1828 / 177 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der Congreß in der letzten Sitzung un

Nord⸗Amerika.

* In London sind Neu⸗Yorker Blätter bis zum 31. Mai

lingegangen. Der Congreß hat am 27sten seine diesjaͤhrige sbung geschlossen. Der American sagt von letzterer, daß * sich durch Vernachlaͤssigung der öͤffentlichen Geschaͤfte, durch große Bitterkeit in persoͤnlichen Beziehungen und durch Verletzung alles bei der Opposition gewoͤhnlichen Anstandes ausgezeichnet, und daß der Schluß derselben ein Schauspiel von rohem, pöbelhaftem Streit und Laͤrmen dargeboten häͤtte. Diese scharfe Sprache (beißt es in der Times) ent⸗ sprang augenscheinlich aus des Schrelbers Ueberzeugung, daß ter dem Einfluß von Jacksons Parthei gestanden habe; woraus hervorgehen wuͤrde, daß diese stärker seyn muͤsse, als man bisher glaubte. Am Tage vor dem Schlusse ward der Vorschlag gemacht und an⸗ genommen, nahe bei dem Ausfluß des Missisippi zur Be⸗ schühung der Schifffahrt auf diesem Strom einen küͤnstlichen Hafen zu bauen. In Betreff der Bank von Niagara scheint eg, daß man Veraustaltung getroffen habe, sie in der Aus⸗ uͤbung ihrer Rechte zu beschraͤnken, und ihr sowohl den Em⸗ pfang und die Auszahlung ihrer Schulden, als die Anstel⸗ lung ihrer zwei Empfaͤnger zu untersagen; eine Maaßregel, die denselben Eindruck machen muß, als wenn sie von einer anquerott⸗Commission ausgegangen waͤre. Der Praͤsident von Mexico hat dem in Mexico residirenden Minister der Vereinigten Staaten offiziell bekannt gemacht, daß der bis⸗ her von Amerikanischen Unterthanen nach Matagorda, und laͤngs der Kuüste des Staates von Texas, getriebene Seene verboten sei, und daß alle Schiffe, die es versuchen sollten, ihre Ladungen zu loͤschen nnd sich den Haͤfen zu naͤhern, die dem fremden Handel nicht gesetzlich offen staͤnden, angehalten und als Schleichhäͤndler⸗Fa rzenge behandelt werden wuͤrden. Suüd, Amer ska. „27 Wir haben, sagt die Times, die Abschrift der Botschaft des Chefs der vollziehenden Gewalt in Chili, Don Franzisco Antonio Pinto, an die constituirende Versammlung seines Staats empfangen. Dieses Dokument ist von Wichtigkeit; da es aber eine Menge von Localitaͤten berührt, so beschraͤn⸗ ken wir uns nur auf die Anfuͤhrung solcher Stellen, die un⸗ seren Lesern interessant seyn duͤrften.

Diese, vom 25. Februar datirte Mittheilung faͤngt da⸗ mit an: den Zeitpunkt, in welchem die Deputirten sich ver⸗ sammelten, als von so lůͤcklichen 127899 begleitet zu schildern, wie die Republik e nie gehabt haͤtte, und haͤlt ihn zur Entwerfung einer Verfassung geeignet. In Be⸗ treff auswärtiger Beziehungen befinde sich Chili mit allen Freistaaten der neuen Welt in den besten freundschaftlichen und commerziellen Verhältnissen. Mexico, Guatemala und Columbia schritren vorwärts und haͤrten von Spanien nichts zu fürchten. Von Buenos⸗ Ayres heißt es, daß es seinen Kampf mit Brasilien's Kaiser, allein und wuͤrdig fortsetze, und durch seine heldenmuͤthige Vertheidigung die Sache der Freistaaten gegen die Throne behaupte. Was England betrifft, so haͤtte die Republik es der Nationalwuͤrde fuͤr an⸗

emessen gefunden, ihren Gesandten von London zuruͤckzuru⸗ sen weil er als solcher dort nicht anerkannt worden, und man habe einen General⸗Consul dorthin ernannt, theils weil ,— ihn in dleser Eigenschaft anerkennen werde, und thells um die Unterhandlungen wegen der Anleihe zu besor⸗ gen. Welterhin heißt es, der Koͤnig von Frankreich habe durch Ernennung eines General⸗Consuls in Santiago seine Zustimmung zu TChilt's erkennen gegeben.

nur Ungbhaͤngigkeit zu Die innern Verhaͤltnisse der Fepatit werden leicht be⸗ rüͤhrt werden. Am Schluß wird der Gelder erwähnt, welche

der Abbate Molina, Ver assser der Geschichte von Chili, aus Jralien seinen hiesigen Landsleuten 29 besten Colle, iums fuͤr wissenschaftlichen Unterricht, überschickt haͤtte.

le werden als sehr schlecht geschildert; das System der Einkuͤnfte ist so beschaffen, daß man nicht mit Sicher⸗ beit auf gehörige Deckung der rechnen koͤnne. Es werden Mitrel zur Tilgung der einheimischen Schuld ange⸗ eben, worauf der Praͤsident unter andern sagt, daß die 2 den gröͤßten Theil der Einnahme zur Erhaltung der activen Armee erheischt haͤtte und noch er⸗ heische, aber auch in cben dem Grade alle Klassen von Chi⸗ li's Bewohner auffordern, fuͤr die Herbeischaffung hinlaͤngli, cher Fonds zur Tilgung der ruͤckstaͤndigen Dividende sowo l, als Abzahlung der kuͤnftigen, zu sorgen.

In einem Schreiben aus Cucuta vom 7. April heißt es (Londoner Blättern zufolge) unter andern: In der letzten Zeit harte es Freunde und Credit verloren, aber jetzt faͤngt der Zustand der Dinge an, besser zu werden. Bolivar ist aus seinem schlummeraͤhnlichen Zustande erwacht, und hat Maaßregeln ergriffen, die sowohl seiner Wuͤrde, als doms

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Heil seines den, in den Provinzen von Guayna Apevie, Cumina und Zulla bestehenden Mißbraͤuchen, beschloß er, sie zu besuchen, und hat er deshalb zur Betreibung der laufenden Geschaͤfte

angemessen sind.

einen Verwaltungs⸗Rath eingesetzt, mit welchem er, als Oberhaupt, durch seinen Secretair, den General Soublette, in Verbindung bleibt. Ravenga zieht sich nach Caraccas zu⸗ rüͤck. Dieser Schritt des Befreiers hat seinen Freunden neues Leben und neue Kraft gegeben, und seine Popularitaͤt wieder hergestellt. Die ernannten Minister sind rechtschaf⸗ fene und geschickte Maͤnner, und die Aussicht auf eine kraͤf⸗ tige und rechtliche Verwaltung hat Alles mit vollem Ver⸗ trauen belebt, und wir sind voͤllig zu der Erwartung berechtigt, daß sich die neuen Finanz⸗Maaßregeln eben so vortheilhaft in der Wirklichkeit auswelsen werden, als es die der vorigen Mi⸗ nister auf dem Papier waren. In Folge der Begebenheiten in Carthagena aͤnderte der Befreier, der Bogota am 16ten Maͤrz verlassen hatte, seine Reiseroute; da er aber wahr⸗ scheinlich unterwegs von der dort wiederhergestellten Ruhe gehoͤrt haben wird, so ist es ungewiß, ob er dorthin gehen wird. [Ich habe auf unserm gegenwärtigen Wege von Venezuela nach Ocana viele der einflußreichsten Glieder des Congresses gesehen, die mich versicherten, daß Bolivar's Freunde den Sieg davon tragen wuͤrden, und daß man beabsichtige, ihn bis zum Jahr 1831, als der gesetzmaͤßigen Periode zur Versammlung des Convents die unumschraͤnkte Gewalt zu üͤbertragen. Seit der Ernennung des Verwal⸗ tungs⸗Rathes ist alles besser geworden, und die Geschaͤfte schreiten in allen VerwaltungsZweigen vorwaͤrts. Bolivar ist entschlossen, den Staatsglaͤubigern gerecht zu werden; geschehen wird es gewiß und das vielleicht bald; er betrach⸗ tet es als seine persoͤnliche Ehrensache, das Vertrauen der Britischen Glaͤubiger zu gewinnen. Man kann sich versichert halten, daß er, sobald die unumschraͤnkte Macht in seiner Hand ist, Mittel finden werde, die Dividende zu bezahlen.

Vermischte Nachrichten.

2 Oeffentliche Bibltotheken in Kopenhagen.

Es giebt deren drei, naͤmlich:

1. Die große Kaͤnigliche Bibliothek. Sie befin⸗ det sich in einem ansehnlichen, suͤdwaͤrts vom Schlosse Christians⸗ burg gelegenen Gebaͤude, worin fruͤher auch zugleich die so⸗ genannte Kunstkammer war, deren Local aber im Jahre 1825 der Bibliothet uͤberlassen wurde. Diese Blbliothek enthaͤlt ungefahr 400,000 Bände *) und verdient daher —2 den vorzuͤglichsten Bibliotheken Europa's an die Seite geste zu werden. je ist vom Köͤnig Friedrich III. gestiftet und das Gebaude fuͤr dieselbe ward im Jahre 1669 vollendet. Als ein eigener abgesonderter Theil derselben ist die nordische Bibliothek zu betrachten, welche seit dem Jahre 1781 geord⸗ net, Alles enthaͤlt, was zur Literatur der Dänischen Staa⸗ ten gehoͤrt, nebst Vielem der mit ihr in stehenden Schwedischen Literatur, so wie auch Alles was sich auf die Seeevbe, Geschichte und Sprache Norwegens und Schwe⸗ dens bezieht.

Die Hjelmstjern⸗Rosenkra Buͤüchersammlung, welche im Jahre 1807 der Bibliothek einverleibt wurde, besitzt viele, die Daͤnisch⸗Norwegische Literatur betreffende typographische Seltenheiten. Die Koͤnigliche Bibliothek hat bedeutende Manuserlpt⸗Sammlungen, worunter viele zur Orientalischen Literatur gehoͤren. Diese Handschriften und kritlschen logen Reiske, die von großem Werth fuͤr das Studium de Orientalischen und gelehrten Sprachen sind, einen bedeuten⸗ 3 den Zuwachs bekommen. Die letztgenannte Sammlung hatte der bekannte Daͤnisch; Geschichtschreiber Peter Fr. Suhm

starb 1798) gekauft, und sie dann mit seiner ausgesuchten Larhchen im Jahre 1798 nach Copenhagen gebracht. 8 Die Thottsche Manuscripten Sammlung (4154 Nummern) und Palzͤotypen (6159 B.) geschenkt vom Staats⸗Minister Grafen Otto Thot wurden im Jahre 1786 in Empfang ge. nommen. Unter den Thottschen Paläͤotypen sind 250 vor 1480 und darunter, 25 vor 14 20 gedruckt. Eine Einrich, tung unter dem Namen Museum wurde im Jahre 1809 mit der Bibliothek in Verbindung gesetzt, mit der Bestim⸗ mung die Herausgabe eines Theils der unbenutzten Handschrif⸗ ten uͤnd wissenschaftlichen Schätze, welche die Bibliothek be. sitzt, zu befoͤrdern. Die Zeit⸗Umstaͤnde haben indeß die Aus⸗ führung dieser Idee bisher verhindert.

2* Nveruy in Kidbenhavens Bestrivelse, Ki 8,naeehervf 8”ah d2 Bün 1n Eee a9en 2

endase wir er jaäͤhrliche Fon n + chern zu 3000 Rthlrn. angegeben. 8. gr

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