1828 / 123 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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No. 123.

Berlin, Dienstag den 13ten Mai.

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Koͤnigliche Majestaͤt haben die erledigte Landraths⸗ Stelle des Landshuter Kreises, im Liegnitzer Regierungs⸗ Bezirk, dem Oberst⸗Lieutenant Grafen zu Stolberg⸗Wer⸗ nigerode Allergnaͤdigst zu verleihen geruhet. 9

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Feit.

Im Behirk der Königl. Regjerung.

zu Ach en ist der Kaplan der Aheesans⸗Pfarrkuche zu

Nikolaus Ee“

rer fuͤr die katholische Pfarrstelle zu Brand er⸗ 2 3

zu Breslau ist andidat der Theologie, Neh⸗ mitz, zweiter Prediger an der evangelischen Kiuche zu

an geworden; unoe; zu eslen2 der bisherige Kaplan Johann Kal⸗ lenborn zum katholischen Hül rer zu Kalten⸗Reiffer⸗ scheid ernaunt worden;

Oppeln ist der, erledigten katholischen Pfarrei in bveran, wese Iieses. Franz Nsar; bestätigt und der karhollsche Pfarrer Gnysky zu Deutsch⸗ weichsel in gleicher Eigenschaft nach Koppienit versetzt worden.

Das s8te Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute

*+¾ wird, enthäͤlt: 1149 Cabinets⸗Orhre vom 2 1ten

März d. J., vonoch 8mwer, welche ein o⸗

8 nies Ihr malben, . Marerlallen zu ihret elgenen Fabrikation durch ihre herumreisende Ge⸗ werbs⸗ Gehüͤlfen aufkaufen lassen koͤnnen und ebe⸗ diese keiner andern Legitimation, als einer polin⸗ 2 zeilichen Bescheinigung bedürfen; und Nr. 1142. Die Bekanntmachung vom 8ten d. M., den [ Zoll⸗ und Heanbels⸗Vafrog zwischen Preußen 8* und Hessen⸗Darmstadt betreffend. Berhu, den 14. Mai 1828. 2△ Debits⸗Comptoir. Fngeskommen: Der Hetzog van Rovigo, von Paris

6 nA. 881e,1 *.

aris, 6. Mal. Vorgestern vor der Messe ertheilten Se. en. dem Küml. Sachlischen .e Bens von Uechtritz, eine Privat⸗ 56, . und empfingen aus dessen 2 das Notifications⸗Schreiben seines Monarchen, in

etreff der Geburt des Prinzen Friedrich August Albert, Sohnes des Pringea Johann von Sachsen K. H., das Abberufungs⸗

o wie nem bisherigen Posten.

89 84 zten d. M. in der Deputirten⸗Kammer zur Sorache gebrachte Antrag des Grafen von Pollgnac, die Einfuhr der ausländischen feinen Wolle zu verbieten, gab dem Handels⸗Minister zu folgenden Bemerkungen Anlaß: In den Jahren 1824 und 1825 belief sich diese Einfuhr auf 21 Mill. (87,340 Centner); im Jahre 1525 82 5 Millionen eilogramme, und im Jahre 1827 auf 7,200000. „Es sei unmoͤglich anzunehmen, meinte der Minister, daß die Annere Produktion abgenommen habe, da nach den statisti⸗ schen Tabellen die Zahl der jaͤhrlich zunehme; zben so wenig koͤnne man annehmen, daß die Beduͤrfnisse

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chreiben des gedachten Ministers von sei⸗

des Laudes oder vielmeht der Fabriken zugenommen hät⸗

ten; aur den Foll⸗Registern ginge vielmehr hervor, daß die Ausfuhr wollemer Stoffe in den Jahren 1826 und 1827 um ein Funftheil geringer gewesen waͤre, als in den Jah⸗ ren 1824 und 1825; was dagegen den innern Verbrauch betreffe, so mäsfe er leider bekennen, daß es daruͤber ganz an Pokumenten fehle; er werde inzwischen alle seine vaͤfte auchleren, um sich in dieser Beziehung das noͤthige Licht zu verschaffen; so viel glaube er schon jetzt annehmen zu duͤr⸗ fen, daß die Arbeiten in den großen Manufacturen waͤhrend der beiden latztern Jahre mindestens nicht zugenommen haben; wenn doher einerseirs der Verbrauch im Lande und die Auzfah⸗ abgenommen und folglich die Fabrikation der wollene Stosfe in Franukreich sich verringert hahe, und an⸗ dererseirs wieder der Urstoff in gröͤßerer Menge aus dem Auglande eingefährt worden sei, waͤhrend die inländische Prodnktion sehr wahrscheintich im Steigen war, so begrelfe man leicht, daß die paterlaͤndische Wolle sich schlecht ver⸗ kaufen und daß die Probuzenten heftige Klagen hoͤren las⸗ sen müßten. „Der Bittsteller verlangt nun,“ fuhr der Minister fort, „daß bie Einfuhr fremder Wolle verboten werde, so lange die inlaͤndische auf unseren Märkten unter einem gewissen, durch das Gesetz zu bestimmenden Preise bleibt; er hat aber dabei nicht bedacht, daß wenn es z. B. beim Getreide, dessen Preis und Guͤte in derselben Gat⸗ tung nicht so sehr von einander abweichen, leicht ist, einen e elrreis festzusetzen, es nicht allein schwer, sondern fast unmsglich ist, bei der Wolle, die so unendlich verschledene Corten hat, inen solck Durchschnittspreis zu ermitteln. Es verlohnt sich indessen wohl der Mühe zu untersuchen, ob es zweckmaͤßig sei, wenn man die Einfuhr nicht gaäͤnz⸗

lich verbieten will, den Eingangszoll noch zu erhöhen.

Bis 1820 war die Einfuhr der ausländischen Wolle frei von jedem Zolle; dies war ein Fehler der sich schon von laängerer Zeit herschrieb;z er war aus der falschen, bis dahin beibehaltenen Ansicht entsprungen, daß kein rohes Produkt einen Einfuhrzoll bezahlen duͤrfe, welche

auch die Folgen davon fuͤr den Ackerbau seien moͤchten.

Nach und nach versuchte man es, verschiedene Zoͤlle einzu⸗ fuͤhren, um die inlaͤndische Wolle gegen die Concurrenz der fremden zu schuͤtzen; jetzt ist dieser Zoll bis zu 33 Prozent gestiegen und man muß bekennen, daß dieser Satz den in⸗ läͤndischen Produzenten einen bedeutenden Schutz gewaͤhrt. Ist aber dadurch der beabsichtigte Zweck erreicht worden,

sd. h. ist der Preis der inländischen Wolle in gleichem

Maaße wie der, auf die fremde Wolle gelegte Einfuhrzoll

gestiegen? Man muß bekennen, daß dem nicht ganz so ist. Um gegen die Concurrenz des Auslandes mit Erfolg an⸗

zukaͤmpfen, * es, meines Beduͤnkens, fuͤr unsere Pro⸗ duzenten und Fabrikanten einer Verbesserung ihrer Metho⸗ den, einer zweckmaͤßigern Vertheilung der Arbeit und einer strengen Oekonomie in allen Arten der Produktion; denn unsere Zolltarife werden sie zwar stets vor jener Concur⸗ renz zu beschuͤtzen suchen, vermoͤgen aber doch nicht, sie üͤber einen gewissen Punkt hinaus zu vertheidigen. Ist dieser Punkt nun bel der Wolle durch den gegenwäaͤrtigen Zoll erreicht? Man darf es glauben, da er jetzt 33 Pro⸗ zent betraͤgt; vielleicht aber, daß derselbe, durch eine mehr oder minder große Unachtsamkeit der Vehoͤrden, bei der Declaration des Werthes, zumal der feinen Wolle, deren Einsuhr hauptsäͤchlich Gegenstand der Klagen der Produzen⸗ ten ist, umgangen wird. Darauf muß also hauptsaͤchlich un⸗ sere Aufmerksamkeit gerichtet sein. Die Kammer wird, wie ich mir schmeichle, sich uͤberzeugt halten, daß wir das Inter⸗ dem Auge

esse des Ackerbaues und unserer Fabriken nicht aus verlieren werden.” 29 v. Puymaurin wird wegen der Vertheidigungs⸗ er, in der letztern Sitzung der Deputirten⸗Kam⸗

v. Rede, die