sehr gut befestigt ist und diese beherrscht.
ten jedoch ihre Fahrt fortsetzen. An allen Lebensmitteln, besonders Zucker und Kaffee, deren Verbrauch hier erstaun⸗ lich stark ist, ist Ueberfluß vorhanden; nur an Eisen und Holz leiden wir Mangel.
Die Regierung ist gegen die Ausländer uͤberaus milde⸗ Eine Spanische Prise, deren Schiffs⸗Papiere nicht in Ordnung waren, wurde auf Reclamation des Spanischen Consuls sogleich freigegeben. Einem Franzoͤsischen Kaufmanne, welche Bona beim Ausbruche des Krieges verlassen, wurde auf Anhalten des Sardinischen Consuls Erlaubniß ertheilt, sein Eigen⸗ thum entweder zu verkaufen oder am Bord eines neutralen Schiffes nach Frankreich zu schicken. Die Französischen Ge⸗ fangenen werden sehr menschlich hehandelt: von der Regie⸗ rung erhalten sie täglich Rationen, fuͤr die uͤbrigen Beduͤrf⸗ nisse sorgt der Sardinische Consul, der während der Abwe⸗ senheit des Franzoͤsischen dessen Geschaäft uͤdernommen hat. Zwei gefangenen Tapitamnen wurde sogar gestattet, die Land⸗ häͤuser Europaischer Consuln zu beziehen. Ueder die Friedens⸗ Geruͤchte verlautet indessen nichts Näheres. Cabinets⸗Ge⸗ heimnisse pflegen hier zu Lande selten verschlossen zu bleiben, da sie meistens durch die Häͤnde der Dragomans und der Juden gehen.
Die Aufmerksamkeit des Dey ist vorzugsweise auf die großen Eretgnisse in der Levante gerichtet. Zwischen hier und Tunis findet ein sehr lebhafter Courier⸗Wechsel statt, indem der dortige Pascha meistentheils sehr wohl unterrich⸗ tet ist.
Vor einiger Zeit hatte der Englische Consul, Hr. Tho⸗ mas, eine Audienz bei dem Dei, um Letzteren zu befragen, welche Parthei er bei der jetzigen Stellung der drei Maͤchte zu der Ottomanischen Pforte ergreifen wuͤrde, und ob die Englischen Unterthanen fuͤr ihre persoͤnliche Sicherheit zu befuͤrchten hätten. Der Dey wollte anfangs wissen, aus welchem Gesichtspunkte England seine Verhaͤltnisse zu Algier ansehe, und auf die Versicherung des Consuls, daß seine Re⸗ gierung hoͤchst freundschaftlich gestimmt sey, erklärte er, da
der Großherr den Algierern wahrend ihres Krieges mit Eng⸗
land nicht beigestanden habe, glaube er sich nicht perpflichtet,
dem Großherrn Hülfe zu senden; er sey kein Unterthan des Ottomanischen Reiches und ungeachtet seiner Privat⸗ Streitigkeiten mit Frankr die strengste Neutralität beobachten; die Englaͤnder n daher, wie alle übdpi⸗ gen Christen, ganz ruhig ier bleiben. Diese Erkläͤ⸗ rung lleß sich von dem Character des Deys erwarten. Ob⸗ gleich entschlossen und sogar hartnaͤckig, ist er dennoch be⸗ sonnenen Characters und über die wahrhaften Iuteressen und Huͤlfsquellen seines Landes vollkommen aufgeklärt. Die Kaufleute und die meisten Reichen sind ohnehin mit dem Kriege gegen Frankreich unzufrieden. Dagegen athmet die Soldateske, ein Gemisch Tuͤrkischer Abentheurer, einen fa⸗ natischen Haß gegen die Christen. Von ähnlichen Gesinnun⸗ gen sind die beiden vornehmsten Mintster beseelt, der Rasn⸗ hardie, Schwager des Dey, und der Aga, dessen Schwte⸗ gersohn. Der Dey sucht unter den Tuͤrkischen Soldaten die strengste Ordnung zu halten und wo möglich ihre An⸗ zahl zu vermindern; er ist daher sehr verhaßt bei ihnen und sein Lehen beruht einzig auf der Treue der Besatzung seines Schlosses Karban, welches, nach der Seite der Stadt zu, In der neuesten Zeit hat der Dey eine Menge Koraglis und schwarze Secla⸗ ven unter die Soldaten aufnehmen lassen, die ihm persoͤn⸗ lich sehr zugethan sind. .
Ein gewisser Hadschi⸗ Ali⸗Reis, der bereits einen Ge⸗ sandtschafts⸗Posten zu London bekleidete und füͤr einen Al⸗ gierer nicht geringe Kenntnisse besitzt, spielt am hiesigen Hofe eine große Rolle und dürfte dazu bestimmt seyn, die Unter⸗ handlungen mit Frankreich wieder anzuknuͤpfen.
Nord⸗Amerika.
Eine New⸗Yorker Assoctation hat, ossenbar in der Erwartung, daß die neuen Reqularionen wegen Beschuüͤtzung der einheimischen Manufacturen dauernd seyn werden, Preise ausgesetzt, um zu Verdesserungen in mechautschen und Manufactur⸗Arbelten aufzumuntern.
Einem Baltimore⸗Blatte zufolge ist man daselbst mit
der diesjaͤhrigen Erndte sehr zufrieden. Unsere Maͤrkte, heißt es darin, sind nicht nur mit den verschtedenartigsten Fruͤchten, sondern auch mit Fleisch und Fischen aller Art so reichlich versehen, als nur immer das Herz eines Epicu⸗ raͤers verlangen kann. Wir muͤssen der Natur dvanken, daß es hier nur des Fleißes bedarf, um des Guten zu genießen, welches die Natur bei uns mit so verschwenderischen Hän⸗ den austheilt, während unsere Mitmenschen in andern Thei⸗ len der Welt unter den traurigen Wirkungen der Hungers⸗ noth leiden muͤssen.
Inland.
Stettin, 4. August. Das erfreuliche Geburtsfest un⸗ seres innig verehrten Koͤnigs gab Millionen seiner treuen Unterthanen die willkommene Veranlassung, ihre Herzen zum Himmel zu erheben mit Dankgebet und frommen Wuͤnschen fuͤr die lange Erhaltung, das Gluͤck und die Zufriedenheit des geliebten Landesvaters. Diese heiligen Gefuͤhle haben sich gestern ausgesprochen in den Tempeln, in haͤuslichen und geselligen frohen Kreisen.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 6. August. Im Opernhause: Dienstpflicht, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von A. W. Iffland. (Hr. Eßlair, vom Koͤnigl. Baierischen Hof⸗Theater zu Muͤnchen: den Kriegsrath Dallner, als Gastrolle.) e Airnss Koönigsstädtsches Theater. —
Mittwoch, 6. August. Die Italienerin in Algier. Ko⸗ mische Oper in 2 Akten; Musik von Rossini. (Funfzigste Vorstellung dieser Oper.)
—
Berliner Börse. Den 5. August 1828.
Amtfl. Fonds. und Geld-Caurs-Zettel. (Preuss. Cour.)
ERmm 221 [IMArief. Celd.
Sr. =—Schuld -Sch. 4 91 ½ 91 [Pomm. Pfandbr.
Pr. Engl Anl. 181 5 103 — skur- u. Neum. do. Pr. Engl. Anl. 22 5 1021 — sSchlesische do. D.Ob incl. Li.II 28 —- 99 [ponn. D. d Kurm. Ob. C*90¾ 90 ¾ HhIarkL. 40. Neum.Int. Sch.do. 4 — 90 ½ Oupr. do. „5 Berlin. Stadt-Ob., 5 104 — Rückst. C. diKmb. — Königsbs. do. 4 89 ½ 89 40. d0 d.Neak —49 — Elbinger do. 5 [1011 — [LZins-Sch. d. Emk.] —- 50 — Dama d0. in Th.z — 20 ½ 30 ¾ — ßꝙϑͥ A. Nk. — 50¾ * Wesipr. Pfdb. A. 4 97⁄½ — — abs
diue dita B. 4 96 3 — IIoll. vollw. Dac - 20 —
Grolschz. P. do. 4 99 — Friedrichsd'or . — 13 13 ⅔ Oupr. Pfandbrf.] 4 97 ½ Discaonto — —
Mechrzel- und 0219ü1-Cour«. Preuss. Cour. (Berlin, den 5. Augun.) Frrtef. SU7. Amaterdaum. 8 0 Fl. sKarm 144 †. — efersee 250 Fl. [2 ML. 142 mmmhnseeeen“ 300 Mk. Korz 151 — 4o . ... v’g,F 300 Mk. [2 Ma. 15 ⁄⁄3 — Ibo9..nöb 7 1 189 3 Me. . 6 25 — FvFHö 1ene. Da e. [2 AMc. 215 4— Wien in 20 N1 à .. . 150 FlL. [2 Ma. — [103. Augsburg.. .. e. 150 Fl. s2 M. [103½ † — vC“ 100 Thl 2 Mr. 99 99 ¼ BEBBB— 100 I. U.e.. [.,öS Franbsurt a. M. WZ.... 150, FPI. [2 Me. 1032 ,119284 Pctershurg. DN. .. .. . .. 100 Rbl. 13 Wch. 293 — Ues, .... . .. .... 100 hmu Wa⸗. 18—
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Wien, 30. Jali. 124 88
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