und es in eine neue Lehre, die das gemeinschaftliche Band
Weise war eine dritte Schule entstanden, welche zu den er⸗ steren Beiden sprach: „Ihr habt Beide Recht, Und Beide Unrecht: Du, weil Du Dich zu der Freiheit hekennst und doch die Religiosität verschmähst; Du, weil Du Religion predigst, die Freiheit aber verwirfst: denn die Rellgion ist vortrefflich und die Freiheit ist gut, folglich habt Ihr Beide etwas Wahres; Keine von Euch aber hat die Wahrheit ganz. Ich will Euch vereinigen.“ Und so stellte sie als Vereinigungs⸗ Punkt das menschliche Gewissen auf, und gab sich beiden durch Huͤlfe desselben als Vermittlerin. G * Damiron, der uns die Geschichte dieser drei Schu⸗ len giebt, gehoͤrt unstreitig zu der letzteren, und wenn dies nicht waͤre, so koͤnnte man keine vollkommene Unpartheilich⸗ keit von ihm erwarten. Der Sensualismus und die theolo⸗ ische Schule wuͤrden einander mit viel zu großer Bitterkeit n; und würden nur dann einig seyn, wenn sie zur Absicht haͤtten, ihre Vermittlerin zu unterdruͤcken. Aber der Eclecticismus verwirft nicht, sondern sammelt nur; er schließt nicht aus, sondern er waͤhlt, und ihm kommt es nur darauf an, unabhäͤngig und unpartheiisch seinen eigenen Gang ver⸗ folgen zu koͤnnen. * 8 Herr Damiron wuͤrdigt mit einem seltenen Scharfsinn die Systeme, wie die Schriftsteller in seiner philosophischen Gallerie; seine Absicht ist eben so wenig die einen zu erhe⸗ ben, als die andern herabzusetzen; er will bloß alles im rechten Lichte darstellen; er kennt die Schulen, mit welchen er es zu thun hat, und ohne zu deklamiren, und ohne auf
irgend eine Weise leidenschaftlich zu versahren, sucht er die
Frage zu ergruͤnden, und im Fallee sie sich nicht ergruͤnden lassen, sie wenigstens mit Klarheit auszusprechen. Auf diese Weise ist seine Schrift eben so wissenschaftlich als gewissen⸗
heaft, und verdient mit vollem Rechte, allen Freunden der „ 5
digen Jahre nicht anvertraut werden konnte.
aauch ihre Aemter und Wuͤrden, etigt werden.
* Philosophie empfohlen zu werden.
8 Beltraͤge zur Geschichte des Handels, der Manu⸗
facturen, der Fabriken, des Bergbaues und an⸗
derer National⸗Gewerbe im Russischen Reiche. (Fortsetzung.)*
Der Ober⸗ Inspektor und Paͤchter Schemaͤkin war seit
758 im Besitz der Zoͤlle, und hatte sich zum Nachtheile des
Handels und der Kron⸗Einnahmen so schlecht dabei betragen,
daß ihm die fernere Verwaltung fuͤr die beiden noch ruͤckstaͤn⸗ Es erschien daher ein Ukas des Senats vom 24. August 1762, vermöge dessen die Zöͤlle, welche Schemaͤkin in Pacht besaß, ihm wie⸗ der abgenommen und unter Aufsicht der Krone gestellt wur⸗ den, weil er durch sein Verfahren dem Pacht⸗Contract zu⸗ wider gehandelt hatte. Demnäaͤchst wurde verordnet:
1) Einer besondern Zell⸗Commission den Auftrag zu er⸗
theilen, das Verfahren Schemäkius zu untersuchen und zu
ontrolliren. 8 2) Die Verwaltung und die Aufsicht der Zoͤlle dem Etatsrath
8 Jakovlev nebst dessen beiden Gehülfen, dem Hofrath Sa⸗
muilov und dem Fabrikanten Satrapesnov anzuvertrauen, welche den Ukasen und Reglements gemäß verfahren sollten.
Den saͤmmtlichen Zoll⸗Beamten wurden Belohnungen verspro⸗
chen, wenn sie nach der ihnen obliegenden Pflicht bei Ein⸗
heebung der Zoll⸗Abgaben treu befunden werden würden; so wie dagegen allen Denjenigen Strafen angedrohet wurden, welche die heimliche Ein⸗ oder Ausfuhr der Waaren zu be⸗ feördern und die Einkuüͤnfte der Krone zu schmälern sich zu Schulden kommen lassen wuͤrden.
S en lassen Sie sollten in solchen Fällen nicht allein ihr ganzes Vermoͤgen verlieren, sond ern und außerdem noch gezuͤch⸗
3) Die Zölle sollen jedoch abermals auf sechs Privat⸗Personen, wesche hinreichende Kapitalten be⸗ zuverlaͤssig sind, in Pacht abgegeben werden, und diese koͤnn⸗ ten sich auf’s Spaͤteste im September, Monate 1763 mit ih⸗ ren Bedingungen im Senat melden. Durch einen Ukas von demselben Datum befahl die Kaiserin, daß den Kausteuten an der St. Petersburger
ahre an n und
1.“
zwischen ihnen werden koͤnnte, zu verschmelzen. Auf diese
Boͤrse, deren Waaren im Jahre 1761 im Junius mit den Magazinen ein Raub der Flammen geworden waren — der
Werth derselben hetrug 929,758 R. 97 Kop. — gestattet seyn solle, fuͤr den Belauf der gemeldeten Summe im Ver⸗
laufe von 5 Jahren, in jedem Jahre fuͤr eine gleiche Summe, Waaren zollfrei auszufuͤhren. (Fortsetzung folgt.)
Köͤnigliche Schauspiele.
Sonntag, 14. September. Im Opernhause: Das un⸗ terbrochene Opferfest, herolsches Singspiel in 2 Abtheilungen, mit Tanz, von Huber. Musik von Winter, (Herr Wehr⸗ stedt: Mafferu; Herr Freund, Regisseur der Oper des Groß⸗ hehcen Hoftheaters zu Mannheim: Villac Umu, al
aastrollen. Frl. v. Schaäͤtzek: Myrha.) 8
In Charlottenburg: Der argwoͤhnische Liebhaber, Lust⸗ spiel in 3 Abtheilungen, von Bretzner. Vorher: Die buch⸗ Heeach. Auslegung der Gesetze, Lustspiel in 1 Aufzug, von
roͤmel.
Montag, 15. Sept. Im Schauspielhause, zum Ersten⸗ male wiederholt: Der beste Ton, Lustspiel in 4 Abtheilun⸗ gen, vom Dr. Toͤpfer. Vorher: Raphael, Lust⸗ spiel in Alexandrinern in 1 Aufzug, von Ca ein⸗
studirt.)
Königsstädtsches Theater.
Sonntag, 14. Sept. Wahrheit und Luͤge. Hierauf: Sieben Mädchen in Uniform. Zum Beschluß. Das Fest der Handwerker.
2
Berliner Börse. Den 13. Sept. 1828. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)
[2IIErI1 [27. Bries. Celd.
St.-Schuld-Sch. 4 93 ⅔,,93 ¾ [Pomm. Pfandbr.] 4 105 ¾ Pr. Engl. Anl. 18 5 103 ½ 103 [Kur- u. Neum do. 4 105 ½ Pr. Engl. Anl. 2 5 103 [102 ¾ [Schlesische do. 4 — B0.Ob. incl. Litt.I 2 — 99 [pomm. Dom. do. 5 ꝙ— Kurm. Ob. m. I. C 4] y92 91 ¾ Mark. do. do. 5 — Neum. Int. Sch. do. 4 92 913 Oupr. do. do. 5] ⁄ y— Berlin. Stadt-Ob.] 5 1183 — HhRückn. C. d. kKmh’- —-] 52
dito diio 4 100 ½ 99 ⅞ [40. do. d. Nmk. — 52 ½ Königsbg. do. 4 92 91 ⅞˖ [Zins- Sch. d. Kmk.] — 53 Elbinger do. 5 101 ¼ 1012 dito 4. Nmb. — 543½ Danz. do. in Th.2z — 32 ¾ 31⁄ Westpr. Pfdb. A. 4 — 7¾
dito dito B. 4 — 96 ⁄ [Holl. vollw. Duc. — 1 — Groschz. Pos. do. 4 — 99 Friedriched'or. — 8½ 13 ⁄¾ Oustpr. Pfandbrf. 4 97 ½] 971 [Diwconto S
mechsel- aund GCeld-Courv. [Preusz. Cour.
(Berlin, den 13. Sept.) nMdrm. W1““ Kurz 142 ½ 11 — eeee“ 2 Mt. 142 — E11“ Kurz 1 — 1. Z8 2 Ma. 1 150 PS 1A“ 3 Mt. 6.24 ½8 — Zg 4 , Geh. 2 Mr. 80ʃ3 bee IHbeV— 2 Ma. 103 — Augsburg. .... . 2 „ 2 Mt. 103 — e““ 2 0. — 991 egmae . U-0 103½3 1,— Frankfurt a. M. WzZ. .... 8 2 Mte. 103 n. Peieraburg. BN. . .. .. F. n. 3 Wch. — 29 eööööö 3 Wch. 8* 88
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8. Sept Oezerr. Dank-Acuen 1,0o. Loose zu 100 Fl.
58 Menalliq. 92 ½ 188. Partial-Oblig. Po. 8
80. Eogl. Aalesbe 877. Hamb. Certiftc. 85 %.
Russ. Anl.
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3 5*
Redacteur John.
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