allen ihren Gräneln. Madeira und Terceira sind Dom Pe⸗ dro noch treu. — Almeida vertheidigt sich noch immer un⸗ ter dem Brigadier Mina. Von der Silveira⸗Parthei sind einige zu Lissadon angekommen, unter andern auch der ver⸗ haßte Tellez Jordao. Man scheut keine Anstrengung, eine arke Macht nach Madeira auszuruͤsten. Proscribirt sind is jetzt 22 Grafen, 4 Viscounts, 9 Barone, 2 Bischoͤfe, 15 Personen des ersten Ritrer⸗Ranges, 19 Generale, 7 De⸗ putirte. An Personen niederen Standes betraͤgt die Zahl der Gefangenen oder Vertriebenen 15,214. Die proscribir⸗ ten Marquils sind: „Castello Melhor, Fronteira, Lavradio (Vater), Palmella, Vallenca, Ponte di Lima; Grafen: D.-Alva (Vater und Sohn), Calhariz, Cunha, Ficalho, Funchal, Lumiares, Linhares, Obidos, Palma, Pa⸗ rati, Penastel, Sampajo, Taipa, VillaFlor, Villa⸗Real, Subserra; Viscounts: Ervedoza, Fonte Arcada, Rio⸗Seco; Barone: Albofeire, Amaro, Borel, Quintella, Renduffo, Saboroza, Villa⸗Seca; Bischoͤfe: Der Titular⸗Bischof von Eoimbra und der Erzbischof von Elvas; Ritter ohne Titel: Dom Luis de Vasconcellas, Dom Francisco d⸗Alameido, Dom Thomas Mascarenhas, C. J. Pavier, F. L. Pereiro, De Souza Varradas, B. J. d Abrantes e Castro, J. C. Saldanha, A. J. Brammancamp, M. A. de Carvalho, Dom Lorenzo de Lima, Dom Thomas de Mello Breyner, Pedro de Mello Breyner, Manuel de Miranda, Dom Fran⸗ cisco de Paula Ortiz; General⸗Lientenant: Jose de Avillez; Brigadier⸗Generale: Pimentel Aguier, Nascarenhas e Mello, das Neves, Manuel, de Souza Canavano, de Costa, Stubbs, Albufeiro, Villa⸗Flor, Saldanha, Sa, Villa⸗Real, Alva, Mello, B. C. de Castro Sepulveda, Tabreira, Lumtares, Vallenco, Ferreri, Claudino, Avillez, d Abreu Zuarti. Pri⸗ vat⸗Personen sind 1500, Offiziere vom Capitain herab 710, Portoer Freiwillige 1700, reguläre Truppen 4200, Mllizen 5400 im Gefaͤngnisse; entlassener und verbannter Officiere sind 980; von 10 gefluͤchteten oder eingekerkerten Personen sind die Haͤuser und Guͤter bereits confiscirt worden; die neue Richter⸗Commtssion wird jedoch die Liste bald vermeh⸗ ren. Die alte Prinzessin Maria Benedicta, Tante des ver⸗ storbenen Köͤnigs Joao VI., ist unter den Gefangenen.
— Pariser Bläͤtter enthalten folgende Privat⸗Mittheilun⸗ gen aus Lissabon vom 28. Juli: In der Hauptstadt und in den Canton⸗Städren der Provinzen sind kleine Untersu⸗ chungs⸗Comités errichtet worden, um den nach Porto abge⸗ — Groß⸗Inquisitor Desembargador zu unterstuͤtzen.
ekanntlich sollen die Angeklagten nach dem Belteben dieses furchtharen Agenten, den Dem Miguel seinen Freund nennt, und der ein blindes und grausames Werkzeug der Moͤnchs⸗ thei ist, gerichtet und bestraft werden. Wenn man dem
m Miqguel zur Befriedigung seiner Rache Zeit läßt, so wird Portugal bald der Welt einen empoͤrenden Anblick ge⸗ waͤhren. Der Desembargador José Monteiro Torres hat gestern durch einen Anschlag bekannt gemacht, daß er sogleich die Guͤter „aller Personen, sequestriren und confisciren werde, welche irgendwie an den revolutionären Begebenheiten Theil genommen haben“; so wird der gesetzliche Widerstand gegen die Usurpation bezeichnet, den Pflicht, Ehre und Loyalitäͤt geboten. Die Angriffe auf die persönliche Sicherheit neh⸗ men zu. Vorgestern drang eine Bande bewaffneter Stra⸗ Fenräuber in das Landhaus des reichen Kaufmanns und Besitzers Vento; das Leben dieses ehrenwerthen Buͤrgers war in großer Gefahr. Zum Gluͤck erschien eine Gerichts⸗ — und befahl seine Freilassung. Darauf stieg Herr
ento sogleich zu Pferde, und ritt, von einem Bedienten begleitet, zu dem Aufseher des hiesigen Gefängnisses Limoeiro dessen Thore ihm sogleich geöffnet wurden, und forderte den Aufseher auf, den General⸗Intendanten der Poltzei von seiner Seitezu benachrichtigen: daß er sich genoͤthigt gesehen in den Ge⸗ üngnissen eine Zuflucht zu suchen, indem außerhalb derselben Per⸗ fen und Eigenthum aller Sicherheit beraubt wären. Die Sache
acht viel Aufsehen und der General⸗Intendant hat in seiner Ve⸗ Fre diesen demuͤthigen
Morgen ein Edikt anheften lassen, in wel de Getändnih macht, daß die Anarchie —— zen überschritten hätte. Folgendes ist ein Auszug daraus⸗ General⸗Intendanz der Polizei. „Ich thue zu wügen, daß jetzt, wo durch die göttliche Vorsehung und die helden'muü⸗ thigen Anstrongungen der treuen und stets loyalen Portugiest⸗ chen Nation die Gruͤnde weggefallen sind, welche die Unter⸗ thanen dieser Köntgreiche zur Verhaftung der als Anhaͤnger j ner furchtharen Parthei Verdaͤchtigen noͤthigten, die willkuͤr⸗ lchen Verhaftungen ganz aufhöͤren sollen, zu welchen die
competente Behörde nicht die noͤthigen Befehle ertheilt.“ — Der Poͤdel in den Provinzen shweifungen und die
welche hier einen Schutz gegen die
üͤberlaͤßt sich den gröͤßten Aus⸗ adt ist mit Personen angefuͤllt, Verfolgungen in der Pro⸗
vinz suchen. Der ehrwuͤrdige Dom Pedro de Melle⸗Breyner, fruͤherer Gesandter in Paris, ertraͤgt sein Ungluͤck mit der * seinem edelen Charakter angemessenen Festigkeit. — Die so⸗ genannten koͤniglichen Garden Sr. Maj. Dom Miguels ver, sehen seit vergangenem Sonntag den Dienst auf dem Haupt.. Posten der Stadt. Diese Garde ist ein unförmliches Ge⸗ misch von Besoldeten, von Kirchen⸗Sacristanen, und Bedien⸗ ten einiger großen Herren. Es giebt einen sonderbaren An⸗ 8 blick, wenn die Lakalen des Herzogs von Cadaval von der Wache im Pallast Ajuda abziehen und ihre Uniformen ablegen, um sich mit der Livröe ihres Herrn zu bekleiden und hinten auf dem 1 Wagen zu stehen. Dom Miguel ist in großer Geldnoth, und die Kirchen⸗Pforten und Straßen⸗Ecken der Hauptstadt sind von neuem mit Anschläͤgen bedeckt, in welchen die Priee⸗ ster die Andaͤchtigen zu frommen Gaben fuͤr die heilige Sache des Altars und des Thrones aufmuntern. In den Sacri⸗ w steien aller Kirchen in Lissabon sind zu diesem Zweck Subseriptionen eroͤffnet. Was aber diesen grotesken Maaß⸗ * regeln die Krone aufsetzt, ist eine Bekanntmachung des Finanz⸗Ministers, Grafen Souza Dom Diogo, in wel- cher die Kaufleute und oͤffentlichen Beamten aufgefor-⸗,— dert werden, freiwillige Geschenke fuͤr Dom Miguel dar⸗ zubringen. Damit nicht zufrieden, hat der Finanz⸗ Minister 2 von der Bank Geld gefordert, und als der erste sehr höflich abgefaßte Brief nicht den erwuͤnschten Erfolg hatte, kam “ zweiter drohender, welcher den Bank⸗Director so in Schrek⸗ ken setzte, daß er, um weder Gelder auszuzahlen, noch sich . dem Zorne Dom Miguels auszusetzen, auf der Stelle zu S. Schiffe ging und diesen Morgen nach London abgegangen 7. 8 ist. — Der im vorigen Jahre nach Spanien geflohene Bri⸗ “ gade⸗General Tellez Jordao ist an der Spitze von 400 Ge⸗ 8 fluͤchteten in Lissabon angekommen, und beeilte sich, sie dem Dom Miguel vorzustellen; dieser ließ sie die Revue passiren, schenkte ihnen etwa 90 Fr. und ließ sie zum Handkuß. Die “ Soldaten, welche lieber etwas mehr Geld gehabt, und u“ die Gnade des Handkusses gern verzichtet haͤtten, gingen, wenig mit dem Empfange zufrieden, hinweg. Vor die 88. nigin Mutter gefuͤhrt, empfingen sie jeder 3 Fr., was ihnen mehr Freude machte, als alle Handkuͤsse der Welt. — Die Expedition nach Madeira wird sehr thaͤrig betrieben, weil dide Reglerung die Nachricht empfangen haben soll, daß Dom Pedro seine Tochter Donna Maria mit einer Regentschaft dahin schicken wolle, um in seinem Namen zu regieren. — Die Gazetre zeigt die Uebergabe von Almeida an, aber mit
dem Zusatze, daß diese Nachricht noch nicht officiell sey. Es erhellt daraus, daß es schwierig ist, zu erfahren, ob die Festung sich ergeben hat, oder nicht. Wir glauben, daß “ sie noch nicht cavpitulirt hat, aber es ist zu befuͤrch⸗ 8 ten, daß sie sich nicht mehr lange wird halten koͤnnen. Ueber die Arbeiten der drei Stände des Koͤnigreichs ist man 8. im vollkommenen Dunkel; man weiß nicht, ob sie beendigt sind oder nicht; aber so viel ist gewiß, daß seit einigen Ta«.,.“ gen keine Sitzungen statt gefunden haben und daß viele Der. putirte Lissabon verlassen haben um in ihre Heimath zurück, zukehren. Daraus wäre zu vermuthen, daß die Sitzung be⸗ schlossen ist. Unter den Gluͤckwünschungs⸗Adressen an Dom Miguel enthält die des geistlichen Capitels von Elvas, fol,l gende Stelle: „In der erhabenen Person Eurer Maj. 8&
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2.
die Portugiesische Nation die Weisheit des Solon und Ln’., kurgus in Vereinigung mit der Humanitaͤt Trajan's und der Milde eines Titus, mit einem Worte, sie sieht in Eurer Maj. alle Tugenden, welche der Ruhm und das Erbtheil der erhabenen Vorgaänger Eurer Maj. wären.“ — Das heiß denn doch, den Spaß etwas zu weit trelben. . Aegypten. Nach Correspondenz⸗ Nachrichten aus Alexandrien vom 24. Juni (in Londoner Blättern) nähert sich daselbst die Ausfuhr der Baumwolle fuͤr diese Jahreszeit ihrem Schlusse, da die Erndte nicht so befriedigend war als die vorhergehen⸗ den. Es sind in diesem Jahre 78,000 Vallen ausgefuͤhrt 5 und meistens nach Liverpool, Marseille und Triest verschiffe 8 worden. Der Pascha, welcher die Huͤlfsquellen seines Lan. des so gut als möglich F. benutzen sucht, ermuntert sehr zum Bau des Indigo, welcher jedoch nicht reichlich genug produu“ eirt werden möchte, um einen Ausfuhr⸗Artikel abzugeben. Brasilien. — Ein Deeret des Katsers von Brasilien, welches sich 5 auf die unter der Blokade von Buenos⸗Ayres gemachten Prisen bezieht, condemnirt die 4 Englischen Schiffe Henry und Isabella, Coguiro, George und John, ein Amerlkani⸗ sches und 3 bge. Fahrzenge. Die Eigenthüͤmer der Englischen Schiffe harten die Absicht, Sr. Maj. ein Me⸗ b morlal gegen diese Verfuͤgung einzureichen, und Hr. Gordon, der Britische Gesandte, verwendete sich sehr eifrig fuür si:e
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