1828 / 150 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gemeine

g.

150.

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Berlin, Dienstag den 10ten Juni.

1328.

Amtliche Nachrichten.

8 Kronik des 8 eine Majestaͤt der Koͤnig haben den eheimen Regie⸗ ne⸗Rhc Johann Friedrich Handel zu Trier in den delstand zu erheben geruhet.

1 Ober⸗ Landes⸗Gerichts⸗Referendarius Franz S4 Dffe ist zum Notarlus im Friedensgerichte⸗Bezirke ʒMleherkruchten, Landgerichts Bezirks Aachen, mit Anweisung

seines Wohnorts in jederkruͤchten, ernannt worden.

Der Ober⸗Landesgerschts⸗Referendarius Peter Joseph Raffelsieper ist zum Notarius im Friedensgerichts⸗Bezirk Lennep, Landgerichts⸗Bezirks Duͤsseldorf, mit Anweisung sei⸗ nes Wohnortes in Lennep, ernannt woyden. er Referendarius Gustav Wuͤlfing ist zum Nota⸗ rius im Friedensgerichts⸗Bezirke Mettmann, Landgerichts⸗ Bezirks Duͤsfeldorf mit Anweisung seines Wohnorts in settmann bestellt worden.

Das 11te Stüͤck der Gesetz⸗Sammlung, welches heute egeben wird, enthaͤlt:; unter

.1148. die Allerhoͤchste Cabinets⸗Ordre vom 10ten v. M., die Beseitigung der wucherischen Agio⸗ Tage mit den Brabanter Kronen⸗Thalern in dden westlichen Provinzen betreffend.

Berlin, 10, Juni 1828. EEW Debits⸗Comtoir.—

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vnv 1. Juni. Heute Morgen hatte das Buͤ⸗ veau di Eenabhi chen, Akademie die Ehre, dem Könige das neu gewaͤhlte Mitglied derselben, Hrn. Lebrun, vorzustellen. Dauphin K. 9. r Messe empfing —. dn9sss Präsidenten und die Secretaire 1 ten⸗Kammer, die Sr. Maj. den, von dieser Kammer ange⸗ Femmenen Gesetz⸗Entwurf wegen Auslegung der Gesetze ö.— wei Cassations⸗Urtheilen, vorlegten.

nach aris, 3. Juni. Das Geruͤcht von dem Tode des Feulon vom 24sten v. M. melden, daß derselbe zur Wieder⸗ peerstellung seiner Gesundheit, die waͤhrend der Blokade aus

3 Algier sehr gelitten hat, under üaich dort erwartet werde; 4 man glaubt, daß der Contre⸗Admiral Grivel ihn im Com⸗ mando vor Algier ersetzen werde.

Die Gazette de France theilt nachstehende, aus dem 8 Nachrichten aus Tuxin mit:

Preécurseut entnommene ‚„. SOSeit einigen Tagen spricht man hier von nichts anderem, aAls einem Ossensiy⸗ und Defenstv⸗Allianz⸗Tractate, der zwi⸗

schen unserm und dem Kaiserl. Oesterreichischen Hofe abge⸗ 8* 8 in soll.

ossen worden se 1 Gewiß scheint es zu sein, daß in sege dieses Vertrages die Citadellen von Alessandria und Bramant in Savoyen (2) eine Oesterreichische Besatzung er⸗ bhalten werden; üͤber die anderen Bedingungen des Tracta⸗ es hat man indessen noch nichts Bestimmtes erfahren.“ Die Ernennung des Vicomte von Chäteaubriand zum

Bothschafter beim paͤpstlichen Stuhle, giebt dem Journal des Debats zu nachstehenden Bemerkungen Anlaß: „Es sind jetzt vier Jahre her, daß man Herrn von Chateaubriand in

derben Worten ankuͤndigte, daß seine Dienste mißfielen und

delaufen; die Ausgabe betrug dagegen

daß Frankreich seiner nicht mehr bedürfte. Fuͤr die Frei⸗ heiten des Volkes war es eine schlimme Vorbedeutung, daß gerade der Mann, der es sich zur Ehre rechnete, die⸗ selben zu vertheidigen, nicht mehr im Rathe des Koͤnigs saß. Von diesem Augenblick an, begann von unserer Seite eine lebhafte und kraͤftige Opposition, denn sobald eln Mi⸗ nisterium auf Ehre und Talent keinen Werth mehr legt, ist es Pflicht des Zeitungs⸗Schreibers sich demselben feindlich gegenuͤber zu stellen. Als das vorige Ministerium siel, hiel⸗ ten wir es fuͤr uͤberfluͤssig, den Namen des edeln Pairs zu nennen, obgleich dessen Wahl uns die sicherste Buͤrgschaft fuͤr eine bessere Zukunft zu sein schien. Endlich, wenn gleich etwas späͤt, hat man das dem Hrn. von Chaͤteaubrjand angethane Unrecht wieder gut gemacht, und wir wuͤnschen dem Mini⸗ sterium Gluͤck, daß es den beredtesten Vertheidiger der Volksfreiheiten wieder in Thaͤtigkeit gesetzt hat. Der edle Pair ist heutiges Tages in den Augen aller Partheien einer der geachtetsten und populairsten Maͤnner; den alten Royalisten ist er der Vertheidiger der Religion und der rechtmaͤßigen Monarchie; den Freunden der Verfassung, der Verfechter der Charte. Haͤufige Kaͤmpfe auf der Rednerbuͤhne und große literarische Arbeiten haben die vier Jahre seiner Zuruͤckgezogenheit glaͤnzend bezeichnet; Geisteskraft und Talent scheinen bei ihm mit dem Alter zu⸗ genommen zu haben. Wenn es dem Koͤnige jemals gefallen sollte, dem edlen Pair wieder eine Stelle im Cabinette an⸗ zuvertrauen, so wuͤrde ganz Frankreich, mit Ausnahme eini⸗ ger weniger Maͤnner, deren Stimme nicht mehr in Anschlag koͤmmt, einer solchen Wahl beipflichten. Die Ernennung des Herrn v. Chfzteaubriand wird der Regierung eine große Kraft verleihen; denn in ihr liegt der Beweis, daß das Ministe⸗ rium die Bahn der Verfassung aufrichtig betreten hat. Eins bedauern wir, naͤmlich; daß der Mann des öͤffentlichen Ver⸗ trauens uns verlaͤßt; der Koͤnig wird aber in seiner Weis⸗ heit zur gehoͤrigen Zeit seinen treuesten Diener wieder aufzu⸗ finden wissen.“

Die Gazette de France macht dagegen die Bemerkung: wie die leidenschaftliche Ergebenheit des Journal des Débats fuͤr Hrn. v. Chateaubriand dieses Blatt zu den handgreif⸗ lichsten Inconsequenzen verleitet; als naͤmlich vor einiger Zeit Hr. v. Chaͤteaubriand zu dem Bothschafter⸗Posten in Rom bezeichnet wurde, habe dasselbe sogleich dem Preß⸗Gesetze eine Lobrede gehalten und es vortrefflich gefunden; bald darauf aber seien in Betreff der Ernennung des gedachten Ministers einige Schwierigkeiten eingetreten, und sofort habe auch das Journal des Deébats seine fruͤhere Ansicht uͤber das Preß⸗ Gesetz zuruͤckgenommen und dasselbe getadelt; jetzt dagegen, wo die Bestimmung des Hrn. v. Chaͤteaubriand entschieden sei, trete das Journal des Débats auch sogleich wieder zu Gunsten des Preß⸗Gesetzes auf, und halte dessen Annahme fuͤr Pflicht.

Die Einnahme der Stadt Paris hat sich nach der, von dem Praͤfekten vorgelegten General⸗Uebersicht im Laufe des Jahres 1826 auf . .. 49,324,879 Fr. 46,588,696 Fr.

so daß die Stadt einen Ueberschuß von 1,736,183 Fr. gehabt hat. An Schulden hat dieselbe in den letzten 10 Jahren jaͤhrlich 7 Millionen abgezahlt, und dagegen in dem⸗ selben Zeitraume nur fuͤr etwa 16 neue Anleihen gemacht. Die Haupt⸗Einnahme der Stadt ist die Thor⸗ Accise, die sich im Jahre 1826 allein auf 22 Millionen Fran⸗ ken belaufen hat. .

Das Hnen des Débats betrachtet die Aufloͤsung des von dem Herzoge von Wellington gebildeten Ministeriums

als eine sehr gluͤckliche Krisis fuͤr England. „Schon spricht man,“ sagt dasselbe, „von einer nahe bevorstehenden Auflb⸗ sung des Parlaments; der kroͤftige Wunsch des Landes wird