1828 / 166 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zue Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nr. 166.

st, und zwar unter dem Vorwande, die Grund⸗Eigenthuͤ⸗ mer zu beschuͤtzen. (Hoͤrt, hoͤrt! und Gelaͤchter.) Hr. C. rant bemerkte, dies sei die erste regelmaͤßige Rede, welche auf eine Debatte antworte, die schon vor zwoͤlf Monaten Statt gefunden habe. (Gelaͤchter.) Er sei erstaunt von dem sehr ehrenwerthen Herrn (Hr. Courtenay) zu vernehmen, die Re lerung diesen Gegenstand waͤhrend der Ferien erwägen wolle. edoch sei er uͤberzeugt, daß keine Aende⸗ rung eintreten wuͤrde, denn die gegenwaͤrtige Regierung koͤnne unmöglich einen Weg einschlagen, welcher dem von seinem sehr ehrenwerthen Freunde (Hr. Huskisson) aufefan⸗ genen und von allen Mitgliedern des Cabinets gebilligten

erfahren widerspreche. Deshalb koͤnne er nicht umhin zu hoffen, daß jede Untersuchung mit einer Bestaͤtigung der Grundsätze seines sehr ehrenwerthen Freundes enden werde, (Hort, hört!) wenn gleich er sich freue, daß der sehr ehren⸗ werthe Herr (Hr. Courtenay) und andere Personen, deren Gesiünungen ein Blatt weißen Papiers seien (Geläͤchter und anhaltender Beifall), wenn gleich er sich freue, daß diese einfach gesinnten Leute (Beifall) beabsichtigten, diesen Ge⸗ 2* zu untersuchen, um fuͤr den Sommer ein weites

eld von Betrachtungen zu haben. Wenn auch der verlangte zusschuß bewilligt wuͤrde, was wurde er in der naäͤchsten itzung Großes zu berichten haben, wenn selbst der tapfere General den Bericht vortragen sollte? (Gelaͤchter.) Wei⸗ ter nichts wuͤrde er zu erklaͤren haben, als: „Der Aus⸗ schuß berichtet, dag, dem Register zufolge, eine sicht⸗ bare Verminderung im Betrage der Tonnenzahl Statt ge⸗ funden hat.“ Wenn gleich es uͤbrigens auch so scheinen möchte, als wenn eine Verminderung Statt gefunden haͤtte, so läugne er dies. (Höͤrt. hört!) Den Thatsachen nach sei viel⸗ mehr eine Vermehrung vorhanden. Außerdem schiene es die Absicht des tapfern Generals zu sein, daß man mehr Leute beschöͤftigen solle, als zur Arbeit noͤthig waͤren. (Haͤrt, hoͤrt und Geläͤchter!). Es schiene, als wuͤnsche er die Menschen zu vervielfältigen, um ein verhältnißmäßiges Anwachsen der Na wah der überfluͤssigen Arbeiter zu bewirken. (Gelaͤchter) Man habe sich beklagt, die Zahl der Englischen Seeleute vermindere sich, während sich die der fremden vermehre. Bei⸗ des sei falsch. Man duͤrfe in keiner Art die Handelsfreiheit beschränken. Nachsicht und Großmuth wuͤrden nicht nur unseren besonderen Interessen nicht nachtheilig werden, son⸗ dern sie seien auch die besten Quellen unserer Handels⸗ und National⸗Wohlfahrt. (Hoͤrt, höͤrt, hoͤrt!). Herr Liddel meinte, die Letden der Schiffs⸗Eigenthuüͤmer seien keineswegs übertrieben worden, wenn sich die Regierung ih⸗ rer annehme, so wuͤrde sie sich der Dankbarkeit von Tausen⸗ den versichern. Hr. bompson machte auf die un⸗ würdigen Freudenbezeugungen der Schiffseigner uͤber Hrn. uskissons Austritt aus dem Ministerium aufmerksam. Sie hätten 200 Pfd. fuͤr eine, den Namen des sehr ehrenwerthen Hrn. beschimpfende Flugschrift gegeben. Man kͤnne freilich nicht so sehr gegen diese Menschen als gegen deren Aufwieg⸗ ler erbittert r Als bei der bekannten Gelegenheu die laggen und Wimpel aufgezogen worden sein, habe er einen der Schiffer gefragt, was das zu bedeuten habe 7 Dieser habe geantworret: „Wir freuen uns, daß der Mann dahin ist, der die armen Leute nicht leben lassen will!“ Man koͤnne hierauf wohl die Verse des Dichters auwenden:

Ponue domi lauros, due in Capitolia reiatumque bovem: Sejanus Henn . Spectaudus: gaudent omnes; quae labra? quis illi Vullus erat? nunquam, si quid mihi credig, amavi Hunc hominem. Sed * 1. sub crimine? (Schmüuͤcke mit Zweigen das 1—2 8 Tempel geleite 1 en Kreldebezeichneten Stier: Sejan wird am Haken gezogen. Ae a Sehan, Wie sreut man sich Seht dach n Lippen! betrachtet Doch nur die Miene! gewiß niemals ich sag es euch fand ich

stüͤrzte: wer ist hier

Kläger; wer

Zeuger

den wollen, so müͤssen sie zuerst die Aufgabe

Ihn nur erträgkich. Doch was ist die Schuld, die ihn

sagt für ihn aus; wer ist der dewelsenden⸗ G 1 Herr Calcraft ist an die Stel: des Herru Fitzgerald (etzigen

Hiebei moͤge man ihm erlauben, auch auf den folgenden Vers anzuspielen;: „Verbosa et grandis epistola venit."

(Wortreich, maͤchtig an Prunk erschien nun das Schreiben.)

(Hoͤrt, und Gelaͤchter!) Hr. Huskifson meinte, wenn man dem Schreiber, der von dem ehrenwerthen Herrn er⸗ waͤhnten Flugschrift nur 200 Pfd. gegeben habe, so schienen die Geber dieses Geldes sich bei ihrer Erkenntlichkeit nach demselben niedrigen Preise gerichtet zu haben, nach welchem, wie site sich beklagten, ihre Frache jetzt bezahlt wuͤrde. (Ge⸗ laͤchter) Unter einem friedlichen Systeme wuͤrde unser Han⸗ del bluͤhen und gedeihen. (Hoͤrt, hoͤrt, hoͤrt!) Ihm sei es einerlei, was gewisse andere Leute (hiemit ist vorzüͤglich Lord Strangford gemelnt) uͤber die Befreiung Suͤd⸗America's und uͤber den Verkehr dieses Landes mit Großbritanien geäußert haͤtten (Hoͤrt, hoͤrt!) Solche Leute glauben in ihrer, sich spaͤt einstellenden Weisheit, Suͤd⸗America haͤtte in Selaperei, Unter⸗ jochung und Erniedrigung gefesselt bleiben muͤssen. Es seien zwar Streitigkeiten und Zwist in jenem Lande ausgebrochen, allein dies muͤsse dem fruͤheren Zustande desselben beigemessen werden. Binnen kurzer Zeit werde es sich zu Freiheit, Un⸗ abhaͤngigkeit und Gluͤck erheben. Hinsichtlich des freien Handels vertraue er, daß man bei dem, von Lord Liverpool und ihm aufrecht erhalkenen System verharren werde. Der Kanzler der Schatzkammer versicherte, daß die d-. ge. der Regierung nicht verandert werden würde.

eneral Gascoyne nahm darauf seinen Antrag zuruͤck und das Haus vertagte sich um zwei Uhr.

London, 18. Juni. Nach dem Courier wird die zweite Lesung der Kornbill, welche mit 86 gegen 19 Stimmen durchgesetzt wurde, einen sehr wohlthätigen Einfluß auf das Land,Interesse haben. Schon die Erwartung, daß die Bill durchgehen werde, bewirkte, daß die Paͤchter ihr Pachtgeld mit ungewöhnllcher Froͤhlichkeit bezahlt haben. Und vielleicht verdankt man es dieser erfreulichen Thatsache, daß jetzt so vieles und so schoͤnes Grund⸗Eigenthum zum Verkauf ge⸗ bracht wird.

Wenn, sagt der Courier, die Katholiken emancipirt wer⸗

der Selbstbe⸗ freiung aus den Haͤnden der Aufwiegler loͤsen. Sie müͤssen sich zuerst selbst von der Aufsicht ihrer Irischen Associaten emancipiren. Sie ergriffen dieselben wie Werkzeuge wie Waffen, und finden jetzt, daß es Lasten und Fesseln sind, wel⸗ che fortgeworsen und zerrissen werden muüͤssen, ehe sie zum Grundpfeiler der Constitution einen Schritt thun können. Allein ein Hinderniß steht ihrer Befreiung entgegen. Wenn sie nämlich ihre Ketten zerbrechen wollen, so werden ihre Haͤnde durch die Priester gefesselt. Wir vergessen nicht, wie sie sich 1813 benahmen, was sie auch von einer Veraͤnderung ihrer Re⸗ ligions⸗Politik sprechen moͤgen. Seit wir das Versich egbe geschrieben, siel unser Blick auf folgenden Auszug aus dem Dublin Evening Packet: „Herr Connen hielt in einer Versammlung der Katholiken eine Rede, in deren Verlauf er bemerkte, die Verwaltung des Herzogs von Wellington sei eine desporische, der edle Herzog selbst ein Despot; der Ober⸗Befehlshaber des Cabinets und seine Adjutanten ver⸗ breiteten eifrig das Gerucht, als sei der Koͤnig den Rechten der Katholiken persoͤnlich abgeneigt; und der Minister, wel⸗ cher es wage, des Koͤnigs Namen zu verunglimpfen, muüͤsse angeklagt werden.“

In der Versammlung der kathollschen Association, welche am verflossenen Sonnabend unter dem Vorsitz des Lord Stourton Statt fand, bestimmte dieser Verein, jede Erklärung uͤber die Sicherheiten zu vermeiden. Der Globe begleitet diese Anzeige mit folgenden Bemerkungen: „Der Herzog von Wellington hat die Frage der Slcherheiten aus den Handen der Katholiken gꝛnommen, denn er sagt, was ge⸗ schieht, muß durch die Gesetzgebung geschehen. Sollte er ludeß in einer, die Katholiken beblnträchtigenden Art Gesetze geben wollen, so steht es diesen fret, dagegen zu protestiren, und sin koͤnnen dies mit Erfolg thun. Eine voreilige Erklärung, daß sir Bedingungen ahnehmen wollen oder nicht, köamte sie und die Vertheidiger ihrer Anspruͤch: nur in Verlegenheit setzen.

Dir Timts sagt: Ein⸗Creignib, das wir vor kurzer Zeit als wahrscheinlich angaben, ist nun wirklich eingetreten.