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verursacht, näher einzugehen, well in keinem andern Theile der Welt Weizen zu einem so wohlfeilen Preise producirt und nach England gebracht werden kann, als in Mecklenburg. Der ganze Ueberschuß an Weizen, welchen Mecklenburg je haben kann, ist so unbedeutend, wenn man ihn mit unserer regelmaͤßigen Eonsumtion vergleicht, daß, wenn selbst das Ganze sogar ohne alle Abgaben hieher (England) gesendet wuͤrde, dies war den Preis in jenem Lande erhoͤhen, aber unsere Maͤrkte aum afficiren würde. Alle, welche davon unterrichtet sein konnten, versicherten mir, daß der Ueberschuß sich in einer ganzen Reihe von Jahren nie bis zu 80,00, Quarter erhe⸗ ben könnte. Dies wird durch die im Anhange mitgetheilten poeffiziellen Angaben bestatigt. Aus den Einnahmen unserer Säöle geht hervor, daß die ganze Einfuhr vom Herzogthum Mecklenburg in den zehn Jahren von 1817 bis 1825, besde mit eingeschlossen, 349,262 Winchester oder 338,996 Reichs⸗ 1 n betrug, was auf das Jahr 33,900 Reichs⸗Quarter giebt. 8 Es kann, wie schon gesagt, von keinem Lande der Wei⸗ en so wohlfeil nach England gebracht werden, als von Meck⸗ —Ienburg aus, eine freilich nur beschränkte Quantität von we⸗ niger als 60,000 Auarter. Wenn diese Quantitat sich durch pop, essern Aubau bedeutend erhöhte, so wuͤrden sowohl die Kosten der Landbebauung als auch die der Fracht: gröͤßer werden. Dies bemerken die Gutsbesitzer sehr wohl und wen⸗ den daher ihre Aufmerksamkeit immer mehr auf Schaaszucht und die Erzeugnisse der Meier eien, obgleich die Letztern hier nicht von so hohem Werthe sind, als in manchen andern TCheilen des Europaͤischen Nordens.
Der ungluͤckliche Zustand des Ackerbaues waͤhrend der letzten Jahre hat zu einem Institut Veranlassung gege⸗ ben, welches man sehr wohl Land, Bank nennen kann.
Dies ist eine freiwillige Vereinigung von Land⸗Eigenthüͤmern, welche alle ihre Gaͤter fuͤr die Sicherheit der Unternehmun⸗ gen der Gesellschaft verpfaͤnden. Fdre Gut wird abge⸗ schzͤtzt und einregistrirt und genaue Rechnung uͤber die La⸗
Kten gefuͤhrt, die darauf liegen. Die Gesellschaft nimmt Geld zu 4 Procent von denen, weiche es anzulegen wuͤn⸗ schen, und leiht den Mitgliedern auf die Sicherheit der ver, pfaͤndeten Guͤter à 4 ½ Procent, indem sie bei ihrem Darlehn Aie uͤber den halben Betrag des veranschlagten Werthes des 88 Huts hinausgeht. In einem Lande, wo keine öffeutliche, — Vertrauen einfloͤßende Effekten sind, muß eine solche Einrich⸗ eung zur Unterbringung von Capitalien von großem Nubzen
sein. (Fortsetzung folgt.) i
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1“ — Mit den vorstehenden weiteren Mittheilungen aus dem Berichte des Herrn Jacob verbinden wir eine Wiederholung s„des gestern daraus gegebenen Artikels, indem Letterer, nach heutigem Bemerken, in einer nicht geringen Anzahl von Evemplaren so undeutlich abgedruckt ist, daß die Zazen nicht Überall lesbar sind. Ein besonders interessanter Theil des Jacob’'schen Be⸗ eaichts ist der, welcher den Zuwachs der Volkszahl in den verschiedenen Ländern zum Gegenstande hat Im Preu⸗ öäiüllchen war, demselben zufolge, der Zuwachs von. 1817 lü.is 1827 an 1,849,561, nach welchem Maaßstahe die gaäanze Bevoͤlkerung sich in 30 Jahren verdoppeln wuͤrde, in⸗ dem man 1826 nur 1 „243,503 Seelen zählte *). Die Pol⸗ ꝓ nischen und Preußischen Provinzen hatten in diesem Zuwachs den groͤßten Antheil so daß, waͤhrend die fuͤnf Provinzen 9 Regierungs⸗Bezirke) Koöln, Duͤsseldorf, Koblenz, Trier und Alachen in 1. Jahren von 1,889, a50 bis 2,112,5616, d. h. um 223,256 sich vermehrten; die fuͤnf Provinzen Koͤnigsberg⸗ Gumbinnen, Danzig, Marienwerder und Posen in demsel⸗ ben Zeitraum einen Zuwachs von 383,124 naͤmlich von 2,957,304 bis 2,640,428 Seelen also uͤber das Doppelte von jenen Provinzen erbielten. Hannovers Bevoͤlkerung hat sich um 14 pCt. seit dem Frieden vermehrt. In den Miederlan⸗
t
*) Anmerkung. Die Angaben, welche sich auf die Be⸗ volkerung des Preuß schen Staais beziehen sind wesentlich rich⸗ aig; aver die FE Folgerung ist es nicht ganz Veölkszahl ohne Miltiair war nach der Zaͤhlung zu Ende des Jahres 1817, 10,394, 43, und ward zu Anfange des Jab⸗ res 1827 auf 12,243,503 berechnet. Die Vermehrnng in neun
Aahren war alfo 1,849,561 Hieraus folgt, wenn man m Soöorgfalt rechnet, die Verdoppelu g nicht in 30, sondern *
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lungen in den ersjen Jahren nach dem Kriege waren undoll.
den ist die Bevoͤlkerung seit 1815 von
2 dig und nach den sehigen Erfahrungen werden mehr als 47 .8 zur Verdoppelung ecfordert. 9.
in [h Jahren. Aber auch diese Angabe ist zu hoch: die Zäh⸗
— —
‧* „
2. 1 — 9 1 2 5,424,502 auf 8 gestiegen. In Danemark wuͤrde die Bevoͤlkerung in 30 Jah⸗ ren auf das Doppelte steigen.
b. *
Konigliche Schauspiele.
Sonntag, 4. Mai. Im Opernhause: Der Freischuͤ Oper in 3 Abtheilungen von F. Kind. Musik von C. v. Weber. (Fraͤulein von Schäͤtzel; Agathe. Herr Woltere vom Stadttheatet zu Hamburg: Caspar, als Gastrolle.)
Im Schausplelhause: 1. Désience et Malice, comédi en 1 acte. 2. Le Mariage de raison, vaudeville en 2 tes. 3. Le diner de Madelon, ou: Le Bousrgeois du rais, vandeville en 1 acte.
In Charlottenburg: Hedwig, Drama in 3 Abtheilung von Th. Körner. (Herr Klesewetter, vom Hof⸗Theater Hannover: Rudolph, als Gastrolle.) Hierauf; Der verst gelte Bürgermeister, Posse in 1 Aufzug, von E. Raupach.
Dienstag, 6. Mal. In Potsdam; Zum Erstenmale: theatralische Landparthie, oder: Kabale und Liebe, Posse 1 Aufzug, von Fr. Tietz. Hierauf: Solotanz. Und: D Geheimulß, Operrette in 1 Aufz., nach dem Franzoͤsischen, v C. Herklots. Musik von Solle, (Fraͤulein v. Schäͤtzel Angelika.) 8 ne.
Konigsstaädtisches Theater. Sonntag, 4. Mai. Zum Erstenmale wiederholt: 3 tungs⸗Trompeten. Lustspiel in 2 Aufzügen, nach dem F zoͤsischen von Carl Lebrun. Hierauf: Der hundertjz Greis, oder: Die Familie Ruͤstig. Znm Beschluß: Fest der Handwerker.
Berliner Börse. Den 3. Mai 1828.
Amtl. Fonds. und Geld-Cours Zettel. (Preufs. Cbu
Amammnmnnmn
St. Schuld -Sch.] 4 [ 8.8½ 88 sponnmn. Pfandbr.] 4 1103 Pr. Engl. Anl. 181⁄ 5 [101 101 ½skur- u. Neum. do. 4 103 ¾ Dr. Engl. Anl. 2 5 [100 ½ 100 ⁄ Schlesische do. 4 104¾ B0.,Ob.inckh Litt. I 2 m — 98 — Dom. do. 8 — Kurm Ob. m. l. C. 4 87 863 do. do. b — . Int. Sch.do+ 4 [87. 86¾ 1 0. 421 5 EEEeäeeeeeeeeeelee Künigabg. do. 4 (86 — [do. do. d. Ymk. —] 47 Elbinger do. 5 — 98 % [Zins-Sch. d. Kmkb. — ] 48 Danz dg. in Th. z —-] ,30 29 ½ 1/ io 4. Xmbk-]48. Westpr. Pfdb. A. 4 93 — —
dno aito B. 4 90 v½ 9925 [fIeH. vollw. Duc —19] Grofshz. Pol. do. 4 95 ½ 96 ¾ Friedrichsd'or. — 13 ⁄ OQupr. Dfandbrf. 4] 9311 — IDiscono —1 —
mechsel- und ULeld-Couynsv. (Berlin, den 3. Mai.) Amsterdam bM.H. 250 Fl. Kurz Fem . g.. , nen⸗ 250 Fl. [2 Mre. 142½ Hamburg. . .. .. 1„9 300 Mk. [Kurz 151⁄ 1.. e.. . e. . 300 Mk. 2 e. 131 ⁄ EeF. 1 1su. 3 AUr 6. 281 ve—. See. — suf⸗ Wien in 200 Xr.. .. .. . . 150 Fl. [2 Me. 10 ³½ dEcburng. .. .. ... .. 150 Fl 2 Me. sioss e. 5 100 Thl. [2 Mr. — äüöüöF 100 Thl. U 10 l Frankfart a. M. WzZ3Z.. .. 150 Fl. 2 Mr. 3 10 Petersburg. BMNMJ. 100 Rbl 3 Wch.] 29 12 Riga I00a0.. . 100 Hbl [3 Wah. †,— Auswärtige Borsen. 1 Amsterdam, 28. April Oesterr. Metalliq. 86 ½ ⅛. bank-Actien 185 — 38.
Engl. Anleibe 21 ½. Rasn. Asleihe Hamb. Certisic. 813. Frankfurt 5 1 8 Oesterr. 5 ½ Metalliq. 89 ¾ an Actien 2 art.- 116, Gel. z * 100 11 144. Brcf.
Parie, 26. April. Dreiprocent. Rente 69 Fr. 65 Cent. Fünfprocent-. 102 Fr.
. Wies, 26 Aerä. Fhee, 5½ Maalliq. 89 ½. Rank-Acben 1—9hF. e0
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Gedruck bei Havnu. 87 Frmerdt ☛
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