2
dem geschwornen Spoͤtter des katholischen Glaubens, und dem, welcher von fruͤh an fuͤr Eure Sache kaͤmpfte, welcher im⸗
mer fuͤr die Reinheit und Ehre der katholischen Religion und fuͤr die Emporhebung der Irlschen Gluͤckseligkeit und FSreiheit lebte, und auch dafaͤr sterben wird. Derselbe Redner sprach auch neulich mit großem Feuer aals Praͤsident einer Versammlung des „Ordens der Befreier“ weelcher vorzuͤglich die Unterdruͤckung von geheimen Gesell⸗ schaften und von Meutereien, und die Vereinigung aller Ir⸗ luͤnder zu einem Ganzen zum Zwecke hat. „Der Orden““, b * sagte er, „verdankt Waterford seinen Ursprung, muß aber
seit neueren Erelgnissen, besonders seit der letzten Debatte des Oberhauses uͤber ganz Irland verbreitet werden.“ 8 Allen Nachrichten aus Irland zufolge wird die Ver⸗ weerfung der katholischen Anspruͤche eine ernstliche Gemuͤths⸗ Aufregung in jenem Lande zur Folge haben. 1 Drei Kaufleute, Eingeborne aus Bombai, haben Theil an ddeer Errichtung der Londoner Universität genommen, indem jeder von ihnen 300 Pfd. als Beitrag hieher gesandt hat. Die Times meldet, daß diese wichtige Anstalt im naͤchsten Dctober zu wirken beginnen und ein ganz vorzuͤgliches In⸗ stitut sein wird, so daß das neue Koͤnigs⸗Collegium nicht nur den Plan der Errichtung, sondern auch des Unterrichts von ihr entlehnen moͤchte. Uinterschied der Religion wird weder bei Zoͤglingen noch bei Professoren beruͤcksichtigt. Die Stu⸗ ddenten zerfallen in zwel Klassen, von denen die eine unter deer unmittelbaren Jurisdiction des Professoren⸗Raths steht, die andere von einer solchen Beaufsichtigung frei ist. Um in die letztere Klasse zu gelangen, muß man besondere Pruͤfun⸗ gen bhestehen. DIm Vauvchall⸗Garten soll naͤchstens zum Besten der ’ Spanischen und Itallenischen Fluͤchtlinge, deren Fonds fast erschoͤpft sind, unter dem Schutze des von Welling⸗ ewcon ein glaͤnzendes Fest gegeben werden. e Zwel Personen in Cheltenham haben kuͤrzlich eine kuͤnst⸗ hliche Schildkröte verfertigt, welche aus 360 verschiedenen GStiͤckzn besteht und mit Diamanten geschmuͤckt ist, dennoch aber nicht mehr als 12 Pence Gewicht hat. Dieselben ha⸗ ben auch eine Spinne aus 220 verschiedenen Stuͤcken verfer⸗ tigt, die nur 2 Pence wiegt.
Ein Werk von bedeutendem Interesse wird binnen Kur⸗ zem unter dem Titel: „Tagebuch einer Reise nach Peru, durch die Pampas und üÜber die Cordilleras de Los Andes“ erscheinen. Der Autor, Lieutenant Brand, vollendete seine Reise zu Fuß, im Schnee, während des strengen Winters 1827, und erfuͤllte manchen Plan, welcher dem beruͤhmten Humboldt mißgluͤckt war.
Sir Ralph Woodford, Gouverneur von Trinidad starb am 17. Mai auf seiner Reise von Jamaica nach Falmouth. Sir Charles Smith ist interimistischer Statthalter.
In Manchester und den Manufactur⸗Bezirken uͤber⸗ haupt emofindet man die Wirkung des Americanischen Ta⸗ rifs sehr schwer. Der Handel ist gesunken, der Preis der Waaren bedeutend gefallen und auch der Arbeitslohn, in Folge des verminderten Absatzes, in manchen Districten her⸗ abgesetzt worden. Jedoch hofft man, daß auf die Dauer, die Tarif⸗Bill eher den Americanern als den Endlandern zum Schaden gereichen wird.
Zwischen dem 1. July 1827 und dem 31. Maͤrz 1828 sind zu Panama 27 Fahrzeuge, unter denen nur ein Briti⸗ sches angekommen, evnes ehade⸗ sich ein Englischer Con⸗ sul mit 1000 Pfd. rllchen rehalts daselbst.
eutschland.
Aus Muͤnchen vom 27. Juni wird (im Nuͤrnberger Cor⸗ respondenten) gemeldet: Wie es allgemein heißt, steht dem Kriegs⸗Minlsterinm eine Veraͤnderung in 22g seines Vorstandes bevor, da der allverehrte Kriegs⸗Minister, Hr. General⸗Lteutenant von Maillot Exc., wegen anhaltender Kraͤnklichkeit in Quiescenz treten duͤrfte. Die Geruͤchte uͤber die Ernennung seines Nachfolgers sind noch zu unzuverlaͤssig, um hier Platz finden zu koͤnnen. — Unsere Universitäͤt sieht taͤglich einem Allerhoͤchsten Befehl in Betreff der in den letz⸗ ten Tagen wieder vorgefallenen Duelle entgegen. Ueber den Baron v. S., der den Studirenden Zettelmeisel vor einigen Monaten toͤdtlich verwundte, soll dereits das richterliche Ur⸗ theil ergangen sein, dessen Inhalt sehr unverbuͤrgt im Pu⸗ blikum erzählt wird. —
Vom Main, 1. Juli. Lord Heytesbury (Dir Wil⸗ liam A Court) K. Großdritanischer Botschafter am Kailserl. Russischen Hofe, ist am 28. Juni auf der Reise von London üͤber Wien nach dem Russischen Hauptquartier durch Nuͤrn⸗ berg gekommen.
Frankfurta. M., 1. Juli. Im bLaufe der letzten Woche zeigte sich wenig Schwanken im Stand der Course von
2
Oestreich. Staatsessecten. Man erwartete hoͤhere Notirun⸗ gen von Wien, die aber ausblieben; das Steigen der Fran⸗ zoͤsischen und Englischen Effeecten machte hier keinen merk⸗ lichen Eindruck. Metalliques varlirten zwischen 93 ⅞ bis 93⁄ Bankaectien zwischen 1296 und 1300. Im comptanten Umsatz war es zu diesen Preisen sehr lebhaft. Auf fire Lieferung bemerkte man wenig Kauflust. Da wir hier in den Coursen der hauptsächlichsten Staatspapiere höher sind, als an andern Handelspläͤtzen der Fall ist, so erhalten un⸗ sere Boͤrsenmaͤnner taͤglich Zusendungen in verschiedenen Sorten, wodurch dem bisherigen Mangel an essectiven Stüͤcken genuͤgend abgeholfen wird. — In Präͤmien auf Metalliques, in 3 bis 6 Monat abzuliefern, wurden meh⸗ rere Geschäͤfte gemacht. Nassausche, Batrische, Darmstaͤdt⸗ sche Obligat. waren begehrt Auch 4 und 4 ⅞ prEt. Bethm. Oblig, Preußtsche Staatsschuldscheine, Frankfurter Oblig. und Badische Loose blieben fuͤr baar willig gesucht. Im Wechselhandel war letzte Woche ziemlich starker Verkehr. Alle Devisen, besonders in langen Sichten, sehr gesucht. Das baare Geld ist fortdauernd in großem Ueberfluß am Platz und fuͤr Discontopapier zu 2 pCt. viel Begehr. Oesterreich.
Wien, 28. Juni. Nachrichten vom 24sten d. uͤber das Befinden Sr. K. K. Hoheit und Eminenz des Erzherzogs, Cardinals und Erzbischofes zu Olmuͤtz, Rudolph, steigern die Hoffnung fuͤr eine gluͤckliche Beendigung der Krankheit, de⸗ ren Heftigkeit Besorgnisse Srn hatte.
weiz.
Aus der Schweitz, vom 28. Juni. sche Bothschafter Baron von Rayneval ist von Paris nach Bern zuruͤckgekehrt.
n Zuͤrich traf am 25. Juni der neue Koͤnigl. Nieder⸗ laͤndische Minister, Hr. v. Reinhold ein. panien.
Madrid, 20. Juni. Ihre Majestäten verließen am 11. Juni die Stadt San⸗Sebastian und trafen um 10 Uhr des nämlichen Tages in Tolosa ein. Die benachbarten Städte und Daͤrfer beeiferten sich, die Gesinnungen der Treue und Anhaͤnglichkeit an den Tag zu legen. Am 12ten traten die Allerhoͤchsten Personen Ihre Reise nach Verzara an, wo Hoͤchstdieselben am naͤmlichen Tage eintrafen und den 13ten daselbst verwellten; am 14ten verließen sie dieselbe und langten zur Mittagsstunde in Durango an, nachdem sie geruhet hatten, die Waffenfabriken in Placencia und Libas in Augenschein zu nehmen. J. J. M. M. verweilten den 15ten in Durango und gedachten am 16ten die Reise nach Bilbao — (Die erfolgte Ankunft Ihrer Majestäͤ⸗ ten in Bilbao ist von daher leßzthin bereits gemeldet worden.)
Das Dekret, die Organisation der Königl. Spanischen Armee betreffend, soll in einigen Tagen v gemacht
werden. Portugal.
Lissabon, 9. Jun. Die 8.2cs. Zeitung enthäͤlt im officiellen Theile eine Menge Ernennungen und Trans⸗ ferirungen von Offtzieren; — ferner den Befehl: daß aus je⸗ dem Regimente 100 Mann für den Dienst als Jäger aus⸗ gehoben und moͤglichst schnell als solche organisirt werden
Der Franzöͤst⸗ am 22. Juni
sollen. (Nach den 92 mitgetheilten Nachrichten waren 28gnh,2 Ser Jäager zur Disposition S. K. Hohelt geblieben. —
Eine Ordre des Chefs des Generalstabes beftehlt die Be⸗
schleunigung der Formirung des Corps der Voluntarios Re⸗
alistas urbanos, da namentlich von dieser Formirung der Abmarsch der uͤbrigen Truppen abhaͤngt.
Ein Decret des Infanten vom 7. Jun. verordnet, d im Betreff der im gegenwärtigen Feldzüge gegen die ℳ len abwesenden De ltate Persanen für die Zeit ihrer Abwe⸗ senheit und noch ein Monat nachher, alle Prozesse suspen⸗ de sar DRienste fuͤr die gute Sache erwachse.
wei Decbeu⸗ vom 6. Jun. . verordnen die Entlassung des Kreisprovedo's von Vizeu C. T. Peresra Brau⸗ dao, und des Juiz de fora von Hvar: V. N. Cardozo,
mit Vorbehalt der gerichtlichen Verfahrens zegen dieselben,
weil sie zu den Rebellen der Stadt Porto ü⸗ ergegangen.
in Decret des Justiz⸗Ministers empfiehlt die Beschlen⸗ nigung der Entschediung in der Untersuchungssache des bei Coudeixa veruͤbten Mordes, mit dem Zusatze: daß S. K. Hoheit in Erfahrung gebracht, welches allgemeine Aergerniß die so lange L.n9g.ngs eines Prozesses verursacht, welcher
den uden Vorschriften gemäß, summarisch seyn sollte. 8
sollen, damit fuͤr sie kein Nachthell aus ihrem