1828 / 154 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Vertrauen gethan, daß Sie mir die Gunst erzeigen werden, diese Auseinandersetzung Sr. Maj. vorzulegen und daß mir verstattet werde, Se. Maj. anflehen zu duͤrfen, mir die Ge⸗ rechtigkeit zu erweisen und zu glauben, daß von Allen, welche das Recht haben auf eine Fescheinang in der Gegenwart Sr. Maj. Anspruch zu machen ich der Letzte bin, der in emner ihn selbst betreffenden Veranlassung auf solche Berech⸗

ng in einer 2 ingen wollte, die den Wuͤnschen oder tigung in einer Art dring in waͤre. Ich beuge mich

1 en Sr. j. nicht genehm 1 Relaangen, Sr. eeacee 8üe Ergebenheit, behalte jedoch das, auf die Unbescholrenheit meiner Absichten gegrundete Ver⸗ trauen, daß, indem ich von dem Dienste Sr. Maj. entfernt bin, mir doch die Beruhigung verstattet bleibe, zu wissen, daß ich aus dem Vorrechte meines Amts nicht deswegen aus⸗ geschlossen , weil ich Sr. Maj. persoͤnliches Mißfallen auf mich geladen.

Ich bi i theurer Herzog, mit Aufrichtigkeit der Ihrige.

8 enng, W Ineeffson. S

Sr. Gnaden dem Herzoge v. Wellington.

London, 25. Mai 1828. Mein theurer Huskisson. Mit großem Schmerze melde ich Ihnen, daß ich kuͤrzlich bei Sr. Majestoͤt gewesen bin, und Auftrag erhalten habe, fuͤr die Wiederbesetzung Ih⸗

rer Stelle zu sorgen. 8629. 39

Ich Herzen den Verlust Ihres schaͤtbaren

Beistandes in den schwierigen Geschaͤften, in welchen ich ver⸗

wickelt bin. * Ich bin mit höchster Aufrichtigkeit der Ihrlge. * (unterz.) Wellington.

Unser Zeitgenosse (der Globe) scheint (sagt die Mor⸗ ning Chronscle) geneigt, das Benehmen des Herzogs von Wellington gegen Herrn Huskisson als ein ganz befremden⸗ des Versehen zu nehmen, welches seinen Grund in der barschen und hochfahrenden Art habe, mit der der Herzog Geschaͤfte abzumachen pflegt. Wir gestehen, daß wir geneigter sind, der Meinung des Herrn Huskisson beizutre⸗ ten, daß naͤmlich das Mißverstaͤndniß vom Herzoge ein absichtliches sei, um Herrn Huskisson und dessen Anhaͤnger los zu werden. Was die oben angefuͤhrte Zeitung von der Handlungsweise des Herzogs sagt, so finden wir es begreif⸗ lich, daß Männer von unabhängiger Sinnesart nicht Mit⸗ glieder einer Verwaltung sein moͤgen, die von einem so militatrischen Oberhaupte geleitet wird. Er hat alsdann recht gethan, das Ministerium in geschehener Art zusam⸗ men zu setzen. Wir geben zu, daß Se. Herrlichkeit nie ehr viel Gewicht auf die Ansichten oder Gefuͤhle Anderer gelegt hat, wenn dieseiben im Widerspruche mit seinen eigenen standen, aber, wuͤrde er wohl je so gluͤcklich in seinen militairischen Operationen gewesen sein, wenn es immer seine Art gewesen ware, diejenigen Personen, welche ihm zur Ausfuͤhrung und Entwerfung selner Pläne noͤthig waren, kemerlei Ruͤcksicht angedeihen zu Wenn es sein (des Herzogs) Wunsch gewesen waͤre, kisson beizubehalten, so wuͤrde er nicht ein Ve⸗ kagen angenommmen Hoben, welches ihn aus dem Cabinette vertreiben mußte⸗ 8 wuͤrde nicht seine Ansicht uͤber den bewußten Brief, trotz der Gegenversicherung des Herrn H. festgehalten haben, wenn er es nicht seine Vortheile angemessen erachtet batte⸗ daß derselbe nach seiner Art aus⸗ gelegt werden sollte. Er wuͤrde dem Grafen Dudley, als

lassen 2 Herrn Hus

sein.“ Es war, wir geben es nicht ganz klug gehandelt, in elnem au an den Herzog zu schrelben; und selbst der er sich nicht wohl befand, kann einen so erfa mann kaum entschuldigen. Wenn samkeit in dem Benehmen des Hr. wir dem, was er über die Sache sagt hat, unsere vollkommene Bei Es ist uͤbrigens ganz gut, daß u lington versichert, keine Aenderung dasselbe wiederho! Freunde u

iu, von Herrn Huskisson

Umstand, daß wir die wenl

ge Behut⸗ 9

„zugeben, so koͤnnen seldst im Unterhause ge⸗ eeemn nicht versagen. der Herzog von Wel⸗ daß in den Grundsätzen des Minssterii eintreten werde, und daß Hr. Peel uns t; aber die exaltirten Aeußerungen ihrer ꝓ†. und Unterstützer geben einen bessern Maahstab fuͤr die Gesinnungen des Gouvernements als alle oͤffentlichen Erkläͤrungen. Es wi 1 t 8 ärungen s wird sich immer mehr und mehr das Zu⸗ trauen des Lord Eldon gewinnen, und das ist genug gesagt. „Ein ganz kürzlich mit dem Dampfbooke von Lisfabon hier angelangter Reisender berichtet, daß die Constitutionneb⸗ len den Plan entworfen häͤtten, das Fort St. Julien, am Taze nach dem Absegeln des Dampsschiffes anzugreifen.

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hhn dieser darauf aufmerksam machte, baß er Hr. H. Ab⸗ PLE . arrogant geantwortet ö— verstaͤnduiß sein, und es soll keins

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fgeregten Zustande

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b Man meldet mit Zuversicht, daß Sir Pulteney Malal)

dazu bei, das Merkwuͤrdige in oben erwähnten Schwankun⸗. hrnen Staats.

colm zum Ober ⸗Befehlshaber unserer Truppen im Mittel⸗ laͤndischen Meere ernannt worden ist.

Nachrichten aus Mexiko bis zum 11ten erwaͤhnen eine wichtige Thatsache, naͤmlich die Bezahlung alles ruͤckstaͤndigen Soldes der Armee und des groͤßern Theils der Ausgaben der Regierung und des Congresses. 9

Am Aten ward der Jahrestag des mechanischen Insti⸗ tuts, unter dem Vorsitze des Dr. Birkbeck, gefeiert.

Rs XSe bese. vn Sa as

Brüssel, 8. Jun. Se. Maj. werden, dem Verneh⸗ men I Montag im Schlosse Loo Audien ertheilen, und sollen kuͤnftig diese Audienzen in der Rege

e Tage statt finden. 4 8 Der 487 gcaa⸗ hatte in einem seiner Blaͤtter sich ge⸗ aͤußert, daß ein großer Plan im Werke sei, ganz Belgien protestantisch zu machen, daß allerlei auf die Unterdruͤckung des Katholizismus abzielende Schriften verbreitet wuͤrden und daß das officielle Journal (Gazette des Pays Bas) dafuͤr bezahlt werde, daß es das Vorhandensein eines sol⸗ chen Plans laͤugne. Dieses vertheidigt sich gegen eine der⸗ gleichen Beschuldigung in der heutigen Nummer und sagt, daß dieselbe nur die Ersindung heuchlerischer Personen sei, welche in der Absicht in die buͤrgerliche Ordnung ungebuͤhr⸗ lich einzugreifen und das Reichs⸗Grundgesetz zu vernichten, uͤber Gefahren, denen die Religion ausgesetzt sei, sich beklagten.

Deutschland.

Hamburg, 10. Juni. Im Anfange dieser Woche er⸗ hielten wir Norirungen von Wien bis 1060 fuͤr Actien, welche auch unsern Effekten⸗Markt etwas belebten; aber Nachrichten von Berlin, wo wegen des bevorstehenden Woll⸗ marktes das Geld knapper (7) wird und Papiere ½ pCt. ge-⸗: fallen waren, so wie spaͤtere Nachrichten von Wien, welche 5 Actien wieder 1046 brachten, hielten die Fonds auf ihren 8 fruͤheren Stand zuruͤck. Die, gestern Abend mit dem Dampf⸗ boot ans London vom 6ten d. fingegangeuen Briefe brina.— gen gprocentige Consols 87 ⅛. Engl. Russ. Anl. 91 ½3 diese und die Frankfurter Course vom 6ten d. wo Metalliq. 92 ½ Actien 1277 waren, wirkten vortheilhaft auf die hiesigen Preise der Effekten, besonders sehr gesucht, und wurden wie folgt bezahlt: Part⸗Oblig. 119 ¼. Actien 1050. Es dür b fremdend sein, daß in dem gegenwaͤrtigen Augenblick, wo so viele Fragen in Bezug auf die politischen Angelegenheiten Europa's noch nicht geloͤst sind, und wo die Veraͤnderung im Englischen Ministerio wieder uͤber so manches Verhält⸗

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Metalliq. 914¼.

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ders waren die Oesterr. Papiere

ste eigentlich be: 84 9.

niß besorgt machen könnte, der Cours der Staatspapiere u ün.

allen Boͤrsen im Steigen ist. Der Hauptgrund duͤrfte in 83 der sich immer mehr und mehr befestigenden Ueberzeugung

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zu suchen sein, daß das gute Vernehmen zwischen den gro⸗-⸗

ßen Maͤchten Europa's, durch die Tuͤrkische Angelegenheit nicht zerstoͤrt werden wird; dann treffen aber noch so manche

Neben⸗Umstaͤnde zusammen, welche diese rasche Steigeruug begrelflich machen, dahin gehoͤrt hauptsaͤchlich, daß die Speculan⸗ WI ten à la baisse, welche seit mehreren Monaten in den Erwartuna..

gen bedeutender Ereignisse und eines damit verbundenen starken Zuruͤckgehens der Course getaͤuscht worden sind, nach und nach anfangen, ihre Verpflichtungen finaliter zu decken und ihre Speculation zu verlassen; besonders da dieselbe durch den betraͤchtlichen Unterschied à ½ pro Cent), den man

2 1 gegenwaͤrtig zwischen baarer und fixer Lieferung macht, im-⸗ mer nachtheiliger wird. Auch die Privaten, welche sich aus Furcht vor einem allgemeinen Kriege von ihren Staatspaa« pieren befreit haben, bequemen sich nach mehrmonatlicher Nicht⸗Benutzung ihrer Capitalien die zinsbringenden Obliga⸗ tionen wieder an sich zu kaufen, und tragen so das Ihri

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gen zu erklaͤren. Eben so bleibt das Geld an fast allen Plaͤtzen uͤberfluͤssig, und der Discont wird sich im Durch⸗ schnitt allenthalben nicht uͤber 3 pCt. stellen; dabei kann es nicht zweifelhaft sein, daß, wenn politische Angelegenheiten nicht das Gegengewicht halten, die Course der 4, 5 und pEtigen Staats⸗Papiere noch einer bedeutenden Besserung) faͤhig sind; auf der andern Seite aber ist nicht zu läugnen, daß der geringste beunruhlgende Umstand bieselben auf- und unter den Stand zuruͤckbringen kann, den sie vor einigen Wochen inne hatten. . 8 In Wechseln ist ziemlich viel umgegangen. London war zu 13 Mark Schill. gut zu lassen. Amsterdam 2 M. 35. 40 Geld. Paris 186 Brief. Spanien und Portugal fehlen. Breslau viel Geld fuͤr kurze Sichten. X Es sind dieser Tage 2000 Ballen Rew⸗Orleans⸗ Baum-⸗ wolle à 6 Shill. Bco. pro Pfd. verkauft. Gut ord. Bra⸗

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sillan. Kaffee ist wieder à 4 Shill. zu haben; vohe Zucker 8.

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