1828 / 125 p. 8 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Unter den in England ange⸗ i springen manche, in Gegenden bis zu 42 Fuß Hoͤhe, Minute 150 bis 200

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Boden hervorspringen lassen. legten Artesischen Brunnen die von Bergketten sehr eutfernt liegen, und sie geben im Durchschnitt in der 2 Preuß. Auart. Im Jahre 1824 befanden sich in 14 Eng⸗ lschen Grafschaften bereits 182 solcher Brunnen. Bei de⸗ nen, welche nicht quellen, steigt das Wasser doch mindestens

bis 18 Fuß unter der Oberfläche. Sie muͤssen daher mit Pumpen versehen werden, liefern aber eben so viel und eben n. Die Temperatur des

so ttreffliches Wasser als die ander er Passers ist um so hoͤber, je gröͤßer die Tiefe ist aus welcher es empor steigt. Schon fruͤher hat Arago solches in Bezie⸗ hung auf die Franzoͤsischen Kunst⸗Quellen ausgemittelt. Es scheint auch, daß das Wasser unabhäͤngig von einem durch die Schwerkraft veranlaßten Druckes in die Höͤhe getrieben

wird.

Diese Brunnen wuͤrden in manchen Lokalitäten unbe⸗ rechenbare Vortheile bringen. Giebt es nicht in Deutschland manche Stäͤdte (z. B. Mannheim) ja ganze Gegenden, wo

tes Trinkwasser entweder nur fuͤr Geld oder gar nicht zu daben ist? Muͤssen sich nicht in Amsterdam die Leute mit dem durch Blei⸗Orid vergifteten

Cisternen⸗Wasser behelfen? Verbraucht nicht in London manches Haus jährlich für 50 bis 60 Thaler Wasser?

Die Erfahrung hat gezeigt, daß, guͤnstigsten Falle, bis zu 500 Fuß Tiefe bo Quellen findet. Uebrigens wendet man, reich als in England, gegenwärtig ein Verfahren an, wo⸗ durch das Bohren weit wohlfeiler ist und schneller erreicht wird, als sonst. Die Bohrspitze bleibt in der Erde, so tief auch immer das Loch sein mag, bis der Zweck erreicht ist, oder man einen andern Bohrer anwenden will. Die losge⸗ bohrte Masse wird durch ein einfaches und sehr wenig kost⸗ spieliges Mittel nach und nach herausgezogen; daher wird man die Bohrversuche nie aufgeben, bis der Zweck erreicht ist, weil die Kosten nicht mehr mit der Zunahme der Tiefe in jenem starken Verhaͤltniß wachsen werden, wie früͤher der

Fall war.

In England machen Privat⸗Unternehmer dergleichen Pohr⸗Versuche zum Gegenstand vortheilhafter Speculationen. Noch nuͤtzlicher kͤnnten sie von Gesellschaften angestellt wer⸗

i, da der Erfolg so e ist, daß die Bohr⸗Leute ihren

ontratten sehr wohl folgende Bedingungen zum Grunde zu legen vermoͤchten: Wird kein Wasser gefunden, so bezahlt der, fuͤr welchen der Brunnen gebohrt wird, nichts. Findet sich Wasser, so bezahlt er nach einer vorher getroffenen Ueber⸗ einkunft, im Verhaͤltniß zu der Tiefe des Bohr⸗Lochs und der Fuͤlle des Wassers, wobei auch noch der Umstand in An⸗ schlag koͤmmt, ob das Letztere uͤber die Oberfläͤche gehoben

wird oder nicht. ssanten Beiträgen zur mineralo⸗

Bei den, in den intere gischen und geoguostischen Kenntniß der Mark Brandenburg tes Rüdersdorfer

von Klöden, mitgetheilten zur Erforschung d Kalkfloͤtzes angestellten Bohr⸗Versuchen sind, ob sie schon bis auf eine Tiefe von nahe 340 Fuß (148 Fuß unter dem Spie⸗ des Meeres) reichen, bis jetzt noch keine Quellen dieser

rt entdeckt worden.

16 Heber die Religions⸗Begriffe Im Journal asiatique fin

dem Daͤnischen uͤbersetzten Schrift, die vor schienen ist, und manches Bemerkenswerthe uͤber Asten, des⸗

en enthält. Unter andern

wenn man, im un⸗ man allemal 0

der Indier im Allgemeinen. den sich Fragmente einer aus drei Jahren er⸗

man finde Keime von Lehren, die mi derspruche stehen. sagt, je nachdem man einzigen Gott an Alles sei Gott, keit, eine gotteslaͤsternde aussprechen, nicht zugleich

wohl in Frank,

h

hnen, aber man erklaͤrt sie auf alle nur denkbare Arteng t darin jeden Sinn, welchen man sucht, und die e mit einander im entschiedensten Wi⸗ Dieselbe Stelle derselben klassischen Texte sie verstehen will, man muͤsse einen beten, man muͤsse Millionen Goͤtter anbeten, Gott sei nicht; eine verwegene Zweideutig Behauptung, wenn die, welche sie die Auslegung hinzufuͤgten, Gott begreifen koͤnnten, er sei Alles wenn sie nicht, gleichsam sich Menschen Schwaͤche und des Die Hindus hatten früher das sie stießen es spaͤter et, und zeigen sich

sei nichts von dem, was wir was wir nicht begriffen, und selbst zum Trotz, von des Schoͤpfers Groͤße redeten.

gehässige Kasten⸗System angenommen;

um: sie haben es von Neuem gegruͤnd ihm jetzt strenger unterworfen, als je. Unsere Zeitgenossen in Indien ersinnen täglich neue Gegenßeͤnde des Glaubens, und vergroͤßern fortwaͤhrend die Menge der Göotzen, denen sie ihre Andacht weihen. Die Cholera morbus erhielt vor einigen Jahren die Ehre der Vergötterung unter dem Na⸗ men der Göͤttin Ola Bibi; und vielleicht wird sie einst der Indischen Compagnie zu Theil, von welcher das niedere Volk Bengalens immer sprechen hoͤrt, ohne sie je zu sehen, und die es fuͤr eine alte, sehr reiche Dame haͤlt, die weit entfernt wohnt und sehr viel Geld braucht. . 2

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—5 Königliche Schauspiele.

r⸗ ¹ Donnerstag, 15. Mai. Im Schauspielhaufe: Das Le⸗ ben ein Traum, Schauspiel in 5 Abtheil., nach Calderon,

von West.

In Charlottenburg: Ein Sontag aus Schelle's JIugend⸗ leben, Posse in 3 Abtheilungen, von E. Raupach. Hierauf: Maͤnnerschule, Lustspiel in 3 Abtheil., nach dem Franz schen des Molidre, von Fr. v. Holbein. Und⸗ Die Komz⸗ die aus dem Stegreife, Lustspiel in 1 Aufzug, von Juͤnger.

aTeisiee

8 n⸗ Königsstaͤbrlsches Theater,

Donnerstag, 15. Mai. Die Itallenerin in Algier⸗ Ko⸗ mische Oper in 2 Acten; Musik von Rossini. (Herr Hai⸗

zinger Ludoro) 1— Freitag, 16. Mai. Das Tournier zu Kronstein, oder: Die drei Wahrzeichen. (Mad. Haizinger⸗Neumann

Elsberh.)

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99414 Auswärtige Börsen. IsZa Amstendam, 9. Mai. Sr-,

Oezserr. 53 Metallig. 86 Bank-Acticn 1235. Ruas. Kugl.

Anleihe 81 ½ 4 82. Russ. Anleibe Hamb. Certific. 81 ¼. Frankfurr a. M., 10. Mai. Oesterr. 52 Mectalliq. 89 ½, Geld Bank - Actien 1217. Loose zu 100 Fl. 144½. Partlal-Oblig. 117 ⅛, Brief.

London, 6. Mai.

Heute war in dieser W oche der erste Abrechnunge Tag an dor RGank und man war daher auf den Beginn der Geschöfte sehr ge- „panmt, um zu seben, ob dic Lahl der Abgeber und Nebuver aich

kommen werde. Consols stiegen von 85 ½ auf wo durch Anerbietungen mehrerer bedeutender Si0ck. Lokaber, aufl Höhe von 50,000 Pfd, ein weiteres Sieitzen verbindert wurde. Russ. Metal- liq. 89 1⁄1. Merie. h 34 ½. Portug. 62 1. Colamb. B2.

Dariz, 9. Mai. 70 Fg. 20 Ceut. F

8 cich.

Deciprocentige Renta

8n aniprods⁴οα ¼0⁴ Fr. eschlosean)- 3

Wien, 9. Mai. E 59 Meians4. 992. D.n. Aeen 1010. 8 8. 8ss g5 ee-] qq8 einigen Exemplaren des vorigen Blatts, im kel Paris, bei der Meldung von der Beerdigung des Gra⸗ d de Size ist in der ersten Zeile hinter „hat⸗“ das Worc „vorgestern“ ei alten.

sen Voͤlkerschaften und Regierun 1 wird darin über den religiösen Karakter, der Indier Folgen⸗ des gesagt:

Indien scheint alle Gegensäͤtze darzubieten, alle Wider⸗ spruͤche zu vereinigen, und den Ursprung der meisten philo⸗ sephischen Meinungen zu umhuüllen, Indien, welches die durchdringendsten Metapbofiker und die rohesten ndieuer hexrvorgebracht hat, wuͤrdt nicht der Fremden be haben, um dis widerstrebendsten Glaubens ⸗Meinungen auf einander felgen zu laßen. Dies Land kann anaufhörliche Veramde⸗ rugen erzeugen, indem es unmer aus seiner eigenen Quelle schopft. Die Mannigfaltigkeit liegt im Karakter seiner Be⸗ wohner, und das einzige Unveränderliche in ihrer religiösen Disposition ist eben die Neigung zur Veränderung. Die⸗ selben Büͤcher bestehen von den eutferntesten Zriten an dei

G

edraat

bei

Hayn. E