1828 / 250 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Berlin, Donnerstag den 18ten September.

1328.

Amtliche Nachrichten.

4 Kronik des Tages.

Se. Mazjestät der Köͤnig haben dem Herzoglich Anhalt⸗ Dessauischen Kammer⸗Director von Marses und dem Regterungs⸗Rath Basedow, so wie dem Herzoglich Anhalt⸗ Köthenschen Geheimen Finanzrath von Albert, den Rothen Abler,Orden dritter Klasse zu verleihen geruhet.

Angekommen: Der Köͤnigl. Großbritanische außer⸗ ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnigl.

Schwedischen Hofe, Lord Bloomfield, von Dresden. Abgere 7. Der Oder⸗Landesgerichts⸗Cef⸗Praͤsident

v. Hempel,

in. g1. B e, H e F 2 ra 113131“

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland. 8 Frankreich.

Der Moniteur zeigt die Ankunft

18, 11. Sept. 988 88 wir solche bereits vorge⸗

des Königs in Straßburg an (wie 1— stern 8 gemeldet haben. S. übrigens unten Artikel

sburg.)

1eUens ds im Departement der Heiden befindet sich eine verlassene Capelle an derselben Stelle, wo fruͤher die Huͤtte stand, in welcher der heilige Vincenz von Paul († 1660) gehoren wurde. Schon im Jahre 1821 wurde der Beschluß gefaßt, diesem „Apostel der Menschheit“, wie seine Zeitge⸗ nossen ihn nannten, in jener Gegend ein Denkmal zu errich⸗ en. Eine SQubscription, die zu diesem Behufe eroͤffnet wurde und an deren Spitze der verstorhene König sich selbst mit iner hedeutenden Summe stellte, brachte an 30,000 Fr. ein; inzwischen wurde die Ausfuͤhrung des Unternehmens aus ver⸗ schledenen Gründen von Jahr zu Jahr verschoben. Als kuürz⸗ lich der Präfekt des Departements der Heiden jene Gegend besuchte, glaubte er, daß man das Andenken des beruͤhmten Pprriesters nicht besser ehren könne, als wenn man an dersel⸗ en Stelle, wo er das Licht der Welt erblickte, ein Spital fäͤr unhellbare Kranke unter der Leitung der Schwestern des haingen Vineenz vong Paul gründete. Zugleich benutzte der 8 Praser. die Durchreise der Herzogin von Berry, um Ihre Känlgl. Hoheit zu bitten, den Namen einer Gruͤnderin dieser Anstalt anzunehmen. Die Prinzessin hat sich dazu bereit er⸗ snrt, und unter ihrem Schütze wird nunmehr die Hand ans 8 werden. 1

aai⸗ 48 hat ein langes Schreiben uͤber die politi⸗ sche Wiedergeburt Griechenlands in das Journal des Débats Anrücken lassen, worin er unter andern, davon ausgehend, daß die Pforte die Bedingungen des Tractates vom 6. Juli uicht angenommen hade, den dret verbuͤndeten Mäͤchten den Reath ertheilt, die Gränzen des neuen Griechischen Staats in ausgedehnterem Maaße x25 als urspruͤnglich beab⸗

sichtigt worden, und vorzuͤglich die Insel Negroponte nicht 1 lassen, da, so lange letztere durch den Be⸗ Ingei mit den Griechen in unmittelbarer Be⸗ den, an einen dauerhaften Frieden zwischen zu deuken sey. „Ich fühle wohl,“ so schließt Hyr. sein Schreihen, „daß at. sich fuͤr einen Prwat⸗ mann pielleicht nicht schickt, seine Meinung üͤber einen so michtigen Gegenstand auf eine so bestimmte eise abzugeben; ber ein Gefshe⸗ das stärker ist als diese Bedenklichkeit, hat

mich bewogen meine Gedanken zu offenbaren. Da meine Gesinnungen rein sind, so rechne ich auf die Nachsicht Derer, an die ich mich wende und bitte sie ehrerbietig dieses Schrei⸗ ben durch die Bewegungsgründe meines Handelns zu ent⸗ schuldigen.“

Von dem schreibseligen Er⸗Erzbischof von Mecheln ist neuerdings eine Schrift unter dem Titel: „Von dem permanenten Systeme Europa's in Beziehung auf Rußland und die Angelegenheiten des Orients“ erschienen, worin der Verfasser unter andern den Sturz des Osmanischen Reichs fuͤr unvermeidlich häͤlt.

Paris, 12. Sept. Der Messager des Chambres mel⸗ det: Nach Briefen aus Toulon hat die Corvette „Emula⸗ tion“, die aus der Levante dort eingelaufen ist, die Nachricht gebracht, daß in den ersten Tagen des August Admiral Co⸗ drington sich in Alexandrien befand und in Uebereinstimmung mit den Consuln von Frankreich und England beschaͤftigt war, mit Mehemet All uͤber die Raͤumung Morea's durch seinen Sohn ein Abkommen zu treffen. Dieser Convention gemaͤß wuͤrden die Aegyptischen Truppen sich auf Fahrzeugen einschiffen, die von Alexandrien nach Morea gehen und von Englischen und Französischen Kriegsschiffen begleitet werden sollen. Ibrahlm Pascha wuͤrde alle Griechische Selaven in die Haͤnde der verbuͤndeten Admiraͤle ausliefern, und ebenso Mehemet Ali alle nach der Schlacht von Navarin nach Aegyp⸗ ten abgefuͤhrten herausgeben. Admiral Codrington seiner⸗ eits habe sich verpflichtet, allen Aegyptischen Soldaten und

terthanen, die Gefangene der Griechen sind, so wie der Menachen der Aegyptischen Corvette, die in den Gewaͤssern

Modon von den Russen genommen worden, die Frelhelt zu verschaffen.

Straßburg, 10. Sept. Vorgestern fruͤh gegen 9 Uhr verfuͤgten Se. Maj. Sich nach dem Munster und wohn⸗ ten daselbst der Messe bei. Nach Beendigung derselben be⸗ gab der Koͤnig sich nach dem Polygone, wo von der Infan⸗ terie, Cavallerie, Artillerie und der Artillerie⸗Schule große Uebungen ausgefuͤhrt wurden; der Eingang des Polygon⸗

latzes war mit einem sehr schöͤnen, mit Laubgewinden und

rophaͤen geschmuͤckten, Triumphbogen geziert, Nach der Ruͤckkehr vom Polygone um 2 Uhr beehrten Se. Maj. das Militair⸗Hospital und demnäͤchst auch das Civil⸗Krankenhaus mit einem Besuche. Um 6 Uhr fuhr der Koͤnig nach dem Rathhause, wo Ihm zu Ehren ein glaͤnzendes Mahl von der Stadt veranstaltet worden war, an welchem auch der Koͤnig von Würtemberg, so wie der Großherzog und die Markgrafen von Baden Theil nahmen. Nach aufgehobener Tafel verfuͤgten Se. Maj. Sich mit Ihren hohen G nach dem von dem Praͤfekten, Hrn. Esmangart, im Präͤ⸗ fektur⸗Gebaͤude veranstalteten Balle, woselbst Hoͤchstdieselben eine Stunde lang verweilten und demnäͤchst nach dem Schlosse zuruͤckkehrten. 82

Gestern, nach Anhoͤrung der Messe, umritt der Kön die Festungswerke und untersuchte genau alle Haupt⸗B. werke des Platzes. Um 1 Uhr langten Se. Maj. bei dem kleinen Rheine an, wo in Ihrer und in des Dauphins, so wie des Großherzogs und der Markgrafen von Baden Ge⸗ genwart (des Königs von Würtemberg Masestͤt waren be⸗ reits um 6 Uhr Morgens wieder abgereist) von dem Pon⸗ tonnter⸗Batalllone unter Mitwirkung von Infanterie⸗ und CavallerieDetachements, verschiedene Uebungen ausgefuͤhrt wurden. Um 3 Uhr kehrten Höchstdieselben zur Stadt ne. rück und stiegen im Gleßhause ab, um dem Gusse etlicher Kanonen beizuwehnen. Unmittelbar darauf besuchte der Kö⸗ nig die protestamische St. Thomas⸗Kirche. Er besichtt genau das schöne Denkmal des Marschalles von Sach und stieg auch in das Gewölbe hinab, wo des Helden XC nam ruht. Um 6 Uhr nahmen Se. Maj. an einem

tagsmahle Theil, welches Ihnen im Präfektur⸗Gebaͤnde an⸗