E“ — 8 * 4
Iuu“ ¼
. * *
Gutachten, und nach Inhalt eines in der heutigen Zeitung enthaltenen Circulars jener Behoöͤrde, hat der Koͤnig darauf zu befehlen geruhet: daß alle diejenigen, welche die akade⸗ mischen Grade, den Grad eines Licentiaten der Rechte oder irgend ein Amt und einen Titel erhalten wollen, ohne Aus⸗ nahme den verlangten Eid leisten muͤssen, und daß diejeni⸗ gen, welche an einer verbotenen Gesellschaft Theil genom⸗ men, auch wenn sie solches von selbst gestehen, von allen Graden, Titeln und Aemtern ausgeschlossen bleiben sollen.
Madrid, 31. Juli. Hr. Santa⸗Cruz, Seeretair des Hrn. Estefani, der in den Baͤdern von Pau zuruͤckgeblieben, ist in der Heauptstadt angekommen, und es haben bereits mehrere Minister⸗
* 2 2 2 8
Zusammenkuͤnste statt gefunden, um die Anleihe⸗Vorschlaͤge zzu pruͤfen, welche ein Londoner Haus nuserer Regierung macht. Die Anerkennung eines Theils der Cortes⸗Bons ist
ddabei Bedingung. Der Finanz⸗Minister soll sich dem Ab⸗ schlusse der Anleihe eifrig widersetzt haben, und man will die . Ankunft des Köoͤnigs abwarten, der heute in San Ildefonso eingetroffen seyn muß. — Der Tod des Herzogs von San Carlos hat auf den Koͤnig und die Minister starken Eindruck gemacht. Man moͤchte gern den Grafen von Ofalia zum Nachfolger des Herzogs bestimmen, da er aber nicht von hoher Gedurt ist, so wird man zuvor mit dem Franzoͤsischen Kabinet daruͤber
verhandeln. Italien.
Nachrichten aus Ancona vom 1. August zufolge war Hr. Stratford⸗Canning am 31. Juli Abends und Hr. von Ri⸗ beaupierre am folgenden Tage daselbst eingetroffen; beide
woollten am 2ten d. M. an Bord der Englischen Fregatte ALKalbot die Fahrt nach Korfu antreten.
1 Nachrichten aus Griechenland. Die neuesten Blätter der Allgemeinen Zeitung Griechen⸗ lands vom 7. bis 21. Juni (neuen Styls) enthalten frag⸗ mmentarische Nachrichten von blutigen Gefechten, welche in der letzten Haͤlfte des verflossenen Mai⸗Monats auf der In⸗ sel Kandia vorgefallen waren, wo die Sfakioten (Gebirgs⸗ bewohner im suͤdlichen Theile der Insel) neuerdings aufge⸗ standen waren, und auf ihr an die Griechische Regierung gerichtetes Gesuch, einen Succurs von 1000 bis 1200 Mann, — Anfuüͤhrung des bekannten Chadschi⸗Michalt, erhalten atten. (Aus der Allgemeinen Zeitung Griechenlands Nr. 38. vom 7. Juni.) Briefe aus Frankokastello auf Kreta vom 25. Mai mel⸗ den, daß in dem, am Listen stattgehabten Gefechte zwischen einem Corps der Unsrigen und dem Pascha von Rhetymno (enetianisch Rettimo) die Unsrigen gestegt, und, nachdem 8 sie die Feinde bis vor die Thore der Festung verfolgt, den Ikentzi⸗Aga und einen andern bedeutenden Türken gefangen genommen haben; der Pascha selbst aber rettete sich, mit 5 Wunden, nach der Festung. Die Zahl der gebliebenen Feinde “ scheint, nach spaͤteren Aussagen der Gefangenen, sehr groß zzu seyn, Auch haben die Unsrigen den Feinden über 20. Schaafe abgenommen. Nach dem Gefechte kehrte die allerie des Chadschi⸗Michali in ihre Heimath zuruͤck, Mu⸗ stapha⸗Bey aber marschirte mit 4000 Mann nach Askyfa, und vpon dort nach Patsano (in Sfakia), wo er von den Unsri⸗ gen allenthalben eingeschlossen ward, und wir hoffen, daß
dort die Türkische Macht auf Kreta einen großen Schlag
.
* * erleiden werde, wenn die Unsrigen in ihren Stellungen ver⸗
b 8 harren.
Der General Chadschi⸗Michali ist, wie es heißt, mit der Cavallerie von der Landseite von den Feinden in Frankoka⸗
8 stello eingeschlossen; doch hat er die See offen. 2
85 Heute hoͤren wir noch, daß ein feindliches Corps, das voon Kanea mit Mund⸗ und Kriegs⸗Vorraͤthen den abgeschnit⸗ teenen Seinigen zu Huüͤlfe kommen wollte, von den Unsrigen bei Askyfa angegriffen und gänzlich geschlagen worden. Alle Vorraͤthe blieben in den Handen der Unsrigen.
(Aus der Allgemeinen Zeitung Griechenlands Nr. 40. vom
14. Juni.) Poros, 6. Juni 1828. Glaubwuürdige Personen die von Kreta kommen, und Augenzeugen der Kriegs⸗Vorfälle waren, erzäͤhlen Folgendes uere daruͤber: . 1 Am 2isten d. M. nachdem der Feind sich bei Askifa elagert, marschirte das Huͤlfs⸗Corps, vereint mit den Sfa⸗ . kioten und Rhetymniern gegen Rhetymno, wo sie mehrere⸗ Feinde tötzseten, den Ikinzy⸗Aga gefangen nahmen, den
0 2
—
— “ “ 2 1 X“ 3
sodasso und Patsano (Doͤrfern die zwei Kanonenschußweiten von Frankokastello entfernt sind).
Am 2osten hatte der Feind, nachdem er eine hinlaͤng⸗ liche Streitmacht in den oben erwähnten Doͤrfern, gegen die Sfakioten zuruͤckgelassen, seine uͤbrigen Streitkraͤfte in drei Divisionen abgetheilt, und eine davon gegen die Ver⸗ schanzung des Hrn. Kyriakuli, die zweite gegen die der Her⸗ ren Kotzo Monastirli und Peter Gika, und die dritte gegen die der Hrn. Georg Lazaru und Niclas Tsakumaki, seine Reiterei aber gegen unsere Reiterei detaschitt. Die Unsri⸗ gen widerstanden tapfer; da jedoch der Feinde viel waren, so sielen sie mit Heftigkeit die Unsrigen an, und wurden so mit⸗ ten unter ihnen in den Verschanzungen niedergemetzelt; so viel ihrer jedoch sich durch die Flucht retteten, schlossen sich in die Festung ein, mit der dazu beorderten Besatzung.
Chadschi⸗Michalt hatte seine Cavallerie in zwei Theile getheilt, und die Haͤlfte in der Festung gelassen, mit der an⸗ dern Haͤlfte war er gegen den Feind gezogen. Was sie ge⸗ litten ist unbekannt; doch sah man mehrere Reiter mit ihren Pferden getöͤdtet außerhalb der Festung. Nun aber wird diese Festung enge belagert; das Wasser und das Holz ist in der Gewalt des Feindes; darin befindet sich nur Vieh, das ohne die beiden obigen (Wasser und Holz) unnutz ist.
Die Sfakioten hatten die Türken nach dem vorher ver⸗ abredeten Plane des Chadschi⸗Michali im Ruͤcken ange⸗ griffen, und waren gegen das Lager des Feindes vorgedrun⸗ gen. Durch einen in der Nacht nach den Stellungen der Sfakioten hingefluͤchteten Gefangenen erfahren wir, daß bei dem Gefechte bei Frankokastello 500 Mann Feinde geblieben sind; bei dem mit den Sfakioten blieben 50 Mann und uͤber 100 Mann wurden verwundet, von den Unsrigen blieb nur der Fähnrich Komitiano und drei Mann wurden verwundet. Von den Unsrigen in Frankokastello ist die Zahl der Geblie⸗ benen unbekannt, da sie eng eingeschlossen sind.
Es sammelten sich aber bereits die Waffentragenden der üͤbrigen Provinzen, und wir hoffen, daß der Feind empfind⸗
licheren Schaden fuͤhlen soll.
8
(Aus der allgemeinen Zeitung Griechenlands Nr. 41.
vom 21. Juni.)
Aus den neuesten Briefen aus Kreta erfahren wir zu unserm Leidwesen, daß die Cavallerie des Generals Chadschi⸗ Michali bei dem Gefechte am 29sten Mai außerhalb Franko⸗ kastello gänzlich aufgerieben worden, wobei auch ihr uner⸗ 1 schrockener Anfuͤhrer selbst geblieben ist. Am 5. Juni ver⸗ ließen die Unsrigen, hart bedrängt, mit Ehren Frankokastells. Nach mehreren merkwürdigen Gefechten haben die Feinde mit betraͤchtlichem Verluste ihre Festungen wieder be⸗ ogen. In einem der folgenden Blaͤtter wollen wir unsern Lesern das Umständliche der Vorfäalle mittheilen.“
Dasselbe Blatt der allgemeinen Zeitung Griechenlands vom 21. Juni enthält noch folgende Nachrichten:
Acaina, 20. Juni 1828.
Vergangenen Sonntag, 15. d. M., segelte Se. Excel⸗ lenz der Praͤsident auf einer Englischen Fregatte von Poros ab, und nahm, in Begleitung noch anderer Kriegsschiffe, den Lauf nach Eleusis. Nachdem er dort das H
auptquartier be⸗ sucht hatte, kehrte er Mittwochs wieder nach Poros zuruͤck. Gestern lief, auf dem Psariotischen Kriegsschiffe —
des Herrn A. Jannitsi, in diesen Hasen ein; Hr. Augustin Capodistrias, Bruder Sr. Crc. des Praͤsidenten, in Beglei⸗ tung verschiedener anderer gelehrten (aiadevanꝙ) Männer.
Die klug genommenen und genau vollzogenen Sanitäͤts⸗ Maaßregeln haben auf Hydra nicht gesaͤumt, die Gesundheit dieser Insel und die vorige Sicherheit wieder berzustellen. Da also die vierzig Tage — Quarantaine bereits verslos⸗ sen sind, hat sie die freie Communication mit dem uͤbrigen
esunden Griechenland wieder erhalten. Bei dleser Gelegen⸗ it hat der auperordentiiche Commissair der westlichen Spo⸗ raden (Hr. Viaro Capodistrias) eine angemessene Proclama⸗ tion auf Hydra publicirt.“) Nach wenigen Tagen wird auch ezzia seine vierzig Tage überstanden haben; da auch dort nichts ereignet hat, was uns an ihrer vollkommenen Ge⸗ undheit zweifeln ließe.
Vergangenen Sonntag ist Canaris von einer neuen Heldenthat hieher zuruͤckgekehrt. Als Miauli mit dem pa⸗ triotischen Branderfuͤhrer an den Kuͤsten Klein⸗Astens vor⸗ beisegelte, begegneten sie am 3. Juni zwischen Mitylene und dem Schwarzen Vorgebirge (Karababa) zwei Türkischen Kriegsschiffen, nämlich einer Korvette von 28 Kanonen, die kuͤrzlich erst auf Mitylene war gbaut worden, und einer
1