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mer, der Theilnahme an geheimen Secten und andern Uebel⸗ thaten uͤberfuͤhrt; nebst einer Geldbuße von 500 Ducati. — Zu zehnjahriger Gefaͤngnißstrafe: D. Domenico De⸗Luca, Erzpriester aus Celle, schuldig, die Denunclation der Ver⸗ schwoͤrung, von der er Kenntniß hatte, an die Regierung unterlassen zu haben; D. Pletro Bianco, Stadtschreiber der Gemeinde von Montano, wegen freiwilliger Verhehlung ei⸗ nes Theiles des von den Boͤsewichten zu S. Giovani a Hee geraubten Silberzeugs.*) — Das Todes⸗Urtheil wurde an den sechs erstgenannten Individuen mit allen uͤblichen For⸗ malltäten vollzogen. Die Uebrigen werden die ihnen zuer⸗ kannte Strafe erleiden. — Es ist ein bemerkenswerther Um⸗ stand, daß, wie sich aus den Verhoͤren und den Actenstuͤcken eergeben hat, einige der Verbrecher aus keinem andern Grunde uüunnter den glorreichen Fahnen der reformatorischen Banden aufgenommen wurden, als weil sie documentirt hatten, daß sie stets Räͤuber, Aufruͤhrer und Moͤrder gewesen waren.“ Tuͤrkei und Griechenland. Der Courrier de Smyrne vom 2. Aug. meldet aus Kon⸗ stantinopel, vom 26. Jult: Man hegt hier noch immer die greoͤßte Hoffnung, die Griechischen Angelegenheiten endlich beige⸗ legt und den Franzoͤsischen und Englischen Botschafter bald hie⸗ her zuruͤckkehren zu sehen. In diesem Augenblicke ist davon die Rede, eine angesehene Person nach Smyrna zu schicken, die sich dort nach Korfu einschiffen und als Bevollmaͤchtig⸗ ter mit den Ministern der Maͤchte uͤber die Grundlagen eeiner S verhandeln solle. Seit mehreren Wwiochen ist eine bedeutende Anzahl Kauffahrtei⸗Schiffe un⸗ ter verschiedenen Flaggen in das Schwarze Meer eingelau⸗ fen; ungeachtet der guͤnstigen Winde ist aber noch keins zu⸗ ruͤckgekehrt. Wahrscheinlich scheuen sich die Handels⸗Haͤuser hin Taganrog und Odessa, Ladungen aufs Spiel zu setzen, und stellen sich vor, daß in Konstantinopel die groͤßte Ver⸗ wirrung herrsche. 8 — Der Courrier de Smyrne vom 26. Juli übernimmt, mmerkwuͤrdig genug, die Vertheidigung Canning's gegen die Beschuldigungen des Marquls Londonderry im Englischen HOberhause. „Der Marquis,“ sagt das genannte Blatt, ghat im Parlamente gesagt, daß Tanning es sey, der die Russen uͤber den Pruth, vielleicht üͤber die Donau, plelleicht sogar zur Zerstörung des Ottomanischen Reiches gefuͤhrt „22 Canning kann nicht mehr antworten, aber es ist leicht, diese Vorwuͤrfe aus dem allgemeinen Systeme seiner Polltik zu widerlegen. Der Londoner Vertrag wurde abge⸗ scchlossen, um Rußland am Zerhauen des Gordischen Kno⸗ tens der Griechischen Angelegenheiten zu verhindern, um Griechenland eine Existenz zu geben, ohne die des Ottoma⸗ nnischen Reiches zu gefährden, um durch das Zusammenwir⸗ 889 ken der vegeehen Maͤchte, ohne Erschuͤtterungen, ein Recht 8 iinl eine Thatsache zu verwandeln, endlich um durch eine fried⸗
. 5* liche Handlung einen Sieg zu erringen, der bisher in der GSGeschschte nur das Resultat der Wasfengewalt gewesen ist. Gewiß! es war ein edler Gedanke, wuͤrdig der Ciwilisation eines Jahrhunderts, dessen Impulse Canning mit soviel Freiheit und Geschicklichkeit folgte. Alle Ausdruͤcke in dem b * ractate beweisen, daß man den Frieden, nichts als den Frieden gewollt hat, und wenn die Ausfuührung desselben, 6 wie sie vorgezeichnet war, treu befolgt worden waͤre, so Fhäͤtte man laͤngst den Zweck des Friedenstifters erreicht. Sein LVLCod hat diejenigen unentschlossen gemacht, welche die Dinge lim HOrient leiten sollren; man gab die Initiative in die
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8 ₰ Haͤnde von Militair⸗Chefs. Der Erfolg ist bekannt; haͤtte Schlacht von Navarin zu Lebzeiten Canning's sstatt ge⸗
funden, so wuͤrde er dieselbe nothgedrungen als eine milltal⸗
rische Thatsache betrachtet haben; aber von Seiten der Po⸗ 8 litik des Tractats angesehen, haͤtte er sie verworfen und den 8 Folgen derselben vorzubeugen gesucht. „Wenn (heißt es am Schlusse des Artikels) dieser große Minister noch lebte, so ppuͤrde er zum Sultan sagen: Erkenne die Unabhänglgkelt deer Griechen an. Noch ist es Zeit, denn wir haben Dein Wilderstreben gegen einen schweren aber unvermeidlichen Schritt SeSss Du hast zwischen einem sichern und ubigen Besit und fortwaͤhrenden Unruhen zu wählen. Z5⸗ gr nicht, und erinnere Dich, daß Deine Vorfahren in den Aläͤnzendsten Epochen Euerer Macht ähnliche un en 8 gem ac haben. Mahomet II. bewilligte den im Ar⸗ c⸗ipel das Recht, der Pforte nur tributair zu und sich 8 zu regleren. Als er im Jahre 1465 die Wallachei ero⸗ berte, sicherte er den Wallachen ihre wichtigsten Privilegten ihnen gegen einen jährlichen Tribut die Besug⸗
zu. Er gab 8 nish, nur von eigenen Gerichtshöfen gerichtet zu werden, und
*) Vengt Rre an hes ggatg a.
. 1 88 8 Strafe; D. Domenico Bertone aus Celle, Grund⸗Eigenthuͤ⸗
die Summe der öffentlichen Auflagen selbst zu bestimmen, die Verwaltungs⸗Aemter nur Eingebornen anzuvertrauen und ihre Woiwoden selbst zu erwaͤhlen, hinsichtlich deren sich die Pforte nur die Bestaͤtigung vorbehielt. Als sich im Jahre 1565 die Moldau freiwillig der Pforte unterwarf, dehnte Soliman II. die Vorrechte der Wallachei auf die Moldauer aus. Mustapha III., welcher fuͤhlte, auf wie schwachem Grunde seine Macht in Morea stehe, hatte im Jahre 1774 den Plan, eine Griechische Regierung einzurichten und sich diesen Theil seiner Staaten durch die Wohlthat einer regel⸗ mäßigen Verwaltung zu erhalten. Er starb aber noch in demselben Jahre. Deine Vorfahren haben also oͤfter Zuge⸗ ständnisse gemacht. Erfuͤlle die großherzigen Pläne Mu⸗
pha III., mache Griechenland unter dem Patronat der
Pforte frei.“ Brasilien.
Die Times giebt ausfuͤhrlich den vom 16. Juni datirten Bericht, welchen der Brasilische Finanz⸗Minister der gesetz⸗ gebenden Versammlung des Reichs uͤber den Zustand seines Departements erstattet hat. Wir theilen davon Folgendes mit:
Der Bericht betrifft 1) das Budget der Einnahme und Ausgabe des National⸗Schatzes im verflossenen Jahr; 2) den gegenwäͤrtigen Zustand der oͤffentlichen Schuld und 3) die Staats⸗Einnahme und Ausgabe fuͤr das naͤchste Jahr.
Das erstgedachte Budget umfaßt 3 Bilanzen; nach der ersten derselben betrug:
2
8* 2 8
Die gewoͤhnliche Einnahme . . . . .. Rs. 5,870,282, 198 Die außerordentliche Einnahme „ 6,955,145,613 Die Bilanz vom vorigen Jahre.. „ 143,938,821
Die ganze Einnahme. Rs. 12,068,466,632 Dagegen beliefen sich die gewoͤhnlichen
und außerordentlichen Ausgaben auf Rs. 11,848,291,546 Hierzu die fuͤr das gegenwaͤrtige Jahr
in Rechnung gebrachten 226,175,086
Zusammen. Rs. 12,068,466,632
Nach der zweiten Bilanz hat die Londo⸗ ner Gesandschaft im Laufe des Jahres wee Von dieser Summe hat sich nach der Ver⸗ fuͤgung verschiedener Minister ausgegeben „ 5835,237,000 bleiben Rs. 10,346,000
Rach der dritten Bilanz hat die Junta, der die Ver⸗ waltung der Diamanten anvertraut ist, im Laufe des Jahres
Rs. 595,583,000
Nach der, im zweiten Theile des Berichts gegebenen Uebersicht der öͤffentlichen Schuld, besteht dieselbe in der aus⸗ waͤrtigen, der fundirten und der schwebenden Schuld.
Die auswaͤrtige Schuld beträgt. Rs. 18,264,177,777. Die fundirte 8 .„ 2 5,,9006,990,849. Die schwebende 8 .„ 2„ 26,0825,258,208. Die ganze öͤffeutliche Schuld Rs. 40,356,425,923.
Fuüͤr diese Schuld sind im näͤchsten Jahre folgende Ans⸗ gaben zu machen, naͤmlich:
Fuͤr die auswaͤrtige Schuld 323,247 Lsterl., die
zu dem niedrigeren Preise von 43
betragen ür die fundirte Schuld
Rs. 1,804,169,302. 899,470,625.
zusammen Ns. 2,703,639,927.
Zu den ersten Ausgaben die auf die Rechnung der Lon⸗ doner Seselschaft gebracht werden, sind folgende Fonds be⸗
stimmt, als: .Lsterl. 50,000. 60,000.
EEEE 1
Aus den Zöllen von Maranham .
Aus den Zöllen von Pernambuco. . . .. . Aus den Zoͤllen von Dahia . . . .. ... 1 70,000. Aus den en von Rio⸗Janekro.. 110,000.
Lsterl. 290,000.
Ueberdem noch der Betrag von 20,000 Quintals Brasil⸗ Holz und 6,000 Karat pohe Diamanten.
Mit diesen Fonds, die man zu keinen andern Zwecken verwenden will, soll der Europaͤische Credit aufrecht erhal⸗ ten werden, auch hat man Sorge getragen, sie künftig or⸗
dentlicher als bisher zu remittiren. 32 Beilage
s1.“ “ ₰
empfangen an rohen Diamanten an geschliffenen Diamanten
. 8 2
7690 K. 11. 4. 2904 K. — 2.O Disponirt hat sie 9 Befehl uͤber 5278 „ 31. 2. 2296. 4.2 ‧2242. Bitanz auf das S laufende Jahr ‧ uͤbertragen. 2391 K. 1. 2 213 K. 1. 2.