1828 / 96 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Das Journal des Débats giebt uͤber die am 5ten d. M. in der Deputirten⸗Kammer zur Sprache gekommene Erbrechung der Banden, worunter die Zeitungen verschickt werden (siehe Nr. 94. der Staats⸗Zeitung) folgende Auf⸗ schlüsse: Es seien unter dem vorigen Ministerium und na⸗ mentlich in der Wahl⸗Epoche, aus den Buͤreaus der unab⸗ sängigen Zeitungen die Listen der Abonnenten durch unbe⸗ annte Haͤnde entwendet und unter Adresse derselben seien Libelle, d. h. solche Schriften versandt worden, die den Na⸗ men des Verfassers und des Druckers nicht angeben und Verlaͤumdungen gegen einzelne Personen und gegen die Charte enthalten; die Versendung dieser, aus der Hof⸗Buchdruckerei hervorgegangenen Schmähschriften habe aber in der Art statt gefünden, daß man dieselben täglich in die Bande ei⸗ nes jeden einzelnen Blattes der gedachten Zeitungen gesteckt habe, so, daß die Abonnenten mit dem Journal zu glei⸗ cher Zeit ein gegen dasselbe gerichtetes Pamphlet erhalten haͤtten, um sie zur Aufhebung des Abonnements zu bewegen. Die Quotidienne nimmt sich des General⸗Post⸗Directors, Marquis v. Vaulchier, als eines in jeder 2767 achtungs⸗ werthen Mannes an. Es sei ein Unglück fuͤr 8 daß er Herrn v. Villeèle uͤberlebt habe, da er nunmehr fuͤr alle die gehaͤssigen Maaßregeln eines Ministeriums verantwortlich

eemacht werde, das in alle seine Agenten, ja in sich selbst, ißtrauen gesetzt, und daher aus Furcht, daß seine Verwaltung an's Tageslicht komme, uͤberall geheime Kundschafter ange⸗ stellt habe. Der Constitutionnel bemerkt bei dieser Gele⸗ enheit noch, daß der Chef der Hof⸗Buchdruckerei als Be⸗ ohnung far die von ihm geleisteten guten Dienste den Ba⸗ rons⸗Titel erhalten habe, und macht zugleich einen wuͤthenden Ausfall auf das vorige Ministerium, welcher mit der Dro⸗ hung schließt: „Wenn jene Herren einer öffentlichen und ge⸗ richtlichen Verfolgung zu entgehen hoffen, so irren sie sich; die Geduld der Kammern und Frankreichs ist erschoͤpft.“

Man glaubt, daß der neue Preß⸗Gesetz⸗Entwurf heute in die Deputirten⸗Kammer werde gebracht werden.

Der Messager des Chambres widerspricht dem von der Quotidienne verbreiteten Geruͤchte, daß der Marquis von Laroche⸗Jacquelin ganz in Russische Dienste treten werde; Derselbe sei, sagt dies Blatt, kuͤrzlich erst von einem Linien⸗ Cavallerie-Regimente nach dem ersten Garde⸗Grenadier⸗Re⸗ gimente zu Pferde versetzt worden, und habe bloß von Koͤ⸗ nige einen einjährigen Urlaub erhalten, um Se. Ma. den Kaiser Nikolaus um die Erlaubniß zu bitten, den Feldzug gegen die Tuͤrken als Volontair mitmachen zu dürfen.

Aus Toulon meldet man unterm Ziten v. M., daß die Königl. Brigg le Lézard im Begriffe stehe noch am selbigen Tage mit einer Mission der Regierung nach Tunis unter Segel zu gehen. „Obgleich“ heißt es in einem Schreiben von dorther“” man das Geruͤcht verbreitet hatte, daß die Ex⸗ pedition nach Morea aufgehoben sei, so scheint dies doch nicht der Fall zu sein, denn es kommen noch täͤglich neue Truppen und zahlreiche Militair⸗Beamte hier an. Auch auf dem Meere herrscht geschäftige Bewegung. Seit dem 28ten sind in unserm Hafen 2 Fregatten, 3 Corvetten, 1 Brigg, und 1 Goelette aus Algier, Mahon und Cadir eingelaufen.

An die Stelle der fruͤher unter dem Titel des „Conser⸗ vateur”“ und mit der Devise: „Der Koͤnig, die Charte und die Wohlgesinnten,“ erschienenen Zeitschrift, an welcher unter Andern die Herren von Chaͤteaubrtand, Agier und Fievée Mitarbeiter waren, geben mehrere Anhänger der apostoli⸗ schen Parthei jetzt unter dem Titel des „Conservateur de la Restauratton“ und mit der Devise: „Gott, die Bourbons, und die rechtschaffenen Leute,“ eine Wochenschrift heraus, von welcher kuͤrzlich die erste Nummer erschienen ist, und worin das Urtheit des Koͤnigl. Gerichtshofes in der Ange⸗ legenheit der November⸗Unruhen (insofern es nämlich die Unruhestifter ungestraft läßt) und ganz besonders der erste Praͤsident, Baron Seguter, mir beleidigenden Aeußerungen angegriffen, und geradezu behauptet wird, daß die Gerech⸗ tigkeit aus dem Justiz⸗Pallaste entstohen sei. Die libera⸗ len Blaͤtrer ihrerseits koͤnnen sich eben so wenig bei jenem Urtheile (insosern es die Gewaltthaͤtigkeiten der Behörden nicht ahndet) beruhigen. Die Kläger und Eivil⸗Partheien, denen ihre Rechte dürch das Erkenntniß vorbehalten worden sind, wollen auf Cassation antragen.

Außer dem Cursus des Herrn Cousin sind nunmehr auch der dem Sases 1823 unterbrochen gewesene Geschichts⸗ Cursus des Professors Gutzot bei der hiesigen Unwersität, und der medicinische Cursus des Professots Récamier bei dem College de France wieder eröffnet worden. „Der öffentliche Unterricht“, sagt der Moniteur bei dieser Gelegenheit, „wird kuͤnftig keines mehr Die rung wendet alle Sorgfalt an, um dense in einem

henden Zustande zu erhalten und will ihm eine wohlthaͤtige Richtung geben. Sie kennt alle Pflichten, die ihr in 22 Hinsicht obliegen; selbige bestehen nicht bloß darin, die Pro⸗ fessoren zu waͤhlen und deren Vortraͤge anzuordnen, sondern auch unter ihren Zuhoͤrern die Ruhe und Wohlanstaͤndigkeit aufrecht zu erhalten, Bedingungen, ohne welche einerseits die Studien erfolglos sind, und andererseits die gesellschaft⸗ liche Ordnung gestoͤrt wird. Um jenen Zweck zu erreichen, braucht die Regierung nicht an die in ihrer Macht befindlichen gesetzlichen Mittel, namentlich an diejenigen zu erinnern, die ihr die Universitaͤts⸗Disciplin darbietet. Sie haͤlt sich uͤberzeugt, daß kein Tumult die gelehrten und nuͤtzlichen Vorträge stoö⸗ ren werde. Sie rechnet darauf, daß die Jugend zu vernünf⸗ tig und zu wißbegierig ist, um sich von einem Geiste der Un⸗ ruhe und Unordnung, dem toͤdtlichsten Feinde alles Wissens, fortreißen zu lassen; daß sie dem Monarchen, der ihre Stu⸗ dien und ihre Zukunft beschuͤtzt, allzu ergeben ist, um dessen Wohlthaten zu mißbrauchen; sie rechnet auf die verstaͤndige Zaͤrtlichkeit und den ehrwuͤrdigen Einfluß der Eltern; sie rechnet endlich auf die Weisheit und Klugheit der Professo⸗ ren, denen ein so wichtiges Amt anvertraut ist.“

Großbritanien und Irland.

London, 5. April. Gestern war ein Cabinets⸗Rath zusammen berufen worden, der bis 6 Uhr Abends dauerte. Gleich darauf hatten der Oesterreichische und der Preußische Gesandte eine lange Conferenz mit dem Grafen Dudley.

Heute geht das Rechnungs⸗Quartal zu Ende; die cielle Uebersicht der Staats⸗Einnahme wird also vermuthlich uͤbermorgen (Montag) in den Zeitungen erscheinen. Nach Privat⸗Nachrichten ergiebt sie gegen dasselbe Quartal des vorigen Jahres einen Ueberschuß von 300,000 Pfd. Sterl.; davon kommen auf die Douanen und die Accise 100,000 Pfd. Sterl. und auf die directen Steuern 10,000 Pfd. Sterl.

Herr Stratford⸗Canning ist im Flecken Old⸗Sarum (ein sogenannter geschlossener Flecken) zum Parlaments⸗Mitgllede gewaͤhlt worden. b

Briefe aus Daliza (Mexico) vom 20. Febr. melden,

daß der dortige Englische Consul Hr. Orelly⸗ ge, von einem in seinem Dienste stehenden Spanier ermordet wor⸗ den ist. Der Secretair des Consulats Herr Herring war ebenfalls in großer Gefahr; er hoͤrte jedoch fruͤh genug Lärm und entsprang durch ein Fenster. Aus Barbados schreiht man unterm 27. Februar, daß der Spanische Commodors Laborde in Columblen eine Lan⸗ dung versucht hat, daß er sich aber, nachdem ihm 400 Leute getödtet worden, genoͤthigt sah, sich wieder einzuschiffen.

Der Aes d liest unserem Ministerio (dem ge⸗ wesenen) den Text, daß es unternommen hat, die polttischen Sitten Portugals umzugestalten, und daß es die Portuglesen mit Englischen Bayonnets hat zwingen wollen, eine Consti⸗ tution anzunehmen, an deren Sturz der Infant Dom Mi⸗ guel und die Koͤnigin⸗Mutter arbeiten. 8

Niederlande.

Aus dem Haag, 9. April. Se. Maj. der König werden Sich morgen nebst Ihrer Maj. der in und in Begleitung Ihres Hofstaats von hier nach Amsterdam be⸗ Fe woseldst Sie bis zum 15ten d. M. verweilen wollen.

hre Kaiserliche Hoheit die Prinzessin von Oranien und hre Koͤnigliche Hoheit die Prinzessin Friedrich der Nieder⸗ lande bleiben hier. Nach der Ruͤckkehr von Amsterdam wer⸗ den Se. Maj. bis zum 14ten Mei sich hieselbst aufbg sodann aber nach dem Schlosse Loo sich begeben. Die zessin Friedrich wird den Sommer hier zubringen. Schweden und Norwegen. Stockholm, 4. April. Kuürzlich Ean Nanbeer Trace⸗ tat zwischen Schweden und Rußland abgeschlossen in Ee Freiherr von Wedel⸗ Jarlsbers r Tage von istiania hier angekommen. 1ee eee. von . bevorgechenden Austritt⸗ des Grafen Löwenhjelm aus dem Staats⸗Rathe erneuert sich. Deit einiger Zeit richten hier Masern und Scharlach⸗ Fieber viel Unheil an.

in Schweden gebraunt 2b5 J.. 1 ,2 den Zoll⸗ machen, wonach blo⸗ 2 * 8* 258 die Schifffahrt unterbrochen esen, . u 1. 4 uͤber 308285 oanen (1,500,000 Flaschen) . eingefuͤhrt wurden. Mäͤrz. Vorge ist der Reichs⸗ 8882* r 89,2 Pleten von ,— heebenserden

88 belden dort vor Anker Ulegenden Kriege⸗ olland und Fredericksvarn, welche Uin Verein mit

edischen Kriegsfahrzeugen nach dem Mittelläͤndie

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