1828 / 131 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

7*

82

85*

*†

ien.

1

5

*

1 * 8 . Badensche

8 * .“] * 4

tig, seit die Constitution vom 4ten Novem er 1814 an die Stelle desselben getreten und gegenseitig beschworen wor⸗ den ist. Jenes erste Gesetz darf in keiner oͤffentlichen Ver⸗ handlung angefuͤhrt werden, eben so wenig, wie jedes an⸗ dere, dessen Guͤltigkeit durch ein spaͤteres aufgehoben wor⸗ den. Der Koͤnig ist gewiß Derjenige, der sich am meisten freut, wenn er die Fortschritte betrachtet, die Norwegen seit so wenigen Jahren gemacht hat, und die Aussicht, welche sich diesem Lande eroͤffnet. Der Koͤnig legt wenig Gewicht auf die Bemuͤhungen, die es ihm gekostet, und die e die er zu uͤbersteigen genoͤthigt gewesen, um

orwegen die Vorzuͤge, deren es genießt, zu verschaffen; denn Se. Majestaͤt erkennen vor Allem, daß wir der Vor⸗ sehung, die unaufhoͤrlich uͤber die Ruhe und das Gluͤck der Skandinavischen Halbinsel gewacht hat, diesen gluͤcklichen Stand der Dinge verdanken. Der Koͤnig erfleht vom Him⸗ mel die Fortdauer der Wohlthaten, mit denen der Allmaͤch⸗ tige uns uͤberhaͤuft hat; Se. Majestaͤt fuͤhlen jedoch, daß wir nur durch Demuth, Dankbarkeit und Beharren in der Ruhe, uns jener Wohlthaten wuͤrdig machen koͤnnen. Ueber⸗ treibungen, uͤberspannte Ansichten, Verirrungen, verdienen nicht den Namen des Enthusiasmus oder Patriotismus; und damit die Wohlgesinnten die Unordnungen unterdr uͤcken moͤgen, uͤber die man sich zu beklagen gehabt, erklaͤren Se. Majestaͤt, daß Sie die am 17. Mai seit 1824 stattgehabten Zusammenkuͤnfte mißbilligen. Diese Zusammenkuͤnfte haben zu Auftritten Aulaß gegeben, welche der guten Ordnung und dem oͤffentlichen Anstande zuwider sind; sie haben Unruhen und Spaltungen unter den verschiedenen Klassen der Gesell⸗ schaft herbeigefuͤhrt. Dies sind Thatsachen, deren Vorhan⸗ denseyn sich nicht bestreiten laäßt. Durch diese Gruͤnde bewo⸗ gen, gebietet der Koͤnig, um so unerfreulichen Resultaten vor⸗ zubeugen, allen competenten Behoͤrden, daruͤber zu wachen, daß in Veranlassung dieses Tages nicht vorfallen moͤge, was dem Grundgesetze von 1814, den Gesetzen uͤberhaupt und der gu⸗ ten Ordnung zuwider sein duͤrfte. Se. Maj. sind gewaͤrtig, daß ihre Unterthanen die oöͤffentliche Ruhe nicht gefaͤhrden werden, und beauftragen daher alle buͤrgerlichen und milt⸗ tairischen Behoͤrden, mit aller Strenge der Gesetze gegen Denjenigen oder Diejenigen zu verfahren, die ungeachtet dieser vaͤterlichen Warnung sich eine Uebertretung der Ge⸗ setze oder des Anstandes erlauben moͤchten. Norwegisches Volk, Du bist loyal und getreu! Gedenke der Uebel, die vor 14 Jahren auf Dir gelastet. Vergleiche Deine damalige mit deiner dermaligen Lage. Willst Du Dein Gluͤck erhöͤ⸗ hen, Deine Besitzungen auf Deine Nachkommen vererben, friedlich unter der Argide schuͤtzender Gesetze leben, so fahre fort, der Stimme Deines Koͤnigs zu gehorchen. Er hat Dir die Freiheit verliehen, deren Du genießest, und die Gleich⸗ heit vor dem Gesetze. Er hat Deinen Soͤhnen die Lauf⸗ bahn der Ehre eroͤffnet. Er allein hat Dir Bewilligungen gewaͤhrt. Betrachte daher immer zutraulich das Schwedi⸗ sche Volk, wie Deinen Bruder, und weise Denjentgen zu⸗ ruͤck, der Deine Freiheit gefaͤhrdet, wenn er das Vaterland beiden Bruͤdervoͤlker zu veruneinigen sucht. Gegeben zu Christiania, den 7. Mai 1828.

Unterz. Carl Johann.“

Deutschland. Staͤnde⸗Versammlung. In der Siz⸗ zung der ersten Kammer vom 12. Mai ward der Commis⸗ sions⸗Bericht uͤber die von der zweiten Kammer beschlossene Adresse, wegen der Rechts⸗Verhältnisse der Standes⸗ und Grundherren erstattet und demnäaͤchst nach dem Commissions⸗ Antrage, einstimmig beschlossen, derselben nicht beizutreten. Es wurden demnaͤchst noch mehrere Commissions⸗Berichte uͤber verschiedene, Seitens der zweiten Kammer angenommene Gesetz⸗Entwuͤrfe erstattet und nach desfallfiger Discussion in abgekuͤrzter Form, erklärte sich die Kammer mit den, auf Beitritt zu den Beschluͤssen der erstern gerichteten Commis⸗ missions⸗Anträgen einverstanden. Endlich wurde zur Wahl der Deputation, 1) zur Ueberreichung der von der Kaminer ange⸗ nommene Gesetz⸗Entwuͤrfe und 2) zum Empfange Sr. K. H. des Großherzogs bei dem Schlusse des Landtags, geschritten. In der Schluß⸗Sitzung am 13. ward der Commissions⸗Be⸗ richt uͤber das nachtraͤgliche Budget, desgleichen uͤber das außerordentliche Budget erstattet und beide, den desfallsigen Commissions⸗Antraͤgen gemäß, einstimmig angenommen. Zu⸗ letzt wurde zur Wahl des staͤndischen Ausschusses geschritten. Karlsruhe, 14. Mal. Heute Vormittag werden Se. K. Hoh. der Großherzog die, zur Ueberreichung der von den Kammern angenommenen Gesetz⸗Entwuͤrfe empfangen und um 11 Uhr wird (wie bereits fruͤher gemeldet) der Schluß des Landtags erfolgen. α 8

v1u.“ Mauͤnch n, 14. Mai. Se. Maj. der Koͤnig wird dem

E11“ E1u-1

8

*8* .

Vernehmen nach diesen Sommer wieder das Bad Bruͤcke⸗ nau besuchen, waͤhrend die Koͤnigin hier ihre Entbindung abwarten wird. Die Koͤniglichen Prinzen und Prinzessinnen werden hingegen noch diesen Monat die Sommer⸗Residen Nymphenburg beziehen.

Der Koͤnigl. Preußische Minister⸗Resident am Paͤpst chen Hofe, Dr. Bunsen, ist auf der Durchreise von B lin vorgestern hier angekommen, und wird heute Abend na Rom weiter reisen.

Tuͤrkei und Griechenland. 7

Konstantinopel, 26. April. Obgleich man hier v der Besetzung der Fuͤrstenthuͤmer durch die Russen, als vo * ausgemachten Sache spricht, so ist doch noch Alles ruhig. -

Das Beiramsfest, sonst der Zeitpunkt der Aenderung und Einrichtungen in der Verwaltung, ist ganz still voruͤb gegangen.

Am 15ten hat

An sich der Sultan beim Sonnenaufgan mit seinem ganzen Hofstaate in die Moschee des Sult Achmed begeben. Einige Tage späͤter fand eine Parade i Innern des Seralls statt.

Ein Mitglied der hier befindlichen Servischen Deputation ist, in Begleitung eines Tatars der Pforte, nach seine Vaterlande gereiset. Einige behaupten: er uͤberbringe das Resultat der von dieser Deputation hier eingeleiteten Ver⸗ handlungen zur Regulirung der Servischen Angelegenheiten. Andere sind der Meinung, daß er eine Erkläͤrung der Pforte, in Betreff der Verstaͤrkungen der Garnisonen von Velarab und anderer Servischen Plage mitgenommen habe. Hus⸗ sein Pascha, Seraskier der Donau, von dessen Abreise schon oft die Rede war, befindet sich noch immer hier.

Ein Schreiben aus Bucharest vom 26. April (in der Allgem. Zeitung) enthaͤlt: Noch immer sind wir in der al⸗ ten Lage. Von der Russischen Graͤnze wird gemeldet, daß der Kalser Nikolaus den 12. Mai in Ismail erwartet werde, und daß alle bisher getroffenen Vorbereitungen einen sehr umfassenden Operations⸗Plan gegen Konstantinopel zu Was⸗ ser und zu Lande verkuͤnden. Man giebt die Staͤrke der ge⸗ gen die Pforte ins Feld ruͤckenden Armeen auf 300,000 Mann an, wobei 60,000 Mann Kavallerie. Geruͤchten zufolge soll der Uebergang uͤber die Donau und den Pruth zugleich am 7. Mai erfolgen. Hinsichtlich dieses Tages stimmen alle neue⸗ ren Angaben uͤberein, und der Hospodar selbst scheint davon unterrichtet zu sein. Die Nachrichten von dem jenseitigen Ufer der Donau melden, daß die Tuͤrken, deren Zahl laͤngs diesem Strome schwerlich 40,000 Mann betraͤgt, sich zwar concentriren, aber ganz ruhig verhalten, wodurch die Furcht vor einem naͤchtlichen Ueberfalle unserer Stadt allerdings ge⸗ mindert werden sollte. Allein, dem ist nicht so; in den letz⸗ ten Tagen hat das Auswandern immer mehr überhand ge⸗ nommen, so daß der Hospodar sogar die Paͤsse zu verweigern anfaͤngt. Was von Pferden zur Flucht aufgetrieben werden konnte, ward requirirt, und man sieht jetzt große Summen fuͤr die Herbeischaffung von Pferden bieten.

Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt ein Schrei⸗ ben aus Jassy vom 7. Mai, worin die (von uns bereits mitgetheilte)) Nachricht von dem Einruͤcken der Russischen Truppen daselbst gegeben wird. 3

Dasselbe Blatt enthaͤlt ferner folgenden Auszug eines Berichtes aus Bucharest vom 4. Mai: „Der zu Giurgewo residirende Kapi⸗Klaja des Fuͤrsten der Walla⸗ chei wurde unlaͤngst von dem dortigen Festungs⸗Commandan⸗ ten Kutschuck⸗Ahmed gerufen und befragt, was alle die Un⸗ ruhe und Bewegung in Bucharest zu bedeuten habe? Er wenigstens sehe keinen Grund dazu, indem von Seiten der Tuͤrken keine Veranlassung zur Besorgniß gegeben worden sei, da er die Festung fast nie verlasse, ausgenommen, wenn seine Soldaten außerhalb derselben exereiren und er beinahe alle seine Leute zur Feier des Bairam⸗Festes über die Donau ge⸗ schickt habe. Der Kapi⸗Kiaja moͤge seinem Fuͤrsten schreiben, daß von den Tuͤrken durchaus kein Einfall in die Wallachei zu besorgen sei, ja, daß er (der Commandant) selbst, als Ri bel und Verraͤther an der Pforte handeln wuͤrde, wenn er, seinen ausdruͤcklichen Instructionen zuwider, so was un⸗ ternehmen wollte. b

Aus Krakau vom 14. Mai, Abends, wird gemel⸗ det: So eben erhalten wir die Nachricht, daß die Kalserlich Russische Armee ungehindert in Jassy eingeruͤckt ist, mit dem Hinzufügen: daß kein Zweifel daruͤber obwaltet, daß dieselbe eben so ihren Marsch bis Bucharest fortsetzen werde. Der Uebergang des Russischen Heeres uͤber die Donau wird, dem

Beilage *