1828 / 111 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bekannt gemacht werden, und ich werde euch antworten, in⸗ dem ich entweder euch, oder euren Beauftragten die aͤmtli⸗ chen Sicherstellungen geben werde, die aus der Verordnung uͤber die Organisation der National⸗Bank bekannt sind. Ich sagte euch: baldmoͤglichst, weil die Zeit draͤngt, und die Regierung nichts in Haͤnden hat, als die sehr maͤßigen Mit⸗ tel, die ich von den wenigen Huͤlfsgeldern nehme, die mir von den menschenfreundlichen Christen anvertraut worden, zum Trost der Armen und Greise und zur Loskaufung der Gefangenen! Ich leihe für den Augenblick der Nation diese kleine Huͤlfe, die kaum fuͤr die Beduͤrfnisse weniger Tage hinreicht, indem ich hoffe, spaͤterhin die Absicht der Men⸗ schenfreunde nach ihrem Wunsche erfuͤllen zu koͤnnen. Ich habe euch nichts mehr zu sagen. Ich bin ungeduldig, mit euren Antworten eine feste Buͤrgschaft des kuͤnftigen Gluͤcks zu erhalten, das uns die goͤttliche Vorsicht verheißt. Der Abgeordnete, der euch dieses Schreiben bringt, ist auch mit umständlicheren Weisungen zu eurer weiteren Belehrung ver⸗ sehen. Aegina, den 18. Februar 1828. J. A. Capodistrias.“

Durch ein Decret des Praͤsidenten vom 17. Februar werden folgende sechs neue Mitglieder des Panhellenion’s*) ernannt. Zur Finanz⸗Abtheikung: Hr. Anagnosti Delijanni,

Hr. Tatsi Mangina. Zur Abtheilung des Innern: Hr. Andreas Mertaxa, Hr. Spyridon Kalogeropulo. Jur

Apostolus Nicolaus Apostoli. .

Die allgemeine Zeitung Griechenlands vom 23. Februar (neuen Styls) enthaͤlt nachstehende Proclamation des Pra⸗ sidenten von Griechenland an die verschiedenen Militair⸗Corps welche in Neu⸗ und Alt⸗Epidaurus versammelt sind: „Glaͤnzende Thaten fuͤr das Vaterland, und die Beharrlich⸗ keit, die Tapferkeit und die Kriegslust eures Herzens geben mir die volle Ueberzeugung, daß ihr anch fernerhin die Bahn des Ruhmes mit der nämlichen Bereitwilligkeit durchlaufen werdet, mit welcher so viele eurer glanzenden Thaten sich unsterblich gemacht haben. Dieselbe Ueberzeugung, die ich innerlich fuͤhle, ermuntert mich persoͤntich, in eurer Mitte zu erscheinen, und von euch selbst die Beweise eures Zu⸗ trauens gegen mich zu empfangen, die eure Bereitwilligkeit euch den Anordnungen des neuen Feldzuges, der euch eröͤff⸗ net wird, zu fuͤgen, geben wird. Der gegenwaͤrtige Kampf ist das Siegel aller eurer glänzenden Kaͤmpfe, indem er binnen Kurzem verspricht, das ganze Land von der Last eurer Feinde zu erleichtern. Um hierzu die noͤthigen Befehle zu erhal⸗ 8 und die Militair⸗Ordre zu hoͤren, werdet ihr angewie⸗ sen, sobald ihr meinen Befehl erhalten, euch am 21sten d. M. in Damala zu versammeln —2 Die Wirksamkeit einer militairischen Organisation, (die euch bekannt gemacht wer⸗ den wird,) in der gegenwäaͤrtigen Lage, wird vor Allem die gehoͤrige Verbindung und jenen Zusammenhang bewahren die den Soldaten immer zum Sieger gemacht haben; sis verspricht 8* auch, die innere Ordnung aufrecht zu erhal⸗ 2 alles Wohl der Nation entspringt. Die dem rehanne sench sich beharrlich unterwerfenden Mili⸗ ihrem Grade gemmaäß. das nöthige Brot und Bekostigung, nung, vierteljährig daaherdem verbuͤrge ich ihnen auch Loͤh⸗ verdienten Loͤhnun⸗ hibar. In Betreff aber der vorher

28 gen wird Jedem sein 2 8 28 Je echt werden, so⸗ bald der Schatz bei Mitteln sein wird; 128

ütecs rganteacen wemn die Einrichtung des neuen fuͤhrt, 822 enchien Quellen der 888% SHer 8 n 0 Negierung den Patriotismus fuͤhlt, der lie die völlige UUeber Militairs von Griechenland brennt, hat ganze Nation fuͤt zeugurg,⸗ daß in dem Augenblick, wo die durch Geldhuͤlfe an die allgemeine Rettung das letzte Opfer, ten ihre vaterlaͤndische Renifrun „bringt, auch die Solda⸗ 8 abtragern erden, indem sie

—2 dienen, und sich, kurze Zeit, * bloßen Be sfigung begnuͤgen, und die Buͤrgschaft erhal⸗ * 9 8 Snuns 889 Verlauf von drei, Monaten auch r das een 82 erzeugt, daß ihre Hoffnungen wahre Interesse de Vaterlandes nie werden getaͤuscht * eegina, den 16. Februar 1828. Der Praͤsident:

* Pebiferas. Der Staats⸗Secretair Sp. Trikupi.“² gemeine Zeitung vom 23. Februar enthaͤlt ein

*) Die 3 2 3eeeens ein fruͤheres Decret vom 4. Febr. mitgetheilt. Nun sind hdes Panhellenion's haben wir fruher 2.) Hier wurde zwoͤlf Mitglieder zu ernennen. des Präsidenten nach Navoltle am. W. Febr. vor der Abreise Tr Romania, die Musterung uͤber

lten Truppen ten T uphe gehalten. 8

die dort versamme 11u. B 8

Kriegs⸗Abtheilung: Hr. Nicvlaus Ch. Joannu Mexi, Hr.

ganze Garnison kasernirt sein wird.

zes wird das erste in der Provinz sein, worin die Heizung

Kosten der Landwirthschaft in jenen

Deeret des Proͤsidenten vom 19. Februar, kratt dessen die Bank⸗Direction provisorisch mit dem Finanz⸗Ministerium beauftragt ist. Ein anderes Deeret vom 20. Februar be. stimmt den Werth, welchen drei und vierzig in Griechenkand coursirende Geldsorten haben sollen. Nachrichten aus Triest vom 16. April zufolge, hatte man daselbst Briefe aus Griechenland bis zum 30. Maͤrz, nach wel⸗ chendas Innere des Landes zwar traurige Denkmaͤler der als uͤberstanden anzusehenden Revolutionen aufweiset, doch auch eine freundliche Zukunft sich fuͤr das bedraͤngte Land aufzu⸗ thun beginnt. Die Gegenwart des Grafen Capodjstrias oll in der kurzen Zeit so viel Gutes bewirkt haben, als nur die —* Aegyptischen Truppen in einem gleichen Zeitraume zu schaͤden vermochten. Ueberall, wo nur die Hand des Praͤsidenten hinzureichen vermag, zeigen sich schon Spuren der zuruͤckkeh⸗ renden Hrdnung und Civilisation, so wie der fuͤr das Land so wichtigen Eintracht der Bewohner. 5 8E11I . Ser Mn, 8

nland. 11.“ Muͤnster, 25. April. Gestern ward hier der Grund⸗ 3 stein zu der auf dem Aegidiplatze zu erbauenden Kaserne, durch Ihre Excellenzen die Generallfeutenants von Horn und von Luck und den Oberpraͤsidenten von Vincke, so wie durch mehrere Mllitair⸗ und Civil⸗Personen, worunter sich

eine Deputation des hiesigen Magistrats und des Gemeinde⸗

Raths befand, feierlich gelegt. Dieser Bau hat um so mehr Interesse fuͤr unsere Stadt, als nach der Vollendung die Der General⸗Lieutenant von Horn hatte des Prinzen Friedrich von Preußen K. H.

persoͤnlich eingeladen, der Grundsteinlegung beizuwohnen; wiewohl Seine Koͤnigl. Hoheit verhindert waren, diese Ein-⸗ ladung anzunehmen, so sgeruhten Sie doch, auf einer Pere. amentrolle Hoͤchstihr Interesse an dem Bau auszudruͤcken. Nachdem der Grundstein eingemauert worden, brachte der Herr General⸗Lieutenant von Horn Seiner Majestät dem Koͤnige ein dreifaches Hurrah. Die neue Kaserne wird beii einer Laͤnge von 700 Fuß und einer Breite von 468 Fuß,F außer einem bewohnbaren Souterrain, in 3 Stockwerken 6 Kompagnien Infanterie oder 810 Mann aufnehmen, und mithin das groͤßeste Wohngebaͤude unserer Stadt werden;

mit erwaͤrmter Luft eingerichtet wird, und auch durch seine aͤußere Form zu einer Zierde unserer Stadt gereichen. Zu dem Bau giebt die Stadt einen zinsfreien Vorschuß von 79,000 Thlrn. auf 12 Jahre. Moͤge der Himmel den Bau segnen, den wir der Gnade Seiner Maj. des Koͤnigs und dem Gemeinsinn der hiesigen Einwohner verdanken werden!

yVermischte Nachr ichten. Zweiter Bericht des Herrn Jacob uͤber Getreide⸗ Bau⸗ und Getreide⸗Handel. 8 Der Bericht des Hrn. Jakob, uͤber die in Betreff der Landwirthschaͤft und des Getreide⸗Handels in verschiedenen Staaten Europa's während einer Reise durch jene Staaten im Herbst 1827 gesammelten Notizen ist nunmehr in London erschienen. Wir theilen hieraus Einiges mit: Hr. Jacob reiste durch Rotterdam und Amsterdam, durch die Pro⸗ vinz Utrecht, Geldern, Friesland, Srorystel, Dronthe Vund Groͤningen. Dann begab er sich uͤber Ost⸗Fries⸗ land nach Hannover, und von dort durch das Herzog⸗ thum Oldenburg nach Bremen und Hamburg. Von hier reiste er durch Mecklenburg nach Luͤbeck und von da uͤber das Valtische Meer nach Copenhagen, durch die Inseln See⸗ land und Fuͤnen nach Juͤtland; dann durch Schleswig und Holstein und so wieder nach Hamburg. Darauf ging er durch das Hannoͤversche uͤber Zelle, Einbeck, Goͤtting und Minden bis zu Hessen⸗Cassel durch das Darmstaͤdtische und Nassausche bis zum Rhein und von dort nach Bruͤssel. Dieser Bericht gewaͤhrt einen neuen schaͤtzbaren Beitrag zur Kenntniß von den vorzuͤglichsten Läͤndern des Festlandes in Beziehung auf deren Landwirthschaft. Aus den vielen Beispielen des Berichts ergiebt sich b Genuͤge, daß die kändern, durch welche Hr. J. reiste, betraͤchtlicher sind, ats in England. Die Laͤn⸗-⸗— der des Festlandes, welche fuͤr die Bewirthschaftung sich vor⸗.— zuͤglich eignen, sind, mit Ausnahme der Niederlande, die lie⸗ ber Korn einfuͤhren als ausfuͤhren, Mecklenburg und Hol⸗ stein. Sie sind, sagt Hr. J., in der Landwirthschaft vor manchen andern Ländern des oͤstlichen Europa's, die ich ge⸗ sehen habe, mweit vorgeruͤckt. Das Ganze ist eingehegt und in Koppeln eingetheilt, verhaͤltnißmaͤßig zu dem Umfang der