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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. 8 Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Superintendenten Ideler zu Beeskow, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen geruhet. eist: Der Ober⸗Berg⸗Hauptmann und Chef des 7 Salz⸗ und Huͤttenwesens, Gerhard, nach Halle. b
Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 24. Juli machte der Graf Molé das Résumé der allgemeinen Be⸗ rathung über den Entwurf wegen Auslegung der Gesetze nach zwei Cassations⸗Urtheilen, nachdem noch der Herzog Decazes seine Meinung darüber abgegeben hatte. Der 2te Artikel des Entwurfes, hinsichtlich dessen von den Mar⸗ uis v. Malleville und v. Frénilly verschiedene Amen⸗ dements in Vorschlag gebracht worden waren, gab zu einer Discussion Anlaß, in deren Laufe sich, außer den Verfassern derselben, auch noch der Vicomte Lainé, der Bericht⸗ erstatter, der Großsiegelbewahrer und der Mini⸗
er des oͤffentlichen Unterrichts vernehmen ließen. Det Gesetz⸗Entwurf wurde hierauf ohne irgend eine Verän⸗
mit 111 Stimmen gegen 42 angenommen.
derung putirten, Kammer. Sitzung vom 24. Juli.
u Anfang dieser Sitzung legte der Finanz⸗Minister der Ver⸗ mlung einen neuen, aus einem einzigen Arrikel bestehen⸗ dam Gesetz⸗Entwurf folgenden Inhalts vor: „Der Stadt
aris werden, zum immerwaͤhrenden Genusse, der Platz XVI. und die unter dem Namen der Elysaͤlschen Felder, so wie solche in dem angehaͤngten Plane bezeichnet find, bekannte Promenade, mit Einschluß der dem Staate dcrigen Gebäude, jedoch ausschlleßlich der beiden Graͤ⸗ den des Platzes Ludwige, ffen⸗ vesche den Garten der Tuilerien einfassen, über 19 8 28 dieser Concession i far Haris erbindlichkeit verknuͤpft: 1) die Kosten der
3 dt * 5 die Sta vufschtigung und Unterhaltung des bezeichneten Gebiets zu tragen; auf demselben in dem Laufe von fuͤnf Jahren Verschönerungen fuͤr minde⸗ ens 2,230,000 Fr. zu machen; und 3) dem abgetrerenen errain, welches übrigens weder im Ganzen noch einzeln verͤußert werden darf, seine gegenwaͤrtige Bestimmung zu erhalten.“ Der Minister begruͤndete den Antrag dadurch, daß die 295 — — eens oͤffent⸗ jergänge darbiete, in Rede stehende
durch ihren Umfang den Beßuͤrfnissen been⸗ wohner wahrhaft entspreche —E Volksfesten die⸗ nen könne; es habe sonach natuͤrli sacgeschienen, daß die Stadt, die den Nießbrauch jenes his auftigen Gebiets habe, auch für die Erhaltung der darauf befindlichen Pflanzungen sorge, und die Kosten der Unterhaltung trage; bis zum Jahre 1824 seyen aber diese letzteren, zum Belaufe von jöhrlich 5000 Franken von dem Ministerium des Innern bestrit⸗ ten worden, wogegen der Ertrag von etwa 6000 Franken zu dem Krongute eingezogen worden sey; um endlich dieser
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₰ inde zu machen und die schon zu ver⸗
Verschöͤnerungs⸗Pläͤne zu ver⸗
wirklichen, habe die Regierung es am e; gefun⸗ esetz⸗
den, jenes ganze Gebiet unter in dem
gehoͤren sie
angeführten Bedingungen der Stadt abzutreten — Hierauf wurden die allgemeinen Berathungen über das Budget des See⸗Ministeriums fortgesetzt, bei welcher Gelegen⸗ heit der General Sebastiani einige interessante Aufschluͤsse uͤber die Colonien gab. Die Ausgaben fuͤr dieselben beliefen sich, seiner Behauptung nach, im Jahre 1820 auf 11,861,287 die Einnahme dagegen nur auf 5,791,287 Fr. Aus⸗ all 6,070,000 Fr.; im näͤchsten Jahre, meinte er, wuͤrden dagegen die Ausgaben 15,252,234 Fr.; die Einnahme 8,572,234 Fr.; der Ausfall daher 6,680,000 Fr. betragen. Der Red⸗ ner machte hierauf die verschiedenen Colonien, die sich jetzt noch im Besitze Frankreichs befinden, namhaft; er behaup⸗ tete, daß wenn Frankreich seinen Bedarf an Colonialwaaren, statt aus seinen Colonten, aus beiden Amerika's bezöge, es
laͤhrlich 30 Millionen sparen wuͤrde; rechnete man hierzu noch
die obigen 6 Millionen, so kosteten die Colonien jährlich 36 Mill. Nach dieser Berechnung beleuchtete der Redner die Frage, ob die Fruͤchte, welche die Colonleen dem Mutterlande dar⸗ boͤten, die Opfer, die dieses ihnen dagegen braͤchte, aufwöͤ⸗ gen. „Die Anhaͤnger des Colonial⸗Systems,“ außerte der⸗ selbe, „berufen sich auf den Absatz, welchen die Colonleen den inlaͤndischen Producten verschaffen, und fuͤgen noch die politische Betrachtung hinzu, daß, um eine Marine zu hal⸗ ten, man Colonieen haben muüsse, wogegen sie von der an⸗ dern Seite auch wieder behaupten, daß, um Colonieen zu haben, man eine Marine halten muͤsse. Wir haben eine Seemacht, weil wir sie zur Vertheidigung des Staats und zur Beschuͤtzung unseres Handels fuͤr nothwendig halten. Diese Seemacht indessen, die sich noch im vorigen da dee bei Navarin so große Anspruüche auf unsere Achtung erworben hat, wird den Seekraͤften Englands noch lange nicht die Spitze bieten koͤnnen, obgleich man nicht gern die Hoffnung aufgeben mag, die Freiheit der Meere und mit ihr die Un⸗ abhaͤngigkeit der Nationen eines Tages werkthaͤtig geschuͤtzt zu sehen. So wie aber die Sachen jetzt stehen, duͤrfen wir uns nicht verhehlen, daß wir unsere Colonieen nur besitzen, weil es England so gefällt. (Murren.) Ja, m. H., wir koͤnnen unsere Factoreien in Indien und Madagascar nicht beschuüͤz⸗ zen. Das Senegal ist erst im Entstehen, und hat nicht den mindesten Stuüͤtzpunkt. Die Infel Bourbon, der es an ei⸗ nem Hafen fehlt, um große Schiffe aufzunehmen, haͤngt voͤl⸗ lig von Isle de France ab; das Franzoͤsische Gulana befin⸗ det sich ohne allen Schutz, und die Inseln Guadeloupe, les Saintes und Martinique sind ganz in der Gewalt der Eng⸗ läͤnder. Ich habe bisher bloß von den Unkosten gesprochen, die unsere Colonien uns verursachen, und von der Schwie⸗ rigkeit, ja der Unmoͤglichkeit sie zu vertheidigen. Es bleibt mir jetzt noch uͤbrig Sie daran zu erinnern, wie piel Men⸗ schen uns die Erhaltung derselben kostet. Ich wage es nicht Ihnen eine Liste der Verluste, welche ünsere egimenter sahrlich erleiden, vorzulegen. Unser Soldat kann dem Klima in den Landstrichen, welche unter dem Aequator liegen, nicht widerstehen. Bei alle dem bitte ich ja nicht zu lglauben, daß es meine Absicht sey, die Colonien aufzugeben. Wir muͤssen sie behalten, und ich will Ihnen sagen, durch welches Mittel. Dieses Mittel findet sich auf den Inseln selbst. Ein zahl⸗ reiches Menschengeschlecht, welches aus Afrika hinuͤber gebracht worden, ist mit dem Klima des Landes vertraut, welches gleichsam sein eigenes ist. Die Vorsicht gebietet uns, dafür Gorge zu tragen, daß es sich desselben nicht bemächtige. Auf Martinique giebt es 10,000 Patronisirte, die in eimem sehr ungewissen Zustande leben. Diese Patronisirte sind ent⸗ weder Schwarze, die ihre Freiheit erlangt haben, aber die dafuͤr festgesetzte Summe nicht haben . koͤnnen, oder ehemalige Sclaven, welche von ihren großmuͤthigen Herren fruͤber als diese solches nöthig hatten, freigelassen worden sind. Unter dem Schuhe von Fidei⸗Commissaeien stehend,
von nun an gleichsam neuen Herren an, welche