1828 / 211 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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auch wirklich Statt und wurde hen Artille⸗ risten der Koͤnigl. Freiwilligen gezogen. Prachtvolle Er⸗ leuchtungen, verschiedene Triumphwagen und Triumph⸗Bo⸗ gen (so sagt die Madrider Zeitung), reiche Spenden an Wohlthätigkeits⸗Anstalten um die Anwesenheit des Königs zu feiern, verherrlichten den Tag der Ankunft des Fuͤrsten⸗ paares in Valladolid.

Auf Ansuchen des Intendanten und zugleich Corregi⸗ dors von Burgos und der Magistraͤte der Merindades von Alt⸗Castilten haben Sr. Majestaͤt mittelst Dekret d. d. Pa⸗ lencia 20. Juli. zu befehlen geruher, daß der Weg von Burgos uͤber Villarcayo noͤrdlich hinaus in eine solldgebaute Heerstraße umgeschaffen werden und sich in der Stadt Be⸗ rudo mit dersenigen Straße vereinigen soll, welche die Stadt Castro Urdiales anlegen läßt und welche bis zum Hafen gleiches Namens, bis zu dem Hafen von Laredo und bis an den Fluß Ria de Lmpias fuͤhrt. Dies ist der kuͤrzeste Weg von Alt⸗Castilien bis zur Küste von Canta⸗ brien und verspricht man sich durch diese neue, fuͤr Fracht⸗ wagen eingerichtete Heerstraße große Vorthelle für die Exportatlon des Getreides und des Weins aus Alt⸗Ca⸗ stillen. Der üE. hat der Handels⸗Kammer zu Ca⸗ dir einen Königl. Befehl mitgetheilt, welchem zufolge die Ausfuhr von Schminkbohnen (Indias) aus den Ca⸗ narischen Inseln freigegeben worden ist.

Die Englische Handels⸗Brigg, Littte George, ist, von Rio⸗Janeiro kommend in Gibraltar angelangt. Sie hatte jenen Hafen am 5. Mai verlassen, und bringt die offtzielle Nach⸗ richt mit, daß der Kalser von Brasilien der Repuhlik Bue⸗ nos⸗Ayres zu jener Zeit das Ulnmatium, den Abschluß des Friedens bezweckend, zugesandt und gleichzeltig in der Kammer erklaͤrt habe, daß, wenn gedachtes Ultimatium nicht angenommen werden sollte, er den Krieg ohnfehlbar mit der groͤßten Energie fortsetzen wuͤrde.

Die 4te Nummer des Correo litterario y mercantil enthält: Statistische Nachrichten uͤber Rußland: Auszuͤge aus den Décades de medicine und unter der Rubrik: Ver⸗ mischte Nachrichten allerhand Anecdoten, die eben so wie die vorher benannten Artikel aus den Französischen Zeitungen abgeschriehen sind; ferner einen höchst langweiligen Artikel über die Individuen des hiesigen Theater⸗VBallers, dammt die Liste der in England auf verschiedene Waaren und factur⸗Erzeugnisse vom Jahre 1820 1827 jährlich dezahl⸗ ten Ruͤckzolle und Ausfuhr⸗Präͤmien, und einen Arrikel, Musik betitelt, worin erzaͤhlt wird, was Aristoteles von

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der Musik gesagt habe. E1““ 8 8 . * 58 28 Fwühs Er 3z 1 9

Ein Schreiben aus Konstantinopel voin 10. Juli (in der Allgem. Zeitung) enthält Nachstehendes: Die Pforte hat durch den Niederländischen Gesandten am 27. Junt ein abschlägiges Antwortschreiben des Grafen Gutlleminot, aus Korsu vom 14. Juni datirt, auf die ihm gemachte Emladung zur Ruückkehr nach Konstantinopel erhalten; sie schien daruͤber sehr betroffen, ob man gleich allgemein darauf vorbereitet war. Bei dem Großwesster hatte noch an demselben Abende eine große Rathsversammlung statt, welcher der zu Akser⸗ man bevollmaͤchtigt gewesenen Tzigouch Baschi beiwohnte. Man weiß nicht genau, welche Beschluüͤsse in dieser Sitzung gefaßt worden sind, man vermuthet aber, daß den Hoͤfen von London und Paris neue Vorschläge gemacht werden sollen, wiewohl man sich immer noch mit der Hoffnung troͤstet, Hr. Stradsort⸗Canning werde von der gemachten Einladung Gebrauch machen, und bald wieder in Konstanti⸗ nopel eintreffen. Es ist merkwürdig, welches Vertrauen die Ottomanischen Minister in das neue Englische Ministerium setzen, und mit welcher Zuversicht sie sich dessen Beistandes zu erfreuen glauben, ob sie gleich keinen öͤffentlichen Act zu ihrer Rechtfertigung anfuͤhren können. Hinsichttich der Kriegs⸗ vorfälle hat die Regierung das Princip angenommen, nur die ihr ngenn bekannt zu machen; so wuürde vor einigen Tagen ein Buͤlletin ausgetheilt, worin es hieß, die Belage⸗ rung von Anapa sey in Folge eines von der Besatzung ge⸗ machten Ausfalles, der den Russen an 8000 Mann gekostet, eebaen. Die Anstalten zur Vertheidigung des Landes,

bsonders der Hauptstadt, werden jedoch nun mit vielem

MNachdruck betrieben, und ein Firman, der die Entfernung aller noch in der 722n. ansäßigen Grlechen, besonders der und Arbeitsleute besichlt, deutet darauf hin, daß die Pforte mit dem Gedanken umgehe, sich auf das Aeußerste zu ver⸗ alle die feindlichen Armeen die Faupt⸗ reue ihrer Bewohner rechnen wolle. Konstantinopel se hb

theidigen, und daß sie, im stadt bedrohten, auf die Die noch in

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ben zwar bisher keine Veranlassung in anen Verda 4

gen ihre Gesinnungen gegeben, allein ein trauriger Vorfall zu Varna, der durch das unuͤberlegte und grausame Betra⸗ gen des dortigen Pascha's herbeigefuͤhrt ward, und mehreren bundert Personen das Leben kostete, mag zu dem Befehle, die Griechen zu entfernen, Veranlassung gegeben haben. Dem Pascha wurde naͤmlich die Anzeige gemacht, die uͤbri⸗ gens wohlhabenden Griechen zu Varna haͤtten Waffen in Bereitschaft liegen, um bei Annaäͤherung der Russen gegen die Türken aufzustehen. Augenblicklich wurden alle Häuser der Griechen umzingelt, und auf das Genaueste untersucht; es fand sich nichts, was zu jener Anzeige nur einigen Grund geben konnte, dennoch wurden schonungslos die meisten Grie⸗ chen aus ihren Haͤusern geschleppt und hingerichtet. Di vornehmsten Tuͤrken zu Varna widersetzten sich dem grause

men Verfahren des Pascha's, und füͤhrten sogar in Konstan⸗ tinopel Beschwerde. Diese wurde durch den eben erwähnten Ferman beantwortet, welcher endlich auf viele Vorstellungen des Mufti dahin eine Abaͤnderung erlitt, daß diejenigen Griechen, welche ein Gewerbe treiben, und einen Verkaufs⸗ laden haben, eine Person zur Bewachung ihrer Interessen zu⸗ rücklassen duͤrfen. Die Hauptstadt ist fortwährend ruhig, indessen herrscht kein Enthustasmus wie in fruͤhern Kriegen; man will sogar bemerkt haben, daß viele junge Leute dem Militairdienste zu entziehen suchen, und man versi daß dei der Armee bedeurende Desertion statt finde, die sonders im Lager von Schumla, wo großer Mangel an densmitteln herrscht, eingerissen seyn soll. Die Pforte d

ihre besten Truppen an den Albanesern haben, die un den Befehlen des Pascha’'s von Scutari nach Schumla gebrochen sind. Alle hier eintreffenden Truppen werden na Adrianopel instradirt. Die nach Griechenland zur Ver⸗

kuͤndigung der Amnestie abgeschickt gewesenen Bischöͤfe sind

nach Smyrna zurüͤck gekommen, sie uͤberbringen ein Schrei⸗

den des Grafen Capodistrias an den Griechischen Patriarchen

zu Konstantinopel, das in sehr ehrerbietigen Ausdruüͤchen ab⸗

gefaßt ist, aber die Unmoͤglichkeit erklärt, sich den dafe de rungen des Patriarchen zu fuͤgen. 2

In einem andern Schreiben aus Konstantinopel vom

selbigen Datum (ebenfalls in der Allgemeinen Zeitung) heißt

es: In der herrscht fortwaͤhrend Ruhe und Ord⸗

nung. Die Regierung richtet unter den gegenwärttgen Um

staänden thr besonderes Augenmerk auf die Herdeischaffung der nöthigen Getreide⸗Vorräthe, und da in mehreren G des Reichs die Erudte nacht ergiehbig ausgefallen, oder du Schwaͤrme von Heuschrecken zerstort worden ist, so hat Pforte die Schifffahrt nach den Russischen Haͤfen des Sch zen Meeres wieder frei gegeben, sedoch unter der B

Uung, daß die fremden Schiffe einen Theil ihrer adungen zu billigen Preisen an die hiesigen öffentlichen gazine adtreten sollen.

MNach einem Schreiben aus Bucharest vom 15. (in derselben Zeitung) soll in dem Lager bei Schumla her Mangel an Lebensmitteln, und die Armee sehr de iserr seyn, so daß die Soldaten schaarenweise, zu 10 20 Mann, desertiren. Hussein Pascha soll zwar b seyn, durch die strengsten Maaßregeln die Vcche 8 erhaltem allein vergebens. Die Hinrichtung der be

ascha's, wesche Isackschi und Tultscha uͤbergaben, hat pollends bes der Türkischen Armee verhaßt gemacht, laͤßt alle Türkischen Kommandanten, die unglücklich 9 sind, ihren Posten mit aller Anstrengung nicht behaupten koͤnnen, vorziehen, in Russischer Gesangenschaft zu bleibe statt zu den Ihrigen zuruͤckzukehren. Der Pascha von anopel ist zur Vertheidigung von Varna nach der aufgebrochen, da er nicht unter den Besehlen des Hu Pascha s wollte; und mehrere Türkische Komman ren sollen gleichen Wunsch bei der Pforte geaͤußert ha 8 Pascha war aus Aerger üͤber das Venehmen

aschas krank, und soll den Oberbefe ben niederl wollen; doch ist er auf ausdruüͤcklichen Befehl des Su auf seinem Posten geblieben. Er hatte um einen Dol scher, der die Russische Sprache genau kenne, gebeten, wurde ihm jedoch angedeutet, daß es keiner Uebersetzu bedürfe, um den Feind zu schlagen. Se sieht er sich n allen seinen Anordnungen, von Obern und Untergedenen 5 Ein Schreiben von der Donau vom 27. Juli (is RNuͤrnberger Correspondenten) meldet: Die 9298 1nes rs der Tuͤrken ins Oesterreichtsche, durch Wech el u. s. w. gehen jhren Gang fort. Alles platte Land bis an den Fuß des Balkan ist entweder milltäͤrisch eeiase im

von Griechischen Einwohnern rein entvölkert; Bulgarien ist Bürgerkrieg zwischen Türken eches