1828 / 137 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Welegenheit.) Man ist sschen Kriegs⸗Manifestes und der Nachricht von dem Einruͤcken der Russischen Truppen in die Fuͤrstenthuͤmer. Darauf scheint

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u schreiten, an den sie, 1 . noch immer nicht recht glauben wollte. Anders laͤßt

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aae dgiewit. gun b 11“ zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Rr. 187.

1 Am verwichenen Sonnabend ist der Franzoͤsische Ge⸗

Fandte am heiligen Stuhle, Herzog von Laval⸗Montmo⸗

rency von hier nach Paris abgereist; der erste Gesandt⸗

schafts⸗Secretair, Hr. Bellocg, ist als Geschaͤftsträͤger zu⸗

I d. hat Frascati und in der ein Erdbeben bemerkt.

Umgegend ein Tuͤrkei.

Die Allgemeine Zeitung ——8 Folgendes: Konstantinopel, 30. April. (Durch außerordentliche hier stuͤndlich in Erwartung des Russi⸗

die hiesige Regierung zu warten, um endlich ö— zu ernsthaften Anstalten zur Vertheidigung gegen einen Ungriff so drohend auch die Aspecten sein

s sich wenigstens nicht erklaͤren, daß bisher verhaͤltnißmaͤßig

S so wenig Anstalten zu einer kraͤftigen Abwehr so drohender

Gefahren von Seiten eines so maͤchtigen Feindes, wie Ruß⸗ We worden sind. Seit Monaten hieß es immer, der Sultan werde mit der Fahne des Propheten nach Adria⸗ nopel aufbrechen; der Sultan hat Konstantinopel noch nicht verlassen und in Adrianopel, welches kaum eine Besatzung von 1000 bis 1200 Mann hat, ist nicht die mindeste Vorkehrung Jzum Empfange des Großherrn getroffen. Nun heißt es zwar, 8— ussein⸗Pascha, sobald die Russische Kriegs⸗Erklaͤrung eintrifft, nach Adrianopel aufbrechen werde; allein Niemand begreift, warum die Pforte diese foͤrmliche Kriegs⸗Erklaͤrung

aobwartet, da sie doch schon aus der Russischen Erklaͤrung auf

den Hattischerif vom 20. Dec. v. J. deutlich ersehen konnte, was ihr von Seiten Rußlands bevorstehe. Wie es heißt, ollen in der letzten Zeit, durch Vermittelung des Koͤnigl. lederlaͤndischen Gesandten, der Pforte neue Antraͤge von Seiten der Franzssischen Reglierung zur Beendigung der Griechischen Angelegenheiten zugekommen, aber von dem RNeis⸗Effendi, da der Tractat vom 6, Jul. v. J. dabei zu Grunde gelegt wurde, unbedingt verworfen worden sein, da die Pforte nun einmal eine auswaͤrtige Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten, worunter sie die Ordnung ihrer Verhaͤltnisse zu den Griechen rechnet, nicht zugeben will, und nach ihren religiösen Grundsätzen nicht zugeben zu koͤnnen behauptet; auch von der Ueberzeugung auszugehen scheint, jede neue Concession von ihrer Seite immer nur wieder neue Forderungen und Anspruͤche zur Folge haben werde. „Wir kennen die Gefahren“, aͤußerte der Reis⸗ Effendi zu wiederholten Malen, „die uns drohen; allein wir vertrauen 4 die Gerechtigkeit unserer Sache, wir koͤnnen auch, wenn in den Rathschluͤssen der Vorsehung liegt unterliegen; 52 wir ziehen es vor, mit Ehre zu sterben, als mit Schongn allein den, als mit Schande zu leben.“ Uebrigens herrscht in dieser Hauptstadt eine fuͤr einen so kritischen Augenblick erstaunenswuͤrdige Ruhe; em Fußerem Scheine nach sollte man glauben, das Tuvti⸗ 8. Reich se Feeben von einem Kriege gewesen, als 8 u6 vierzehn 8 vn es Tagen oder drei Wochen Ein Englisches Blatt (der Nachrichten aus Leecameten 8neehces, esnh 28 1 3 tende Tuͤrkische Beamte festgenommen e.e

8 8 und unter der 2 wahrsam des Bostandschi Bascha gestellt nes e

man sie beschuldigt, mit den Russen in Bri we . den zu lars Die Astatischen Truppen 8 3öahal. richten zufolge) in die Harems mehrerer Großen edrungen und General Church hat verschiedene an brahimePcgenn gerichtete Fermans der Pforte aufgefangen. Ein Schreiben aus Wien vom 16. Mai Ein der allgemeinen Zeitung) giebt die (von uns bereits letzthin mit⸗ etheilte) Nachricht, daß Gallatz durch eine von Reni herge⸗ kommene Russische Colonne, am 7. Mai besetzt worden, nach⸗ dem ein Theil der Stadt von den sich zuruͤckziehenden Tuͤr⸗ ken in Brand gesteckt worden war. Die Russise e Cavallerie (heißt es in jenem Schreiben weiter) verfolgte die Tuͤrken Man besorgte, daß die Tuͤrken auf ihrem

verheeren wuͤrden, um 8 Feinde die Subsistenz zu erschwern 7

welche den Stapelplatz fuͤr die Moldau und Wallachei, so⸗

wohl fuͤr die Einfuhr aus dem chwarzen Meere, als fuͤr die Ausfuhr ihrer rohen Producte zur Consumtion on⸗

zern aufgebracht,

stantinopel bildet, und einen guten Flußhafen besitzt, bietet der Russischen Armee sowohl in Hinsicht auf Subsistenz 5 auf Strategie, viele Vortheile dar, und duͤrfte ein Ueber⸗ gangs⸗Punkt uͤber die Donau werden, oder wenigstens den

weiter unten gelegnen bei Ismail vortheilhaft flankiren. Der 1

General⸗Lieutenant Kreutz commandirt die Russische Avant⸗ Garde. B Nachrichten aus Jassy vom 9. Mai. zufolge, ist gleichzeitig mit dem am 7ten bei Reni und Ismall erfolgten Uebergange der großen Russischen Armee uͤber den untern Pruth und die Donau auch die Russische Flotte mit 12,000 Mann an Bord an der Muͤndung der Donau erschienen, ihren Lauf nach Varna richtend. Man glaubt, daß sie dort ihre Truppen ausschiffen, und sonach eine Diversion ausfuͤh⸗ ren 8. alle deer an der untern Donau zum schleu⸗ nigen Ruͤckzuge zwingt. ; Bucharest, 8. Mai. Wir erwarten nun taͤglich die Russen. Der Hospodar schickt sich mit seiner ganzen Familie zur Abreise nach Konstantinopel an. Das Oesterreichische Consulat begiebt sich nach Herrmannstadt, und hat seine Functionen schon eingestellt. Die letzten Reisenden, die aus Konstantinopel kamen, versichern, daß von einer großen Tuͤr⸗ kischen Armee an der Donau keine Rede sein koͤnne; das Ganze bestehe vielleicht aus 40,900 Mann. Aus Smyrna vom 14. April wird geschrieben. Wie man erfaͤhrt, wollen die drei dem Londoner Traktate vom 6. Juli beigetretenen Maͤchte ihre Botschafter in Korfu versammeln, um uͤber die Griechischen Angelegenhei⸗ ten mit der Pforte zu unterhandeln, und ihr ein Ultima⸗ tum zuzusenden, wodurch ein neuer Termin zur Annahme der Intervention festgesetzt, und nach fruchtlosem Verlauf desselben die Pforte mit Zwangsmaaßregeln von Seiten der Mäͤchte bedroht werden soll. Zu diesem Ende sollen Engli⸗ sche und Franzoͤsische Truppen nach Morea uͤbergeschifft, und die combinirten Eskadern verstaͤrkt werden. Die Ver⸗ folgungen der Armenier dauern fort; man hat die Geistlichen von ihren Glaubensgenossen getrennt, und ganze Gemein⸗ den ihrer Seelenhirten beraubt. Der Kaiserl. Oesterreichi⸗ sche Internunclus soll diesfalls neuerdings die ernstlichsten Vorstellungen gemacht, jedoch keine befriedigende Antwort erhalten haben. Die Russischen Unterthanen, welche sich noch hier aufhalten, waren von dem Pascha aufgefordert worden, sich als Rasahs zu bekennen; sie wendeten sich hier⸗ auf an den Niederlaͤndischen Gesandten in Konstantinopel, und baren ihn bei der Pforte zu bewirken, daß man von dieser Zumuthung abstehe, damit nicht ruhige Geschaͤftsleute aus ihrem Wirkungskreise gerissen und genoͤthigt wuͤrden, das Tuͤrkische Reich zu verlassen. Die Pforte hat auf diese Vorstellung durch ein Rescript geantwortet, worin den Be⸗ boͤrden zu Smyrna aufs Strengste anbefohlen wird, nie⸗ mand in seinem Geschaͤfte zu stoͤren, oder ihm den Stand eines Rajahs aufzudringen, indem es nie die Absicht der Pforte gewesen sei, fremde Unterthanen zu beunruhigen. Die Beobachtung der im Orient üͤblichen Kleider⸗Ordnung, nach Unterschied des Standes und religiösen Bekenntnisses, ist durch einen Ferman neuerdings anempfohlen worden Von den Jonischen Inseln wird unterm 26. April (ebenfalls in der Allgemeinen Zeitung) gemeldet: Die Haͤfen von Modon und Navarin werden von den verbuͤndeten Es⸗ cadren aufs Strengste blokirt, mehrere mit Mehl beladene Aegyptische Fahrzeuge, welche in den Hafen von Modon einlaufen wollten, sind durch die Franzöoͤsischen Kriegsschiffe daran gehindert, und gezwungen worden, nach Suda zuruͤck⸗ kehren. Ein anderes Aegyptisches Schiff, das außer Mehl und Zwieback eine bedeutende Summe Geldes fuͤr Ibrahim⸗ ascha am Bord hatte, wurde von den Griechischen Kreu⸗ und nach Aegina gefuͤhrt. Der Mangel an Lebensmitteln wird dadurch im Arabischen Lager sehr fuͤhlbar, und zieht boͤsartige Fieber nach sich, welchem die große Anzahl der daran Sterbenden das Ansehen einer p est⸗ artigen Krankheit giebt. Ibrabim⸗Pascha soll uͤber das Ver⸗ fahren der Europaͤischen Admirale sehr erzuͤrnt sein, und geschworen haben, bittere Rache in Morea zu nehnen, wo⸗ fern man ihm die aus Aegypten geschickten Lebensraittel nicht abliefern lasse. Man versichert, es seien nur noch fuͤr sechs Wochen Lebensmittel in Modon und Navarin, und wenn nicht die bestimmtesten Befehle der Pforte vorhanden waͤ⸗ ren, Morea nicht zu raͤumen, so wuͤrde Ibrahim⸗Pascha

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