1828 / 184 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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seine Macht, rief bei Eingang der Nachricht aus: „Es wird sich nun zeigen, wer staͤrker ist.“ 1

Der Großherr hat, dem Vernehmen nach, einen Fer⸗ man erlassen, wonach alle diejenigen Besatzungen, welche, gleichviel unter welchen Umstaͤnden und Bedingungen, capi⸗ tuliren duͤrften, das Leben verwirkt haben. Die Garnison einer kleinen Festung (Isackdschi?), die sich freien Abzug aus⸗ bedungen hatte, soll bereits auf Großherrlichen Befehl ent⸗ hauptet worden seyn.

Der Courrier de Smyrne meldet Nachstehendes aus Smyrna, 31. Mai. Durch einige vorgekommene Faͤlle von Pestkrankheiten ward etliche Tage lang Schrecken in unserer Stadt verbreitet. Die Kriegsschiffe hatten sich in Quarantaine gesetzt und die Consulate fingen schon an, ihre Barrieren zu schließen. Jedoch hat sich seit dem 26sten kein neuer Fall gezeigt, und heute ist man hier uͤber die Gefahr, welche die oͤffentliche Gesundheit bedrohte, vollkommen beru⸗ higt. Die Pest wurde durch Passagiere hergebracht, welche das von dem Jonischen Capitain Alibranti Focca gefuͤhrte Schiff ausgesetzt hatte. Eine Frau und zwei Maͤnner wur⸗ den krank; erstere ist gestorben, die letzteren sind in vollkom⸗ mener Genesung begriffen. Auf die 82 davon erhaltene Nachricht forderte der Niederlaͤndische General⸗Consul die Griechische Gemeinde auf, die zum Schutze der Stadt noͤ⸗ thigen Maaßregeln zu nehmen. Die Kranken wurden in dem

ospital der pestkranken Griechen aufgenommen, und dieje⸗ nigen Personen, deren Gesundheitszustand durch Beruͤhrun mit ihnen verdaͤchtig geworden war, so wie die uͤbrigen Pas⸗ sagiere, brachte man in ein außerhalb der Stadt gelegenes Haus, wo sie einer strengen Quarantaine unterworfen wer⸗ den sollen.

Am 22. wurde shier ein Ferman verlesen, durch wel⸗ chen bekannt gemacht wird, daß Rußland den Krieg erklärt und das Ottomanische Gebiet verletzt hat, daß Gewalt durch Gewalt zuruͤckgetrieben werden wird, und daß, falls Gott die Muftimäͤnger strafen wolle, indem er ihre Waffen nicht beguͤnstige, Alle sich bereit halten sollen, dem Islamismus zu Huͤlfe zu kommen. Derselbe Ferman ermahnt die Be⸗ höͤrden die gute Ordnung aufrecht zu halten, und unaufhoͤr⸗ lich fuͤr den Schutz der Franken und die Sicherheit aller der Obhut der Tuͤrkischen Behoͤrden anvertraute Individuen zu wachen. 3

In einem Schreiben des Herrn Eynard aus Genf vom 2. Juli, (in der Gazette de Lausanne) heißt es:

„Ich habe einen Brief des Praͤsidenten Griechenlands vom 2. Juni erhalten. Der Kaiser von Rußland hatte eine Unterstuͤtzung geschickt. Herr Condustaro, Mitglied der Fi⸗ nanz⸗Commission, ist nach Malta und Neapel abgeschickt worden, um diese Huͤlfe zu realisiren. Eine noch bedeuten⸗ dere, von einer andern Macht bewilligte Unterstuͤtzung war noch nicht angekommen. Die allgemeine Organisirung Grie⸗ chenlands wurde mit Thaͤtigkeit fortgesetzt, man hoffte, in Kurzem Attika zu erobern.“

e „(gez.) Eynard.“ ; 1u. 8. C h in a.

Das Journal de St. Petersbourg berichtet: daß Briefe aus Peking vom 20. Januar d. J. Folgendes melden: So eben hat der Hof durch Estafette die angenehme Nachricht von der Niederlage der Empoͤxer in Koschkara (dem Chi⸗ nesischen Jurkessen oder der kleinen Bucharet) erhalten; ihr Anfuͤhrer ist gefangen genommen worden und soll nach der Hauptstadt gebracht werden. Der Kaiser hat dem 3 Oberbefehlshaber zur Belohnung der Tapferkeit und des Eifers, den derselbe bei dieser Gelegenheit bewiesen hat, seine eigne Kleidung, Boͤrsen, einen Fingerhut von weißem

Jaspis (den man an den Daumen steckt, um sich beim Abschießen des Bogens nicht zu verletzen), einen Knopf von Rubin, als Zeichen eines hohen Ranges auf der Muͤtze befestigt wird) und viele andere Gegenstaͤnde geschickt, welche der Kaiser selbst gebraucht hat. Ueberdies hat er ihn zur Wuͤrde eines Haun (Grafen) erhoben. Alle ande⸗ ren Staatsdiener, selbst die, welche nicht am Kriege Theil

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genommen haben, so wie die Minister des Hofes, sind glelch⸗ falls sehr freigebig belohnt worden. 11“

Suüͤd⸗Amerik 1 Privatbriefe aus Lima vom 1. und 10. Januar spre⸗ chen (den neuesten Londoner Blaͤttern zufolge) von einem

Complott, das daselbst angestiftet war, mehrere oͤffentliche

Beamte, und unter andern auch La Mar, so wie die mei⸗ sten Congreßmitglieder zu ermorden und die fremden Kauf⸗ leute auszupluͤndern. Der Plan wurde jedoch verrathen und in Folge der Untersuchung die Verhaftung von dem bekannten Vidauvre und dem Obersten Ninavilca, einem wilden und gefaͤhrlichen Indianer, angeordnet. Die Ge⸗ fahr in der alle Weißen schwebten, war indessen am 10. Januar noch nicht voruͤber. Am 25. Dec. sollte unter den in Bolivien befindlichen Columbischen Truppen, die be⸗ kanntlich unter General Sucre's Befehlen stehen, eine Re⸗ volution ausgebrochen seyn. Es hieß allgemein, Sucre sey todt, geflohen oder gefangen. So viel ist gewiß, daß er sich schon fruͤher in einer sehr kritischen Lage befand; denn seine Columbier verließen ihn haufenweise und der Geist des gan⸗ zen Volks von Ober⸗Peru war entschieden gegen ihn. Wenn sich die ausgebrochene Revolution bestaͤtigen und also Boli⸗ var sich der erwarteten Unterstuͤtzung des Generals Sucre beraubt sehen sollte, so wird er seine Plaͤne gegen Peru, wenn er deren noch gehabt hat, gaͤnzlich aufgeben muͤssen Mehrere bolivische Städte sollen die peruanische Flagge auf⸗ gezogen haben. 1

Königliche Schauspiele.

Montag, 14. Juli. Im Schauspielhause: Iphigenia auf Tauris, Schauspiel in 5 Abthl., von Goͤthe. (Mad. Crelin⸗ ger: Johigenia.) Vorher: die Rosen des Hrn. v. Malesherbes. laͤndliches Gemaͤlde in 1 Aufzug, von Kotzebue.

Dienstag, 15. Juli. Im Schausplelhause: Cabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Fr. v. Schlller. 88 Muͤller: Louise, Hr. Schwarz: Miller, als Gast⸗ rollen.

Mittwoch, 16. Juli. Im Opernhause: Oberon, Koͤnig der Elfen, romantische Feen⸗Oper in 3 Abtheil., nach dem Englischen des J. R. Planché, fuͤr die Deutsche Buͤhne uͤbersetzt von Theodor Hell. Musik von C. M. v. Weber. Ballets vom Koͤnigl. Balletmeister Telle.

Koͤnigsstädtsches Theater.

Montag, 14. Juli. Zum Erstenmale: Die selige Frau. Lustspiel in 1 Akt, von F. W. Gubitz. Hierauf: Die Ber⸗ liner in Wien. Zum Beschluß: Der hundertjaͤhrige Greis, oder: die Familie Ruͤstig.

Dienstag, 15. Juli. Der Schneider und sein Sohn Hierauf: Das Fest der Handwerker.

Auswaͤrtige Börsen. Amsterdam, 8. Juli. QOesterr. 5p Ct. Metalliq. 90 ¾. Bank-Actien 1313. Loose au 100 Fl. 184. Part. Obligat. 370. Russ. Engl. Anl. 86 1. Russ. Anl. Hamb. Certisic. 838. e Frankfurt a. M., 9. EEE1 Oesterr. 5p Ct. Metalliq. 93 ½. Dank-Actien 1288. Geld. Loose au 100 Fl. 151 ½ Part.-Oblig. 122 ½. Brief.

Hamburg, 11. Juli. Oesterr. 5p Ct. Metalliqnes 93 . Part. Oblig. 123. Amleihe 90 ½, Ruas. Anl. Hamburg Certific. 84¼-

89 Petersburg, 4. Juli. Hamburg, 3 Mon. 9 †. ½. ½. Süberrubel 372 ⅞. Kop. 5p0C Inscript. 88. . Ct.

Russ. Engl.

Wien, 8. mni“ 5proc. Metall. 93. Bank-Actien 1071½. Z1“

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