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zü ur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung Nr. 2 9. ₰ baͤude aufgestellt, indem das fruͤhere Local 3 Inland. bö Bibliothek benutzt wurde. Das Museum Breslau. Im Monat Juni sind aus Ober⸗Schlesien aus folgenden Haupt⸗Sammlungen:
auf der Oder hier angekommen: 156 Schiffe mit Bergwerks⸗ Produkten, 3 mit Getreide, 63 mit Brennholz, 6 mit Zie⸗ geln, 1 mit Stabholz, 1 mit Lohrinde, 1 mit Wolle, 1 mit Talg und 39 Gänge Bauholz. 8 8 Köoͤln, 16. li. Lord Gower ist von London kom⸗ mend mit Gefolge heute hier durchgereiset, um sich ins Hauptquartier des Kaisers von Rußland zu begeben. Köͤnigsberg, 17. Juli. Nach dem in unserer heuti⸗ emn Zeitung enthaltenen Monats⸗Verichte sind im Juli in illau 90 Schiffe angekommen, von denen 30 mit Stuͤckguͤtern,2 mit Kalk und Theer, und 58 mit Ballast beladen; ausgegangen sind 28 Schiffe, 65 mit Getreide, 5 mit Hanf und Garn, 3 mit Holz und 5 mit Ballast. In Memel sind einꝛgelau⸗ fen: 97 Schiffe, 85 mit Ballast, 7 mit Heringen und 5 mit Stuͤckgut; ausgesegelt sind 91 Schiffe, 62 mit Holz, 22 mit
treide, 2 mit Saat, 4 mit Flachs und 1 mit Ballast. Von — sind auf dem Pregel 56 Wittinnen und Triften und 26 Kähne mit Getreide und andern Russischen Producten beladen, eingegangen. Auf den hiesigen Handlungsspeichern sind aufgemessen; vom Inläͤndischen Getreide⸗ 8306. Lasten Weitzen, 389 L. Roggen, 24 L. Gerste, 124 9, Hafer, 4 . weiße und ¹ k. graue Erbsen; vom auslaͤndischen Getreide, 151 L. Weitzen, 2514 L. Roggen, 30 L. Hafer, und 32 L. weihe Erbsen. Abgemessen sind: nach dem In nde, 88 k. „b L. Gerste; — n 638 L. Weitzen, 2471 L. Roggen und 10 L. Gerste. 1 29 ½ ½ b . s Feldmark des Dorfes Regeln im Lyckschen Kreise (Litthauen) wurden 5 Personen beim Huͤten des Vie⸗
bes von einem tollen Wolf überfallen und zum Thell sehr beschädigt. Nach ihrer Aufnahme in das Kreis⸗Lazareth sind bereits 3 von ihnen an der Wasserscheu verstorben; die bei⸗ den übrigen weniger verletzten Leute sind noch der arztlichen Behandlung unterworfen.
Posen. Mehrere Gutsbesitzer haben sich um das Schul⸗ essen sehr verdient gemacht; so hat der Herr von Tregkow auf Chladowo, ein zw ziges Local zur Schule in Chla⸗ dowo hergegeben und sich erboten, sämmtliche aͤrmere Kinder der auswärtigen dort eingeschulten Gemeinden auf seine Kosten zu Mittag spelsen zu lassen, um den Kindern den Schulbesuch zu erleichtern. Ferner haben der Herr Fuͤrst An⸗ ton Ordinat von Sulkowski auf Schloß Reisen fuͤr die in Sobialkowo neu einzurichtende Schule, der Graf Joseph v. Mycielski in Rokosowo und Groß Leuka, der Graf Franz von Myeielskt m Drzewier, der Graf Castmir von Potul⸗ veki in Dussin und der Gutsbesitzer Gustav v. Pottworowsti in Gola, Kroͤbner Kreises, neue Schulhaͤnser auf eigene Kosten erbauen lassen, und die Gemeinden nur zu Anfuhr der Bau⸗Materialien, Strohbedachung und einigen Hand⸗ diensten beim Bau verpflichtet.
Vermischte Nachrichten.
Das Koͤnigliche Kunst⸗Museum zu Kopenhagen.
Das jetzige Kunst⸗Museum ist ein Theil der ehemaligen Königl. Kunstkammer, welche einen großen Relchthum an Merkwuͤrdigkeiten der Natur und Kunst, so wie auch an Alterthuͤmern besaß; sie wurde in der Mitte des 17ten Jahr⸗ hunderts vom Koönig Irtedrich III. angelegt, allein erst un⸗ ter dessen Sohn Christian V. völlig eingerichtet, und seitdem unter den nachfolgenden Koͤnigen bedeutend vermehrt. Die Kunst⸗Kammer befand sich in einem an der südlichen Seite des Christiansburger Schlosses stehenden langen Gebaͤnde, unter Koͤnig Friedrich aufgefüͤhrt, dessen drei⸗ fache Bestimmung als Zeughaus, Bibliothek und Kunst⸗ kammer, durch die Worte: Mars, lex, ars, angedeu⸗ tet wurde. Im Verlauf der Zeit wurden nach und nach einzelne dedeutend angewachsene Theile der ganzen Sammlung von derselben abgesondett, um besondere Mu⸗ seen zu bilden, z. B. die Medaillen, Mineralien⸗, und Na, turallen⸗Sammlung. Im Jahre 1821 befahl der König die Ausarbeitung wissenschaftlicher von allen in der Kunstkammer aufbewahrten Gegenstaͤnden, und wurden letz⸗ tere in systematische Ordnung gebracht. Der Name Kunst⸗ kammer ward in den des Asnag Kunst⸗Museums abgeän⸗
dert, und das Ganze in einem anderweitigen besonderen Ge⸗
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zur Köͤniglichem besteht zur Zeit
1. die Alterthuͤmer in 2 Abtheilungen:
a) die Egyptischen, Griechischen, Etrurischen und Roͤmischen,
b) die nordischen Alterthüͤmer und Merkwuͤrdigkeiten des Mittelalters.
. Gemmen, Pasten und Abdruͤcke von geschnittenen
Steinen, aͤchte und andere moderne geschlifkene Steine nebst Kostbarkeiten in Gold und Silber.
3) Die ethnographische Sammlung mit Waffen, Kleldern
u. s. w. aus fremden Laͤndern. 2 4) Die geschnitzten und gedrechselten Sachen aus Elfen⸗
bein, Bernstein, Holz und anderen Matcrialien, pous⸗ sirte Arbeiten u. s. w. . hne in eine weitlaͤufige und detalllirte Beschreibung der verschiedenen Gegenstände dieser Sammlungen einzuge⸗ hen, duͤrfte eine kurze Erwaͤhnung einzelner besonders merk⸗ wurdiger Stuͤcke nicht ohne Interesse seyn.
Zu 1. Die Sammlung der Aegyptischen Alterthuͤmer erhielt schon im 17:en Jaähehunest einige Mumien; mumij⸗ 8 sirte und Bronce Figuren; eine bedeutende Vergrößerung dere,. selben, geschah im vorigen Jahrhundert durch die von Nie⸗ buhr vor seiner Reise nach Arabien heimgebrachten Gegen⸗ staäͤnde, und durch verschledene vom Grafen Moltke ge⸗ schenkte Stuͤcke. Hierzu kam ferner im Jahre 1810„, die vom verstorbenen Staats. Minister Hoegh⸗ Heldbherg nachgelassene Sammlung. — Außer mehreren Feinern und groͤßeren ziemlich gut erhaltenen Mumien finden sich zwei Deckel von steinernen Sarkophagen in Müuͤmlensorm vor, naͤmlich ein großer wohlerhaltener Deckel von dichtem Gruͤnstein, und ein kleinerer von Floͤtz⸗Kalkstein mit Versteli⸗ nerungen von Liesenstein mit hieroglyphischen Charakteren. * Diese beiden Deckel sind Ueberbleibsel aus der Aegyptischen 88 Urzeit; sie gleichen in allen Theilen, sowohl der Fonveren 5 als concaven Seite, den Deckeln der hölzernen Mumlen⸗ kasten; beide sind mit dem gewöhnlichen Aegyptlschen Kopf⸗ putze verfehen, der eine sogar mit dem Barte, der von dem andern abgestoßen zu seyn scheint. Der Daͤntsche Alter⸗ thumsforscher Georg Zoega entdeckte diese beiden Denkmäler 8 auf einem Edelhofe in Fünen, wohin sie wahrscheinlich n“] einen im Jahre 1643 daselbst verstorbenen Oberst. Frlis ge⸗ 5 bracht waren, der in seiner Jugend weitlaͤuftige Reisen im Orient gemacht hatte. Die Sammlung enthaͤlt ferner eine Menge Figuren von Goͤttern, Priestern, Menschen und Thieren, theils aus Stein, theils aus Thon gebrannt, theils aus Bronze, theils aus Holz mit Gips üͤberzogen; eben so Vasen, Kruͤge, Tafeln aus Holz und Stein mit gemal⸗ 2 ten oder eingegrabenen Hieroglyphen, unter andern aber mmmeee.; eine vollstaͤndige Papprus⸗Rolle, welche iu dem innersten Sar⸗ kophage einer im Jahre 1821 hierher gesandten Mumie ,;; gen hatte. Die Papyrus⸗Rolle wurde gluͤcklich ohne eine BeeW..— schädigung aufgerollt; sie hat 14 F. 6 3. in der Länge, 7 3. 2 Lin. in der Breite, und ist auf beihen Seiten beschrie⸗ ben. Ueber der Schrift finden sich große und fortlaufende Darstellungen, theils, wie es scheint von Seenen aus dem Leben des Verstorbenen, theils von Opfer⸗ oder Andachts⸗ Processionen; theils Hindeutungen auf den Zustand nach dem Tode. Die Rolle ist, um auf beiden Seiten betrachtet werden zu koͤnnen, zwischen Glasplatten gelegt. — Unter den Griechischen und Roͤmischen Alterthuͤmern zeschner sich vor⸗ üglich eine schoͤne antike Buͤste des Kaisers Marcus Aurel Antoninus in kolossaler Größe aus: Kopf und 8589 sind aus Bronze, das Gewand aber aus Aegyptischem Marmor und spaͤter angefuͤgt; ferner eine weibliche kolossale Büste aus 24. nach Einigen die der Koͤniginn Berenier, nach Büste des Porphir — wurden im. alten Car⸗
dern Cleopatra's, und eine marmorne antike venfers Gatba — an Kopf des Seneca ₰ u. a. m. Viele alt⸗Roöͤmische Sachen aus Thon Jahre 1823 bei dem Dorfe Sididand, unweit des thago auf Veranlassung des Daͤnischen Consulats in Tunis aus gegraben, und nach Copenhagen gesandt. Darunter sind antike Lampen, ein siebenarmiger Leuchter, Aguus dei, das Kreuz, ꝛc. vermuthlich alle aus der Zeit, als die erste christ⸗ liche Colonie in der Naͤhe der Städte Galipia, Napdia, und Hadrumitum sich niederließ. Die Sammlung der nordischen Alterthuͤmer im Konlgl.
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