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und von allen Geschworenen unterzeichnet, worin es im We⸗ sentlichen hieß, daß sie uͤber die Sache berathschlagt und gefunden haͤtten, daß sie nicht im Stande waͤren, sich uͤber den definitiven Spruch zu vereinigen!¹! Dieses Aktenstück ward gehoͤrig zusammengelegt und verstegeit, die Frage des sie bewachenden Beamten: ob sie einig waͤren, von einem Geschworenen bejaht, und dem Beamten zugkeich das versie⸗ gelte Papier uͤberreicht, daß dieser natuͤrlich für das Urthetl der Jury hielt. Letzterer wurde in Folge dessen die Erlaubd⸗ niß ertheilt, sich nach Hause begeben zu duͤrfen. Als der Richter am naͤchsten Morgen dieses auherordentliche Akten⸗ stuͤck las, war er, wie man leicht denken kann, sehr aufge⸗ bracht uͤber den Mangel an Achtung von Seiten der Jury gegen das Gericht. Die Geschworenen erhielten einen ern⸗ sten Verweis und die Aufforderung, den naͤchsten Tag zur Anhöͤrung ihres Urtheils vor Gericht zu erscheinen, wo dann nach einer gehöͤrigen Ermahnung einem jeden derselben eine Strase von 25 Dollars auferlegt ward.
In Baltimore sind aus Buenos⸗Ayres durch das Bri⸗ tish⸗Paket Nachrichten vom 12ten und durch Privat⸗Briefe bis zum 15. April eingelaufen. In der Nacht vom 12ten fand ein Gefecht zwischen Admiral Brown's Schiffe und einen Theil des in Pozos vor Anker liegenden Brasiliani⸗ schen Geschwaders statt. Es dauerte während des ganzen folgenden Tages fort, doch war der Verlust von beiden Seiten nicht von Bedeutung. Der Schooner Alexander, von Santos, befand sich am 13ten bei Tages⸗Anbruch mit⸗ ten im Brasilischen Geschwader, lief aber ungehindert in die innern Häfen von Buenos Ayres ein.
Ein Privatbrief aus Valparasso vom 26. Februar (im Morning⸗Herald) meldet, daß sich Bolivar's Parthet daselbst in den letzten Zuͤgen befinde. Ein Spanischer Pirat hatte unweit Lima zwes Schiffe genommen, deren Last nicht we⸗ niger als resp. 14,000 und 16,000 Dollars werth war. Er ging nach Guayaguil und behandelte, wie man sagte, die efangene Mannschaft sehr wohl. Vor demselden Hafen
euzt noch ein vee, i. reuzt noch eine andere Brigg. S88. S4. 1ℳ 9.
Inland. 1
Stralsund, 25. Jult. Die zwethundertjöhrige Jubel⸗ Feier des sogenannten Wallenstein⸗Festes, zum Andenken des tapfern und erfolgreichen Widerstandes, den Stralsund im dreißigjährigen Kriege jenem Feldherrn leistete, ward hier in diesen Tagen mit der innigsten Freude und Dank gegen den Allmächtigen begangen. Schon vorgestern, am Vorabend des eigentlichen Festtags, waren die Bewohner der Stadt beschaͤftigt, ihre Haͤuser mit Laubwerk, Festons, Kränzen u. dgl. m. zu verzie⸗ ren; im Hafen wurden die zur großen G.egei Parthik um den Daͤnholm bestimmten Kähne mit Flaggen und Kränzen ge⸗ schmückt. Nachmittags 4 Uhr gab das von Seiten der Kaufmannschaft auf die Rhede beorderte 891% Johanna Beata (auf welchem vor einigen Jahren Ihre Koͤnigl. Ho⸗ heiten der Kronprinz und die Kronprinzessin hierselbst eine kleine Fahrt gemacht hatten) mit Kanonenschuͤssen das Sig⸗ nal zum Beginn des Festes und namentlich zu der veranstal⸗ teten Wasser⸗Parthie. Zu gleicher Zeit ward das Fest von allen Thuͤrmen eingelaͤutet. Sechszig bis siebenzig Segel⸗ böͤte fuhren unter Begleitung von zwei Musikchören auf die Rhede, und wurden daselbst von dem obengedachten Schiffe, welches mit Flaggen verziert war, und dessen Segelstangen Matrosen besetzt hatten, mit Kanonenschuͤssen begruͤßt. ie Wälle der Stadt waren mit unzaͤhligen Menschen, die Zeugen die⸗ es angenehmen Schauspiels waren, besetzt. Die Böͤte fuhren serauf unter Musik um den Baͤnhoim (eine kleine zur tadt gehörende Insel, die bet der Wallensteinischen VBela⸗ gerung eine wichtige Rolle gespielt hat) und kehrten gegen Abend in den Hafen zuruͤck. Einige zu dieser Feter gedich⸗ tete Lieder wurden während der Wasserfahrt von den Theil⸗ nehmern derselben gesungen. Abends 8 Uhr zogen die beiden Musikchoöͤre, welche die Wasserfahrt begleitet harten, unter einer zahlreichen Begleitung der Einwohner durch die festlich
geschmuͤckten Straßen der Stadt.
Gestern mit Sonnen⸗Aufgang begannen Kanonenschuͤsse von dem auf der Rhebe befindlichen Schiffe Johanna Beata die Feier des Tages. Von jedem der 3 Hauptthuͤrme weheten 4 große Flaggen, naͤmlich die Preußische, Schwedische, Dä⸗ nische und Stralsundische. Um 5 Uhr mwurden von den Kirchthuͤrmen geistliche Lieder mit Posaunen geblasen, und um 7 Uhr ertönte großes Geläute von allen Thuͤrmen. In den drei Hauptkirchen ward demnächst seierlicher Gottesdienst gehalten, zu dessen Verherrlichung Musik⸗Auffuͤhrungen ver⸗ anstaltet waren, und nach geendigter Predigt ward das „Herr Gott dich loben wir“ unter Posaunenschall gesungen. Nach dem Gottesdienst versammelte sich die Buͤrgerschaft mit Wehr und Waffen, und zog im Parademarsch mit thren Fahnen auf den alten Markt, woselbst sie ein Viereck for⸗ mirte. In die Mitte desselben traten Se. Durchlaucht der Fuͤrst Puttbus, die hiesigen Militair,Behörden, der Magi⸗ strat, die Repraͤsentanten der Buͤrgerschaft und die städtischen Offiztanten, die Lehrer des Gymnasii ꝛc., und nach einer kurzen Rede des Buͤrgermeisters Dr. Kuͤhl ward unter Mu⸗ sikbegleitung von allen Anwesenden das Lied „Nun danket alle Gott“ gesungen. Hierauf marschirte die Buͤrgerschaft in Parade nach ihrem Sammelplatze auf dem St. Johan⸗ nis,Hof zuruͤck, woselbst sie auseinander ging. Um 2 Uhr zog die hiesige Buͤrger⸗Schuͤtzen⸗Compagnie nach der Vogelstange in ihr daselbst errichtetes Lager, woselbst ihnen, im Koͤnigs⸗ Zelte ein Festmahl gegeben ward. Auch hier war von dem Magistrate und den Alterleuten des Gewandhauses ein gro⸗ ßes Mittagsmahl veranstalter und außerdem waren verschie⸗ dene Gesellschaften an öͤffentlichen Orten zu Mittagstafeln zusammengetreten. Die fuͤr den Nachmirtag und Abeud des Lages bestimmten sonstigen Lustbarkeiten beim Heinholze und der Vogelstange wurden wegen unguͤnstiger Witterung bis zum nächsten Sontag verschoben und ein Frei⸗Ball auf einem
jesigen Ball⸗Saale trat an deren Stelle, welcher bis zum Morgen des folgenden Tages wͤährte. Abends hatten die Einwohner mehrere Haͤnser freiwillig illummnirt. In den Armenhaͤusern erhielten die Bewohner derselben ein ange⸗ messenes Mittagsmahl, eben so die Haͤunslinge im Zucht⸗ und Arbeitshause. Alle Stadt⸗Armen empfingen eine Ver⸗ besserung ihrer gewoͤhnlichen baaren Unterstuͤtzung.
Heute erfolgten im Gymnasium die Schul⸗Feierlichkeiten,
wobet der Director eine Fest⸗Rede hielt. — 1
Königliche Schauspiele. Sonnabend, 2. August. Im Schausplelhause: Die Ahnfrau, Trauerspiel in 5 Abthellungen, von F. Grillparzer. (Mad. Pann: Vertha, und r Pirscher, vom Stadt⸗ Theater zu Magdeburg: Jaromir, als Gastrollen.)
Koönigsstädtsches Theater.
Sonnadend, 2. August. Zum Erstenmale: Die Erbschaft. Schauspiel in 1 Akt, von A. v. Kotzebue. Hierauf⸗ Nur er will sprechen. Zum Beschluß: List und Pflegma.
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4
Berliner Börse. Den 1. Angust 1828.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Zettel. (Preusa. Cour.)
2FAIPrrGell. IAEdha.
Sr. =—Schuld-Sch.] 4 91 ¾ 91 Pomm. Pfandbr.] 4 — 1103 Pr. Engl. Anl. 18 5 103 — sskur- n. Neum do. 4 104 ½, — Pe. Kagk Aal. 22 5 102⁄⁄ — sciblesiache 40 4 — 1084 B,Ob inclLiu. I2 — 99 [Pomm. Dom. do- 5 1. ₰ Kurm. 0b. m. 1.C] 4 90 ½ 90 M1bl. 40. 4213 1085 3 — Neum. Int. Sch. d0 4 — 907¾ Ounpr. 40. 5 105 ½1 — Herlin. Send Ob.] 5 101 — [Rachbw C. A hmb 43 — Konigabg. 4°. 4. 89 ½ 89 [42 4. 1. 1e.b——4989 — ElMisger 4n. 5 101 ½ 100 8 258. 8-4. 4 Kmb 508 — Danz do. in Th.2 — — duo 4. NmbL — 50½ — Weahpr. Pfdb. A. 4 — 96
dno Adito B. 4 8953 Sah vollw. Dac 2 — Grof.br. Po*. d0. 4 381³⁵ ß srgedfichedor. — 13 ½ 11 Oupr. Pfandbrf.] 4 96 ½ 96 ¾ Diaconto — — —
Gedruckt bet Hayn.
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AKNedacteur Johs⸗