sollen. Soviel scheint uns gewiß, daß derselbe uͤber die Pflich⸗ ten des Ministeriums Ansichten hat, die den unsrigen schnur⸗ acks zuwider laufen. Er sagt uns z. B. daß man dem unteresse des Koͤnigs diene, wenn man die Rechte Aller fest⸗ Nar. wir aber glauben, daß man dem Interesse Aller diene, wenn man die Rechte des Koͤnigs feststelle. Die Aufricheig⸗ keit des Hrn. von Martignae erfuͤllt uns mit Besorgnissen fuͤr die Zukunft, und wir würden es daher lieber sehen, wenn sein Benehmen von Unschluͤssigkeit und Schwachheit herruͤhrte, als wenn es die Folge eines vollständig ausgebil⸗ deten Systems wäaͤre.“ b 8 Auch der Constitutionnel, der Courrier fraänçais und die Quotidienne commentiren die Rede des gedachten Mini⸗ ers in dem Sinne derjenigen Parthei, zu welcher sie sich ekennen. Das erstere dieser beiden Blaͤtter Sr daß die bittere Ironie und eine gewisse Empfindlichkeit, womit Hr. v. Markignac auf die feine und leichte Ironie des Hrn. B. Eonstant geantwortet habe, sich mir der Wuͤrde eines so hoch⸗ gestellten Staatsmannes nicht wohl vertruͤgen. Die Quo⸗ tidienne findet dagegen, daß, was Kritik und Spoͤttelei an⸗ betreffe, Hr. B. Constant nicht fuͤglich mit mehr Geist haͤtte widerlegt werden können, wenn gleich durch dergleichen akademische Wettstreite die Frage an sich, ob das Ministe⸗ rinm sich aufrechtem Wege befinde oder nicht, keinesweges entschleden werde. Am heftigsten wird der Minister von dem Courrier frangals angegriffen. 8 Das S.Kaef dua Commerce will wissen, daß das Mi⸗ nisterium, um der oͤffentlichen Meinung, die sich so deutlich ausspreche, einigermaaßen zu genuͤgen, eine Verordnung uͤber die kleinen Seminarien abgefaßt und dem Koͤnige zur Unter⸗ schrift vorgelegt habe, und daß dieselbe binnen Kurzem im Moniteur erscheinen werde. ¹ Großbritanien und Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. Im Oberhause reichte am 3. Jun. der Graf von Malmesbury eine Pe⸗ tion ein, in welcher Jemand vor einem Ausschusse des Hau⸗ ses uͤber die sichern Mittel befragt zu werden wuͤnschte, welche er kenne, um, ohne irgend ein Individuum zu beein⸗ truͤchtigen, das Land in seiner finanziellen, agrarischen und Handels⸗Verfassung wleder zu der glaͤnzendsten Hoͤhe zu er⸗ heben. Die Bittschrift wurde verlesen und niedergelegt. Im Unterhause reichte Dir E. Knarchbull eine Bitrschrift der Bewohner von der Nachbarschaft dieser Staͤdte ein, worin man sich daruͤber beklagte, daß die Verbrecher zu öffentlichen Arbeiten gebraucht wuͤrden, weshalb die Tagelöhner in jenen Gegenden schwie⸗ riger Arbelt erhalten koͤnnten und keinen so guten Unterhalt genoͤssen als jene. Der Baronet bemerkte, das Uebel, über welches sich die Bittsteller beklagten, sei sehr ernsthafter Na⸗ tur, und er hoffe, daß der sehr ehrenwerthe Herr (Hr. Peel) es in Betrachtung ziehen wüͤrde. — Hr. es sei unmoͤglich die angefuͤhrten Thatsachen abzulaͤugnen, al⸗ lein man muͤsse bedenken, woher die Regierung die Mittel nehmen solle, die Verbrecher anders als durch ihre eigne Ar⸗ best zu unterhalten, da die Kosten fuͤr die Deportation der⸗ selben nach Neu⸗Suͤd Wales ungeheuer waͤren. Die Regie⸗ rung wuͤrde daher fuͤrs erste keinen andern Ausweg finden, als die Delünquenten fuͤr oöͤffentliche Werke zu gebrauchen. — Die Petition wurde indessen niedergelegt. — Lord Palmer⸗ on uberreichte eine Bittschrift von dem Kanzler, den Pro⸗ essoren und den Studenten der Universitäͤt Cambridge gegen die Negersclaverei, bei deren Vorlesung er besonders den Theil bervorhob, welcher das Haus aufforderte, zu den Re⸗ vintiouen von 1822 zurückzukehren, und dieselben in volle irksamkeit zu setzen. Er schloß mit einer dringenden An⸗ empfehlung der in der Petition ausgesprochenen Wuͤnsche. — r. R. Gordon sprach sein Bedauern daruͤber aus, daß die erste Handlung des edlen Lords, nachdem er sein Amt niedergelegt, die Beibringung einer Bittschrift von dieser Art sei, und daß er sich auf diese Art willig zeigte, die un⸗ gegruͤndeten Verläumdungen gegen unsere Colonisten zu un⸗ terstützen. Es betrübe ihn, daß die Universitaͤt Cambridge das Geschrei uͤber den trockenen Gegenstand der Negersela⸗ verei erneuere. Vor den Feiertagen habe er die Absicht ge⸗ eine Motion zur Untersuchung aufzustellen, aber die eraͤnderungen im Departement der Colonieen haͤtten ihn umgestimmt. Er zweifele nicht, daß der tapfere General, der jetzige Seecretair fuͤr die Colonieen, welcher doch, gleich sei⸗ nem Vorgänger „ein Mann von Verstand“ sein wuͤrde (Geläaͤchter.), diese Frage auf die geziemende Weise behandeln und nicht durch die Unterstuͤtzung der Ansichten der Bittsteller eine ärmliche Popularität zu erlangen suchen wuͤrde. — Lord Palmerston unterstützte noch einmal das Ansu⸗ chen der Universität und meinte, eine so alte, gelehrte
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Rochester und Chatham und
Peel erwiderte,
und bedentende Gesellschaft wuͤrd: keine ungegruͤndeten Anspruͤche machen. — Hr. W. Smith war üͤber die Aus⸗ druͤcke des ehrenwerthen Mitgliedes erstaunt, welches gegen die Petition gesprochen habe. Seiner (Herrn Smith’s) Meinung nach, sei es unmoͤglich, daß sich zwei weniger gleich gewichtige Dinge ausfindig machen ließen, als die Gefuͤhle eines so eben zum Staatssecretair gemachten Officlers und die einer Untversitaͤt, welche aus den gelehrtesten und den⸗ kendsten Maͤnnern des ganzen Staatskoͤrpers bestehe. — Herr Western reichte demnaͤchst eine Bittschrift von den Land⸗Eigenthuͤmern, Kaufleuten und anderen Bewohnern von Colchester ein, worin dieselben ihre große Befuͤrchtungen an den Tag legten, daß bedeutendes Elend aus der gaͤnzlichen Unterdruͤckung des Umlaufes der kleinen Noten hervorgehen werde. — Herr Harvey entgegnete, die Landbesitzer jener Gegend wuͤrden zu dergleichen Butschriften nicht aus Man⸗ gel an Capital, sondern aus Mangel an Gegenstaͤnden, um dasselbe anzulegen, veranlaßt. — Herr Western sagte, er freue sich sehr, daß er hoͤre, die Gutsbesitzer von Essex seien so sehr mit Reichthum uͤberladen, daß sie um Gelegenheit bäten und flehten, ihr aufgehaͤuftes Capital anzulegen. (Ge⸗ laͤchter.) Er sel ganz erstaunt, eine so⸗ angenehme Nachricht zu hoͤren. — Sir M. W. Ridley wuͤnschte dem ehren⸗ werthen Mitgliede fuͤr Essex zu der Aussicht Gluͤck, daß er kuͤnftig seine Zinsen besser bezahlt erhalten wuͤrde. (Gelaͤchter.) Die Bittschrift wurde zum Druck befoͤrdert. — Herr Hume bat das Haus, seine Aufmerksamkeit auf die Peti⸗ tion zu richten, welche er ihm vorzutragen im —2 stehe. Sie beziehe sich auf die, auf Bier und gebrannte Was⸗ ser gelegten Abgaben und auf die, durch die Veraͤnderung der Abgaben fuͤr die geistigen Getränke, fuͤr den Bierhandel hervorgebrachte Wirkung. Vor 2² oder 3 Jahren sei die Abgabe ernledrigt worden und seit dem habe die Bier⸗Con⸗ sumtion abgenommen. In England sei dieselbe in den letz⸗ ten zwel Jahren um 10 pCt. geringer gewesen. Er habe schon fruͤher gesagt, daß die Wirkung einer Reduction der Abgaben fuͤr geistige Geträͤnke die Consumtion des Biers verringere und vielmehr auf jenen Artikel lenken werde, was von den nachtheiligsten Folgen fuͤr die Slttlichkeit der Ge⸗ meinheit sei. Außerdem sei die Verschledenheit der Abgaben fuͤr geistige Getraͤnke in England und Schottland sehr groß, im ersteren betrage dieselbe 8 Shill. 2 Den. pro Gallon, im letzkeren nur 2 Shill. 10. Den. Wenn das Haus eine Repuetion der Abgaben auf Bler und Malz zugestehen wolle, so wuͤrde dies fuͤr die Einkuͤnfte und das Publikum von wohltbätigem Einfluß sein. — Der Kanzler der Schatz⸗ Kammer entgegnete, die Quantitaͤt des consumirten Mal⸗ zes verringere sich nicht, eine wie große Abnahme auch in der Bier⸗Consumtion eintreten moͤchte. — Die Bittschrift ward zum Druck befoͤrdert. — Herr Heathcote brachte eine Petition von den Woll⸗Producenten in Crowland und andern Orten von Lincolnshire bei, worin um eine schuͤtzende Abgabe fuͤr jenen Artikel gebeten wurde. Er bemerkte, er muͤsse den Wunsch aussprechen, daß die göshewereige Reglerung den einheimischen Producenten groͤßere Ermuthigung gewaͤhren moͤchte, als die fruͤhere. Die Petition ward darauf zum Druck befördert. — Der Kang⸗ ler der Schatkammer sagte: Als er zuerst dem Hause seinen Vorsatz ausgesprochen haͤtte, eine Mo⸗ tson wegen Unterdruͤckung der kleinen Noten in England aufzustellen, habe er nicht geglaubt, daß er zu diesem Behuf in die Einzeluheiten dieser Frage wuͤrde eingehen muͤssen. Allein da ein ehrenwerther Baron (Sir J. Graham) seine Absicht kundgethan habe, vorzuschlagen, daß dieser Gegen⸗ stand dem Hause zu genauerer Untersuchung vorgelegt werde, so muͤsse er nothwendig die Grüͤnde darthun, welche die Regierung veranlaßten, diejenigen Maaßregeln zur Anwen⸗ dung zu bringen, welche zuerst im Jahre 1819 bestimmt und 1825 in Wirksamkeit gesetzt worden seien. Die Acte wollte nur bewirken, daß kelne Noten statt derjenigen, welche vom Stempel⸗Amte im Jahre 1825 ausgegeben worden waͤren, ferner mehr in Umlauf gesetzt werden, sondern daß sie all⸗ mahlig sich aus dem Gebrauche verlieren sollten. Man wisse wohl, daß der groͤßeste Schaden aus einer ploͤtzlichen Ab⸗ nahme dieser Noten hervorgehen wuͤrde. Der naͤchste Punkt, auf den er das Haus aufmerksam machen muͤsse, sei die Macht, welche man habe, eine metallische Circulation an die Stelle des consiscirten Papiers zu setzen, und er fuͤhle sich gluͤck⸗ lich, sagen zu koͤnnen, daß er nach genauer Untersuchung gefun⸗ den habe, daß der vorhandene Goldbetrag eine jede Luͤcke, welche durch die Aufhebung der Noten entstehen koͤnne, vollkommen und ohne allen Schaden ausfuͤllen wuͤrde. Ein Jeder muͤsse sich erinnern, welches Elend und welche Beunruhigung in den Jahren 1825 und 1826 durch die Circulation der Noten von