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r Courrier de Smyrne vom Juli enthaͤlt fol— gende Nachrichten aus Konstantinopel vom 26. Junt:
Die Nachrichten von der Armee lauten widersprechend,
und es ist schwer, sich eine genaue Vorstellung vom Stande
der Dinge zu machen. Mehrere Fraͤnkische Familien haben
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Adrianopel verlassen, und sind hierher gekommen. Ganz Rumelien ist unter den Waffen, und wenn die Tuͤrken jemals den Fehler begehen sollten, eine offene Schlacht zu wagen, so wuͤrde sie bei Adrianopel geliefert werden.
Auf die Nachricht von den Pestvorfaͤllen in Smyrna beeilte sich Se. Exellenz der Internuntius, der Pforte seine Besorgniß mitzutheilen, daß das Uebel sich bis Konstanti⸗ nopel ausbreiten koͤnnte. Die Pforte zeigte sich bereltwil⸗ lig, wenn das Uebel fortdauern sollte, die zum Schutze der Hauptstadt noͤthigen Maßregeln zu tressen. Also auch in dieser Beziehung darf man hoffen, daß die alten Vorur theile richtigeren Ansichten Platz machen, und nicht melh den Vorsichtsmaßregeln, welche das Gesammt⸗Interesse er heischt, im Wege stehen werden —
— Aus Konstantinopel vom 28. Juni n Blatt: Der Sultan hat befohlen, mit der groͤf falt ein Haupttreffen vor der Ankunft der Russen am kan zu vermeiden. Gleichfalls ist der Befehl den, Alles auf dem Landstrich zu verbrennen, Feinde zu uͤberlassen gezwungen sey.
— Briefe aus Adrianopel vom 20. Juli (ebenfalls im Courrier de Smyrne) melden, daß der Pascha die Stadt verlassen und sich unter den Mauern des alten Palastes ge⸗ lagert hat, von wo er nach dem Kriegs⸗Schauplatze abgehen wird, sobald die Streitkraͤfte welche er befehligen soll, bei⸗ sammen seyn werden. Zahlreiche Tartaren durchreiten das Land nach allen Richtungen, rufen das Vol zu den Waffen und beschleunigen die Truppen⸗Sammlungen. Bald werden nur noch die zu den Waffen unfaͤhigen Muselmaͤnner uͤbrig seyn; der groͤßte Theil der streitbaren Maͤnner sind bereits abmarschirt, der Rest ist in Begriff abzugehen; die Haͤlfte der Stadt ist verlassen, tiefe Stille herrscht in den Straßen und man wird den Krieg nur an den Truppen⸗Bewegungen und der geringen Einwohnerzahl gewahr.
XX“ (Aus Dr. Walsh's Narrative of a Journey from Constan- tinople to England (Beschreibung einer Reise von Kon⸗ stantinopel nach England.)
Schumla liegt in dem Winkel eines Thales, am Nord⸗ Abhange des Balkan⸗Gebirges, welches aus einer Menge niedriger Huͤgel besteht, die allmaͤhlig zu hohen Bergen an⸗ schwellen. Auf der Donauseite scheinen sie fast unersteiglich. Sie laufen geradlinigt am Horizont her, wie eine lange Mauer, die sich bis in die Wolken erhebt. In der Gegend von
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Schumla bilden sie ein Amphitheater, an dessen Fuß eine weite Ebene anfaͤngt, welche sich im Norden bis an die Do⸗
nau, im Osten bis an das Schwarze stalt, daß eine ungeheure ebne bis an die Donau erstreckt und fast bloß von dem Balkan⸗ Gebirge unterbrochen ist. Wenn die Russen sie einmal uͤber⸗ stiegen haben, so haben sie auf ihrem Marsche gegen die Hauptstadt keine bedeutende Hindernisse mehr gegenuͤber, als etwa die Streitkraͤfte des Feindes. Eine Flotte im Schwar⸗ zen Meere kann ihre Operationen unterstuͤtzen, Zufuhren und Verstaͤrkungen sichern. Schumla, woselbst die besten Kupfer⸗ schmiede und Blechschlaͤger des Osmanischen Reichs wohnen, hat ungefaͤhr 60,9000 Einwohner. Es besteht aus der obern und untern Stadt; die erstere ist von Tuͤrken, die letztere von Juden, Armeniern und Griechen bewohnt. Es hat ei⸗ nige unregelmaͤßige Festungswerke. „Wir kamen“ (sagt der Verfasser) „in die Stadt uͤber einen tiefen Graben, welcher von lockeren Erdwaͤllen umgebeu ist, welche jedoch den Rus⸗ sen in dem letzten Kriege widerstanden. Damals war das Haupt⸗Corps uͤber Rasgrad gekommen, waͤhrend die Kosaken uͤber die Gebirge schwaͤrmend, schon bis Burgas (Mesembria) am Schwarzen Meere gekommen waren. Die Armee mußte sich zuruͤckziehen, ohne die Stadt nehmen zu koͤnnen. Als Mlilitair⸗Station ist Schumla von großer Wichtigkeit fuͤr die Tuͤrkei. Seine Festungswerke waͤren fuͤr Europaͤische Be⸗ satzungen schwach und unbedeutend; jedoch von Tuͤrken ver⸗ theidigt, sind sie wehrhaft. Sie bestehen aus Erdwaͤllen und
arze Meer erstreckt, derge⸗ Flaͤche sich von Konstantinopel 82
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Ba Mauern, mit starken Wachtthuͤrmen, welche 8 bis 10 Tophekdschis, oder Musketiere, fassen koͤnnen besetzt. Sie haben eine Laͤnge von 3 und eine Breite von 1 Meile. (Eng⸗ lisch), auf einem von Thaͤlern und Huͤgeln unterbrochenen Terrain; wegen der Ausdehnung und Unregelmäͤßigkeit des Bodens kann es nicht vollstaändig berennt werden. Die Tuͤr⸗ ken hatten hier immer ihr verschanztes Lager, welches die Russen niemals nehmen konnten. Zweimal waren sie bis Smumla vorgeruͤckt und wurden zuruͤckgeschlagen, ohne wei⸗ Romanzow im Jahre 1774 und, nach einem blutigen Treffen, Kamensky im Jahre 1810. „Dennoch zweifelt Dr. Walsh, ob Schumla, mit Festungs⸗ werken, wie seine jetzigen sind, laͤnger als 3 bis 4 Tage ge⸗ gen die Uebermacht und Disciplin des Feindes sich werde halten koͤnnen. Aus den Landes⸗Einwohnern kann der Sul⸗ tan keine Landwehr oder Guerillas bilden; es sind fast lau⸗ ter Bulgaren, welche seit etwa 20 Jahren sich uͤber den Bal⸗ kan hinaus bis tief in Rumelien verbreitet Habe Cehgst ein friedliches und fleißiges Geschlecht. Religieuse Sympa⸗«⸗f— thie wuͤrde sie eher bewegen den Russen, als den Tuͤrkeen—
en, wenn ihre Sitten und Hirten⸗Gewohnheiten Z11“ ren kriegerischen Charakter nicht gaͤnzlich getilgt haͤtten. Sie leben in kleinen Weilern und zerstreuten, unregelmaͤßigen Haͤusergruppen; ihr Haupt⸗ Gewerbe ist die Bereitung des sogenannten Rosen⸗Oels. Eine weite Strecke des Landes um Selimnia ist mit Gaͤrten zu diesem Behufe bedeckt und die ungeheure Menge der Rosenstoͤcke ist einer der unter⸗ scheidendsten Zuͤge dieser schoͤnen Gegend. Eine Menge die⸗ ser Produkte wird nach Europa ausgefuͤhrt, und diese schlich⸗ ten Bauern sind es, welche uns die koͤstliche Rossen⸗Essenz von Konstantinopel liefern. Die also beschaͤftigten Bulga⸗ ren werden wahrscheinlich das Kriegs⸗Getuͤmmel fliehen, und wenn sie den Russen auch nicht beistehen, gewiß keine
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. 89 84 Nachrichte chenland.
e Die Griechische Biene vom 26sten Juni (neuen Styls) enthaͤlt Folgendes:
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Blokade der Kuͤsten Messeniens. Die kleine Insel Ka⸗ takolo, welche der Zusluchtsort mehrerer ungluͤcklichen Grie⸗ chen ist, gab Ibrahim⸗Pascha Gelegenheit, die Blokade Mes⸗ seniens unwirksam zu machen. Man ließ ungehindert Le⸗ bensmittel nach jener Insel bringen, in der Ueberzeugung, daß sie von den Einwohnern verzehrt wuͤrden, allein Ibrahim hatte geheime Agenten daselbst, welche ihm diese Vorraͤthe zuschickten. Aus einem Berichte des Befehlshabers des Blo⸗ kade⸗Geschwaders, Contre⸗Admiral Georg Sachturi, vom 6. Juni erfahren wir, daß er die Goelette Aspasia von der Division von Spezzia, unter dem Capitain Adriano Janni, nach der Insel geschickt hat. Den Agenten ist es zwar ge⸗ lungen zu entfliehen, aber ihre Magazine mit einem bedeu⸗
n Vorrathe von Hirse und Getreide fielen in die Haͤnde des Capitains. Auf Befehl des Contre⸗Admirals wurden
Schiffe verladen und an unsere
diese Lebensmittel auf vier G Regierung geschickt. Auf den Jonischen Inseln werden keine
Schiffs⸗Ladungen nach der Gegend zwischen dem Golf von Patras und dem Cap Matapa abgefertigt. Da Katakolo
in dieser Gegend liegt, so macht der Contre⸗Admiral bekannt, daß er die auf Katakolo befindlichen Fluͤchtlinge nach Koraka bringen lassen wolle. Die Insel Koraka ist zwar ebenfalls in der Linie, aber ihre Lage macht kraͤftigere Maaßregeln moͤglich, um alle Verbindung mit dem Feinde zu verhindern. Daher koͤnnen mit noͤthiger Vorsicht die fuͤr die Beduͤrfnisse der Einwohner erforderlichen Lebensmittel zugelassen werden.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
Die Washington Gazette laͤßt sich uͤber General Jack son folgendermaaßen aus: Mehrere Tagesblaͤtter in Rich⸗ mond, Albany und New⸗York die mit einander wetteifern, um die Sache des militairischen Candidaten zum Praͤsiden⸗ tenstuhl zu vertheidigen, waren vor einigen Jahren seine ent⸗ schiedensten Gegner. In der That, wenn man sich der Ge⸗ 8 sinnungen erinnert, die sie damals uͤber ihn aͤußerten, und G nur die mindeste Rechtlichkeit in ihrem derzeitigen Benehmen .“ bei ihnen voraussetzt, so erscheint ihr gegenwaͤrtiges Bestre-⸗ ben, ihn zum Praͤsidenten erwaͤhlt zu sehen, als eine der ab: scheulichsten Verschwoͤrungen gegen die allgemeine Freiheit, “ welche je die Welt gesehen hat. Ihre, wenn auch blutlose