1828 / 230 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

*

Morning⸗Chronicle, für mehr als 20,000 Pfd. erbaut, sollen

verkauft werden. Diese Muͤhlen koͤnnen woͤchentlich 60 La⸗ dungen Korn mahlen; die meisten uͤbrigen bringen kaum die

Häͤlfte dieser Quantitat zu Stande.

b Vergangene Woche am Montag wurde im Theater zu Suffolk Macbeth gegeben, und unter den Zuschauern befand sich en Mann, der am Morgen desselben Tages der Hin⸗ richtung des Moͤrders Corder in Bury St. Edmunds (50 Meilen von Suffolk entfernt) beigewovhnt hatte. Als er in Suffolk wieder angelangt war, wurde er von einer Menge neugieriger Menschen umringt, die ihn mit Fragen derma⸗ ßzen bestuͤrmten, daß er, um ihnen zu entgehen, im Theater Zuflucht suchte. Hier setzte er sich in einer Loge nahe am

Proscenium ruhig nieder. Die vierte Scene des Trauer⸗ spiels nahm grade ihren Anfang und als Duncan mit den gewoͤhnlichen Worten begann: „Is execution done on Caw- dor *) stand der Mann in der Loge auf und sagte: „Ja, mein Herr, ich sah ihn heute Morgen aufknuͤpfen; dies ist aber das letzremal, daß ich die Frage beantworte.“ Die,⸗ ser komische Irrthum erregte natuͤrlich ein ungeheures Ge⸗ lächter und es dauerte eine geraume Zelt, ehe Duncan auf der Buͤhne fortfahren konnte.

Die offizielle Zeitung von Martinique vom 11. Juni enthäͤlt einen Koͤniglichen Befehl, wonach die Ausfuhr⸗Ab⸗ gabe von 12 pCt., welche Fremde, mit jenem Orte han, delnde Schiffe bezahlen mußten, aufhoͤren soll. Es ist dies fir die Handelswelt von großer Wichtigkeit. In Tonnecricut trug sich vor Kurzem ein in medicini⸗ scher Hinsicht höchst merkwuͤrdiges Factum zu. Eine Frau, welche lange Zeit über außerordentliche Schmerzen im Her⸗ zen geklagk hatte, verordnete bei ihrem Tode, daß die Aerzte nach der Ursache ihrer Leiden forschen sollten. Sobald sie gestorben war, ward sie geoͤffnet, und man fand mitten im

Herzen einen lebenden Wurm von Zoll L unge und be⸗

deutendem Umfange.

London, 22. August. Gestern feiert Herzog von larence, welcher in sein 6üstes Jahr tritt, seinen Geburts⸗ g. Er gad zur Feter desselben auf seinem Landsitze in

Bushy Park ein großes Mittagsmahl. Der Franzoͤsische Botschafter und der Spanische Mi⸗ nister hatten gestern Zusammenkuͤnfte mit dem Grafen von Aberdeen im auswärtigen Amte. * Bißs jetzt ist, bemerkt der Courier, noch keine Verfuͤgung in Folge der Resignation des Lord Groß⸗Admirals getroffen worden. Die fremden Blätter bemuͤhen sich, dieselben poli⸗ tischen Ursachen heizumessen, besonders das Journal des Dé⸗ bats, welches unserer Regierung die Gnade erzeigt, ihr Vor⸗ lesungen uͤber die Politik zu halten, welche sie verfolgen sollte; uns zu versichern, daß Gröoößbritanien im Sinken begriffen sey, und aus dem Verzeichniß der Nationen ausgestrichen werden würde!!! „Wenn man, sagt das Journal des Döbats, die verlegene Sprache des Conrier, des officlellen Journals des Herzogs von Wellington, hoͤrt, so ist daraus zu entnehmen, daß die Resignation des Herzogs von Clarence eine rein politische Ursache hat. Dieser Widerstand an den Stufen des Throns gegen das System des Englischen Mi⸗ nisteriums, verkuͤndet eine stürmische Zukunft der praͤsum⸗ tive Thronerbe scheint sich an die Spilze der öͤffentlchen Meinung zu stellen.“ Wenn das Franzoͤsische Blatt bes⸗ ser unterrichtet gewesen wäre, so würde es gewußt 898en daß die Abdankung des Herzogs von Clarence nicht 428 8 litischen Ursachen herruͤhrt. Se. Koͤnigl. Hoheit widerseg⸗ ten sich keiner politischen Maßregel waren gegen 890 Thell des von unseren Ministern befolgten politischen Si⸗ stems feindlich gesinnt und reichten in der That deren En, lassungs⸗Gesuch nicht wegen irgend einer Mißhelligkeit poli⸗ tischer Natur ein. * . 1G

Der Courier macht auf die (kürzlich erwaͤhnte) Unterre⸗

dung zwischen dem Koͤnige von Frankreich und dem En li⸗ schen Botschafter am Pariser Hofe, Lord Stuart de Ig

lav. aufmerksam, um zu beweisen, daß das freundschaftlichste zwischen den Regierungen beider Staaten be⸗

Am Montag Mergen fand ein aus einem polltilche Streite herruͤhrendes Duell zwischen zwei Portngcschen Officieren statt (deren Namen man jedoch nicht angiebt) Der Eine ein Oderst hatte gegen den Andern 2 einen Fees gezußert: „die nach Portugal gegangenen con⸗

tutionnellen Generale seyen bei Porto davon gelaufen.“

*

dor dn.ne gaee - * SeeasE

n 2

A“ 8

Roth⸗

11ö1.. AE“

8

8— 2 8 2 keine ernstlichen Folgen. Beide Par⸗

ind theien feuerten ihr Pistol ab und versoͤhnten sich sodann.

ie Sache hatte

Zu Great Ashby in Deponshire ist eine Kupfermine er⸗ oͤffnet worden, von welcher man sich einen sehr reichen Er⸗ trag verspricht. x.. 2

Der Courier widerspricht der, wie er meint, absichtlich in den Irischen Blaͤttern verbreiteten Erzaͤhlung, als hãtte man die Absicht gehabt, Hrn O'Connell zu Boyle zu er⸗ schießen. Er aͤußert, durch einen aͤhnlichen Kunstgriff sey Hr. Clay in Amerika zu einem hohen Staats⸗Amte gelangt.

Dem Courier zufolge haͤtte Hr. Dawson nur seine eige⸗ nen Gefühle, nicht auch die des Herzogs von Wellington und der Cabinets⸗Minister in seiner Rede zu Derry ausge⸗ sprochen.

In einer Spezial⸗Versammlung des Universitäts⸗Clubs welche am 18. zu Dublin gehalten wurde, ging folgender Beschluß durch: „Das freche und constitutionswidrige Ver⸗ fahren der Roͤmisch katholischen Association, verbunden mit der neuerlichen Erklaͤrung eines Mitgliedes der Regierung Sr. Maj. zu Derry, macht es den Irischen Protestanten zur unerlaͤßlichen Pflicht, die Gefahren, welche die Verfas⸗ sung umzustuͤrzen drohen, durch ihre Einigkeit, Festigkeit und Entschlossenheit abzuwenden“¹. 1. 8

Wir köoͤnnen, sagt das Freeman’'s Journal auf die ach barste Autorltäͤt gestuͤtzt, hiemit anzeigen, daß die Freunde buͤrgerlicher und religloͤser Freihelt in Belfart nur auf eine unzweideutige Erklärung des Hrn. Dawson in Hinsicht sei⸗ ner Meinung zu Gunsten der Emancipation warten, um ihn zu einem oͤffentlichen Mahle einzuladen.

Von Madeira ist ein Schiff angekommen, welches am 2⁄. Jult von dort absegelte; der Gouverneur hatte damals alle Vorsichtsmaaßregeln getroffen, um die Insel gegen et⸗ wanige vom Tajo her beabsichtigte Angriffe zu vertheldigen.

Ein großer Theil des Thurmes der alten, von Heinrich

dem Zweiten erbauten Stratford le⸗Bow Kirche ist am Don⸗

nerstag Morgen mit großem Larmen herabgestuͤrzt, ohne je⸗ doch Jemand zu beschäͤdigen. .

Das Amerikanische Schiff Expreß, welches von Rio⸗Ja⸗ neiro nach dem Plataflusse ging, ist von dem Brasilianischen Geschwader genommen und nach Monte⸗Video geschickt worden.

Das Koͤnigliche Schiff Glasgow ist mit der Post vom 10. Jull aus Malta eingetroffen.

Im Colonial⸗Amte sind Depeschen von dem General⸗

Masor Ponsonby zu Malta und vom General⸗Lieutenant R. Darling in Neu⸗Suͤd⸗Wales eingelaufen. Foclgendes ist eine offizielle, von dem Post⸗Secretair Freeling erlassene Bekanntmachung: „Am 23sten dieses wird eine Post fuͤr Madeira im Post⸗Amte expedirt werden. Sie soll auf dem Schiffe Sr. Majestät, Galathea, welches ver⸗ muthlich am naͤchsten Sonntage von Portsmouth absegelu wird, befoͤrdert werden“

Es sind Briefe aus Porto vom 10. hier angekommen, welche melden, daß „bis zu jenem Tage die Personen und das Eigenthum der Englaͤnder zu Porto, vollkommen unbe⸗ lästigt geblieben sind.

Durch ein sonderbares Zusammentreffen speisete Lord Strangford am Mittwoch, bevor er die Stadt verließ, um seine Misstonsreise anzutreten, im Club „der Reisenden“, von wo er sich nach der Seekuͤste begab, um sich auf d Galathea einzuschiffen.

Zu Portsmuth erregen viele von den Portuglesisch Fluͤchtlingen, welche zum Theil durch ein schönes Aeuß imponiren, großes Aufsehn.

Die Russischen Schiffe zu Plymouth werden noch immer ausgebessert. Sie zeichnen sich uͤbrigens durch Ordnung, Sauberkeit und vorzuͤgliche Disziplin aus. Offiztere und Soldaten sind sowohl fuͤr den Land⸗ als auch fuͤr den See⸗ Dienst eingerichtet. Die Musketen derselben sind von Bri⸗ tischer Arbeit und tragen merkwuͤrdiger Weise das G. mit der Krone an dem Schlosse. Die Russen sind gege Alle, welche die Schiffe zu sehn wuͤnschen, sehr hoͤflich.

Nach dem Courler hat man noch keine bestimmte Na⸗ richten uͤber das Russische Admiralschiff. Aus Plymouth schreibt man, es waͤre verungluͤckt, und man haͤtte einige Menschen von seiner Besatzung und einige Sparren in der See aufgefischt; Anderen Nachrichten zufolge waͤre dies jedoch nicht gegruͤndet und das Schiff wuͤrde jetzt schon in der Gegend von Glibraltar seyn.

Nichts ist jetzt von groͤßerem Interesse als der Zustand und die Aussichten der Erndte. Wegen des schlechten Wet⸗ ters, welches wir seit einigen Wochen gehabt haben, fuͤrch⸗ tete man, das Korn wuͤrde sehr schlecht ausfallen, und die Speculanten, unterstuͤtzt von einigen der Londoner Blätter, haben versucht, den Preis auf den Maͤrkten durch Verbre⸗

8 6