1828 / 242 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Geldbuße von 500 Fr. verurtheilt; um die Zahl der 36 Ge⸗

schwornen zu ergänzen, wurden hierauf sofort die fehlenden

unter den auf die allgemeine Geschwornen⸗Liste des Seine⸗

Departements gebrachten Personen gewählt; und die Sitzung

mußte bis zu deren Ankunft, welche endlich um 1 Uhr er⸗

folgte, suspendirt werden.

Der Haupt⸗Kassirer der General⸗Staats⸗Kasse hat, einem hiesigen Blatte zufolge, bei der Bank anfragen lassen, ob sie die bei den oͤffentlichen Kassen eingehenden falschen Bank⸗ zettel von 500 Fr. bezahlen wuͤrde oder nicht, und, auf die Weigerung derselben, alle Kassirer angewiesen, keine einzige Banknote von 500 Fr. von der letzten Serie mehr 8. men. Man versichert, daß einer der ersten Banquiers der Hauptstadt kuͤrzlich für 600,000 Fr. Bankzettel bei der Bank ausgelöst hat.

Man versichert, daß der Großmeister der Universität den Beschluß gefaßt hat, an den vornehmsten Gymnasien in Frankreich Lehrstuͤhle fuüͤr die Deutsche, Englische und Italiänische Sprache, nach Maaßgabe der oͤrtlichen Lage der betreffenden Provinz, zu errichten. . 8

Die Gazette de France enthäͤlt abermals einen Aufsatz, worin sie beweisen will, daß die Regierung nicht das Recht habe, von einem Lehrer die schriftliche Erklaͤrung zu verlan⸗ gen, daß er keiner, in Frankreich verbotenen Congregation angehoͤre. „Die Minister,“ so schließt dieser Aufsatz, „ha⸗ ben sich voͤllig verirrt, als sie einen Weg einschlugen, wo andere gewandtere und tuͤchtigere Maͤnner als sie, schon ge⸗ scheitert sind. Sie haben sich an der heiligen Arche vergrei⸗ fen wollen und ihre Arme sind gelähmt worden, ihre Haͤnde find verdorrt. Die Kirche braucht sich nur auf sich seldst zu stuüͤtzen, um dem Stoße zu widerstehen; ihre Undeweglichkeit wird jedwede gewaltsame und willkuͤhrliche Maaßregel zu Schanden machen.“ 2

Man wird sich erinnern, daß die Denkschrift der Bischöfe gegen die Verordnungen vom 16 Juni zu 100,000 pla⸗ ren à 1 Sou auf Subscription gedruckt werden Quotidienne hatte es übernommen, die Subse fördern und die Namen der Subscribenten bekann machen. „Um mit gutem Beispiele voranzugehen“ be⸗ merkt jetzt der Constitutionnel, „hatten die katholische As⸗ sociation, die Gesellschaft fuͤr die Verbreitung guter Buͤcher und die Quotidienne selbst fuͤr 8000 Exemplare subscribirt; die uͤbrigen Subseribenten sind 24 Abbé's, 6 adelige Fraͤu⸗ lein oder Damen, 4 Ritter, 1 Baron, 3 Grafen und 1 Gräfin, 1 Marquis und 1 Marqulse, 1 Herzogin und 1 Pair; ja sogar 2 brave Soldaten von der Garde, welche ihr Taschengeld von 1 Sou einem so verdienstlichen Werke zum Opfer gebracht haben. So groß ist mit einem Worte die Gleichguͤltigkeit, nicht in Sachen der Religion, sondern bei geistlichen Haͤndeln, daß die Subscription sich erst kaum auf die spärliche Summe von 1250 Fr. beläuft. Die Tou⸗ quetsche Subseription war gluͤcklicher; aber sie war auch Franzoͤsischer; es handelte sich um die Herausgabe der Charte.“

Aus Toulon meldet man unterm 25sten v. M., daß am folgenden Tage die beiden Briggs „la Champenoise“ und „la Faune,“ jene nach Algier, diese vorerst nach Mahon unter Segel gehen sollten. Auf einer derselben wollte sich der Schiffscapitain von Labretonniere, der den Contre⸗Ad⸗ miral Collet in dem Commando vor Algier ablöͤst, einschiffen.

Der Umstand, daß mehrere Praͤfekten, die sich noch von der vorigen Verwaltung herschreibden, von dem Minister des in Schutz genommen worden sind, wogegen der

andels⸗Minister neuerdings in einem amtlichen Rundschrei⸗ ben zu verstehen gegeben hat, daß mehrere derselben nicht

ganz vorwurfsfrei gewesen seyn mögen, gieht dem Courier frangalis zu der Bemerkung Anlaß, daß jene Praͤfekten ohne

Furcht, aber nicht ohne Tadel wäͤren.

Es hat sich hier eine Gesellschaft zur Erhaltung der

Graͤber und Leichensteine gebildet.

Großbritanien und Irland. eweondon, 3. September. Am Sonnabend verrichteten der Hannoͤversche Gesandte und Lord Ellenborough Geschäfte im auswaͤrtigen Amte.

8 Der Herzog von Wellington ist von Cheltenham am

Sonntag hier eingetroffen, und vorgestern Morgens nach Windsor abgegangen, wo ihm Se. Maj. eine Audienz er⸗ theilten. Der Herzog hat sich darauf nach seinem zu Stratsieldsay begeden, wo er mehrere seiner Freunde rend des Anfanges der Jagd⸗Zeit bdewirthen wird.

er Franzöͤsische Botschafter, der Spantsche und der Neapolitanische Gesandte hatten vorgestern Conferenzen mit dem Grafen Aberdeen, welcher gestern auch mit dem Oester⸗

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gungs⸗Gruͤnde nicht fuͤr hinlaͤnglich erkannt wurden, zu einer

reichischen Botschafter und dem Preußischen Ge andten Zu⸗ sammenkuͤnfte hatte.

Nach einem neuen Befehle soll keiner von den auf Halbsold gesetzten Offizieren, sobald er in ein Cyvil⸗Amt tritt, den Betrag seines halben Soldes mehr ausgezahlt bekommen.

Lord Kensington wollte vor einigen Tagen ein Boot besteigen, um das Bassin des Kensington⸗Kanals zu besichti⸗ gen. Er that einen Fehltritt und stuͤrzte in's Wasser, wurde indeß, wiewohl in einem sehr erschoͤpften Zustande, goerettet.

Der Hampshire Telegraph vertheidigt den Herzog von Clarence gegen die Beschuloigung, als habe er auf seine Untersuchungsreisen Summen bis zum Betrage von 80,000 Pfd. verwendet. Die Kosten fuͤr den angegebnen Zweck haben, sagt jenes Blatt, nicht mehr als 2000 Pfd. betragen, und Se. Koͤnigl. Hoheit haben, um deren hohem Amte Ehre zu machen, noch haͤufig Geld aus ihrer eignen Kasse zugesetzt, so daß Dieselben waͤhrend ihrer 16 bis 17monatli⸗ chen Amts⸗Verwaltung, trotzdem daß Ihr Einkommen nur

7,000 Pfd. jaͤhrlich betrug, nahe an 100,000 Pfd. aus⸗ gegeben haben.

Nach dem Hampshire⸗Advertiser wäre es bestimmt, daß Lord Maryborough dem Lord⸗Groß⸗Admiral im Amte folgt.

Der Marquis von Sligo hat erklaͤrt, er werde sich ei⸗ nem jeden Ministerium widersetzen, welches nicht die Absicht habe, den Katholiken die Emancipation zu bewilligen.

In einer neulich stattgehabten Versammlung der katho⸗ lischen Association entwickelte Hr. Shiel sehr friedliche Ge⸗ sinnungen. „Die Protestanten,“ sagte er, „streben nach einer Rebellion. Wir wollen ihnen aber keine Gelegenheit geben, eine solche zu erregen. Wenn wir im Frieden bleiben werden, so muͤssen wir obsiegen.“ Die Trennung der Protestanten von den Katholiken wird immer schärfer. Die Morning⸗Chronicle schreibt diese gegenseitige Entfremdung dem Widerwillen der protestantischen Gutsbesitzer gegen das Aufwachsen einer demokratischen Macht zu. Der Globe fügt dieser Bemerkung hinzu, daß, wenn eine solche Betrach⸗ tung auf die Protestanten Einfluß ausuͤbe, das deste Mittel, der von ihnen befuͤrchteten Gefahr zu entgehen, allein in einer schnellen Bewilligung der Emancipation liegen koͤnne.

Der Globe äaͤußert sich uͤber die (von uns neulich er⸗ wähnte) Katholiken⸗Versammlung der Provinz Mnnster auf folgende Art: „Die in jener Versammlung gehalte⸗ nen Reden geben einen historisch sehr wichtigen Be⸗ richt uͤber das Emporsteigen und die Fortschritte der katho⸗ lischen Assocjation. Jedem Lande, wo Spaltungen und Un⸗ ruhen stattfinden, ist es eigen, daß in demselben kein Begin⸗ nen so unbedeutend seyn kann, daß nicht große Aenderungen des allgemeinen Zustandes daraus hervorgehen sollte. In Tipperary scheint dieselbe Frage wieder vorgekommen zu seyn, welche bei der Wahl fuͤr Clare verhandelt wurde ob der erwählende Körper Irlands weniger von den durch ihn ge⸗ wählten Parlaments⸗Mitgliedern fordern duͤrfe, als unge⸗ cheilte Anhänglichkeit an ihren politischen Dienst. Ein ge⸗ wisser Hr. Hutchinson hat sich auf eine an ihn ergangene Aufforderung geweigert, sich zu verpflichten, einem der Eman⸗ cipation unguͤnstigen Ministerium zu widerstreben, und es scheint, aͤls seyen die Personen, welche sich zur Parlamente⸗ Wahl fuͤr den Ort Clonmel versammelt haben, sehr geneigt, jenen Weigernden bei jeder möglichen Gelegenheit von der Repraͤsentation des Landes auszuschließen. Sobald Jemand uͤberzeugt ist, daß ein der Emancipation feindlicher Minister auch den desten Interessen des Landes zuwider ist, so kann er keinen Anstand nehmen, sich zum Widerspruche gegen den⸗ selben zu verpflichten, wiewohl er unmorallsch handeln wuͤrde, wenn er sich dieser Verbindlichkeit unterziehen wollte, waͤh⸗ rend er von dem Gegentheile üͤberzeugt wäͤre. Die Katho⸗ liken koͤnnen dem Gewissen keines Menschen Zwang auflegen⸗ aber sie sind auch nicht zu tadein, wenn sie nur solche wäh⸗ len wollen, die ihre Rechte vertheidigen.

Während des Aufenthalts des ve⸗ von Wellington Vorfall ereignet: Schon seit

zu Cheltenham hat sich folgender Gesicht eines alten Solda⸗

mehreren Morgen war ihm das ten auf seinen Spatziergängen aufgefallen. Eines Tages sah er ihn einige Augenblicke lang an. Der Mann zog so⸗ gleich seinen Hut ab und wurde von dem Herzoge gefragt⸗ ob er ihn (den Herzog) schon fruͤher gesehn dade? „In, Ihre Gnaden, ich sah Sie zu Salamancatw, Der Herzes fragte ihn darauf, um ihn zu versuchen, ob er sich der Offiziere noch genauer erinnere? „Wenn Ihre Gnaden sich erinnern, erwiederte der Veteran, Sie stellten ihr Regiment in eine Linie und die Franzosen wollten uns an dem Tage keine Schlacht lefern aber um 6 Uhr am andern Morgen 96 tiethen wir mit ihnen zusammen und hier ist eine Wunde⸗

welche ich dei der Gelegenheit erhlelt.“ Er wies auf einen