtung einer National⸗Bank oder eigentlich Eroͤffnung einer Anleihe erschienen, zu welcher Griechen sowohl als Fremde beizutragen aufgefordert, und 8 pCt. jaͤhrlicher Zin⸗ sen fuͤr das eingelegte Geld versprochen werden. In einem besondern, unterm 16. Februar erlassenen, Circular an die Buͤrger, die einiges Vermoͤgen im Archipelagus, in den Pro⸗ vinzen des Peloponneses und des Griechischen Continents besitzen, werden diese auf das allerdringendste aufgefordert, die Summen, welche ihr aufgeklaͤrter Patriotismus fuͤr die National⸗Bank bestimmt, bald moͤglichst unmittelbar an den Praͤsidenten einzusenden, und die, nach dem Stiftungs⸗De⸗ erete jener Anstalt dafür auszustellende Obligation in Em⸗ pfang zu nehmen. Zu Administratoren der Bank werden der Probulos der Finanz⸗Section (Hr. G. Kundorloti), nebst seinen beiden Secretairen (der HH. N. Spiliadi und A. Pappadopulo) ernannt. .

Am 21. Februar hatte der Staats⸗Secretair, Hr. Tri⸗ kupi einen umstaͤndlichen Bericht uͤber die haͤusigen Beschwer⸗ den und Reclamationen in Betreff der Beeintraͤchtigungen und Verluste, welche der Europaͤische Handel durch die Griechen erlitten habe, an den Präͤsidenten erstattet, und darin, mit Unterscheidung des durch eigentliche Piraten, und des durch Korsaren, welche mit Kaper⸗Briefen der Regierung versehen sind, zugefuͤgten Schadens, verschiedene Maaßre⸗ geln vorgeschlagen, die, nach seiner Ansicht, Abhuͤlfe gegen jene Beschwerden gewaͤhren sollen.

Am 12 Februar hatte sich der Praͤsident, Graf Capo⸗ distrias, am Bord des Englischen Linienschiffes Warspite, nach der Insel Poros (im Suͤden von Aegina) eingeschifft; mehrere andere fremde Kriegsschiffe begleiteten ihn dahin; seine Abwesenheit von Aegina sollte hoͤchstens vierzehn Tage dauern. .

Als Redacteur des (wie gestern gemeldet worden) an die Stelle des Spectateur⸗Oriental getretenen Courrier de Smyrne nennt man Hrn. Bousquet⸗Deschamps, aber auch Hr. Blaque, der vormalige Herausgeber des erstgenannten Blattes, soll dem Vernehmen nach daran arbeiten.

Inseln 2— e daß eine Aegyptische Expedition aus? exandrien wahrschein⸗ ig in der Absicht ausgelaufen sel Ibrahim Pascha Verstär⸗ kungen zuzufuͤhren. Die drei Englischen und Franzoͤsischen Kriegsschiffe, welche in Korfu stationirt waren, haben ploͤtz⸗ lich die Anker gelichtet, um, wie es heißt, die Aegyptischen Schiffe zu verhindern sich der Griechischen Kuͤste zu nähern.

Aus den Jonischen

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