2 v ˙ Columbien. Machrichten aus Caraccas vom 12. Febr. zufolge ist von Seiten des Generals Pary, als Oberbehoͤrde von Ve⸗ nezuela, am 5ten desselben Monats ein Befehl unter der AUeberschrift: „Hohe Polizey“ erlassen und in allen Stadt⸗ SKalen mit Trommelschlag bekannt gemacht worden, welcher min sechs Artikeln die Vorschriften enthaͤlt: Wie und wo sich, wann Gefahrs⸗ oder andrer wichtigen Ursachen halber der 8 Seneralnneig, mit Abfeurung von drei Stuͤckschuͤssen, ge⸗ sschlagen wird, die Truppen und Einwohner, d. h. die Gar⸗ nsson und die Milizen, zu versammeln haben. Die darin nicht enrollirten Buͤrger unter 50 und uüber 14 Jahren, ohne 323 Ausnahme, sollen auf den S. Pablo⸗Platz kommen; die Angestellten aber, es seyen bürgerliche bei der Justiz poder den Firanhen⸗ oder Geistliche, sollen sich in ihren ver⸗ schiedenen Aemtern einfinden, die Geistlichen, welche nicht die groͤtzern Weihen haben, sollen gleich den uͤbrigen Buͤrgern auf den S. Pablo⸗Platz gehen. Die Fremden sollen in ihren Wohnungen bleiben und waͤhrend des Alarms nicht auf die DStraße kommen; sollten jedoch einige derselben an der Ver⸗ theidlgung des Platzes Theil nehmen wollen, so koͤnnen auch sle auf den S. Pablo⸗Platz kommen. Nicht als Fremde aangesehen werden dabei die Spanler, in deren Hinsicht be⸗ stimmt ist, daß, welches auch ihr Geburtsort wäre, nur daß er auf Spanischem Gebiet seyn muß, ohne Unterschied des Fter auf denselben Platz kommen sollen. Wer von den dazu Verpflichteten eine Stunde nach dem Lärmzeichen nicht laauf dem Punkte, wohin er beschieden worden, sein wuͤrde, soll als Verdaͤchtiger und der oͤffentlichen Sache abgeneigt aangesehen und behandelt werden, und die Strafe leiden, welche die in Kraft stehenden Gesetze und Verordnungen fir Verschwoͤrer bestimmt haben. 1
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a.a Unterm gten wurde im Namen des Gen. Paez an die sämmtlichen Ober⸗Commandanten der, unter ihm stehenden Doevpartemente verfuͤgt, daß, um das Interesse der Staats⸗ Einnahme vom Taback, welche nicht gedeihen kann, wenn die Anbauer und Angestellten dabei dem Militalr⸗Dienste gleich den uͤbrigen Buͤrgern unterworfen sind, mit der Noth⸗ woendigkeit, die allgemeine Organisation der Milizen und die Vertheidigung der Departemente nicht zu beeintraͤchti⸗ gen, in Uebereinstimmung zu bringen, gedachte Arbeiter naicht ohne Unterschied unter die Milizen einbegriffen, son⸗ dern besondere, zu den naͤchsten Miliz⸗Bataillonen gehoͤrige Compagnieen aus ihnen gebildet werden sollen, die nur A. dann unter Waffen zu stellen sind, wenn es ihnen aus⸗ druͤcklich angefagt wird, obschon der uͤhrige Theil des Ba⸗ calillons in Dienstthäͤtigkeit gesetzt wuͤrde. * Aus Cumana vom i9ten Januar meldet der Gene⸗ ral⸗ Commandant des Departements Maturin dem Gen. Paez: „Unterm 5ten d. hatte ich das Vergnuͤgen, Ewr.
zutheilen, was Gen. Bermude L -
Erc. mitzutheilen, . ez aus Cumanacoa — mich einberichtet hatte; woraus Sie die voͤllige Aufloͤ⸗ = ung der Factionisten ersehen haben werden, indem sie von
dem uneinnehmbaren Punkte vertrieben worden de 32* Stunden lang hartnaͤckig behauptet; und Sengs. lich die hohe Freude, Ewr. Exc. anzuzeigen, daß sich von den Zerkreuren an diesem Tage zwischen Cumanac Fgreariauita und diesem Platze 5 b ℳ Marlquita i Hlatze an 500 eingefunden haben mit Inhegriff einiger Officiere, und daß die elenden Ue⸗ blebsek⸗ die durch die Wal vee öberblelblel⸗ 1 der, stromaufwaͤrts von dieser Stadt, angefuͤhrt von den Rebellen Isidoro und RKeofario Castillo, umherirren, nach a en Richtungen mit dem größten Bestreben, sie einzufangen und 8* ven⸗ en, verfolgt werden. Ich kann Ew. Exc. sagen 8* die Provinz Cumana nach füͤnfmonatlicher vöͤlliger Aufre⸗ un zum Genuß ihrer Ruhe zuruͤckkehrt, und versichere Sehns daß das Departement Maturin in wenigen Tagen ol — 1 gend einen Boͤsewicht sein wird, der sich wird . — — mwollen, seine Ruhe zu storen. Gott erhalte Ew E 199⸗ — F Berichte Sge n 2* m 8ten gingen T von den Kuͤste FLaguaira und den, ostlich und westlich von — nn, ten Posten ein, daß die drei Schiffe des Spanisch 898 2 schwaders seit dem 7ten d. aus dem Gesichte e
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selen. verschwunden — b ge. ae⸗ 84. b Rita⸗ gt. 7,4
ee““ reslau 4. Mai. Se. Koͤnij 1 Pa und Seces eeern⸗t0 deaat aefeanes Hoher J519; die Prinzessi gesteru bel Hochihrer Durchreise 25 hasusge⸗ 1e. ange⸗ kommen. Vormittags war große Parade welcher Se. Kö⸗ nigl. Hoheit beizuwohnen geruhten. —e⸗ e
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2 4 EEEEEeee11111Ae145242—“ I1“ Merseburg. Im Schweinitzer Kreise sind auf Ver⸗ anlassung des landraͤthlichen Amtes alle Gemeinden mit der Bepstanzung ihrer SeSe⸗ und der Landstraßen beschaͤftigt. 2 Wo sich eine schickliche Gelegenheit dazu findet, werden vorre üglich edlere Obstsorten angepflanzt. Der Feldmarschall⸗ -Sn. ieutenant Freiherr von Polombini in Grochwitz hat allein ꝙ *
in diesem Fruͤhjahre uͤber 900 Stuͤck Obstbäͤume wieder an,“ gepflanzt und da dessen fruͤhere Pflanzungen fortkommen, so regt sein Beispiel mit zur Thaͤtigkeit und zum Vertrauen an.
Die von Seiten des Landesverschoͤnerungs⸗Vereins imn Wittenberg zweckmaͤßig eingerichtete Vorkehrung der unent. geldlichen Vertheilung von Weißdornpflanzen, um die An⸗ — lage lebendiger Befriedigungen zu unterstuͤtzen, findet unter den Landleuten der Aue vielen Beifall. 2
Vermischte Nachrichten. “
Eine sonderbare Natur⸗Erscheinung wurde am 29. April. 2 5
in der Grafschaft Ross beobachtet. Man fand ein nicht 19,22n Ech Land, das zu den Besitzungen — 28
Majors Forbes Mackenzie gehoͤrt mit jungen Heringen, a. der 3 bis 4 Zoll (inches) lang, bedeckt. Sie ee * kommen frisch und dieses, so wie ihre unverletzte Gestalt be wies zur Genuͤge, daß sie nicht etwa durch Voͤgel dahin ge⸗ 1 tragen sein konnten. Die einzige Vermuthung „ der man
vernuͤnftiger Weise Raum geben kann, ist die, daß die Fische durch eine Wasserhose hier her versetzt wurden, eine Erschei⸗ nung, die man schon mehrmals in dieser — erlebt hat, und die im Tropenklima keinesweges ungewoͤhnlich ist. Derzx Meerbusen von Dingwall ist drel Englische Meilen von der 1 erwaͤhnten Stelle entfernt, und der Zwischenraum ist eine ununterbrochene Ebene. Man hat beobachtet, daß Wasser⸗
hosen unter begüͤnstigenden Umstaͤnden selbst noch weiter ins Lanc hineinwandern.
Aussichten fuͤr den diesjaͤhrigen Wollverkehr. So wenig sich auch, wegen der vielen Schwankungen, welche der Wollhandel seit einigen Jahren erfahren hat, mit Gewißheit eine Bestimmung angeben läßt, wie sein Gang in 8 diesem Jahre sein werde: so lassen sich doch aus den eben bestehenden Conjuncturen Folgerungen und Muthmaßungen ableiten. — Diese aber koͤnnen nur, wie bei jedem Handels⸗ verkehr, sich auf Nachfrage und Angebot bet der betreffenden Waare gründen. Beruücksichtigen wir nun zuerst die Nach, frage, so wird diese, besonders bei dem Handel mit feiner 8 Wolle, allemal vorzuüͤglich von England her bestimmt. Nach ziemlich glaubwuͤrdigen Nachrichten haben in den letzten 1 Monaten in England die Wollpreise fast von allen Gat⸗ tungen ein wenig angezogen. Die Vorraͤthe sind dort zwar nicht unbedeutend, aber doch keinesweges so stark, daß der 24 Begehr fuͤr die diesjährige Schur nicht lebhaft elntreten sollte. Die Quantitaͤten, die als dort vorhanden angegeben werden, decken, wenn nicht noch vor der diesjährigen Schur bedeutende Zufuhren kommen sollten, was aber nicht BIm““ warten steht, kaum noch einen viermonatlichen Bedarf der dasigen Manufacturen, selbst weun auch deren Betrieb nicht —* vermehrt werden sollte, was doch wohl bald Start findben duͤrfte. Von hochfeiner Waare ist wenig mehr am Markte, und die Nachfrage danach hat seit vorigem Jahre nicht abgenom⸗ men. Dieser bleibt also ein guͤnstiger und fuͤr den Produsg centen lohnender Absatz gesichert; und es steht ihr unter dieiee sen Umstaͤnden eher eine Erhoͤhung als Verminderung ders Preises bevor. Jedoch wuͤrde es eine Thorheit der Erzeuger dieses Productes sein, wenn sie in Hoffnung auf diese guͤn⸗ stige Gestaltung auf uͤbertriebene Preise rechnen wollten. Noch sind die bisherigen lohnend und zum weitern Fortgange 88 in der Veredlung der Schaafzucht aufmunternd gewesen. .. Auf Preiserhoͤhung ihres Prodnets duͤrften aber wohl die Schaͤfereien mit mittlerer Wolle um so weniger rechnen duͤr⸗. fen, als die immer noch nicht geregelten Angelegenheiten des Orients den Waaren aus derselben noch keinen besonders lebhaften Absatz versprechen. Eine schnelle, vielleicht uner⸗ wartete Wendung der Dinge könnte jedoch auch hier wohl⸗ thaͤtig eingreifen. — Diesen angefuͤhrten bloͤßen Muthmaaa ßungen, hinsichtlich der Nachfrage nach roher Wolle stellen wir nun das ziemlich sichere Maaß des Angebots dersel⸗ ben gegenuͤber. Von alten Schuren lagert in Deutsche land groͤßtentheils nur: noch Mittelgut in erster Hand. Bei feiner Wolle gehoͤrt dies zu den größten Seirenheiax. ten. In Sachsen, Schlesien und der Mark Branden⸗ 2 burg düͤrfte von dieser vielleicht nicht ein Centner mehr zu snden sein. Auch in den Oe⸗ eichischen Staaten ist da, rin sehr —7 worden. Es hangt also das fuͤr die disjährigen Wollmaͤrkte zu machende Angebot dieser Waare
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