1828 / 145 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

emacht worden: „Griechischer Staat. Der Praͤsident von ensc ha befiehlt: 10gen die Zahl der Mitglieder des beinahe vollständig ist, und die drei Abthei⸗ ungen desselben demnach den Arbeiten, die her Wirkungs⸗ Kreise einer jeden derselben gehoren, eine groͤßere Entwicke⸗ lung geben muͤssen, so wird verordnet: Art. 1. Die Abthei⸗ lung der Finanzen hat in ihrer Mitte die Commission, welche gegenwaͤrtig mit der National⸗Bank und mit dem Finanz⸗Ministerium beauftragt ist. Diese Commission wird an die Finanz⸗Section und durch die Secrion, an das Panhellenion, alle Entwuͤrfe von Berichten, Ordannanzen oder Decreten bringen, welche unmittelbar von der Regie⸗ rung an sie gewiesen werden, oder die das Panhellenion bei seinen Berathungen füͤr dienlich erachten wird, an gedachte Commission zur Discussion und Bearbeitung zu verweisen. Art 2. Die Abtheilung des Innern hat in ihrer Mitte eine aus drei Mitgliedern bestehende Commission, welche sich ins⸗ besondere mit Verfertigung von Entwuͤrfen zu Reglements und Gesetzen in Betreff der provisorischen Organisation der Justiz beschäftiget. Die wird sich auch mit einem Gesetz⸗ Buche uͤber das gerichtliche Verfahren, und spaͤter mit einem Civil, und Criminal⸗Gesetzbuche beschaͤftigen. Diese Com⸗ mission wird nach den besonderen Weisungen welche sie von der Regierung erhalten wird, arbeiten, und in ihren Ge⸗ schaͤfts⸗Verhältnissen mit dem Panhellenton, eben so wie die Finanz⸗Commission, verfahren. Mitglieder dieser Com⸗ mission sind; die H H. Klonaris, Janata, und Sutzo. Art. 3. Bei der Abtheilung des Krieges wird ebenfalls eine aus drei Mitgliedern bestehende Commission eingefuͤhrt. Sie fuͤhrt den Namen General⸗Commissariat, und hat zum Zwecke, die Verwaltung und das Rechnungs⸗Wesen aller Dienst⸗ Zweige, die zum Kriegs⸗Departement gehoͤren, zu uͤberwachen und zu controlliren. Jedes Mitglied des General⸗Commissa⸗ riats beschaͤftigt sich insbesondere mit einem dieser Dienst⸗ Zweige; eines dieser Mitglieder hat die Aufsicht und Con⸗ trolle uͤber die Land⸗Armee; das zwelte uͤber die Marine, das dritte uͤber den Proviant, die Depots, und das Kriegs⸗ Material. Das Commissariat richtet sich bei seiner Ge⸗ schaͤftsfuͤhrung nach den Weisungen, welche es unmittelbar von der Regierung erhält, und benachrichtiget durch die See⸗ tion das Panhellenion von seinen Administrativ⸗Hperatio⸗ neu. Die neuen Reglements, an denen das Commissariat zu arbeiten im Falle sein wird, sollen nach den Weisungen, die es von der Regierung erhalten werden, und nach 522 Snes Een werden, welche das Panhelle⸗ genstaͤnden zu vebeneschichenen in Discussion befindlichen Ge⸗ mission besteht aus den HH. Viaro Capodistrias, Alex. Maurocordato und Constantin Z2raphos. Aegina, den 10.

April 1828. Der Przsident: J. A. Capodistrias. Der Am naͤmlichen Tage hat der Praͤsident nachstehenden

Aufruf an das Panhellenion (Nr. 1326.) Austnf Regierung. Der Proͤsibent von Griechenland, an das Panhellenion. Ich habe 8 Ernennung des Panhellenion’'s großentheils vollendet; Seeee werden aus beifolgendem Decret ersehen, daß es in der Absicht geschehen ist, der in⸗ neren Organisation desselben mehr Entwicklung zu geben. Die Erfahrung, die ich bei allen meinen Handlungen stets zu Rathe zu ziehen mich bestrebe, bewegt mich, kein Mittel zu vernachlässigen, um in dem Panhellenion alle Einsichten und alle Wirksamkeit zu concentriren, deren die Regierung 8„ darf, sowohl um jeden Zweig der Administration unter den Schutz bestimmter Reglements zu stellen, als auch um die Beamten der verschiedenen Verwaltungs⸗Zweige einer nicht minder nothwendigen Verantwortlichkelt zu unterwerfen. Zu Erreichung dieses doppelten Zweckes habe ich geglaubt eine Ausnahme von der Regel machen zu koͤnnen, die ich mir bis jetzt anferlegt —2 Ich habe zu den Funktionen, als Mitglieder des Panhe enions, Griechen berufen, die keine Landes⸗Eingebornen sind. Ihre neuen Collegen duͤrfen jedoch, wie mir daͤucht, de 8 von den edlen Gesin⸗ nungen, die sie fuͤr das Woh bs gemeinschaftlichen Vater⸗ landes beseelen, gegeben haben, hoffen, daß dieses Vaterland ihnen die Ehre erweisen wird, sie zu adoptiren. Ich selbst meine Herren, befinde mich in dieser Kathegorie, und schmeichle mir, so viel von mir abhing, bis jetzt das Ver⸗ trauen, welches die Nation mir zu schenken so guͤtig war gerechtfertiget zu haben. Aegina, den 10. April 1828. Der Sene ,3Fe A. Capodistrias. Der Stsats⸗ Sekretair: Sp. T . Ein am 11. Mai zu Korfu eingegangen libe aus Jannina vom 8. d. M. enthaͤlt, 2.

Beobachter meldet, uͤber die letzten Ereignisse in West⸗Grie⸗

gut finden duͤrfre. Diese Com⸗

erlassen: „Grie⸗

chenland (Vergl. unser gestriges Blatt) folgende naͤhere An⸗

aben: „Am 28. April, nachdem der Rumeli Valesfi (Re⸗ schid Pascha) die Nachricht erhalten hatte, daß 83 . lonne Griechen gegen Anatolico und Messolongi in Bewe⸗ gung gesetzt hatte, verließ er eiligst diese Stadt, und begab sich nach Arta. Mittelst einer bei mehreren vornehmen Kuͤr⸗ ken und bei seinen eigenen Beamten gemachten Anleihe war es ihm gelungen, 4 bis 5000 Mann zu sammeln, welche groͤßten⸗ theils nach den bedrohten Puncten abgingen. Zu gleicher Zeit wur⸗ de Veli Bei mit 1500 Mann beordert, die Griechen anzugreifen; an dieses Corps sollte sich die Garde des Seraskiers, mehrere Aga's und Beamte, zusammen gegen 600 Mann, anschließen. Dieses kleine, aber auserlesene Corps wurde von Divitar⸗ Aga befehligt, einem jungen Manne von erprobtem Muthe, welcher die Gunst des Seraskiers in hohem Grade genießt. Der Plan Veli⸗Bei's war, die Griechen am 4ten d. M. anzugreifen und Divitar⸗Aga, der sehr nahe bei den Grie⸗ chischen Verschanzungen aufgestellt war, hatte die Ordre, sich nicht eher zu bewegen, bis nicht Veli⸗Bei mit seinen 1500 Mann von Guria her zu ihm gestoßen sein wuͤrde. Der junge, ungeduldige Mann, welcher sich sehr Vieles von sei⸗ nem eigenen und dem Muthe seiner kleinen Schaar versprach, warf sich am verflossenen Freitag, den 2ten d. M. auf 2 Griechische Batterieen und bemaͤchtigte sich derselben. Dieses Gefecht, welches den Griechen bedeutenden Verlust verursachte und wobei auch viele Tuͤrken getoͤdtet und ver⸗ wundet wurden, hat fuͤr Letztere bedeutende Vortheile her⸗ beigefuͤhrt, da die Griechen zur Flucht genoͤthigt und der Weg nach Missolunghi den Tuͤrken wieder eroͤffnet wurde, wo kurz darauf 800 mit Getreide beladene Lastthiere eintra⸗ fen. Die Tuͤrken bemaͤchtigten sich eines bei Anatoliko gele⸗ genen Felsens (Poro), welcher einige Tage vorher von den Griechen genommen worden war, wobei den Tuͤrken 15 Grie⸗ chen und 7 Canonier⸗Schaluppen, die von ihrer Bemannung eiligst verlassen worden waren, in die Häͤnde fielen. Gestern, den 7ten d. M. in der Fruͤhe, verkuͤndigten Artillerie⸗Salven den errungenen Sieg.“

In einem andern Schreiben aus Jannina vom naͤmli⸗ chen Tage wird die Lage des Seraskiers in keinem sehr guͤn⸗ stigen Lichte geschildert, da sich die Albaneser aͤußerst wider⸗ spenstig bezeigen und an mehreren Orten gegen die Befehle des Seraskiers offner Widerstand Statt gefunden hat. „Emin Bei⸗heißt es in diesem Schreiben) ein Sohn des Seras⸗ kiers, war zum Gouverneur von Delvino ernannt worden, und war dahin aufgebrochen, um von der Festung Besitz zu nehmen; jedoch Sciaim Bei, der damals zu Delvino com⸗ mandirte, weigerte sich, den Emin Bei anzuerkennen, und trieb die Kuͤhnheit so weit, sich in die Festung einzuschließen und alle vorraͤthigen Lebensmittel mit sich zu nehmen, wo⸗ durch Emin Bei genoͤthiget wurde, sich Mundvorraͤthe aus Jannina zu verschaffen. Reschid Pascha, durch dieses Ver⸗ fahren gereitzt, sandte seinem Sohne auf das schnellste Ver⸗ starkungen an Truppen, jedoch durch diese Maaßregel wurde der Rebell Scigim Bei weder geschreckt, noch zu einer Aen⸗ derung seines Verfahrens bewogen. Es hatten bereits Ge⸗ fechte zwischen den Truppen genannter Bei's Statt, von deren Resultaten wir noch keine sichern Anzeigen erhielten.; indeß befuͤrchtet man, daß selbe zum Nachtheil Emin Beis ausgefallen seien. Man will wissen, daß Silihdar Poda den Geist der Unruhe und des Ungehorsams immer mehr anzufachen suche, zum die Parthei des Seraskiers noch mehr zu schwaͤchen. Dieser sehr maͤchtige Albaneser⸗Haͤuptling, ehemals Silihdar des Ali Pascha von Jannina, und heute der furchtbarste Feind des Rumeli Valessi, hat sich zu Me⸗ lessint eingeschlossen, einem wohlbefestigten, unzugaͤnglichen Orte, welcher mit allen Vorraͤthen auf mehrere Jahre ver⸗ sehen ist. Die Albaneser thun keinen Schritt, wenn sie nicht imn Voraus von dem Rumeli Valessi bezahlt werden. Dieser kann niemals auf ein Truppen⸗Corps Rechnung machen, und wenn die Nothwendigkeit erfordert, daß er irgend eine Bewegung unternehme, so wird er von den Wenigen, die ihm hierbel folgen, zu den groͤßten Opfern gezwungen. Die Wege Rumeliens von Mezzovo bis La⸗ rissa sind sehr unsicher. Die Straßenraͤuber treiben unge⸗ straft ihr Unwesen, da die Mittel fehlen, sie auszurotten. Mehrere Tataren, welche von Konstantinopel an den Seras⸗ kier abgeschickt worden waren, wurden von diesen Raͤubern angefallen und getoͤdtet. Ein gewisser Zacca, ein Griechischer Capitain, beunruhiget die Gegend um Grevena, und zwischen feinen Leuten und denen des Veli Aga, welcher zu Grevena befehligt, ist es vor Kurzem zu einem blutigen Gefechte ge⸗ kommen, in Folge dessen Vell Aga zum Ruͤckzuge genoͤthigt wurde. Die Provinz Valtos befindet sich neuerdings im Insurections⸗Zustande, mit Ausnahme des Districts, der von

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