1828 / 169 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

petitibnen der bei den Professoren der Universitaͤt in den Rechten, der Heilkunde, den scholastischen und schoͤnen Wis⸗ senschaften, so wie der im Museum der Naturgeschichte und im Eollege de France gehoͤrten Vorlesungen bestehen; jeden Monat wird eine Pruͤsung Statt finden, und jaͤhrlich wer⸗ den zwei Preis⸗Bewerbungen sein; der Zoͤgling, welchem der Preis zuerkannt worden ist, wird im folgenden Jahre Repetent, und zahlt von da an nur die Haͤlfte der Pension. Mit diesen Pruͤfungen werden vorbereitende Uebungen fuͤr Juristen und Mediziner in Verbindung gebracht werden, fuͤr jene durch Vor⸗ rraͤge und Bearbeitung aufgegebener Rechtsfälle, suͤr diese durch UHebungen am Krankenbette und chirurgische Operationen. Das Institut wird eine Bibliothek von etwa 20,009 ausgewaͤhl⸗ den Baͤnden haben, außerdem ein anatomisches Kabinet, eine Sammlung von Gegenstaͤnden der Materia medica, einen botanischen Garten, eine Apotheke und verschiedene andere wissenschaftliche Sammlungen. Die jaͤhrliche Pen⸗ ston beträgt 2000 Fr. Der Weinstock wird in Frankreich gegenwaͤrtig in 72 Departements auf einem Flaͤchenraume von 1,736,036 Hec⸗ taren gebaut (die Hectare enthält 2 Morgen). Hr. Cavo⸗ leau schaͤtzt in einer von dem Institute gekroͤnten Preis⸗ sschrift den Werth aller in Frankreich gewonnenen Weine Fäahrlich auf 540,389,298 Fr.

„Der Mauergeselle Meurier, welcher (wie wir vor einiger Zeit gemeldet) auf einem Thurme zu Nimes die dreifarbige Feahne aufgepflanzt hatte, ist fuͤr dieses Vergehen zu einer 8 zweijährigen Haft und einer Geldbuße von 4000 Fr. verur⸗ theilt worden.

Ein hiesiges Blatt fraͤgt mit larmer Maurer eine so betraͤchtliche Geldsumme herneh⸗ men solle. Großbritanien und Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. (Nachtrag zu den liim gestrigen Blatte enthaltenen Verhandlungen des Unter⸗ hauses vom 20sten dieses Monats.) Auf den Antrag, daß 8368,898 Pfd. für die einheimischen und im Auslande statio⸗ nirten Truppen Sr. Maj. bewilligt werden sollten, aͤußerte dder Oberst Davies: obgleich diese Resolution gaͤnzlich mit dem Grundsatze der Ersparüng im Widerspruch stehe, wel⸗ Ichher bei der gegenwaͤrtigen Lage Englands vorherrschen —* müuͤsse, so fuͤhle er sich doch nicht sehr geneigt, viele Gegen⸗ vorstellungen zu machen, wenn er die geringe Aufmerksam⸗ keit bedenke, welche das Haus einer jeden Widerrede wegen dieses Gegenstandes zu widmen scheine. Hr⸗ g er komme ganz mit dem kapfern Officier darin uͤberein, daß es ben boffnungslos sei, mit diesem Hause Etwas anzufangen. r sei jedoch von nicht so sanguinischem Charakter und ver⸗ Hei nicht gänzlich, fuͤr das Land etwas Gutes auszuwirken. 8 —₰ allerdings, daß das Unterhaus als ein Uebel fuͤr Katt an dangesehen werden muͤsse, und er sei entschlossen, künftighin di0l kerhaus gegen die Minister zu appelliren, sich gegen das dn auf das Ministerium, als ein Schutzmittel anfangen ms Eeu⸗ zu verlassen. Er wolle daher damit 5 8* ertrauen auf den sehr ehrenwerthen Herrn Nachdem guerns Hate (Sir Henen Hardinge) zu setzen. aufgezäͤhlt 682 der Redner die verschiedenen Garnisonen üe. . dnn Sn welchen die Starthalter Gehalte bekä⸗ Besatzungen vorhanden waͤren, uͤber welche tten, bemerkte er, die dafuͤr bezahlten

sie zu commandiren haͤ Summen beliefen Se; Pfd. in England und auf

8000 außerhalb. n Secis 8 Aelc. be⸗ 9 daher, die Regierung, welche doch den Garnisonen A. 89* 8 wuͤrde diese nichts thuen⸗ iigen Besitzer aufhöͤren lasfen. theidigte die Garnisonen aus

weil sie Gelegenheit gaͤben, lange und ausgezeichnete Dienste zu beiohnen. Er wisse viele Generale, weiche vierzig Jahre gedient haͤtten, und dennoch nicht mehr als 200 und 300

irt des Todes ihrer gegenwaͤr⸗ Sir Henry Hardinge ver⸗ keinem andern Grunde, als

jährlich erhielten; diese Maͤnner muͤßten fort ahren, unter einer so unangemessenen Fe 8 Medeben wenn das aus der Krone nicht die

85 t bewilligte, ihre Dienste durch Anstellung in

arnison zu belohnen. Der Oberst Davi 2, diese Officiere duͤrften allerdings einen e Rag es 9 bün geltend machen, die Krone koͤnne sie aber mit Mehe utzen für das Land durch eine Pension, als durch Fs un in einer Garnison belohnen. Sir J. Graham 0 8 er sehr ehrenwerthe Herr (Sir H. Hardinge) werde esolution ruhen lassen, bis er in Beziehung darauf . geh riges Licht erhalten haͤtte; sein Antrag wuͤrde jedoch mit 76 Stimmen gegen 38 verworfen und die verlangte Bewil⸗ ligung ertheilt. Darauf wurde als Resolution in Vor⸗ schlag gebracht⸗ das Haus solle die Summe von 143,083 Pfo. fuͤr Pensionen der Wittwen von Land⸗Officieren bewil⸗

Recht, wo ein

ume sagte,

ließe, sich zu versammeln.

2 2— e-111

ligen. Hr. Hume nahm diese Gelegenheit wahr, um auf die Aufmerksamkeit des Ausschusses auf die Stellung eines General⸗Caplans zu lenken, der ein Gehalt von 800 Pfd. jͤhrlich genoͤsse, außerdem der Rector einer der reichsten Pfarren von London und Decan von Carlisle sei. Dies eine ihm eine 8 Mann koͤnne doch nicht die Pflichten aller drei Aemter zugleich erfuͤlen. Warum man solchem Manne ein Gehalt von 800 Pfund dafuͤr bewillige, daß er Nichts thue, oder daß er Erwas thue, was dem Nichts thun sehr nahe gelegen sei. Lord Palmerston versi⸗ cherte, die genannte Stelle sei keinesweges ohne große Ge⸗ schaͤfte. Hr. Hume meinte, die Ausgabe fuͤr einen Ge- neral⸗Caplan sei die Quelle von vielen Kosten fuͤr Assisten⸗ 2. ten, Schreiber u. s. w., so daß sich das Ganze bis zu dem Werthe eines guten Bisthums steigere. Ferner müͤsse auch gegen eine Rubrik protestiren, in welcher 1520 Pfd. fuͤr w“ Bibeln aufgeschrieben seien. Ihm habe ein glaubwuͤrdiger Mann erzaͤhlt, daß einst unter ein, in Edinburgh⸗Castle ste⸗ 1 hendes Regiment sehr reichlich Bibeln vertheilt worden seien. Da aber der Befehl zum Abmarsch erschienen und das Z1I1.“ paͤck der Leute zu schwer geworden sei, so habe ein Jeder 8 1 seine Last zu erleichtern gesucht und seine Bibel verkauft. S. Uebrigens se so viel Geld zu Bibeln fuͤr die Armee bestimmt worden, daß sich dafuͤr jeder einzelne Mann zwei bis drel anschaffen koͤnne. Die Resolution ward indeß angenommen. Sir Henry Hardinge bemerkte daraguf, die naͤchste Reso. lution beruhe zwar auf keiner Veranschlagung, wohl aber auf einer Parlaments⸗Acte. Er schlage naäͤmlich vor, eine Summe von 283,195 Pfd. zur Kostentragung der nicht in Regimenter vereinigten Milizen von Großbritanien und Irland bestimmt werde. Hr. Spring Rice sagte, daß die Resolution auf keiner Veranschlagung beruhe, mache nur einen Unterschied in der Form und nicht in der Sache. Der Milizen⸗Staab Irland's sei seit der Ereichung der Pollzei durchaus von keinem Nutzen gewesen. Derselbe muͤsse reduzirt werden. Der Canzler der Schatzkam⸗ mer sagte, als er ein Mitglied der Irischen Regierung ge⸗ wesen sei, so habe er schon eine Bill in das Haus eingefuͤhrt, um den Milizen⸗Staab zu reduziren, wodurch fuͤr das Land eine bedeutende Ersparung bewirkt worden sei. Sir John Wrottesley sagte, es sei nicht recht, die Staͤrke der Mili⸗ zen zu verringern. Im Jahre 1793 sei der Militair⸗Stamm so klein gewesen, daß die Sicherheit des Landes beim Aus⸗ bruch des Krieges bloß von den Milizen abgehangen habe. Der Oberst Wood behauptete, damals sei weniger Militair vorhanden gewesen als jetzt. Man muͤsse wegen der, durchh die Dampfschiffahrt erleichterten Moͤglichkeit eines Angriffs das Land durch eine staäͤrkere Miliz mehr beschuͤtzen. Hr. Warburton sagte, in den letzten eilf Jahren habe die Miliz 590,000 Pfd jaͤhrlich gekostet. Von der Dampfschifkf.. fahrt habe England die groͤhesten Vortheile. Kein Angri 8 koͤnne so unerwartet geschehen, daß er der Miliz nicht Zeit Auch Hr. Hume widersetzte sich der Resolution, die aber dennoch, so wie mehrere andere, angenommen wurde. Raͤchstdem stellte Hr. Mackintosh folgende Motion auf: „Der fuͤr Neu⸗Suͤd⸗Wales niederge- setzte Ausschuß solle in die demselben wegen dieses Landes vorgeschlagene Bill eine Verfuͤgung einschalten, der zufolge in den Kolonien Neu⸗Suͤüd⸗Wales und Van⸗Diemens⸗Land die Processe vor Geschwornen⸗Gerichten abgehandelt werden sollen, ausgenommen in der Straf⸗Niederlassung der Ver⸗ brecher; ferner solle der Statthalter und Rath jeder Kolo⸗ nie instruirt werden, die Anzahl und Faͤhlgkeit der Geschwor⸗ nen zu reguliren, sowohl fuͤr die ganze Kolonie, als auch fuͤrü diejenigen Distriete derselben, welche vielleicht besondere Mo⸗ dificationen des Privilegiums erfordern sollten; und endlich solle der Ausschuß eine andere Anordnung treffen, durch welche alle freie Bewohner, welche drei Jahre lang dort ge⸗ wohnt haben, zur Wahl eines Drittels des gesetzgebenden Rathes ermaͤchtigt werden, bis Se. Maj. eine Versammlung fuͤr 5 Jahre zusammenberufen werde.“ Die Anzahl der Bewohner beider Kolonien, fuhr der Reduer fort, betraͤgt 55,000. Ich weiß nicht, warum diese schon so zahlreichen Bewohner einer Englischen Kolonie, welche seit 40 Jahren bestanden hat, der beiden großen Einrichtungen und Vorrechte der Englaͤnder, der volksthuͤmlichen Rechtsprechung und der Gesetzgebung durch eigne Repraͤsentanten, verlustig sein sol⸗ len? Sind nicht eben durch diese Institutionen die Briten selbst allen uͤbrigen Nationen zum Vorbilde v Man aͤußert hingegen, daß diese Kolonien urspruͤnglich zum Aufenthaltsorte fuͤr Verbrecher bestimmt waren. Aber ge⸗ rade dieser Umstand macht es um so noͤthiger, daß wir den ihnen anklebenden Flecken kurch fre⸗ Emichtungen ausso

ungeheure Anhaͤufung von Stellen zu sein,

8*½

*