1828 / 125 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgemei

nen Preußischen Staats⸗Ze

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tung Nr. 125.

Frankfurta. M., 10 Mai⸗ Am 5e brachten hoͤhere Cours⸗ Nolirungen vom Ausland nebst dem fuͤhlbaren Mangel an effectiven Stuͤcken oͤster. Essecten, dann die ziemlich bedeu⸗ tende Contrewine viel Leben in den Staatspapier⸗Handel. An Metalliques, Bankactien und Partialobl. wurden ansehnliche Posten von bedeutenden Haͤusern gekauft. Viele Spekutanten aufs Fallen suchten ihre Verbindlichkeiten zu decken, indem sie glaubten, das Steigen werde nun anhal⸗ ten. Auf Lieferung in mehreren Monaten wenig Kauflust. Fuͤr 4 pCt. Darmst. und 4 pCt. Bairische ziemliche Frage; einige Capitalisten legten starke Summen darin an. Auch

reuß. Staatsschuldscheine, Preuß.⸗Englische Obl. und Benrzsc⸗ Loose waren einigermaaßen gesucht Am 6. Mai hatte man keine bessere Notirung von⸗Wien; hier am Platz waren die Effecten etwas flauer. Doch scheint wohl ange⸗ nommen werden zu koͤnnen, daß, bei dem anhaltenden Man⸗ gel an effectiven Stuͤcken, dem großen Ueberfluß an daa⸗ rem Geld, dem niedrigen Disconto, unguͤnstige politische Nachrichten, wenn sie nicht gerade von der hoͤchsten Bedeu⸗ tung sind, kein merkliches Sinken in dem Effectenecours hervorbringen werden. In Zeitkaͤufen ward an dem ge⸗ dachten Tage nichts gethan. Ueberhaupt blieb es ganz stlcd. Dagegen wirkte die am 7. d. M. einlaufende Wie⸗ ver Notirung etwas nachtheilig. Die Haußiers ann

eigung zum Abgeben. Es wurde vieles K. bster. üfher⸗ ten) gegen baar verkauft. In üͤbrigen Effeeren blieb es sedoch wie am Tag zuvor. Das am Abend dieses Tages durch die Preuß. Staats⸗Zeitung hier bekannt gewordene russische Manifest setzte unsere Staatspapierhaͤndler in merk⸗ liche Bewegung. Die Haußiers wurden bedͤchtig, die Baissiers zeigten Verfauflust: es fand fuͤr baar viel Um⸗ satz statt. Auf fire Lieferung in 2 bis 3 Monat wurden weulg Geschäfte gemacht. Noch immer hielt aber der Geldöberfluß und der niedrige Discontod, der bis zu 2 pCt. gewichen war, den Fall der Oestr. Effecten zurüͤck. Auch am gestrigen Tage und ungeachtet man nunmehr an dem wirklichen Krlegsausbruch nicht mehr zwelfeln konnte, hiel⸗ e 85 Matalliques auf 89 und blieben zu diesem Cours üde der Börse gegen baar begehrt. Im Wech handel war es im Laufe der Woche etwas lebhafter al her vorhergegangenen. Amsterdam, Paris, London ti a

ichten, Berlin und Augsburg K. S. waren die begehrte⸗ Devisen.

n be Badensche Srände⸗Versammlung. In der Siz⸗ zung der ersten Kammer vom 6. Mal wurde uͤber den Ge⸗ Vorschlag wegen Aufhebung der alten Abgaben der Ju⸗ Im discutirt, und derselbe mit uͤberwiegender Stimmen⸗ Mehtheit angenommen. Nach dem hieraͤuf verlesenen Com⸗ missions⸗Berlchte üͤber F8 von der zweiten Kammer beschlos⸗ sene Adresse wegen Ergaäͤnzung der Gemeinde⸗Raͤthe, geht der Antrag dahin, dem Beschluͤsse der zweiten Kammer nicht dehutreten. Was die Verwendung der Staats⸗Einnahmen re 18 betraf, so wurde nach einer laͤngern

wegen der Jahre Eebrterung einhellig beschlossen: den von der zweiten Kam⸗ Rechnungen gefaßten Be⸗

mer hinsichtlich der vorgelegten s Frgrües 8 1 itzung der ersten Kammer 1t 8 taats⸗Ministertuüms, des Ministeriums des eSgs der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Sogleich erhob fas 85 Durchl. der ürst vort Salm⸗Krautheim, und . sich dahin: Er glaube aus der Seele jedes einzelnen Gliedes die⸗ ser hohen Kammer zu sp wenn er, aus Liebe und un⸗ Fersoher * fr Seine Koͤnigliche Hoheit den roßherzog und alle durchlauchtigsten Glieder Seiner her

es, darauf antrage, üͤber den ganzen ersten Titel dieses ittwengehalte und Appa⸗

nazen E5 n, hter - 1 ücch adhhheatien eng gen. G gegen schlagen, handle⸗

erzog! Hoch 85, 2 bAO alle Glieder des durchlauchtigsten Hau⸗

un. Die uͤbrigen Titel lüsste⸗ rums, naäͤmlich Land⸗Staͤnde, esenar Shon. 1ne ge

Ministerium selbst, wurden, so wie das B

Cabinet und das udget des Mint⸗

gernsee zu hiesigen Hoflager ernannt worden, und hat in dieser Eigen⸗

a, auf den Vorschlag des hohen Praͤsidiums in abgekuͤrzter

eriums der auswaärtigen Augelegenheiten, des Finanz⸗Mi⸗ —— und des Justiz⸗Ministeriums, nach Erlaͤuterung der Bericht⸗Erstatter einstimmig genehmigt. Sitzung der zweiten Kammer vom 7. Mait. Der Abgeordnete Voͤlker erstattete, Namens der Budgets⸗ Commission, Bericht uͤber die zwei provisorischen Gesetze in Betreff der Hundstaxen und der von Reisenden auswärtiger Handlungshaͤuser zu entrichtenden Abgaben. Der Antrag ging dahin, dem ersten Gesetz die Zustimmung zu ertheilen dem zweiten jedoch sie zu versagen, und daher Seine Koͤnige liche Hoheit den Großherzog in einer unterthaͤnigsten Adresse zu bitten, daß diese Verordnung außer Wirksamkeit gesett werde. Die Discussion uͤber beide provisorische Gesetze wurde sogleich, durch Beschließung in abgekuͤrzter Form, * 8 oͤffnet und hierauf der Antrag der Commission in Bezug auff das erstere, die Hundstaxen betreffende Gesetz angenommen, der zweite Autrag aber, wegen der Abgaben der fremden Handlungsreisenden, mit einer Majorität von 33 gegen 141 Stimmen nicht genehmigt, sondern diesem Gesetz die Zustim-⸗

mung ertheilt. 4 Der seit 11 Jahren hier 2

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Karlsruhe, 9. Mai. wesende Russische Geschäftstraͤger, Sraatstath von Struve⸗, ist am 6. Mai gestorben. Er hatte 87 Jahre mit ausgezeich⸗ neter Treue und Ergebenheit im Dienste seines erhabenen Monatchen zugebracht. 4

Muͤnchen, 6. Mai. Die bis zum 30ten Juni ver⸗ längerte Staͤnde Versammlung duͤrfte vor Mitte des Mo⸗ nats Juli schwerlich aus einander gehen, um dann dem Vernehmen nach im Anfange des näͤchsten Winters wieder zusammen zu treten.

Das Gesetz uͤber die Einfuͤhrung der Landraͤthe in den Kreisen ist in der Kammer der Reichsraͤthe, wie fruͤher in der Kammer der Abgeordneten, durch Stimmen⸗Mehrheit an⸗ genommen und es wird demnach diese wichtige Institution ins Leben treten. .

Der Herzog Max in Baiern hat gestern Abend unter dem Namen eines Grafen von Lahn eine Reise nach Frank⸗ relch und England unternommen, und wird erst im Monat * August hier wieder zuruͤck erwartet, um im September seine B EAE,—n der Prinzessin Louise von Baiern in Te⸗ eiern.

Der bisher als Sardinischer Geschäftstraͤger hiese 8 beglaubigte Chevalter de Se. ist 22 * 8

schaft vorgestern dem Koͤnige in einer Audienz sein uͤberreicht. “;

em Vernehmen nach haben Ce. Maj. der Köͤni

dem Oberst⸗Lieutenant v. Heidegger und —— wackern ve. 32 gleitern abermals Urlaub auf ein Jahr ertheilt.

Stastgee⸗ 8. Mai. Se. Hoheit der Prinz Friedrich . von Wüuürtemberg ist vor einigen Tagen von der nach St. Petersburg gemachten Reise wieder hier eingetroffen. 8

2 Spanien.

Madrid, 28. April. Die Koͤnigl. General⸗Vergwerks⸗

Direction fordert in der hiesigen Hof⸗Zeitung Spanische und fremde Speculanten auf, die Kupfer⸗Minen von Rio⸗Tinto in Pacht zu nehmen und ist von derselben der 31ste August d. J. als Verpachtungs⸗Termin anberaumt worden.

Am 11. April ruͤckten dreigehn Mann wohlbewaffnetin Boa⸗ dilla (zum städtischen Bezirk von Figueras dehoͤrig) ein, wur⸗ den jedoch, nachdem sie 200 Rationen gefordert, geranbt und allerlei Excesse begangen hatten, von den Bewohnern jeuer Gegend, welche die Sturmglocke läuteten, versolgt und saͤmmtlich, mit Ausnahme eines Emzigen, thells gefangen eee theils getoͤdtet. Aus den von ihnen erhaltenen Aussagen geht hervor, daß sie von mehrerem Banden⸗Chefs bewaffnet und gezwungen worden sinhe. it Spanien einen Eifall zu thun. Gedachte Banhetz⸗ halten sich auf 5 Franzoͤsischem Gebiet, nahe au der Spauischen Graͤnze, auf, 2 und gehoͤren zu Denen, theils Franzosen, theils Spanier, welche bei der letzten Insurrertion aus Spanien sich nach fluͤchteten; Einer derselben, der Anfuührer jener

aande, ist in dem Handgemenge geblieben. Die Gemein⸗ den sind gegen ähnliche Anschlage vollkommen auf ihrer Huth. Man hatte sie bereden wollen, daß jene Menschen nach dem Willen des Koͤnigs handelten; dies gelang jedoch

nicht; die Bewohner des Landes und der Städte werdetn 5 die verbrecherischen Anschläge der Feinde der öffentlichen Dret⸗«⸗

s.