1828 / 248 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den Reichstage angefangen, der den 4. November erzffnet werden w

Der Graf von Wetterstedt wird an dem Grabe des verstorbenen. Barons Ehrenheim, Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten waͤhrend der Regierung Gustav Adolfs, die Todtenrede halten. Der verstorbene war gleich ausgezeich⸗ net als Staatsmann und Gelehrter und hat die Achtung von ganz Schweden mit ins Grab genommen.

Deutschland

Tegernsee, 6. Sept. Der Empfang Ihrer Majestaͤt der Kalserin von Oesterreich und der Erzherzogin Sophie Kaiserl. Hoh., Allerhöͤchstwelche vorgestern Abends hier ein⸗ trafen, war höchst ruͤhrend. Ihre Majestaͤt die Kaiserin wird jedoch, dem Vernehmen nach, schon am 1 0ten oder 11ten d. M. von hier wieder abreisen, Ihre Kaiserl. Hoheit die Erzherzogin aber 6 Wochen im Schooße Ihrer Famllie verweilen. erwartet man Ihre Majestaͤten den König und die Klnigin und Ihre Koönigl. Hoheit die Her⸗ zogin von Pfalz Zwelbruͤcken. Se. Maj. der Koͤnig verweil⸗ ten in den letzten Tagen fortwährend in Berchtesgaden, und begaben Sich am iten d. M. von da nach Salzburg, um Ihre erlauchten Schwestern, die Kalserin und die Erz⸗ herzogin Sophie dort zu empfangen. Die Anstalten zu der am Dienstag, den vten d. M., stattfindenden Vermaͤh⸗ lungs⸗Feier werden sehr eifrig betrieben, und eine unbeschreib⸗ lich rege diesen schoͤnen Aufenthalt, der jetzt durch die nwesenheit so vieler erhabenen Gaͤste einen neuen Reiz erhält. Auf Ihre Maz. die Koͤnigin Wittwe, deren Gesundheit in der letzten Zeit sehr schwankend gewesen, scheint die Gegenwart Ihrer Koͤnigl. Kinder, in deren Kreise Sie jetzt verweilt, höchst wohlthäͤtig und staͤrkend zu wirken.

München, 7. Sept. Heute sind Ihre Majestaͤt die Königin, die Königl. Kinder, und die Frau Herzogin von Pfalz⸗Zweibruͤcken Koͤnigl. Hoheit nach Tegernsee abgegan⸗

en, wo nunmehr das gesammte Koͤnigl. Haus in einem Felllen Zicket veremigt seyn wird. Oesterreich.

Wien 10. Sept. Die Umgegend dieser Hauptstadt wird ein Paar Wochen hindurch sehr belebt werden, indem Seme Mazestäͤt der Kalser zu befehlen geruhten, daß die Truppen des Oesterreichischen General⸗Commando's, in so⸗ fern sie in den Garnisonen entbehrlich sind, dann einige Regimenter der zunaͤchst in den angraͤnzenden Provinzen dis⸗ locirten Besatzungen ein Uebungs⸗Lager in der Naͤhe von Wien, und zwar bei Tratskirchen, deziehen sollen. Gestern den ten Vormittags sind diese Truppen 24 Batalllone, 28 Schwadronen und bet 80 Geschütze, in Allem gegen 30,000 Mann vor Sr. Maj. dem Kaiser, Allerhöͤchstwelcher Sich von Baden auf dem LagerPlatz verfuͤgt hatten, in das La⸗ ger eingeruͤckt. Das herrlichste Wetter, nach langen Regentagen, degüͤnstigte den Einmarsch. Es war ein imposantes Schau⸗ spiel, die von drei verschiedenen Richtungen gleichzeitig an⸗ rückenden Colonnen einziehen zu sehen. Die Mannschaft hatte, ungeachtet der durch das schlechte Werter auf dem Marsche erduldeten Beschwerden, das trefflichste Aussehen und die beste Haltung. Das Zustroͤmen der Bewohner von Wien, Baden und andern umltegenden Orten war unge⸗ heuer. Es definden sich Officiere jeden Ranges aus allen Provinzen hier, auch werden mehrere fremde hohe Gaͤste er⸗ wartet, um den im Laufe dieses Monats statt findenden Ue⸗ bungen der Truppen, die bis zum Aüsten d. M. dauern sol⸗ mlen Spanien.

Der Courrier fra kais meldet aus Cadix, vom 22. August: Bis leht lußt sich noch aus keinem Umstande schlie⸗ zen, daß die Französische Besatzung unsere Stadt raͤumen wolle. Es ist noch kein Transportschiff angekommen.

Aus Gidraltar vom 21. August wird gemeldet:

Nach einer noch von den Arabern stammenden Sitte die —,— ö Iee 5 neuen

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enschen das ge . wecke ange⸗ zündete Feuer faßte ein nahes Gehölz, in welchem mehrere von Landleuten dewohnte Huͤtten standen. Die Ungiuͤcklt⸗ chen bemerkren die Gefahr erst, als sie rund herum von Süneen umgeben wurden, aus denen keine Rertung mehr

öglich war.

talien.

Rom, z0. August. Der Herzog von Blacas ist, von Neavel kommend, e Der Cardinal Doria, welcher kürzlich das Priorat von Malta erhielt, kiegt ge⸗ fährlich krank. Wir haden hier seit dret Monaten eine anhaltende Dürre, so daß man in der ganzen Roͤmlischen

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Campagna keinen gruͤnen Grashalm sieht. An einigen Stel⸗ 1

len, z. B. in der Fayola, gerathen die Waldungen in Brand,

ohne daß jedoch bis jetzt großer Schaden geschehen waͤre.

Aber das Vieh leidet außerordentlich durch den Mangel an

frischem Futter. 1 Tuͤrkei.

Konstantinopel, den 26. Aug. Die am oten zur Be. festigung der Hoͤhen bei Ramis⸗Tschiftlik begonnenen Ar-⸗ beiten sind beinah vollendet; bei Daud⸗Pascha und anderen nach der Hauptstadt fuͤhrenden Punkten sollen dergleichen Arbeiten ebenfalls vorgenommen werden. 1

Der Groß⸗Vezir, dessen Abgang von hier durch den Umstand, daß die Truppen, welche er in Adrianopel vorfin⸗ den sollte, noch nicht vollständig versammelt waren, verzo’-e gert wurde, ist am 20. mit einer Begleitung von etwa 1500 Mann, weiche aus einem Bataillon regulairen seine Garde bildender Infanterie und aus Cavallerle bestand, aufgebro⸗- chen. Zu Daud⸗Pascha traf er 4000 Mann, mit welchen er sich am 2z. in Marsch setzte. Der Sandziak⸗ Scherif ist noch nicht entfaltet worden. Der Suttan befindet sich noch zu Beschik⸗Tasch, man beschaͤftigt sich aber damit, die Caserne von Ramis⸗Tschiftlik zu seiner und seines Gefole⸗ ges Aufnahme einzurichten, und man glaubt daß das Kat⸗ serliche Hauptquartier daselbst aufgeschlagen wird. 8

Abdurrahman Pascha soll aus Bosnien zurüͤchherusen Wund Namik⸗Aly⸗Pascha als sein Machsolger hingesandt 5 worden seyn. 8.

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Nachrichten aus Griechenland. 8 Die Griechische Biene (vom 12. (24.] Juli) enthält folgende 8 des commandirenden Generals an die Armee des Oestlichen Griechenlands. 8 Ihr habt Euch der von der Regierung vorgeschriebenen Milikatr⸗Organisation willig unterzogen, und ehenso ale an-— deren Anoronungen befolgt, welche die größtmoͤgliche Ver⸗. vollkommnung Cures jetzigen Zustandes dezweckten. Durch Eure Gelehrigkeit und Suboroination habt Ihr die schon,.,

sten Hoffnungen dafuͤr gegeben, daß Ordnung und Gluͤck 8

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unter uns zurückkehren werden. Von der goöttlichen Vor⸗ sehung unterstüͤtzt, sahen wir nach sieben Jahren vielfachen Ungluͤcks den so ersehnten Mann, den Praͤsidenten Griechen⸗ lands, unter uns ankommen. Seitdem wurde fuͤr alle un⸗ sere Beduͤrfnisse gesorgt. Die civilisirte Welt hat Euren Anstrengungen und Opfern die verdiente Ehre erwiesen. Ale Umstände bürgen Euch dafuür, daß das Vaterland, daß Ihr selbst zu Eurer vöͤlligen Genugthuung die Früchte Eurer Thaten genteßen werdet.

Die Regierung hat mit weiser Fuͤrsorge und durch ihre

Thäͤtigkeit, trotz alen Hindernissen, das für unsere Expedition Erforderliche herbeizuschaffen gewußt. Jetzt ist es Eure Sache, tapfere Offiziere und Krieger, der Regierung zu be-— weisen, daß Ihr ihre echten Kinder seyd. Ihr werdet des durch Euren Gehorsam gegen heilsame Verordnungen und durch den Eifer bezeugen, mit dem Iyr dahin eilet, wo Euer Ruhm und das oͤffentliche Wohl Euch rufen. Der Schutz des Hoͤchsten begleitet Euch stets in den Kaͤmpfen. Schon lange fühlen wir tief in unseren Herzen den Werth der Wohlthaten, welche die maͤchtigen Souveraine der Christenheit uns erweisen. Wir koͤnnen uns ruͤhmen, daß wir von unserem verehrungs⸗ werthen Praͤsidenten ohne Partheilichkeit regiert werden. Wir sind mit allem Nöthigen versehen, und sollen jetzt die Ueher⸗ reste der Barbaren von unserem Boden vertreiben. Was kann unsere Regierung anderes wuͤnschen, als daß wir mit bewaffneter Hand unter dem mächtigen Schutze der erhabe⸗ nen Regenten, alle Gegenden desetzen, wo das Recht, un⸗ ter unseren Gesetzen zu leben, ein gesetzliches ist, ein Recht, das wir fuͤr so vieles vergossene Blut, fuͤr die teste Knechtschaft und fuͤr das ertragene Unglück in An⸗ spruch nehmen. 8

Tapfere Krieger! eine glänzende Lausbahn öffnet sich vor Euch. Gluͤckliche Tage warten Eurer. Die Manen aller Eurer Waffenbruͤder, welche ihr Blut fuͤrs Vaterland vergossen haben, rufen Euch zur Rache auf, Pflicht⸗ esse und Ruhm zugleich fuͤhren Euch in den ampf. Zeiget den Tuͤrken Hellenischen Muth und gebt durch noch glaͤnzen⸗ dere Stege, als die schon errungenen, unsern Anspruͤchen dei unseren erhadenen Beschuͤtzern, eine groͤßere Ausdehnung. Niemand verkennt Eure edlen Anstreuaungen, das Andenken an sie wird in den Herzen der spaͤtesten Geschlechter unausl bleiben. Aber der gegenwärtige Feldzug wird denselben die Krone aufsetzen, in ihm darf seder verdienten Ruhm und B zu finden hoffꝛn. Die Augen der ganzen Welt sind auf Eu und Euren Weg gerichtet. Wohlan! die Thaäͤler Rumellens sollen von dem Geraͤusch Euerer Waffen wlederhallen. Der