1828 / 124 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sichtlich der Gränzen des Koͤnigreichs Polen und des Koͤnig⸗ reichs Gallizien zu treffen. In Folge der gepflogenen Unter⸗ handlungen ist nunmehr zwischen den beiderseitigen Commis⸗ sarien, dem Kaiserl. Russischen General⸗Lieutenant d'⸗Auvray und Koͤnigl. Polnischen Oberst⸗Lieutenant von Bojanowicz, und dem Kaiserl. Oesterreichischen Minister⸗Residenten zu Krakau, Baron von Lipowski und Kaiserl. Oesterreichischen Oberst⸗Reutenant Baron von Blagoevich ein Graͤnz⸗Vertrag abgeschlossen und der vollstaͤndige Inhalt desselben in unsern Zeitungen von heute abgedruckt worden.

Se. Majestaͤt der Kaiser haben den Staats⸗Rath Gra⸗ fen 8 zum Präsidenten, den Staats⸗Rath von Lubo⸗ widzki zum Vice⸗Prästidenten und die Herren von Bolesta, Gluszynski und Gr. Lubienski zu Directoren der neu errich⸗ teten Polnischen Bank zu ernennen geruhet. Heute erfolgt die Eroͤffnung derselben und die Installation ihrer Beamten.

Se. Majestät haben dem Director des geheimen Cabi⸗ nets fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Schweden, Baron Lagerheim, den Polnischen Stanislaus⸗Orden ter Klasse verliehen.

Den 5ten d. M. ist hier der fruüͤher mit verschiedenen diplomatischen Unterhandlungen benh gewesene Staats⸗ Rath, Director der General⸗Direction fuͤr das landschaftliche Credit⸗Wesen und Praͤsident der Central⸗Liquidations⸗Com⸗ mission, von Kalinowski, mit Tode abgegangen.

Vor einigen Tagen ist die große Paplermuͤhle in Je⸗ iorna, 2 Meilen von hier, ein Raub der Flammen geworden. Der Verlust ist sehr bedeutend.

8 Der Cours unserer Pfandbriefe ist 82.

. Schweden und Norwegen. Stockholm, 2. Mai. Unser neue Gesandte am K. K. Oesterreichischen Hofe, Graf Loͤwenhjelm, wird naͤchstens nach seinem Bestimmungs⸗Orte abgehen.

Schwedens und Norwegens Handel mit Großbritanien beschoͤftigte im vorigen Jahre 107 Schwedische und 528 Norwegische Fahrzeuge.

Christiania, 2. Mai. Dienstag, am 29. April sind Se. Maj. unser allgeliebter Koͤnig in unsrer Mitte einge⸗ troffen. Se. Maj. hatten sich alle Empfangs⸗Festlichkeiten verbeten. In allen Straßen durch welche Hoͤchstdieselben ih⸗ ren Weg nahmen, wie auch beim Aussteigen aus dem Wa⸗ gen, wurden Se. Maj. von dem Jubelrufe einer zahlreich versammelten Menschenmenge empfangen.

Gestern empfingen Se. Maj. von ihrem Staatsrathe umgeben, den Storthing, dessen Praͤsident, Graf Wedel⸗ Jarlsberg, folgende Anrede an Höchstdleselben hielt:

„Gnädigster Koͤnig! 14

Die unbegraͤnzte Freude, welche das Norwegische Volk beseelt, so oft es Ew. Koͤnigl. Maj. innerhalb der alten Landes⸗Graͤnzen Norwegens erblickt, macht es dem gegen⸗ waͤrtig, in Folge des von Seiten Ew. Koͤnigl. Maj. ergan⸗ genen Aufrufs, versammelten außerordentlichen Storthing zur erfreulichen Pflicht, sich Ew. Koͤnigl. Maj. unterthaͤnigst zu nahen, um die Gefuͤhle des Volks und seiner Abgeord⸗ neten an den Tag zu legen. Aus der Fuͤlle unsres Herzens

danken wir der allguͤtigen Vorsehung, deren schuͤtzende Hand

über Ew. Koͤnigl. Maj. und dem ganzen Königl. Hause ge⸗ schwebt und Ew. Koͤnigl. Maj. Gesundheit und Kraft ver⸗ liechen hat, um, ohne Ruͤcksicht auf die unfreundliche Jahres⸗ eit oder die Beschwerlichkeit der Reise, mittelst persoͤn⸗ sicher Anwesenheit Norwegens Angelegenheiten in Erwä⸗

Bung ziehen, und Sich von den Banden der Liebe und Erge⸗

enheit, welche das Norwegische Volk mit Ew. Koͤnigl⸗ Naäjestäät und Ihrem Königlichen Geschlechte unaufloͤs⸗ lich verknuͤpfen, wie auch von der unerschütterlichen Treue der Norweger gegen den heiligen Vertrag, der beide Völker der Skandinavischen Halb⸗Insel zu gemeinsamer Sicherheit und Wohlfahrt verbindet, von Neuem überzeugen zu koͤnnen. So oft Ew. K. Maj. Sich unter uns zeigen, gewinnen diese Bande, wo moͤglich, neue Kraft. Wir bedauern, daß Ew. K. Maj. diesmal nicht von der K. Famille begleitet sind, und deshalb die häͤuslichen Freuden vermissen werden, welche die Vorsehung mit frelgebiger Hand Ewr. K. Maj. zuge⸗ 55 hat. Inzwischen lassen wir der innigen Torgfalt für Norwegens Wohl, die Ew. K. Maj. zu diesem Opfer ver⸗ anlaßt, die dankbarste Anerkennung widerfahren, und er⸗ flehen den Segen des Himmels uber Ew. K. Maj. und das K. Haus, waͤhrend wir uns der Zuneigung und Gewogen⸗ eit Ewr. K. Maj. unterthänigst empfehlen.“ Hierauf erthellten Se. Maj. folgende Antwort: „Gute Herren und Norwegische Männer!“

b.„es Ich Mich nach Norwegen begab, war Ich über⸗ zeugt, an den Abgeordneten der Nation die treuen Doll⸗ metscher ihrer Ergebenheit gegen Mich und

Meine Fa⸗

nisation beschaͤftigt und folglich seine Berathschlagungen no

genheit hatte ein Deputirter die Ansicht geäͤußert: die

milie zu finden. Norwegens und kuͤnftiges Gluück hat Mich bewogen, die Beschwerlichkeiten zu uͤber sehen, welche mit einer langen und besonders um diese Jah res⸗Zeit unternommenen Reise verbunden sind. Voll Ver⸗ trauen zu Ihren Gesinnungen und Einsichten werde Ich Mich unverholen gegen Sie aussprechen. Das Volk wuͤnscht di Beendigung der mit jedem Storthing erneuerten Zwistigkei ten. Als Vater des Vaterlandes begehre Ich dies ebeit se ernstlich, als die Nation. Diese Zwistigkeiten sind eine u ausbleibliche Folge des Umstandes, daß die Gesetzgebung nicht gaͤnzlich im Einklange mit dem Grundgesetze steht, wel ches Ich fest begruͤndet und aufrecht gehalten wissen will dies ist jedoch ohne organische Gesetze nicht möglich, an d ren dringende Nochwendigket die Erfahrung uns täglich mahnt. Mit Hinsicht auf diese unumgängliche Nothwendig keit und um den gewoͤhnlich langsamern Gang eines ordent lichen Storthings zu vermetden, habe Ich nöthig erachtet Sie zu einer außerordentlichen Versammlung zusammenberu⸗ fen zu muüͤssen. Ich betrachte die Ihnen juͤngst vorgelegte Gesetze als nuͤtzlich und zweckmaäßig, zur Sicherung unser buͤrgerlichen Freiheit und zur Festsetzung bestimmter Vor schriften, hinsichtlich der Vertheilung der constitutionnellen Gewalten. Seitdem Ich das Grundgesetz vom 4. Novem ber 1814 genehmigt, habe Ich unablaͤssig erwartet, die Ein sichten und der Vaterlandssinn des Gesetz⸗Comité wuͤrde uns ein allgemeines Gesetzbuch schenken, welches mit den Grundgesetz enthaltenen Bestimmungen, hinsichtlich der oͤffent lichen Freiheit, in Uebereinstimmung gebracht waͤre: Mein hoffnungsvollen Erwartungen in dieser Hinsicht sind jedoch nicht erfüllt worden. Die Ursache hiervon muß zweifelsohn in den Beschwerlichkeiten gesucht werden, die einer, in aller ihren Theilen mit moͤglichster Deutlichkeit und Verstaͤndlichkel abzufassenden Redaction im Wege standen. Als Oberhaupt der Nation und verantwortlich fuͤr die Vollziehung des von Mi⸗ ertheilten Grundgesetzes, wende Ich Mich mit vollkom menem Vertrauen an die Abgeordneten des Reiches aus se nen verschiedenen Gegenden. Ich verlasse Mich darauf, daß Sie Meine vaͤterlichen Absichten unterstüͤtzen werden. Un⸗ sere Garantieen duͤrften ihre Natur verandern, wenn der an der Spitze stehende Regent keinen sichern Wegweiser an den gegebenen Gesetzen und dem regelmaͤßigen Gange der administrativen Ordnung findet. Sie wissen, M. H. H daß die ältern Gesetze, welche unter einer zwar ge⸗ etzlic Secsebernn aber uneingeschraͤnkten Herrschaft erlassen wol * den, weder Alles vorausgesehen haben, noch voraussehen konnten, was unser Grundgesetz enthält, und dennoch 84 dieser Unterschied bisher noch keine Abweichungen oder Ver⸗ letzungen von Seiten Unserer Reglerung verankaßt, dere Fortgangs⸗Weise im Gegentheil immer das Gepräge eine unablaͤssigen Sorgfalt fuͤr das Gluͤck und die Ruhe des Re⸗ ches getragen hat. Ich ertheile dem Storthing und jeden seiner Mitglieder die wliederholte Versicherung Meiner §. Gewogenhelt.“ Am naͤmlichen Tage nahmen Se. Maj. die hiesige Ga nison, deren verschiedene Waffengattungen auf der Festun Aggershuus aufgestellt waren, in Augenschein. Bei Ihre Ankunft auf dem Parade Platze wurden Hoͤchstdieselhen vo der Festung begrüßt und von dem einstimmigen Jubelru der Truppen und der zahlreichen Zuschauer bewillkommt. Bisher hat sich der Storthing mit seiner innern Org.

nicht eroͤffnet. Die Koͤnigl. Antraͤge sind der Berichts⸗Co misston zur Pruͤfung zugesendet worden. Bei dieser G mission folle zu gleicher Zeit auch daruͤber ihre Meinung mit⸗ theilen, ob die von Selten der Krone eingereichten 2 wuͤrfe von einem außeroördentlichen Storthing angenomine werden koͤnnten. Dieser Antrag 9 rde jedoch nicht ünterstützt. e ut s a n d.

Muͤnchen, 5. Malt. sehe mehreren Tagen befinde

sich ein Grlechischer Geistlicher hier. Wie es heißt, ist der felbe von Sr. Maj. dem Koͤnige eigends berufen, um d hier sich aufhalkenden Grlechischen Knaben und Juͤngling in ihrer Religion zu unterweisen und zugleich den Gotte dienst in der fuͤr sie bestimmten Griechischen Kapelle zu ver

schen, affenburg, 5. Mal. Unsere Zeitung enths heute folgende Anzeige des hiesigen Gymnastal⸗Professors Eisenschmidt: „Ich finde mich verpflichtet, Freunden und Gennern ergebenst anzuzeigen, daß ich am vierten Mal z Eschau aus dem Schooße der Roͤmisch katholischen in d protestantischen Kirche offentlie 44 2282

emeinschaft der