1828 / 151 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nr. 151.

n einer „Vertreibung der Verraͤther aus dem Lager“ om boren? Gelachter) Man sagt uns jedoch, daß die bisher befolgten Grundsätze 2 ferne die Regierun leiten sollen. (Hoͤrt, hört!) Eine solche Erklaͤrung bin i erfreut, zu hören, da sie, wenn sie realisirt wird, nur zum Nutzen und Vortheil der Interessen unseres Vaterlandes gereichen wird. (Hörk!) Hierauf sprach Hr. Brougham auf folgende Art: Daß die Regierung in ihrem jetzigen Zu⸗ stande ganz und gar sowohl im Charakter der Indivi⸗ duen, als auch in den leitenden Grundsätzen von dem vorigen Cabinet verschieden ist, wird Niemand zu laͤugnen versuchen. Welche Maaßregein sie ergreifen wird, will ich nicht auszusprechen wagen. Aber das Haus hat zwei Pfaͤn⸗ der fuͤr die Sicherheit und Wohlfahrt des Landes ein⸗ mal den Charakter des Premier⸗Ministers und zweitens die Versicherung, daß der sehr ehrenwerthe Herr (Hr. Peel) ein Mitglied der Regierung bleiben wird. Demnäͤchst ver⸗ wandelte sich das Parlament wegen der Cast⸗Retford⸗Frage in einen Ausschuß und nachdem alle Paragraphen der Bill genehmigt und verlesen worden waren, trug Hr. Gordon dem Hause den Bericht daruͤber vor. Er ward angenom⸗ men und sollte in 8 Tagen wieder vorgelegt und dann zum Druck befoͤrdert werden.

London, 3. Juni. Der Courier stellt in seinem heu⸗ tigen Blatte einige Betrachtungen uͤber die gestrigen Parla⸗ ments⸗Verhandluͤngen an; er bemuüht sich vorzuͤglich den, von

in Huskisson au den Herzog von Wellington gesendeten ern⸗ wie eine wirkliche Resignation darzustellen und zu be⸗ weisen, daß der ische Premier⸗Minister, den Ausdruͤcken des genannten eibens zufolge, nicht anders handeln konnte, als er wirklich gehandelt hat. „Wir můͤssen! sagt er, „die Behauptung aussprechen, 29 Herrn Huskisson's eigene Angaben das Verfahren des vhes rechtfertigen. Die Briefe des 8*⸗ tragen den agnt uͤmlichen Charak⸗ ter seines ga Wesens an sich: ffenheit, Redlichkeit, Klarheit 898 eashen⸗ wenn man einen solchen Ausdruck

ein Versahren gehrauchen will, welches so einfach ist,

es weder mißverstanden noch falsch dargestellt werden kann.“ Besonders sucht das genannte Blatt die Morning⸗ Chronicle zu widerlegen, welche in ihrer Darstellung der, der Resignation des Herrn Huskisson vorhergehenden Unterhand⸗ lungen ganz dem im Unterhause von ihm gegebenen Berichte uͤber dieselden solgt, so daß sein Schreiben an den Herzog keineswegs als eine wirkliche Resignation erscheint.

Der Ceurier sagt: Die umsichtige Art und Weise, mit der einige unserer Zeitgenossen, Gegenstaäͤnde und Ersaͤute⸗ rungen, nur mit Veruͤcksichtigung auf die Fassungskraft der ungebildetesten Klasse Ahrer Leser, zur Sprache bringen, ist eins der charakreristischen Zei unserer allzugefäͤlligen

eit. Daß nichts einem Leser mehr mißfäͤllt, als wenn man Veürlegenbet setzt, ist eine bekannte Sache. Es ist micht halb so beleidigend, seiner Ansicht zu widersprechen, als sich mit ihm auf 2” einzulassen, wo durchaus seine Kenntnisse nicht ausreichen, oder wo er, mit einem Werte, nicht weiß was er davon denken soll. Da nun die ung dieses Verstoßes natuͤrlich ein Mittel zur Popu⸗ larität ist, so sind die Schriftsteller, auf welche wir hier an⸗ spielen, sehr darauf bedacht, ihre unverstaͤndlichen Raisonne⸗

ments mit einigen Gemeinplätzen vnaluschmüͤcken, wel selbst der fluͤchngste Leser leicht aufsassen kann, und welche auch den Dümmsten die Gewißheit geben, daß er nicht um⸗ ouft gelesen hat. „Quid te tübi reddat amicum.“ Daher es denn nun auch wahrscheiulich, daß wir Tag und Nacht wiederholt finden: daß ein Soldat vollkommen un⸗ tauglich sei, ein Cioitamt zu sden, daß ein General un⸗ mäöglich ein Staatsmann sein, und welche Gefahr daraus ent⸗ stehen koͤnne, daß er nicht im Stande sei, die gehörige Gränze zwischen policischen und militairischen Ansehen zu zie⸗ das alles im Wlderspeuch mit England s Erfahrung,

England 6 Geschichte! Ven Alfred abwärts bis zu den

ten, wo die Kaͤnige selbst Generale und Staatsmaͤnner waren, zeigte es sich, daß diesenigen, welche dem einen Amte tuͤchtig uden, auch geschlckt im andern waren. Aber von den Königen därfen wir nicht sprechen „— wit liefern

8.25 emen Gegenstand, dessen sich 14 J—3 n. 1— b de n d K ven. daher Blick auf die Ie

netsten Krieger, die in spaͤteren Zeiten, und in Zeiten, wo un⸗ sere Civil⸗Verwaltung besser berathen war, werfen Marl⸗ borough, Nelson, Coöllingwood. Die Blaͤrter ihrer Geschichte enthalten weniger die Er⸗ zaͤhlung ihrer militairischen Operationen, als die Briefwech⸗ sel welche sie gefuͤhrt haben, und aus denen eine Unterschei⸗ dungskraft, ein Fassungsvermöͤgen, ein Fleiß und eine Ent⸗ schlossenheit hervorgeht, die sie als Maͤnner bezeichnen, welche im Stande sind, den wichtigsten politischen Aemtern vorzu⸗ ehen; das Einzige was ihnen abgeht, sind rednerische Flos⸗ eln. Marlhorouah mußte mehr Zeit auf die mündllchen und schriftlichen Unterhandlungen, als auf die —7 militairischer Operationen verwenden. Nun hat aber Wel⸗ lington in einem sehr hohen Grade den Besitz derselben Fä⸗ higkeiten dargethäan. Wurde ihm nicht ein so großes Ver⸗ trauen selbst in der Politik von unseren Allürten be⸗ zeigt, als irgend einem unserer Civilisten, obgleich wir hin⸗ länglich mit politischen Talenten versehen waren? Und soll man denn Sa⸗ keinen Werth darauf legen, daß er es durch seine Fähigkeiten, sein unverletzbares Ehrgefuͤhl, und durch seinen Charakter dahin brachte, daß ihm nicht allein allen— Maͤchte das Oberkommando anpertrauten, sondern daß auch alle Generäle, von denen sich gewiß jeder einzelne fuͤr eben so faͤhig dazu hielt, ihn allein zu dieser Ehre berechtigt hlel⸗ ten? Diese unsere unverholene Meinung wird wahrscheinlich⸗ auch dahin verdreht werden, als ob wir gesagt haͤtten: daß die beste Erziehung eines Staatsmannes die sei, ihn seine Carriéere als Fäharsch oder als Schiffbootsmann beginnen zu⸗ lassen; solch eine Nutzanwendung liegt zu sehr auf der Oher⸗ flaͤche, als daß man sie uͤbersehen sollte. Unsere Ansicht in der Kuͤrze bleibt aber die: daß ein Mann mit außergewöhn⸗ lichen Faͤhigkeiten, der lange entweder zur See oder zu Lande eine Armee kommandirt, und dabei gezwungen gewesen ist , diplomatischen oder anderen politischen Unterhandlungen vor⸗ zustehen, im Stande ist, wenn nicht jede vernuͤnftige Schluß⸗ seb⸗ truͤgen soll, den hoͤchsten Civilposten in den Angele⸗ genheiten seines Landes wuͤrdig auszufuͤllen.

Wir haben uns, sagt ironischer Weise der Courier, uͤber einige Bemerkungen unserer Zeltgenossen, hinsichtlich der Min) nisterial⸗Veraͤnderungen recht sehr belustigt, denn beleidigt konnten wir uns nicht fuͤhlen. Vor drei Wochen war kein Premier⸗Minister so ausgezeichnet so een so gerade so mannlich so kraͤftig in seinen Erklärungen, als der Herzog von Wellington. Man sagte uns damals: „der Herzog von Wellington sel sicher kein Froͤmmter, kein eeübe⸗ kein bestochener Monopolist.“ Und nicht allein— ein offener und männlicher sondern auch die Ver⸗ dienste seines politischen Verfahrens wurden dankhar aner⸗ kannt. Wie veraͤndert ist er setzt! Was ist aus ihm gewor⸗ den! Von allen diesen Eigenschaften bleibt nicht Eine übrig er ist nicht nur seiner Stellung nicht gewachsen, sondern; „ohne Frage haͤtten nicht zwei Maͤnner, (der Herzog von

Wellington und Hr. Goulbourn) von irgend einer Lebeng⸗,

bahn, ja nicht einmal zwei Gaͤnst von einem Anger, auser⸗ waͤhlt werden koͤnnen, deren natuüͤrliche Talente, wenn sie solche haben, und deren fruͤhere Carriere sie weniger fuͤr ihre Lage geeignet machten.“ Diese Vergleichung der beiden Minister mit Gänsen sollte in der Sprache der Phantasie ohne Zweifel ein recht vollkommener Spott sein. Aber uns

ersreut sie vielmehr, da sie ein Compliment fuͤr den ns 8 81 E;

ist- laudafur ab his denn; Wer rettete das Capl Nachstehendes ist das letzehin K* Num. 148 der Staats⸗ Zeitung) erwähnte Circular⸗Schrelben der Bevollmoöͤchtigten Sr. Maj. des Kalsers von Brasilien, an die verschlebenen Brasillanischen Gesandtschaften in Eüropa? 28 89 In Betracht, daß in Folge der in letzter Zeit in Por⸗ tugal vorgefallenen Veraͤnderungen die Voraussetzungen, auf deyen das unterm 5. März erlassene Abdankungs Decret Sr. Maj. Dom Pedro 1V. auf die Krone von Fereune beruht, nicht in Erfüllung gegangen find: und in 2 daß das besagte Decret in Portugal ulcht auf die regel⸗ und gesehmoͤßige Welse in Kraͤft gesetzt werden kann, indem eine unerläßlsche Formaluät nicht beobachten ist, näͤmlich die Aunnahme der besagten Abdank

ment des Königreichs, wie es durch den Kinig Dom.

dee IV. conftituirt ist, m Namen der Köalgit, Süang..

aria da Gloöria erfolgen muß, und welchen tes

eerache,.

g, die bei der Mindersühh rigkait Ihrer Masestät, durch die Cottes oder das Parla⸗