1828 / 224 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mein

aats⸗

Noo 224. Berlin, Sonnabend den 23sten August. 2

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

es Köͤnigs Majestaͤt haben dem Wirklichen Justizrath und öe im General⸗Auditoriat, Troschel, den Charakter eines Geheimen Justiz⸗Raths beizulegen geruhet.

Das 14te Stuüͤck der Gesetz⸗Sammlung, welches heute

ben wird, enthält unter t *n.1152. die Ministerial⸗Erklärung vom 13ten vor. M. üͤber die mit dem Senate der freien Stadt amburg getroffene Vereinbarung, die Sicher⸗ ann. der Rechte der Schriftsteller und Ver⸗

übem

j eer in den beiderseitigen Staaten wider den Bruücher⸗Nachdruck e. und 1 Nr. 1158. das Gesetz zur Erleichterung der Todes⸗Erkläa⸗

rungen der aus den Kriegen von 1806 bis 1815 nicht zurückgekehrten Personen, vom 2ten d. M. Berlin, den 23. August 1828. Debits⸗Comtoir.

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, Chef der Gensd'armerie und Commandant von Berlin, von Tippelskirch, aus Preußen.

daß dieses aber um so noͤthiger sey, als die kation und der Seiden Handel in England durch

Hrn. Huskisson in neuerer Zenr bedeu⸗ tend gewonnen haͤtten. Der Redner verlangte daher, daß man in dem naͤchsten Budget eine Summe von einer Mil⸗ lion zu Proͤmien für die Anpflanzung von Maulbeerbaͤumen bestimme. Der Handels⸗Minister bemerkte daß der Ge⸗ genstand allerdings die Aufmerksamkelt der Regierung ver⸗ diene, daß indessen die Gefahren, denen der Franzöͤsische Seiden⸗Handel nach den Ansichten des vorlgen Redners aus, 8. gesetzt seyn sollte, lange nicht so groß seyen, als dieser es 8 laube. Der Graf von Ambrugeac sprach hierauf seine 8 Ansichten uͤber das Budget des Kriegs⸗ Ministeriums 111¹“] und mißbilligte ebenfalls die von einigen Deputirten ver⸗ 8 langten Ersparnisse. Dieselbe Meinungs, Verschiedenheit, * welche sich üͤber die Frage, ob die Rede des —2 3 von Ragusa zum Drucke zu befoördern sey, offenbart hatte, zeigte sich auch in Betreff der des Grafen von Ambrugeac. Der Graf Molsé schlen zu befuͤrchten, daß man darin nicht bloß im Allgemeinen einen erlaubten Tadel der von der zweiten Kammer aufgestellten Systeme, sondern direete Angriffe gegen einzelne Reden dieses oder jenes Deputirten erkennen möchte. Der Minister des Innern glaubte, daß beide Tribunen als voͤllig frei zu be⸗ trachten seyen, daß daher der einen Kammer bei der Pruͤ⸗

stigt werde, Seiden⸗Fabri die Maaßregeln des

1758

2

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

B 4. 2 Dairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 14. Aug. birs Hanc⸗ diese Kammer sich mit dem Lasgabe, Daß et. Der Graf von Sussy war der erste Redner, welcher uͤber den Gegenstand das Wort ergriff; er vertheidigte hauptsaͤch⸗ lich die Verwaltung der indirecten Steuern gegen die An⸗ riffe, welche die zweite Kammer in Betreff der kostspieligen guten in den Tabacks, Fabriken gegen dieselbe erhoben hatte. Der Marqguis v. Marbois hielt die für diese Bau⸗ en gemachten Ausgaben für gesetzwidrig da sie das Budget üͤberschritten. Nachdem der Baron Pasquter und der Graf v. Sussy zum Zweitenmale, zur Widerlegung dieser Ansicht aufgetreten waren, sprach der Graf v. Tocqueville seine Meimung über das öffentliche Unterrichts⸗Wesen aus, worauf der Marschall Herzog v. Ragusa die Rednerbuͤhne bestieg und sich in einem geistreichen Vortrage uͤber den Staats⸗Haushalt im Allgemeinen aͤußerte. Er erwaͤhnte bei dieser Gelegenheit auf eine tadelnde Weise der Ansichten und Meinungen, welche uͤber denselben Gegenstand in der zwei⸗ ten Kammer aufgestellt worden sepen. Ueber die Frage: ob seine Rede zum Druck befördert werden solle, ließen sich der Inanz⸗Minister, der Graf Tacher, der Vicomte Du⸗

vuchage, der Graf Mole und der Graf v. Saint⸗Ro⸗

man vernehmen, worauf der Marschall selbst den Wunsch äußerte, daß seine Rede nicht ins Publikum komme. Der Vice⸗ Admiral Graf Truguet hielt

Vortrag üͤber das Budget der Marine,

hierauf einen langen welcher zum erstenmale die

der Graf von Pontgibaud, Rednerbühne bestieg, über den hel des Orients und die vS Schifffahrt auf der Donau, und der Marquis von

aplace über verschiedene Gegenstaͤnde der Militair⸗Ver⸗ waltung, namentlich hinsichtlich der Artillerie. Die allge⸗ meine —— wurde hiecrauf geschlossen, und es began⸗ nen die Berathungen uͤber die elnzelnen Artikel. In Be⸗ treff der inneren Verwaltung glaubte der Graf von Tour⸗ non daß der Seidenbau in Frankreich nicht genug begün⸗

8

sung der von der andern angenommenen Artikel jede Be⸗ merkung und jedes Amendement freistehe; daß hingegen in Betreff solcher Reden, die von weiter keinem Erfolge gewe⸗ sen, es besser sey, sich jeder unnuͤtzen Controverse zu enthal⸗ ten. Nach einigen kurzen Bemerkungen des Grafen von

Säaint, Roman, des Barons Pasquier und des Her⸗

zogs von Damas⸗Crux wurde uͤber das ganze Ausgabe⸗ Budget abgestimmt und dasselbe mit 117 gegen 2 Stimmen angenommen. Am 16ten d. M. wollte die Kammer sich mit dem Einnahme⸗Budget beschaͤftigen. 8

Paris, 15. August. Heute als am Maria Himmel⸗ fahrtstage, um 11 Uhr Morgens, wohnten der Koͤnig, so wie der Dauphin und die Dauphine einer Messe in der Schloß⸗Kapelle zu St. Cloud bei. Nach Beendigung dersel⸗ ben bewilligten Se. Maj. dem Lord Stuart eine Privat⸗ Audienz, und empfingen aus dessen Haͤnden das Schreiben seines Souverains, welches ihn als Englischen Botschafter am hlesigen Hofe beglaubigt. Der Lord war zu diesem Behufe, wie solches das hier uͤbliche Ceremoniel mit sich bringt, mit zwei sechsspaͤnnigen Koͤnigl. Wagen aus seinem Hoôtel abgeholt worden, und wurde nach seiner Entlassung in derselben Welse wieder nach der Hauptstadt zurückgefuͤhrt. Um 2 ½ Uhr begaben Se. Mas. und JJ. KK. 59. Sich gleichfalls hie⸗ her, um der kirchlichen Feier in der Kirche zu U. 1. F. 2₰ zuwohnen, und sich der Prozession von dort nach dem Pont- neuf anzuschließen.

Der Koͤnig wird am 3!sten d. M. von St. Cloud aus seine Reise antreten, und die erste Nacht in Meaux zubrin⸗ gen. Am 1. September werden Se. Maj. sich in Chalons, am 2ten in Verdun, am 3ten in Metz, am 5ten in Straß⸗ burg, am Sten in Colmar, am 11ten in Luͤneville, am 15ten in Nancy, am 17ten in Toul und am 18ten in Troyes be⸗ finden.

Der Prinz von Coburg ist vorgestern hier einget

Der Pair, Marquis von Levis, ist in der Fesesen. 13ten auf den 14ten d. M. hieselbst mit Tode abgegangen

Das Journal des Débats bringt jetzt, seinem 2 chen gemaͤß, ebenfalls die von den Bischoͤfen dem 8— üͤbergebene Bitrschrift in Betreff der Verordnungen . Juni, und macht dabei die Bemerkung, wie es alle Ursache habe, zu glauben, daß dieses Actenstück nicht von saͤmmtli⸗

chen Bischöͤfen, wie die Gazette de France sondern allein von dem Cardinal . .

8 B1 8

*