derselben Angelegeuheit bereits frei gesprochen worden; er könnemäthin zichtnoch einmaldeshae ve ernchenegenrenben Auf Befragen des Richters sagte nun der Kläger aus: die Sache habe allerdings schon einmal angestanden; da aber der Hauptzeuge, welcher krank und bettlägrig gewesen nicht habe erscheinen koͤnnen, und er, der Kläger, seine Anklage mithin nicht habe bewaisen koͤnnen, so sei der Angeklagte damals frei gesprochen worden; um nun die Sache nicht ganz aufzugeben, so habe er die Summe, worauf er klage ermäßigt, und eine neue Klage angebracht. Der Richter ließ sich aben darauf nicht ein, und der Angeschuldigte wurde auf freier. Fuß gestellt. — Warum? — Weil ein Zeuge am Gerichtstage krank gewesen! —
Niederlande.
Bruͤssel, 21. April. Se. Majestät haben den vor⸗ maligen Bothschafter am Londoner Hofe, Baron Fagel, zum obersten Haushofmeister Sr. K. H. des Prinzen von Hra⸗ nien ernannt. —
Mehrere unserer Armen scheinen sich in den Armen⸗Co⸗ lonieen sehr unbehaglich zu fuͤhlen. Dies geht so weit, daß Einige sich freiwillig und fälschlich vor den Behoͤrden großer Verbrechen anklagen, um nur verwiesen zu werden.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. April. Gestern sind bereits mehrere eersonen vom Koͤöniglichen Gefolge nach Norwegen abgereist. hie Grafen von Wetterstedt und von Rosenblad und der Staatsrath Freiherr Nordin werden nächste Woche bei Oere⸗ bro zusammentreffen, um von dort gemeinschaftlich ihre Reise nach Christiania fortzusetzen. Se. Majestät der Koͤnig selbst werden, dem Vernehmen nach, morgen von hier abreisen. Gestern hat unser Gesandte am Englischen Hofe, Graf Bjoͤrnstjerna, seine Reise nach London angetreten. Während seiner Abwesenheit versteht der General⸗Major, Graf Brahe, das Amt eines General⸗Adjutanten der Armee. Vom Anfange dieses Jahres an bis jetzt sind 59,240 Tonnen Getreide hier eingefuͤhrt worden. E
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. 19. April. Am 15ten d. ist hier unser Gesandte am Koͤnigl. Spanischen Hofe, Geh. Conferenz⸗ Rath, Graf von Dernath, mit Tode abgegangen.
Die hiesige Kaiserl. Russische Gesandtschaft hat in der Staats⸗Zeitung bekannt machen lassen: „In Folge der vie⸗ len, bei der Kaiserl. Russischen Regierung ö An⸗ fragen, hat dieselbe ihren Gesandschaften im Auslande, und darunter der hiesigen zu erkennen gegeben, daß sie nicht ge⸗ sonnen sei, fremde Officiere in ihren Dienst zu nehmen, weil
anz und gar keine Vacanzen stattfaͤnden, und die Organi⸗ ation der Armee keinen Volontair⸗Dienst gestatte.“
Das Griechen⸗Comité hat angezeigt, daß sie jetzt auch Natural⸗Lieferungen zum Besten der nothleidenden Griechen in Empfang nehme.
Am 4ten v. M. ist ein Kohlenschacht in der Nachbar⸗ schaft von Roͤnne auf der Insel Bornholm zusammengestuͤrzt, wobei 6 Menschen verschuͤttet wurden.
Deutschland
Baterische Kammer der Abgeordneten. In
der 53sten Sitzung sprachen 10 Abgeordnete uͤber das Grund⸗ steuer⸗Gesetz. Der erste Praͤsident bemerkte am Schlusse: die Debatte gehe zu langsam, und wenn man sich nicht, wie das Reglement vorschreibe, bei dem Sprechen vom Plahe aus auf kurze Bemerkungen beschraͤnke, so sei kein Ende der Verhandlungen abzusehen. Er muͤsse daher um Kuͤrze bitten, indem er sonst genoöͤthigt sei, Abend⸗Sitzungen anzuordnen. In der 54sten Sitzung sprachen 19 Abgeordnete uͤber dasselde Gesetz. Der Abgeordnete Wanzel, der sich seinen Vorgängern mit kurzen Bemerkungen anschloß, sußerte hier⸗ auf: da es nicht passend sein wuͤrde, sich so kurz zu fassen, waͤhrend Andere Tagelang sprechen, so wolle er sich weit⸗ lͤuftig uͤber die Beeidigung der Schaͤtzer verbreiten, und war im ersten Theil uͤber die Entstehung des Eides bei oen egyptery, Griechen und Roͤmern, im zweiten Theil werbe er auf die Issraelitische Geschichte uͤbergehen und eine weit⸗ ufige, umfassende Instruktlon uͤber die Beeldigung entwer⸗ . Aügemelnes Gelaͤchter.) Da man jetzt schon lache, die Ih gleich erklaͤren, daß er nur Scherz getrieben habe, nche er aber bitten, diesen Scherz fuͤr wahren Ernst zu
Hannover, 22. 2 2 Grand. Re., 22 Aprll. Se. Excellenz ber Königl. Pren rand-Mantre dg 2 Carderobe und Gesandte, Graf
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8 von I— von Haemburg gieserdse angekommen.
Oesterrelch. 9 Wien, 16. April. Am 10. d. verstarb Ihre Durchl.
die verwittwete Fuͤrstin von Lobkowitz, geborne Prinzessin von Savoyen⸗Carignan, letzte Schwester der ungluͤckliüchen Prinzessin von Lamballe, in ihrem süsten Jahre. Ihre Le⸗ benstage waren durch eine ununterbrochene Reihe von Wohl⸗ thaten fuͤr Arme und Bedraͤngte bezeichnet. Gestern wuͤr⸗ den 5J,öe s Exequlen in der Augustiner Hofkirche für ie gehalten. — „Plen, 19. April. Bei der K. K. Armee haben zahl⸗ reiche Beförderungen stattgefunden; namentlich sind zwel Obersten zu General⸗Majors, neun Oberst⸗Lieutenants zu Obersten und Regiments⸗Commandeurs, und funfzehn Ma⸗ jors zu Oberst⸗Lieutenants befoͤrdert worden. Der General⸗ Major und Brigadier Andreas von Benczek ist zum Festungs⸗ Commandanten zu Alt⸗Gradiska ernannt worden.
„JIJtalien. Rom, 12. April. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Fried⸗
rich Carl Christian von Daͤnemark hat, nach Besichtigung der biestigen Merkwuͤrdigkeiten, am 9ten d. die Reise von hier
nach Neapel fortgesetzt.
Die Witterung zeigt hier grelle Wechsel, und ungewöhn⸗ liche Erscheinungen; vorgestern fiel in unserer Nachbarschaft Schnee, und gestern hatten wir ein Gewitter mit Hagel, worauf ein gewaltiger Regenguß folgte.
In Forli verspuͤrte man am 6ten d. ein gelindes Erdbeben.
Tuͤrkei und Griechenland.
Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgende Correspondenz⸗ Mittheilungen:
Konstantinopel, 27. Maͤrz. Gestern ist der Psorte auf officiellem Wege der Entschiuß des Russischen Kalsers zugekommen, seine Armeen gegen das Tuͤrkische Gebiet fuͤr die von der Pforte erfahrnen Beeintraͤchtigungen, fuͤhren zu wollen, der Großwessir uͤbernahm es, den Sultan davon in Kenntniß zu setzen, und ihm uͤber die Lage des Reichs Vorstellung zu machen, damit in diesem kritischen Augen⸗ blicke noch Maaßregeln zu dessen Rettung berathen, und in Vollziehung gesetzt werden koͤnnten. Der Großherr soll die Mittheilung des Wessirs mit einer Ruhe angehöͤrt haben, die deutlich zeigte, daß ihn die Erklärung des Russischen Ho⸗ fes nicht uͤberraschte. un, so müssen wir fechten, soll die Antwort des Sultans gewesen sein. Das Ministerium schelnt jedoch nicht so ruhig als der Monarch, und aͤußert sich mlt Aengsttichkeit uͤber die Zukunft. Bis heute war noch kein Di⸗ van versammelt, auch ist noch keiner angefagt, und man sollte glauben, daß diese wichtige Nachricht gar keine Bera⸗ thungen nach sich jehe, saͤhe man nicht unter den Großen viele Bewegung, indem sie sich Peenseletg aufsuchen und be⸗ sprechen, was hier, wo haͤufige Besuche nicht Sitte sind, ge⸗ wöhnlich das Vorzeichen großer polttischer Ereignisse und einer nahen Divans Versammlung ist. Auch duͤrfte der Großwessier sich bald zum Heere nach Adrianopel begeben. Es heißt, daß die Ordui⸗Humajun (Aemter des Kalserlichen Lagers) unverzüg⸗ lich abreisen werden, woraus man mit Gewißheit schließen kann, daß der Großwessier das Commando der Armee uͤbernimmt, da diesem, als natuͤrlichem Chef aller Departements, nicht nur alle Militair⸗Aemter zum Heere folgen, sondern auch alle Aem⸗ ter des Divans und der Kammer, die Minister des Innern und des Aeußern mit ihren Kanzleien ihn begleiten⸗J. Ob der Großherr selbst zur Armee gehen wird, ist noch nicht bestimmt; zwar ist der zum äͤußern Hofsraate gehoͤrige Kupu⸗Ogassi, der Aga der Pforte und eigentliche Ober⸗Hofmeister, schon seit mehreren Wochen von hier abwesend und zu Adrianopel, was wohl dem Geruͤchte Wahrscheinlichkeit verschaffen konnte, daß der Sultan selbst dem Feldzuge beiwohnen werde, allein dies ist noch kein Grund, um es mit Gewißheit zu behaup⸗ ten. Ueber die Ernennung eines Befehlshabers der bel Er⸗
2 Um bei einer lange dauernden Abwesenbett der ganzen Central⸗Verwaltung des Reichs keine Stockung der Geschaͤfte eintreten zu lassen, werden theils alle in das Feld ziehenden Minister und Beamten doppelt ernannt, wovon die Einen ins Feld ziehen, die Andern aber in der Hauptstadt zuruͤck bletven, theils ernennt der Großwessier fuͤr sich in der Hauptstaht einen Katmakan Pascha, welcher üder Alles, was außer dem Gesichts⸗ Kreise des im Feihe stebenden Großwessters liegt, mit eben der Machtvollkemmenheit, wie er selbst, entscheidet. Die in's Feld ziebenden Aemer heißen Ordui Humajun (Aemter des Kalserli⸗ chen Lagers), die in der Reldenz; zuruͤckbleidenden . majun (Aemter des Kaiserlichen Steigbuͤgels). Sobald zur nennung dieser verschiedenen Aemter geschritten wird, is der Krieg erklaͤrt und der Großwesster deglebt sich zur Armee⸗
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