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Angelegenheiten, Herrschaft Dom 2
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rn. Salmon, eine Protestation gegen die iquels, mit welchem er jede Art von Be⸗ zlehung aufloͤsen müsse. Am Schlusse aͤußert er, daß er sich fortwährend als Repräͤsentanten des Koͤnigs Dom Pedro bei der Regierung Sr. 89 —27 v 4 r k e 8 Ein Schreiben aus Konstantinopel vom 26. Juni Cim neuesten Blatte der Allgemeinen Zeitung) sagt: Nichts be⸗ zeichnet den Türkischen Charakter mehr, als die Gleichguͤl⸗ tigkeit, mit der man sich der Feier des Batrams uͤberläßt, und die öffentlichen Angelegenheiten, die doch eben nicht am vortheilhaftesten sich gestalten, den Vorschriften des Korans, um Nachtheile der Nation, unterordnet. Seit dem 23sten der Reis⸗Effendi keine Mittheilung der fremden Gesandt⸗ schaften empfangen, und will bis zur Beendigung des Bai⸗ ramfestes alle Geschaͤfte ruhen lassen. Die letzte Note, die er von dem Niederlaͤndischen Gesandten erhielt, und die wie⸗ der von der Ruckkehr der Botschafter nach Konstantinopel handelte, war vom 18ten, und soll insofern Interesse darge⸗ boten haben, als der Pforte neuerdings bewiesen wurde, wie wenig sie von ihren nach Korfu erlassenen Antraͤgen und Einladungen zu hoffen habe, und daß die Schluͤsse, welche sie aus der Unterredung des Admirals de Rigny mit Hassan⸗Pascha gezogen, sich auf Mißverstaͤndnisse gruͤn⸗ deten. Das Mißbehagen, welches der Reis⸗Effendi immer zu zeigen pflegt, wenn von Dingen die Rede ist, die auf den Tractat vom 6. Jul. Bezug haben, soll an diesem Tage besonders auffallend gewesen seyn; er antwortete, es handle sich nicht um Erlaͤuterung von Mißverstaͤndnissen, die Pforte sey stets gewohnt, zu denken, bevor sie handle; wenn es dem Großherrn und seinen Dienern in den Sinn haͤtte kommen koͤnnen, daß sie auf die, nach den Grundsaͤtzen der vorausge⸗ setzten Freundschaft entworfenen Zuschriften an die Botschaf⸗ ter Englands und Frankreichs keine entsprechende Antwort erhalten duͤrften, so wuͤrden sie es der Zeit uͤberlassen haben, die Beschluͤsse der Maͤchte zu bestimmen. Diese Worte des Ottomanischen Ministers, die wie ein Lauffeuer von Mund zu Mund gingen, mußten dem allgemein verbreiteten Geruͤchte, daß die zwei Botschafter bereits in Syra an⸗ gekommen wäaͤren, und unverzuͤglich, zwar mit dem Trac⸗ tate vom 6. Juli in der Hand, jedoch in der Absicht er⸗ scheinen wuͤrden, sich mit der Pforte zu verständigen, allen Glauben benehmen, und erneuert die Ueberzeu⸗ gung bewirken, daß die Pforte noch nicht ihre Lage kenne, und, obgleich jeder fremden Unterstuͤtzung be⸗ raubt, sich dennoch mit ihren natuͤrlichen Alliirten in Wider⸗ spruch setze, und den Kampf gegen Rußland zu bestehen ge⸗ denke. — Die Nachrichten aus Griechenland uͤber den Er⸗ folg des Amnestie⸗Anerbletens sind auch nicht erfreulich. Die Griechischen Bischöfe, die den Auftrag hatten, das Amnestie⸗ Decret ihren Glaubensgenossen zu üͤberbringen, fanden keine Gelegenheit, sich an die Nation zu wenden, und wurden von dem Grafen Capodistrias, der sich ihnen als Repraͤsentant der Griechischen Natlon darstellte, zu Poros mit den Worten ver⸗ abschiedet: Gehen Sie zuruͤck, wo Sie hergekommen sind, und sagen Tie der hohen Pforte, daß die Griechische Nation kei⸗ ner Gnadenbezeugungen bedarf, und daß sie ihre Freiheit zu theuer erkauft habe, um sich neuerdings leeren und der Zeit nicht mehr angemessenen Versprechungen opfern zu wollen. — haben die Bischöfe am 5ten Poros verlassen, und EeʒKeFeehen begeigfen. Graf Capodistrias wird erhale saeebe 8884 e von den vereinigten Maͤchten Sresn c. Iran) sische Oberst vom Generalstaabe, Griechischen Regierung ☛‿— eeeen ben, an die Griechische Lentral Kase ee Les den Außsrot hn⸗ 500,000 Franken im Namemn der — 9 an Aultfans ser Oberst soll sch in decsem Füig sbühe 84 Lefahlen bohe⸗ den. Der Russeische Admiral Graf X. S ar. Eurepälschen Consuls in den Haßen den W eiaes 2 Meeres und des Archipels ein Rundschreiben vnn 1 1 — in er ba dem zwischen Rußland und der Pforte 97525758 nen Kriege das Visitations⸗Recht der neutralen Sch gfe nach der von England und Rußland im Jahre 1801 eee “ anspricht, und dessen Anwendung fuͤr die Zu⸗ kunft gc. Zugleich erklärt er den Hafen von Smyknä für neutral, und zegen jeden feindlichen Angriff von seiner Seite gesichert, salls man die guten Absichten seines ofes welcher den Eu andelsstand nicht beeintraͤchti „ ropaͤischen 1 achtigen wolle, anerkenne, und das⸗ keine Maaßregeln zum Nach⸗ theile der Russischen Flagge treffe. Zu Scio hat man 7
rere hundert Gei ene gegen Tuͤrkische aus
wechselt. Der 82 Jen kal Felaulls hat zwei Lze⸗ kische Corvetten so hart verfolgt, daß sie am Cap Baba auf 1e—.“; 8
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den Strand gelaufen sind. Admiral 8. ton nem Hofe abberufen und durch einen — ens se⸗ ersetzt. Diese Nachricht hat wegen der Erinnerung an Na⸗ varin hier allgemeine Freude erregt. Zu Smyrna brach am 7ten ein heftiges Feuer aus, das viel Schaden anrichtete. — Von der Donau sind 300 Saporogische Kosacken nach der Hauptstadt und auf die Galeeren gebracht worden. Diese Kosacken, welche Tuͤrkische Unterthanen, und des Einver⸗ staͤndnisses mit Rußland beschuldigt waren, ist die Regierung bemuͤht, fuͤr Russische Kriegsgefangene auszugeben. — Aus Asien lauten die Nachrichten sehr niederschlagend; die Ja⸗ nitscharen sollen zu Erzerum im offenen Aufstande seyn, und mit den im Aumarsche gegen diese Stadt befindlichen Russen gemeinschaftliche Sache gegen die Regierung machen wollen. Brasilien.
Die New⸗Times liefert solgenden, von einem Engländer geschriebenen Brief aus Rio⸗Janeiro vom 17. Mal:
„Mit dem von Buenos⸗Ayres und Monte⸗Video ange⸗ kommenen Paketboote bin ich so eben hier eingetroffen, und da ich genoͤthigt seyn werde, einige Wochen hier zu bleiben, so beeile ich mich, Ihnen die Neuigkeiten des Tages mitzu⸗ theilen. Diese beziehen sich auf die Angelegenheiten Portu⸗ gals und auf den Krieg mit Buenos⸗Ayres. Die Angele⸗ genheiten Portugals werden hier, trotz des Interesses, wel⸗ ches der Kaiser und seine Familie und viele der Bewohner, in Folge ihres Ursprungs daran nehmen, keinesweges als eine National⸗Sache angesehen. Die Volksmasse betrachtet sie sehr gleichguͤltig. Portugal ist daher eine Pallaste und kei⸗ nesweges eine Staatsfrage. Die Brasilier sind in der That ei⸗ fersuͤchtig darauf, daß der Kaiser an seinen erblichen Besitzun⸗ gen haͤngt, indem sie befuͤrchten, daß seine Aufmerksamkeit von ihnen gezogen werden koͤnnte oder daß die Huülfsquellen des Landes zu einem fernen Streite angewandt werden duͤrften. Aus dieser Ursache ist er genöͤthigt gewesen, den Brasiltern alle nur moͤgliche Genugthuung zu leisten, und sein Wort zu geben, daß er sie nicht verlassen will. Dies ist die Ursache, warum er seine erste Abdankungs⸗Acte schon im Mai 1826 publicirte und sie am 3. Maͤrz d. J. wiederholte. Er that dies, wie Sie aus seiner bei Eroͤffnung der Kammern gehal⸗ tenen Rede ersehen werden, lediglich, um die Brasilier zu beruhigen. Sie muͤssen indessen aus Obigem nicht schließen, daß man hier fuͤr die Angelegenheiten Portugals kein Inte⸗ resse fuͤhlt. Der Kaiser ist als Mann und Fuͤrst stolz auf seinen Ursprung, und wuͤnscht nichts so sehr als die Wohl⸗ fahrt seiner Familie und seiner Landsleute. An diesen Ge⸗ sinnungen nehmen alle diejenigen Portuglesen und Brafilier mehr oder weniger Theil, deren Eltern urspruͤnglich aus Portugal hierher kamen, und die naturlich die mäaͤchtigste und aufgeklaͤrteste Klasse in Brasilien ausmachen. Auch eine
Nenge der wirklichen Brasilier fuͤhlen fuͤr die Europälschen Portugiesen und wuͤnschen, daß sie eben so glücklich seyn moͤgen, als sie selbst, nur muß dies, wie sie sagen, ohne alle Gefahr fuͤr Brasillen geschehen. Sie fuͤrchten eine solche Gefahr, weil sie einsehen, daß, wenn der Kalser sie verließe, ihr Vaterland eine Beute von Abentheurern werden und in Anarchie und Verwirrung zuruͤckgestuͤrzt, ja vielleicht zerstuüͤk⸗ kelt und in ein zweites St. Domingo verwandelt werden wuͤrde. Dies ist der Zustand der Portugiesischen Frage bis jetzt; sie hat nunmehr aber eine andere Ansicht angenommen. Mit dem in 44 Tagen von Porto gekommenen Schiffe Importador er⸗ fuhren wir die ersten Symptome der Treulosigkeit des Regenten und der Intriguen seiner Mutter, und diese unguͤnstigen Nachrichten fangen an, sich durch Mittheiluugen aus an⸗ dern Ländern zu bestäͤtigen. Der Kaiser weiß von der auf Sir F. Lamb'’s Befehl effectuirten Zuruͤcksendung der von Rothschildt abgesandten Gelder — von dem Aufhören der constitutionnellen Hymne — von den Beleidigungen, welche die durch ihre liberalen Gesinnungen bekannten Individuen zu erdulden haben — daß die Kammer der Deputirten auf⸗ geloͤst ist — daß die Moͤnche zur Feier dieses Erelgnisses illu⸗ minirt haben — daß sich der Regent „Se. Maj.““ stillisirt — daß die Maͤnner, die in Dom Pedros Interesse sich be⸗ finden, verabschiedet worden sind, kurz daß Miguel schnell zue souveralnen und absoluten Macht vorschreitet. Alles dies hat einen starken Eindruck auf das Gemuͤth des Kaisers gemacht. Diejenigen, die mit ihm daruͤber gesprochen haben, sagen, er sel rasend vor Zorn. Im ganzen genommen fuͤhlt er sich indessen nicht getaͤuscht. Nie hatte er viel Vertrauen in Miguel und weniger in seine Mutter. Seine Ernennung zum Regenten war das Resultat der großen Ueberredung von Seiten einiger fremden Maͤchte. Man hat ihn oft sa⸗ gen hoͤren, daß er diese Wahl bereuen wüͤrde, und beinahe mit dem naͤchsten Packethoote sandte er Befehle an seine Repraͤsentanten in London, daß sie auf ihrer Huth sein
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