1828 / 149 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gisirten Nationen unter allen Umständen ganz frei davon er⸗

halten haben? MNach dem Courrier haͤtten die Katholiken allein durch diese Vorfaͤlle gelitten; aber man begreift leicht, daß diese Behauptung nur aufgestellt wird, um, in verruchter Absicht, den Religions⸗Haß zwischen Christen, welche vereint die griechische Nation bilden, stets von Neuem anzufachen. Es ist um so noͤthiger, das Publikum bei dieser Gelegenheit darauf hinzuweisen, daß die Orts Behoͤrden auf Chios, den durch die Verfassung Griechenlands festgestellten Grundsaͤtzen getreu ihre Katholischen Mirbruͤder foͤrmlich aufgefordert ha⸗ ben, an der Verwaltung der oͤffentlichen Angelegenheiten Theil zu nehmen, und daß auch mehrere Katholiken dieser Auffor derung Folge geleistet haben. Die Behoͤrden auf Chios trugen überdies noch ganz besonders Sorge, daß die Katholiken weder durch Militairdienste, noch durch Geldab⸗ gaben belaͤstigt wuͤrden.

Die Katholiken verließen Chios nur in Folge der Nach⸗

richten die sie von Smyrna, in Bezug auf die dort gegen diese Insel beabsichtigte Unternehmung erhielten. ..

„Die wenigen Franzoͤsischen Philhellenen, sagt er, welche

sich noch beim Oberst Fabvier besanden, empoͤrt uͤber die schaͤndlichen Verlaͤumdungen, welche man gegen ihren Chef verbreitete, verließen die Insel ꝛc.“ Die Franzoͤsischen Philhellenen von denen hier die Rede ist, sind fast saͤmmtlich in Aegina, und wir zweifeln nicht, daß diese Ehrenmaͤnner, uͤber eine solche Luͤge im hoͤchsten Grade entruͤstet sind. Die Sache verhaͤlt sich so: diese Philhellenen, und vor ihnen ein tapferer Russischer Officier, forderten aus Gruͤnden, denen die Demogeranten oder irgend einer von ihren Landskeuten fremd waren, ihren Abschled. Einige verließen die Insel mit Thränen in den Augen, an⸗ dere baten noch um Certificate ihres guten Betragens, welche ihnen auch ausgehaͤndigt wurden. Mit solchen Gesinnungen verließen die tapferen Phithellenen Chios.

Was die Beschuldigungen gegen den Oberst Fabvier und den der Demogerontie gemachten Vorwurf, diese Beschuldigungen und Verlaͤumdungen verbreitet zu haben betrifft, so dient daruͤber felgendes zur Berichtigung: Der Oberst schickte dem Admiral de Rigny mehrere Gefangene, worunter sich angesehene Tuͤrken und Juden befanden. Unsere Soldaten, welche dies erfuhren, und wohl einsahen 2 die Freilassung dieser Gefangenen fuͤr Chlos

8 n begaben sich sehr aufgebracht zum Obersten, und verlangten mit Heftigkeit die Zuruͤckberufung der Gefan⸗ genen. Der Oberst war gezwungen nachzugeben, und sie kamen sämmtlich, mit Ausnahme von Sakis Emint, zuruͤck. Das Zutrauen und die Liebe unserer Soldaten, welche der Oberst Fabvier besessen hatte, waren von diesem Augenblick an verschwunden. Der Geist der Empoͤrung griff um sich und veranlaßte den Obersten, nachdem er sich überzeugt hatte, deh dee Demogeronten für 1. sestimmt waren, sich ihrem Schutze anzuvertrauen, den sie ihm au f Wei Theil waden —. ch auf alle Weise zu

Wir glauben nicht noͤthig zu haben, die ge je Wit⸗ glieder der Demogerontie persoͤnlich getichtacaus Kuefälrn widerlegen. Das Publikum wird zur Zeit erfahren welche Mittel man angewendet hat, um die Opfer und die vtrio⸗ tischen Anstrengungen dieser Maͤnner zu verelteln 38

des .

riefe aus Laguaira bis zu 8 2 s Eir Beene gotzener. April enthalten

„Nach eingegangenen Nachrichten v 2 die Spanische Flotte von dort n n.ehreces,nc Man hegt die Meinung, daß der abermalige Bemis der Unzweckmaͤßigkeit einer Unternehmung gegen Columbier die spanische Regierung bald zur Anerkennung der Unab, hängigkeit dieses Landes vermoͤgen wird. on dem roßen Convent in Ocana sind bis jetzt noch keine Nachrichten gelaufen. Bolivar hat Bogota verlassen und soll sich auf dem Wege nach Caraccas besinden. Es sind Vermurh 8 gen vorhanden, daß Bolivar die zu bildende Re lers 8⸗ verfassung nicht gutheißen werde, und er sich Seen

mit Ab Sabes bsicht nähert, deren Ausfuͤhrung schlimme Folgen

Aus den schon I. 2 8 Ir 1 r . 443 interessanten 222 des Hrn. Wars eeensefebene

lehnen wir noch Folgendes. Herr v Hu exico: ent⸗ schni 8 . Humbol Durchschnitts⸗Ertrag aller Kornproducirenden vdes enhe

ricos 25 Bushel von einem Bushel Aussaat an. An N

reich wuͤrde sich das Maxrimum des Verhaͤltnigses 28

Sigland vielleicht wie 12, in den dürftigeren Bezirken eutschlands wie 5, in Kentucky wie 22 zu 1

n] den diesseitigen Staa

E⸗

Mexlco sind aber bei sehr guten endi bere zaag aa er Behandlung schon 60 bis 80 Buschel Ferrenen wecbe Allein trotz dieser erstaunlichen Productions⸗Kraft ist der Weizen in Mexico um die Haͤlfte theurer als in Parls, und der Preis desselben um vieles bedeutender als der gewoͤhn⸗ liche Marktpreis in England. Fuͤr die Bewohner der Tierra callence ist die Bananas⸗Frucht von demselben Werthe, wie der Mais fuͤr die der Hochebenen; sie finden in ihr den Haupt⸗Gegenstand ihrer taͤglichen Nahrung und sie gewaͤhrt zugleich den Vortheil, daß sie einen bedeutenden Nahrungs⸗ Stoff auf einem geringeren Raume und mit weniger Auf⸗ wand von Muͤhe darbietet als irgend eine andere 5 Pflanze. Humboldt berechnet, daß ein mit der Platano Anton bepfllanzter Acre Landes 50 Menschen zu ernaͤhren im Stande ist, 2v ein S in gewoͤhnlichen Jahr eien Nahrung lie . Jahtan, Fürkande von Amerika hat Spansen jetzt nicht mehr einen finäcgen Zoll Landes; 7 Truppen sind nach einem tapferen Widerstande von ihren letzten Fgf ken Haltpunkten sowohl von der westlichen als auch auf 88 zstlichen Kuͤste (St. Juan d Ulloa und Lallac) vertrieben - ine F ist von den Gestaden verbannt, worden, und seine Flagge ist v 1 auf welchen sie vor dreihundert Jahren ohne Nebenbuh er wehte. Dieser maͤchtige Wechsel geschah langsam, aber stu⸗ fenweis. Er ist nicht das Werk von Intriguen oder Par⸗ theiungen, sondern die natuͤrliche Wirkung einer eben so maͤchtigen Veraͤnderung in den Gemuͤthern der Menuschen. Zuruͤckzuschreiten ist jetzt unmoͤglich: nicht well die Republi⸗ ken der neuen Welt jenen Vereinigungspunkt fuͤr polltische Meinungen aufgefunden haͤtten, welchen man in denen der alten Welt vergeblich gesucht; sondern weil, welche Veraͤn⸗ derungen auch die Form ergrelfen moͤgen, das Bewußtsein einer politischen Existenz und das Gefuͤhl einer uneinge⸗ schraͤnkten Verbindung mit fremden Natlonen, wenn sie ein⸗ mal erlangt sind, nie wieder verloren werden koͤnnen. Man wuͤrde sich vielmehr wundern muͤssen, daß mit solchen Anre⸗ gungen vor Augen und mit einer solchen Ueberlegenheit nu⸗ merischer Kraft die Kolonien den Streit nicht schon fruͤ⸗ her zu Ende gebracht haben, iwenn nicht ihre Stellung zu dem Mutterlande und zu einander die Ursachen der Verzd⸗ gerung hinlaͤnglich darthaͤte. Ueber leinen unermeßlichen Flaͤchenraum zerstreut, durch undurchdringlichen Wildnisse oder durch noch unzugaͤnglichere Gebirgsketten getrennt, mit Absicht durch das alte System in einen Zustand von Un⸗ kenntnitz in Bezlehung auf einander versetzt, begannen sie ih⸗ ren Freiheitskampf, ohne die Vortheile einer vorhergehenden Verbindung oder Uebereinstimmung. Selbst bis auf den heutigen Tag wissen die Eingebornen von Mexico und Chili, von Buenos⸗Ayres und Bogota eben so wenig von einander als der Neapolitanische Landmann und der Lapplaͤnder; und in den meisten Fällen wuͤrde England das einzige Mittel zur Communication zwischen ihnen sein. Beim Beginn der Re⸗ volution war ihre degenseltige Entfremdung noch groͤßer, und man kann wohl die Frage aufstellen, ob die Thatsache der Existenz einiger von den neuen Staaten den üͤbrigen be⸗ kannt war? Jeder derselben verfolgte daher ohne Zusammen⸗ hang mit den andern seinen Zweck fuͤr sich allein, und jeder mußte fuͤr sich allein mit den Streitkraͤften kaͤmpfen, welche

anien gegen ihn E1111““ Sp gegen ihn aufbringen konnte

8 5*

11] Z““

Berlin. Nach einem in der Gazette de France vom 26. Mai enthaltenen Artikel soll der Medailleur Loos von dem Preußischen Gouvernement den Auftrag erhalten haben, eine Medaille auf die Russische Kriegserklaͤrung gegen die Pforte zu schlagen. Daß der General⸗Muͤnz⸗Wardein, Muͤnzrath Loos, eine Medaille zum Andenken an dies Er⸗ eigniß verfertigt hat, ist richtig; unrichtig dagegen, daß er hiezu den Auftrag der Preußischen Regierung erhalten. Der⸗ selbe hat nämlich schon vor mehreren Jahren fuͤr seine eigene Rechnung eine Medaillen⸗Muͤnze eingerichtet, in wel⸗ cher Jedermann auf Begebenheiten oder Personen Denk⸗ muͤnzen praͤgen lassen kann. Eine dergleichen Bestellung ist von Privat⸗Personen in St. Petersburg auf Veranlassung des erwaͤhnten Ereignisses, unter Mittheilung der Zeichnung, bel ihm eingegangen, und er hat die ausgepraͤgten Medalllen in mehreren hundert Exemplaren an die Besteller abgeschickt. Um indessen den groͤßtmoͤglichen Vortheil aus seiner Arbeit zu ziehen, hat der Muͤnz⸗Rath Loos demnaͤchst Allerhoͤchsten Orts die Erlaubniß nachgesucht, jene Denkmuͤnzen auch in ten verkaufen zu duͤrfen, und diese ist

22 1

11I1q1“

8 2* . 2 1 .