1828 / 149 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den die ihnen zukommenden Wege einschlagen wuͤrden. Es kaͤmen Militair⸗Corps nach Porto zum Beitritte, deren wuͤr⸗ dige Chefs vernommen werden wuͤrden, und wo dann der

Rath seinen unumgaͤnglichen Pflichten vollends nachzukom⸗ men nicht zoͤgern werde. Man vernimmt, daß ein Trup⸗ penmarsch auf die Hauptstadt beabsichtigt wurde.

Das Journal des Debats giebt aus Lissabon vom 20. Mai Folgendes:

„„ Die Reglerung hat gestern aus Porto so widrige Nach⸗ richten erhalten, daß sie selbst dem diplomatischen Corps keine Mittheilung davon machen zu duͤrfen geglaubt hat.

Den eingezogenen Erkundigungen zufolge, hat am 16. d. um 7 Uhr Nachmittags die Garnison von Ports zu einer und derselben Zeit ihre Casernen verlassen. Sie begab sich, bestehend aus dem 17. und 18. Linien⸗Infanterie⸗ einem Cavallerie⸗ und einem Artillerie⸗Regimente, so wie aus eini⸗ gen Abtheilungen von verschiedenen Corps im Ganzen etwa 3000 Mann unter Trommelschlag und mit fliegen⸗ den Fahnen auf den Platz St. Ovido, wo sich auch der groͤßte Theil der Bewohner Porto’s versammelte. Dort wurde Dom Pedro, ohne die mindeste Unordnung, proclamirt und die Truppen erneuerten diesem Fuͤrsten ihren Eid.

Den 16. Abends ernannte man zu Porto eine Regie⸗ rung im Namen des Koͤnigs Dom Pedro und der Koͤnigin, seiner Tochter. Den ganzen Abend hindurch wurden nach allen Provinzen Expressen gesendet, um den verschiedenen Besatzungen dieses Ereigniß zu melden, und sie aufzufordern, mit den Truppen von Porto sich zu verbinden.

Heute hat die Regierung die Nachricht von dem Ab⸗ falle des 12ten, zu Guimaraes garnisonirenden Linien⸗ Regi⸗ ments empfangen. Dieses Regiment hat, ohne von den Vorfällen in Porto zu wissen, aus freien Stuͤcken Dom Pedro und seine Charte proclamirt und beiden neuen Ge⸗ horsam geschworen,.

Die Regierung weiß auch von dem Abfalle aller Trup⸗ pen, welche in den Provinzen Algarves und du Minho ihre Garnison haben; und was die letztere Provinz betrifft, so ist es ausgemacht, daß die Regierung die Nachricht empfan⸗ gen hat, daß einige Besatzungen sich auf den Marsch nach Porto begeben haben, ohne daß sie zuvor irgend eine An⸗ weisung, diesen Weg zu machen, erhalten häͤtten; welches be⸗ weist, daß sie mit der Garnison von Porto im Einverstaͤnd⸗ nisse gehandelt haben. Ereignissen Kunde erlangt hat, ist der Kriegs⸗Minister so⸗ gleich zu ihm gerufen worden und diesem hat er auf eine so harte und ungestuͤme Art alle diese Vorfaͤlle zur Last ge⸗ legt, daß Herr ee der nun schon ein schwacher Greis ist, in einem heftigen Fieber den Palast zu Ajuda verlassen hat und bald nach dem Eintritte in seine Woh⸗

nnung bettlaͤgrig geworden ist.

8 egt offenbart sich diese Trennung noch stärker.

Schon fruͤher ist angezeigt worden, daß die Besatzung Lissabons selbst durch verschiedene Meinungen getrennt sei.

om Pedro anhangenden Soldaten verbergen sich nicht

mehr; vielmehr erklaͤren sie mitten auf den Straßen mit

lauter Stimme, daß sie die Rechte desselben gegen wen es

sei, aufrecht halten werden.

Was Dom Miguel und seine Auhaͤnger betrifft, so sind sie in einer so großen Betäubung, daß, ob sie wohl seit

gestern die bedeutenden Ereignisse, die sich in diesem Augen⸗ blicke begeben, erfahren haben, sie doch, um ihnen abzuhel⸗ fen, noch bis jetzt nichts gethan haben.

Die Regierung Dom Miguels hat endlich vollends alle Gemuͤther dadurch von sich entfremdet, daß sie unsere Na⸗ tional⸗Garde verabschiedete.

Ein Spanischer Cabinets⸗Courier ist von Saragossa

gestern hier angekommen; er bringt eine feierliche Protesta⸗

tion Sr. kath. Maj. gegen die Unternehmungen Dom Mi⸗

88 guels. Dennoch will dieser Prinz die neuen, kuͤrzlich von

ihm ernannten Diplomaten abgehen lassen; denn man ver⸗

8 sichert, daß der fuͤr Paris bestimmte morgen abgehen wird und daß die nach Madrid und London gehenden ihm bald

folgen werden. It ali en. Florenz, 26. Mai. Hr. v. Ribéaupierre ist vor⸗

gestern mit seiner Familie von hier nach der Villa Monte⸗ catini bei Lucca, die derselbe, wie letzthin gemeldet, gemie⸗

thet hat, abgereist.

Rom, 24. Mai. Am 21ten d. M. ist Se. Koͤnigl.

Hoh.⸗ der Prinz Friedrich August von Sachsen aus Neapel

wieder hier eingetroffen.

Tuͤrkel. 8 Nachrichten aus Konstantinopel vom 10. Mai⸗ zufolge in

der Allg. Zeitung) stand der Oesterreeichische Internun⸗

Esan.

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ist jetzt von der Raͤumung Morea's abhaͤngig, und diese hat

Sobald der Regent von diesen

Die dem

gleich Anstalten getroffen hat, um eine hinrelchende Seemacht

*

3 II 1e1“ 8 1““ tius, Freiherr v. Ottenfels, im Begriff, sich auf 6 Wo nach den Baͤdern von Brussa zu 282+% ebe 824 sollte waͤhrend seiner Abwesenheit die Geschaͤfte besorgen.

Nach einem Schreiben aus Konstantinopel vom 12. Mal, (im Hamburger Correspondenten) soll der Reis⸗Effendi in Unterredungen mit mehreren Gesandten Europäͤischer Maͤchte erklaͤrt haben: die Pforte werde den Tractat von Akerman, der besonders in Betreff der Servischen Angelegenheiten sehr druͤckend sei, erfuͤllen und auf der Basis der Conpention vom 6ten July 1827 unterhandeln. Als Hauptgrund dieser Sinnesaͤnderung wird angefuͤhrt, daß bereits 500 Janit⸗ scharen auf einer der Inseln in der Naͤhe der Hauptstadt lauerten, um im Fall einer Crisis das Panier der Rebellion zu erheben. Gluͤcklicherweise (meldet jenes Schreiben wei⸗ ter) ist die ganze Rotte festgenommen worden.

Die Absetzung des Mufti wird daher erklaͤrt, daß er sich der Einfuͤhrung Fraͤnkischer Kopfbedeckung fuͤr die Spa⸗ his widersetzt hatte.

Der Courrier de Smyrne enthaͤlt unter „Syra, 20. April“ folgenden Artikel: Das Fortbestehen Grlechenlands

man durch Unterhandlungen mit Mehemet Ali und Ibrahim Pascha zu bewirken gesucht. Ohne Erfolg sind die beiden Reisen des Major Crawdock nach Alexandrien und des Sir Fr. Adams nach Modon geblieben. Ruͤcksichtlich des Zusam- mentreffens des letztgenannten mit Ibrahim werden folgende besondere Umstände erzaͤhlt: Der General Adams meldete, entweder selbst getaͤuscht, oder in der Absicht, einen redne-. rischen Kunstgriff zu gebrauchen, dem Ibrahim, daß die Pforte den Geschaͤftstraͤger des Mehmet Ali, Neggib⸗Effendat habe hinrichten lassen. Ibrahim hatte jedoch an demselben Tage verschiedene Schreiben des Neggib⸗Effendi erhalten, die von einem spaͤtern Datum waren, als an welchem der Angabe nach die Hinrichtung desselben erfolgt sein sollte. Der Aegyptische Prinz begnügte sich zu laͤcheln und lenkte die Unterhaltung auf einen andern Gegenstand. Während der Einwuͤrfe, die man gegen ihn aufstellte, und unter de-.— nen man auch der Affaire bei Navarin gedachte, wollte er an den, vor der Schlacht geschlossenen Waffenstillstand erin⸗ EI nern; aber eine von den Personen aus dem Gefolge des Ge- nerals unterbrach den Prinzen ungestuͤm mit der Bemerkung., daß dies eine Sache fuͤr sich sei, und man davon nicht sprechen wolle; der Admiral Codrington werde von Allen als eiemn Mann von Ehre gekaunt, und dies reiche hin. Ibrahim uf. I. erwiderte: „Wenn man daruͤber mit sich eins geworden is o die Gruͤnde Anderer nicht hoͤren zu wollen, so scheint es un⸗ noͤthig, einen so langen Weg zu machen, damit man die seinigen vortrage. So endizte sich die ganze Zusammenkunft mit einigen Complimenten, und ohne sich gegenseitig gehöͤrt zu haben, verließ Einer den Andern. Nachrichten aus Griechenland.

In der Nacht von Sonntag auf Montag soll nach der Griechischen Biene vom 29. Maͤrz zu Aegina die Nachricht eingelaufen sein, daß die Tuͤrken durch den Erfolg auf Chios ermuthigt, eine Landung auf Samos beabsichtigen. Man will jedoch zugleich wissen, daß das Gouvernement so⸗

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zur Beschuͤtzung dieser Insel unter⸗Segel gehen zu lassen.

In seinem 49. Stuͤcke enthaͤlt dieses Blatt folgenden, mit N. Démétriades unterzeichneten Aufsatz: die Smyrnaer Zeitung, welche jetzt unter dem Namen des Courrier de- Smyrne erscheint, giebt in ihrer 4. Nummer als Auszug⸗ aus einer Privat⸗Correnpondenz einen Artikel uͤber die Angt. legenheiten auf Chios. In diesem Artikel sind die That⸗ sachen so entstellt, daß man von Anfang bis zu Ende fast 92 auf kein wahres Wort stoͤßt. Jedermann weiß uͤbrigens, welchen Grundsaͤtzen der Conrrier de Smyrue huldigt, und welchem Goͤtzen er seinen Weihrauch opfert. Er weicht immer von der Wahrheit ab, wenn dle Rede von den Grie⸗

44 chischen Angelegenheiten ist, so daß es eigentlich nicht der 88. —2 sich mit Werlegung se offenbarer Luͤgen ¶& beschaͤftigen; da es jedoch Leute giebt, welche solche Frechheit nicht argwoͤhnen, so koͤnnten diese leicht betrogen werden, und deshalb See⸗ 9e es fuͤr unsere Pflicht diesen Gegen⸗.

and oͤffentlich zu beleuchten. 3 2 „Die 198. zaülle 888 der Courrier de Smyrne) sind gezwungen, um den Verfolgungen der Griechen zu entgehen, eine Zuftucht im Archipel zu suchen.“ Wir wollen nicht laͤugnen, daß in der That einige Une⸗ ordnungen durch die Soldaten auf Chios veranlaßt Knd, aber es sind solche entweder durch den Oberst Fabvier. oder durch die Demogeronten auf der Stelle bestraft worden; und wo ist die Armee, in der nicht zuweilen einige Auss⸗

schweikungen vorfallen? Sollten sich die Soldaten der cibv-x-.

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