1828 / 222 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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No. 222.

Berlin, Donnerstag den L1sten August.

1328.

Amtliche Nachrichten. 88 Kronik des Tages. bisherige Ober⸗Landes erichts⸗Referendarius von

f äz⸗ issari i dem Land⸗ der Leithen ist zum Justiz⸗ ommissarius bei und Stadtgericht zu Bochum bestellt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, eaee⸗ und Direktor im Justiz⸗Ministerium und dem der Geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegen⸗

ten, von Kamptz, von Neu⸗Strelitz.

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3 FalUgen Zeitungs⸗Nachrichten. 3 Frankreich. a muä8I

Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 12 Aug. stattete der Herzog von Brissac den Commissions⸗Bericht üͤber das Ausgabe Budget ad, und stimmte fuͤr dessen An⸗ nahme. Man versichert, daß der Herzog am Schlusse sei⸗ nes Berichts den schon so oft ßerten Wunsch aufs Neue zu erkennen gab, daß man ftig Vorkehrungen treffen möge, damit die Prüfung des Budgets fuͤr die erbliche Kam⸗ mer künstig nicht wie bisher in sofern illusorisch werde, als die eseane Sitzung und die Entfernung der Mitglieder der Deputirten⸗Kammer ihr nicht mehr Lerenf e irgend eine

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Veränderung darin vorzunehmen. Hierauf beschaͤftigte die Versammlung sich mit dem Gesetz⸗Entwurfe wegen der 1,200,000 Fr. für die geistlichen Secundair⸗Schulen. Man hatte erwartet, daß die Gegner der beiden Verordnungen vom 16. Juni in der erbli⸗ m Kammer irgend ein Organ finden wuͤrden, um ihre Unzufriedenheit daruͤber zu erkennen zu geben. Dies ist aber durchaus nicht der Fall gewesen; Iacnand erhob sich um den vorliegenden Gesetz⸗Entwurf zu bekämpfen, und so hielten denn zwei Pairs, welche sich zur Vertheidigung desselben hatten einschreiben lassen (der Ba⸗ ron Pasquler und der Graf von Germinp) es ebeufalls fuͤr gerathen, das Wort nicht P ergreifen. Der Entwurf wurde sonach ohne irgend eine Berathung mit 100 Stimmen ge⸗ gen 22 angenommen. Ein Gleiches geschah mit dem Gesetz⸗ Entwuofe wegen Abtretung öe Felder an die g auch dieser ging eiteres mit 113 ge⸗ gen 6 Stimmen durch. Am 14ten sollten die Berathungen uͤber das Ausgabe⸗Budget beginnen.

Paris, 14. August. Eine Verordnung vom zosten v. M. verfuͤgt, daß der Assisenhof der Seine⸗Departements zur schnelleren Erledigung der von demselben abhangigen pein⸗ lichen Prozeßsachen, vom 1. Okt. d. J. an bis auf Weireres fuͤr jedes Quartal in Pvei Sectionen getheilt werden soll, die abwechselnd von Monat zu Monat eine Sitzung halten. Für jede Section wird ein besonderer Präͤside 8

ut, so wie zu dessen Beistande eine hinreichende Anzahl von Raͤthen er,⸗

nannt. einer andern Verordnung vom 2ten d. M. wird 2

ssion niedergesetzt, um die von Sr. Majestaͤt und

den der Köͤnigl. Familie vor der Wiederherstellung der Monarchle contrahirten Schulden zu ermitreln und fest⸗ zustellen. Diese Commission besteht aus dem Pair, Grafen rru als sidenten; dem Palr, Grafen von Argout; dem Daron Heid d Oissel, Micglied der Deputtrren⸗Kammer; den aatsräthen Allent, von Freville und Maillard; dem Rath

. Cassattonshofe Baron⸗ Zangiacomi; den Raͤthen beim des Königlichen Hauses, Brousse,

„und dem Bureau Chef bei

Secretair. Demzufolge werden die Glaͤubiger aufgefor⸗ X ihre Anspruͤche sobald als moͤglich geltend zu machen und sich damit an den General⸗Intendanten des Koͤniglichen Hauses zu wenden. 8 8 dan dritte Verordnung genehmigt die Paͤpstliche Bulle, wodurch dem Almosenier der Dauphine, Hrn. v. Hautpoul, die kanonische Institution fuͤr das Bisthum Cahors ertheilt wird, und verfuͤgt deren Bekanntmachung im Koͤnigreiche mit der uͤblichen Erklärung, daß alle etwa darin enthaltenen Klauseln, Formeln und Ausdrücke, welche der Charte, den Gesetzen des Reichs und den Freiheiten der Gallikanischen Kirche zuwiderlaufen möͤchten, nicht gebilligt wüͤrden.

Die beiden ersten von der Akademie der schoͤnen Kuͤnste dem Koͤnige in Vorschlag gebrachten Candidaten zu der Stelle eines Direktors der Franzoͤsischen Akademie in Rom, waren die Herren Garnier und Horaz Vernet. Se. Maj. haben, auf den Vorschlag des Ministers des Innern, den - Letztern dazu erwaͤhlt; um aber Herrn Garnier einen Be⸗. weis Ihres Wohlwollens zu geben, haben Hoͤchstdieselben iön zum Ritter der Ehren⸗Legion ernannt, und ihm eine Pen on von 2000 Fr. bewilligt. 1 3

Der Minister des Innern hat dem Maire von N 8 anzeigen lassen, daß Se. Maj. nach einem zweitägigen Auf⸗ enthalte in Luneville, am 15. September in jener Stadt ein⸗ treffen, und bis zum 17ten daselbst verweilen werden. 5

Am 11ten d. M. hielt der oberste Kriegs⸗Rath unter dem Praͤsidium des Dauphins eine Sitzung, welche von 11 bis 5 ¾ Uhr dauerte.

Die auf den 7. und 14. September angekuͤndigten hiee:e—

sigen öͤffentlichen Pferderennen sind auf den isten und 28sten desselben Monats verlegt worden.

Der Naturforscher Herr Alexander Lefebyvre hat von 8 dem Marine⸗Minister die Erlaubniß erhalten, auf einem Koö⸗ niglichen Schiffe die Fahrt nach Aegypten zu machen, um dort zu Herrn Champollson zu stoßen, und während der Reise dieses Gelehrten Nachforschungen im Gebiete der Zoo,“ logie anzustellen. 89

Von allen Bischoͤfen hat sich vielleicht der von Marseille, Hr. v. Mazenod, am heftigsten uͤber die beiden Verordnun⸗-⸗ gen vom 16. Juni ausgelassen. In einem Schreiben an den Minister des öffentlichen Unterrichts spricht derselbe von

seinen Rechten, die er bloß Gott zu verdanken habe, wirft sich zum obersten Schiedsrichter aller Angelegenheiten Sp.“]

die sich im Bereiche seines Kirchsprengels auf den Unterricht beziehen, und behauptet, daß die Gewalt der Ausuͤbung sei⸗ 5 ner Rechte wohl ein unüͤbersteigliches Hinderniß in den Weg legen, nicht aber ihm dieselben rauben, ja nicht einmal ihmn ebieten koͤnne, zu Maaßregeln mirzuwirken, wodurch seine mts⸗Befugnisse beeintraͤchtigt wuͤrden. Der Bischof schließt 2*

mit der Erklärung, daß er dem Koͤnige nicht gehorchen werde, da Se. Maj. nicht perlangen koͤnnten, daß er sein Gewige verletze. Der Consslefsongel benutzt diese Gelegenheit, um

Hrn. von Mazenod an den nachstehenden Eid zu erinnern,

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welchen nach der eigenen Festsetzung Pius VII. die Bischöfe

dem Koͤnige zu leisten haben: „Ich schwoͤre und verspreche u Gott und auf das heilige Evangelium, dem Koͤnige ge⸗ orsam und treu zu seyn; eben so verspreche ich, keine Ge-.. meinschaft zu haben, keinem Rathe beizuwohnen, kein Bünb. 4 niß einzugehen, weder in noch außer dem Lande, welche der 8 oͤffentlichen Ruhe schaͤdlich waͤren, und wenn ich erfahre,

daß in meiner Dioͤcese oder sonst wo, irgend 89

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Staate Nachtheiliges gesponnen wird, so will ich es der 3

gierung zu wissen thun.“ Die Ouotidienne tadelt es, daß die Gazette de France

die Protestation der Franzoͤsischen Bischöfe d mitgetheilt hat. „Dies war ein Actenseic. ger „v 47 * ches die Geschichte uͤber kurz oder lang doch fuͤr sich in An⸗ 8

spruch nahm; da dasselbe indessen dem Köͤnige ohne irgend . 1“ v11A1XAX“