1828 / 228 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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4 1 1“ gabe zu entrichten, so war es zu einem Prozesse ge den sie in erster Instanz verloren hatten. Nach einer Appel⸗ lation an den Koͤnigl. Gerichtshof, hat dieser nunmehr „in Betracht, daß die gedachten Theater nur in Folge einer Au⸗ torisation von Seiten der Regierung bestehen, und daß diese Autorisation ihnen nur unter der Bedingung bewilligt wor⸗ den ist, dafuͤr eine Abgabe an die große Oper zu entrichten; in Betracht ferner, daß die hieraus fuͤr die kleinen Theater entspringende und ihre ganze Existenz bedingende Verpflich⸗ tung von ihnen uͤbernommen, auch vor wie nach der Wie⸗ derherstellung der Monarchie erfuͤllt, und, da sie zu Gunsten einer Privat⸗Anstalt freiwillig eingegangen worden, als ein Privat⸗Abkommen, nicht aber als eine Auflage zu betrachten ist, mithin der 48ste Artikel der Charte den gedachten Thea⸗ tern nicht zu Gute kommen kann,“ das Urtheil des Zucht⸗ polizei⸗Gerichts bestaͤtigt und die Appellanten zur Gelobuße und in die Kosten verurtheilt. 8 Aus Calais meldet man unterm 15ten, daß von sechs, Tages zuvor aus dem Hafen ausgelaufenen Fischerkaͤhnen, vier in der Nacht durch heftigen Sturm an die Kuͤste gewor⸗ fen worden sind, wodurch dreizehn Seeleute, fast lauter un⸗ bemittelte Familienvaͤter, das Leben eingebuͤßt haben. Großbritanien und Irland. London, 19. Aug. Der heutige Courier meldet: Der Nachfolger des Herzogs von Clarence nicht ernannt. ter Herzog von Wellington, Hr. Peel und einige andere ö sind abwesend, und auf Depeschen, welche nach einem entfernten Theile des Landes*) gesendet worden sind, kann noch keine Antwort eingegangen seyn. Dasselbe Blatt enthaͤlt Folgendes: Es stand nicht zu er⸗ warten, daß die Britische Regierung es bei bloßen Gegen⸗ vorstellungen gegen die Behandlung und Verhaftung zweier Englaͤnder zu Lissabon, Sir John Doyle und Lieutenant Young, bewenden lassen wuͤrde. Am letzten Sonuabend datte eine Deputation von Subscribenten bei Lloyds eine Zusammenkunft mit dem Grafen von Aberdeen, in welcher sie um Einschreiten der Englischen Regierung zu Gunsten des Herrn Youngbaten, der sich durchaus in keine oüitis Angelegenheiten gemischt habe, sondern wabrschennich ein Opfer einiger nichtswuͤrdigen Individuen geworden se⸗ deren betruͤgerische Handels⸗Opedationen er dei seiner Pflicht, als Agent vieler Londoner Kauft . deckt habe. Die Antwort des Grafen v -vvgen &☛ wie sich von einem Britischen Minister der auswa 2* gelegenheiten erwarten ließ. Er hoffe * werde nicht glauden, daß die Regierung E Maj 8112. schimpflichen Bruch 8 die gierung Sr. Maj. einen so 1 er zwischen England und Portugal be⸗ 2 als sich in dem Falle des Herrn Young det habe, ohne den Britischen Consul zu den Persondh en jetzt die Regierung Portugals handhaben⸗ ze aschne en Gegenvorstellungen in den staͤrksten Ausdruͤcken aus Lissabon sae⸗ sey vor dem Abgange der letzten Depeschen ohne Wirkung n mehr als einmal geschehen, jedoch leider vom answärteg⸗ In wenigen Tagen aber werde man daselbst den erwüͤnschten C2nnn⸗ eine Mittheilung empfangen, welche Sir John Doyle haceng, sowohl fuͤr Herrn Young als fuͤr giesischen e —— 8 in derselben der Portu⸗ pe osen, 2672 eeen nen nicht die r 8 hen, auf Folgen FFP Schritte geschaäͤ⸗ seyn muͤßte; da in Fällen, wie diese Natur vorbereitet Rechte Britischer Unterthanen beei lese, wo die Freiheit und die rung Sr. Maj. entschlossen fecraͤchtigt wuͤrden, die Regie⸗ zen 2 v, nicht mit sich scher⸗ e ourier giebt Nr. 225. der Algens. Preni Qhe (von uns bereits in Protestation des Viscount Nrabayana sertung mitgetheilte) ezende gegen die Usurpation der Po⸗ des Marquis von In den Anmerkungen, mit welchen ortugiesischen Krone.

dies Document begleitet, spricht sich angeführte Blatt

gemacht habe: daß Rede stehenden

gegen des Infanten Betragen aus stärkste Widerwille n⸗ schon so oft dargethan, „Prr haden, beizt echt und Gesetz keine Anspruͤche auf

von Portugal machen konnt’ S Thron ma se, daß es ermuͤdend s⸗ 1 bg Veweisgründe zu wiederholen. enn nben. seyn sollten, so endzne oc⸗ eilte Protest deren sehr treff⸗ 1 nicht noͤthig i 1 ffend, so daß es stellen. st, noch weitere Betrachtungen daruͤber 5.

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Die Fregatten Pyramus und Galathea sind aus Lissa⸗

2 Fabrsch

8asa h einlich Schottland, wohin Lord Melville abge⸗

kommen,

Der orisirt, seine

bon zu Devonport angelangt. Die Graͤfin d⸗Alva nebst Fa⸗

milie ist mit dem Pyramus gekommen. Lissabon war dis

zum 8. August ruhig und in duͤsterer Stimmung der Handel fast gaͤnzlich zernichtet die Schatzkammer leer die Gefaͤngnisse voll. Zu Portsmouth ist ein Portugiesisches Fahrzeug mit 149 Constitutionellen und vier Damen aus Corunna angelangt. Andere Fahrzeuge sollten bald folgen und es werden Mittel herbeigeschafft, um alle jene Ungluͤck⸗ lichen von Spaniens ungastlchen Kuͤsten zu entfernen. Die angekommenen Coustitutionellen beschreiben die ihnen in Spa⸗ nien wiederfahrene Behandlung als rauh und fuͤhllos. Man drohte ihnen, sie ins Gefaͤngniß zu werfen, oder an Dom Miguel auszuliefern, wofern sie sich nicht innerhalb eines Monats hinwegbegeben wuͤrden. Der Portugiesische Con⸗ sul zu Portsmouth hat ihnen die groͤßeste Aufmerksamkeit geschenkt und sich zu allem erforderlichen Beistande erboten. Die Expedition nach Madeira wird, den Schiffs⸗Nach⸗ richten zufolge, erst in einigen Wochen segelfertig seyn. Selbst Solche, die bloß bei den Partheiungen von 1820 betheiligt waren, haben jetzt in die Lissaboner Gefaͤngnisse wandern muͤssen. Die Eigenthums⸗Confiscationen in Portugal schrei⸗ ten in immer groͤßerem Maaße vorwaͤrts. Die Fregatte

Galathea hat Befehl erhalten, Lord Strangford nach Riov“.

Janeiro zu bringen. Es sind den Ministern Vorstellungen wegen der in ouro zuruͤckzulassenden Kriegsschiffe gemacht worden. Die erhaltene Antwort soll dahin gelautet haben, daß Befehle ertheilt worden waͤren, alle Schiffe sowohl aus deim Dour als aus dem Tajo zuruͤckzurufen. Das Geschwader, welches bei Porto stationirt war, ist bereits angekommen; es besteht aus den Koͤniglichen Schif⸗ fen Cordella und Britomart. In Lloyd's hat man sie als aus Lissabon kommend angegeben, was aber ein Irrthun

st, denn sie kommen vom Douro und waren am 13ten von

dort abgesegelt. 58*

Der Courier laͤßt es sich angelegen seyn, denjenigen

Franzoͤsischen Blaͤttern zu widersprechen, welche behaup⸗

tet haben, es mangele an Eintracht zwischen England,

Oesterreich und Frankreich, besonders in Betreff der Ex⸗

pedition nach Morea, und es haͤtte eine lebhafte Discus⸗ sion zwischen den Gesandten von England und Oesterreich und Herrn von Rayneval stattgefunden. „Die Expedition,“ sagt er, „ist im Einverstaͤndniß mit uns verabredet worden und wird auch so ausgefuͤhrt werden. Frankreich hat keine von den unsrigen getrennten Interessen. Jene Unternehmung hat die Ausfuͤhrung des Londoner Tractats, aus dem sie entsprossen ist, zum Zweck.“ .

Es geht hier das Geruͤcht, als werde die Neapolitani⸗ 3

sche Reglerung den groͤßesten Theil ihrer Seemacht gegen Tripolis senden, da sie nicht beabsichtige, der Regentschaft jenes Staats noch ferner Tribut zu zahlen.

Von dem Russischen Admiral⸗Schiffe, welches bei Secilly ein heftiger Windstoß von der uͤbrigen Escadre trennte, hat man noch keine Nachrichten. Als man es zuletzt sah, hatte es blaue Lichter, als Nothzeichen, angesteckt. Man hofft, daß es in einen Franzoͤsischen Hafen eingelaufen sey. Die übrigen Schiffe werden noch mehrere Tage zu Plymouth bleiben muͤssen.

Am 9. August ist das von Colombo kommende Schiff Alexander, auf welchem sich Sir Hudson Lowe befand, 3 Meilen unter Gravesend durch einen Windstoß auf die Seite geworfen worden. Sir Hudson ist jedoch in den Dowus ans Land gestiegen und man hat, noch Hoffnung, die sehr bedeutenden, auf dem Fahrzeuge befindlichen Guͤter zu retten.

Der Herzog von Wellington ist am Freitage zu Chel⸗ tenham angekommen. 3

Am Sonntage ward der Geburtstag der Herzogin von Kent, welche ihr 42stes Jahr zuruckgelegt hat, gefeiert. 2

Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Gloucester sind a vergangenen Mittwoch zu Portsmouth eingetroffen.

Zu Woolwich wird jetzt ein Linsenschiff von 120 Kano nen, Trafalgar genannt, und ein Dampfboot von 700 Ton nen Last erbaut. Es haben seit einigen Wochen bedeutend Reductionen im Koͤnigl. Arsenal statt gefunden. 5

Das Plymouth Journal erklaͤrt die aus einem Blatte von Exeter entlehnte Cletzthin mitgetheilte) Erzaͤhlung von der wunderbaren Rettung des Grafen von Northesk dur die Herzogin von Sachsen⸗Meinungen fuͤr ungegruͤndet. 1

Die Morning Chroniele sagt: Es geht das Geruͤcht, daß Graf Grey zum ersten Lord der Admiralität ernannt

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und daß die katholische Emanicipation in der naͤchsten Par⸗

lamentssitzung zu einer Regierungs⸗Maaßregel gemacht wer⸗ den solle.