1828 / 126 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Gre ae 8 2 . 2* S.

8

t s⸗

S

Berlin, Freitag den 16ten Mai.

EVE““

2 Amtliche Nachrichten. * Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Hauptmann a. D. und Landschafts⸗Rath von Polenz auf Venedien die erle⸗ digte Landraths⸗Stelle im Kreise Mohrungen, Regierungs⸗ Bezirk Köͤnigsberg, zu verleihen geruhet.

Se. Koͤnigliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen (Sohn Sr. Majestät des Koͤnigs) ist von St. Petersburg hier eingetroffen.

13

Bel der am jaten d. M. angefangenen Ziehung der Sten Klasse Koͤnigl. 57sten Klassen⸗Lotterie, fiel ein Haupt⸗ Gewinn von 20,000 Rthlr. auf Nr. 83,837, nach Naum⸗ burg a. d. S. bei Kayser; 2 Gewinne zu 2000 Rthlr. fie⸗ len auf Nr. 40,20t und 66,216, in Verlin bei Matzdorf und bei Seeger; 7 Gewinne zu 1500 Rthlr., auf Nr. 20, 145. 21,928. 25,014. 42,295. 47,909. 66, 198 und 85,830, in Ber⸗ lin , —— bei Danztg bei Alberti, Halle a. d. S. bei Lehmann, Landsberg a. d. W. bei Borchardt Minden bei Wolfers, und nach Naumburg bei Kayser; 5 Gewinne zu 1000 Rthlr., auf Nr. 12,135. 24,341. 45,954. 85 dfchah. 80,88 81,591 und 85,130, nach armen bei Holzschuher, Breslau bei J. Holschau jun. Duͤsseldorf bei Spatz, Halle bei Lehmann, Königsberge. Pr. bei Borchardt, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg bei Roch, aumburg bei Kayser, und nach Neisse bei Schuüͤck; 18 Ge⸗ winne zu 809 Rthir., auf Nr. 3981. 12,697. 1.3,6007: 15,0295 20,5000 30,334. 35,649. 38,764. 38,956. 41,796. 15,344. 45,850. 51,748, 54,381. 55,396. 65,448. 74,491 und 797465, in Berlin 2mal bei Alevin, bei Joachim und bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Brandenburg bei Ludolf, Bres⸗ lau bei Berliner, Lmal bei J. Holschau jun., und bel Ls⸗ wenstein, Bunzlau bei Appun, Freyenwalde bei Goldstein, Halle 2mal bei Lehmann, Magdeburg Lmal bei Brauns He bei Ochße, und nach Minden bei Wolfers; 22 Gewinne zu 200. Rthlr., auf Nr. 1780. 2437. 4316. 8473 9842. 12,130. 24,107. 34,695. 38,010. 39,5085. 40,862. 42,531. 50,683. 52,234. 63,213. 67,756. 70,569. 76,042 80,35t. 85,306. 88,139 und 89,598. Die Ziehung gesetzt. Berlin, den . Mai 1828. 3 b 8 4 9g 8 2 1 Konigl. Preuß bneral⸗Lotterie⸗Direction. Abgereist: Der Koͤnigl. Franzo

8 2 sis⸗ 2* 8 vere⸗ tair Billecoeg als Courier nach üehe Legations⸗Seere 5.

Paris. Zeitungs⸗Nachrichten. Auslannv.

Rußland.

St. Petersburg, 9 Mai. Am 7 Maj. der Kaiser die Parade auf dem Seloß⸗Pia s ade iten und zugleich von den Truppen Abschied 889—4 in der Casanschen Kirche wurden die bei eee. eisen des Monarchen uͤblichen Gebete grhan Die ganze Kalserliche Familie war bei dieser ten. c die Kirche und der 2 vor derselben wate 8* neseh: angefuͤllt, welches bei diefer Gelegenheit 8 n ee- ghes Beweise seiner Liebe und Anhaͤnglichkest nzweideutigste 2* Ri b it an den Kailser Gestern Nachmittag sind I 8 N 82 rin, J. M der Kaiserin n 8 die regterende Kaise⸗

und S. K. H. der Priuz

Wühelm von Preuen nach Zarskoye,Selo gegangen. Er⸗

stere begiebt sich heute morgen, auf der Reise nach Odessa, üͤber Gatschina nach Luga, dem ersten Nachtquartiere. Frankreich.

Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 7. Mak wurden zuvoͤrderst zwei Special⸗Commissionen, nach der von der Kammer angenommenen neuen Ernennungsweise nieder⸗ gesetzt, wovon die eine sich mit der Pruͤfung der 15 von der Deputirten⸗ Kammer bereits angenommenen’ Gesetz⸗Entwuͤrfe, wodurch verschiedene Departements zur Erhebung einer au⸗ ßerordentlichen Steuer, Behufs der Verbesserung der Land⸗ straßen ermäaͤchtigt werden; die andere aber den von dieser Kammer gefaßten Beschluß, wegen Wieder⸗Erwaͤhlung der zu einem oͤffentlichen Amte befoöͤrderten Deputirten untersuchen soll. Die Mitglieder beider Commissionen wurden diesmal nach dem Wunsche der Kammer von dem Kanzler gewählt. Die zweite besteht aus folgenden 7 Mitgliedern: dem Vicomte Dubouchage, den Herzoͤgen von Brissac und von Broglle, den Barons Mounier und Pasquler, und den Marquis von Pastoret und von Talaru. Hierauf genehmigte die Kammer ohne irgend eine Discussion mit 138 Stimmen gegen 1, den Gesetz⸗Entwurf, wodurch der Schwester des Schiffs⸗Fähnrich Bisson ein Jahrgeld ausgesetzt wird. Der nächste Sitzungs⸗ Tag ist noch nicht anberaumt.

Deputirten⸗Kammer. Die Sitzung vom 7ten Mai eroͤffnete Herr Benjamin Constant mit der Entwicke⸗ lung der von ihm gemachten Proposition: die Namen der⸗ jenigen Deputirten, welche ohne Grund die Sitzungen ver⸗ säumen, in dem Protocolle zu verzeichnen. Derselbe äu⸗ Berte, daß er sich nur mit Mühe dazu entschlossen habe, der Kammer einen solchen Vorschlag zu machen, da er sich nicht verhehle, daß eine Bestimmung, die gleichsam als eine Strafe zu betrachten sel, in einer Versammlung von so achtbaren und ihrem Lande ergebenen Maͤnnern nicht eben günstig auf⸗ genommen werden koͤnne; indessen duͤrfe man nicht aus den Augen lassen, daß sich in dem Kammer⸗Reglement mehrere aͤhnliche Bestimmungen befinden; man habe behauptet: daß sein Vorschlag der persoͤnlichen Freihelt Eintrag thue und daß die Deputirten nur ihren Committenten üͤber die Art, wie sie ihre Pflicht erfuͤllen, Rechenschaft schuldig seien. Dies sei in⸗ dessen nicht seine Ansicht; als er sich um seinen Posten be⸗ worben, und die Wähler ihm ihre Stimmen gegeben hät⸗ ten, habe er gefuͤhlt, daß er ihnen dagegen seine Zeit und alle seine Kraͤfte aufopfern muͤsse, und daß er seinen eigenen Angelegenheiten nur diejentgen Augenblicke widmen duͤrfe, die sein Amt als Depurirter ihm etwa uͤbrig lassen moͤchte; wer anders denke, muͤsse ein solches Amt nicht annehmen und das Vertrauen seiner Committenten durch die Ver⸗ nachlaͤssigung der uͤbernommenen Verpflichtungen verletzen. „Noch eine andere wichtigere Betrachtung“, fuhr der Red⸗ ner fort, „hat mich aber zu meinem Vorschlage bewogen; sie steht mit den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden in genauer Ver⸗ bindung und ich werde daber meine Ansichten ohne Ruͤckhalt aussprechen. Die letzten Wahlen haben der Regierung ge⸗ zeigt, daß das von der vorigen Regierung befolgte System der Nation nicht zusage; sie haben aber nicht klar darthun koͤnnen, welches System an die Stelle des vorigen anzuneh⸗ men sei. Von dem jetzigen Ministerium, welches in einem kritischen Augenblicke ernannt worden ist, darf man eher be⸗ haupten, daß es Anker geworfen, als daß es sich des Steuer⸗ Ruders bemaͤchtigt habe. Zu diesem letztern Behufe muß es die Wuͤnsche des Volkes, die dessen Organe, die Depu⸗ tirten, ihm auszudruͤcken haben, kennen. Nicht, daß es sich denselben unterwerfen soll; denn, wenn das Unmöͤgliche ver⸗ langt, wenn ein Wunsch geaͤußert wuͤrde, der die Grundla⸗ gen unserer Verfassung zu erschuͤttern, die Monarchie, die wir alle wollen, die Freiheit, die wir nicht minder schaͤtzen, das Koͤnigl. Vorrecht, dessen Erhaltung uns heilig ist, die Rechte der Natlon, die wir zu vertheidigen berufen sind, zu